Werder-Trainer Dreyer: "Ein 5:4 ist oft lehrreicher als ein 1:0"

U 13, U 15 und U 17: Der Weg von Björn Dreyer als Cheftrainer führte bislang ausschließlich nach oben. Seit dem zurückliegenden Sommer betreut der 32-Jährige die U 17 des SV Werder Bremen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige SVW-Nachwuchsspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Karriere und die Verbundenheit zum Klub.

DFB.de: Die B-Junioren-Bundesliga ruht wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie seit Anfang November. Wie sieht derzeit bei Ihnen der Stand der Dinge beim Trainingsbetrieb aus, Herr Dreyer?

Björn Dreyer: Wir haben vom Gesundheitsamt Bremen eine Ausnahmegenehmigung erhalten, dass wir in Mannschaftsstärke trainieren dürfen. Nach zuvor reinem Online-Training konnten wir auch sechs Wochen lang mit jeweils einem Trainer und einem Spieler je Spielhälfte trainieren.

DFB.de: Es juckt vermutlich in den Füßen, den starken Saisonstart von 13 Punkten aus fünf Spielen fortzusetzen, oder?

Dreyer: Das stimmt. Dabei wussten wir nach dem ersten Lockdown und der Unterbrechung der noch laufenden Saison zunächst nicht so recht, wo wir leistungsmäßig stehen. Die Jungs haben die Vereinsphilosophie sehr gut umgesetzt. Wir wollen das Spiel aktiv gestalten. Auch wenn wir nicht den Ball haben, wollen wir Einfluss auf die Partie nehmen. Dabei dürfen unsere Spieler auch ausdrücklich Fehler machen. Ein 5:4 ist für die weitere Entwicklung der Jungs oft lehrreicher als ein 1:0. Thomas Schaaf, der mittlerweile als Technischer Direktor beim SV Werder tätig ist, stand schon als langjähriger Cheftrainer für offensiven und mutigen Fußball. Das wollen wir auch unseren Nachwuchsspielern vermitteln.

DFB.de: Die Corona-Pandemie hatte auch vor dem Werder-Internat nicht Halt gemacht. Wie geht es den Betroffenen?

Dreyer: Dem Spieler ging es den Umständen entsprechend gut. Alle weiteren Spieler sowie die Internatsangestellten mussten als Kontaktpersonen in häusliche Quarantäne. Die ist mittlerweile aber wieder vorbei. Sonst sind wir mit dem gesamten Leistungszentrum sehr gut durch die Corona-Zeit gekommen. Das zeigt, dass das Hygienekonzept funktioniert. Das war auch ein Grund dafür, dass uns das Gesundheitsamt eine Sondergenehmigung für das Mannschaftstraining erteilt hat. Dafür sind wir sehr dankbar.

DFB.de: Wie gehen die Spieler mit der Situation ohne Spielpraxis um?

Dreyer: Da muss ich die Mannschaft ausdrücklich loben. Die Jungs bringen eine sehr hohe Eigenmotivation mit, die wichtig sein wird, sich bis in den Profibereich durchzubeißen. Fußballspezifisch konnten wir lange Zeit nur wenig bis gar nicht trainieren. Die U 17-Spieler haben aber zum Glück noch zwei Jahre bis zum Übergang in den Herrenbereich, um diesen Rückstand aufzuholen. Wir machen das Beste aus der Situation. Mit unserem Athletiktrainer Noah Thoma haben wir die Spieler auf ein körperliches Level gebracht, das die Jungs im laufenden Spielbetrieb nicht so schnell erreicht hätten. Klar ist auch: Es gibt Menschen, denen es während der Corona-Pandemie wesentlich schlechter geht.

DFB.de: Dennoch: Sind Sie auch besonders als Psychologe gefragt?

Dreyer: Das bin ich nicht alleine. Wir lösen diese Dinge gemeinsam im Trainerteam. Da haben alle in den vergangenen Monaten in dieser Hinsicht tolle Arbeit geleistet. Unsere Vorgehensweise ist es, bis zu zweimal in der Woche mit jedem Spieler über die private Situation zu reden. Wie geht es der Familie und Freunden? Wie läuft es in der Schule? Jeder kommt auf unterschiedliche Weise mit den Einschränkungen zurecht. Dabei kann es zum Beispiel eine Rolle spielen, ob die Jungs Einzelkinder sind oder Geschwister haben. Wir haben versucht, auch ohne Mannschaftstraining für ein Gemeinschaftsgefühl zu sorgen. So haben wir - so gut es ging - unsere Weihnachtsfeier über eine Online-Konferenz veranstaltet. Es ist schön, die Jungs nun wieder lachend auf dem Fußballplatz zu sehen.

DFB.de: Sie betreuen die U 17 seit Saisonbeginn als Cheftrainer. Was sind die wesentlichen Unterschiede zu den anderen Altersklassen?

Dreyer: Bei der zweiten Mannschaft, bei der ich zuvor Co-Trainer war, sind die Spieler taktisch und körperlich natürlich ein wenig weiter in ihrer Entwicklung und haben deutlich mehr Spielerfahrung. Gegenüber der U 15 sind die Jungs bei der U 17 noch fokussierter darauf, ihre Ziele zu erreichen. Es ist zwar immer schwierig abzuschätzen, wer den Weg bis in den Profibereich gehen wird. Es ist aber etwas wahrscheinlicher geworden.

DFB.de: Als Nachwuchsspieler wurden Sie einst selbst bei Werder Bremen ausgebildet. Was hat sich seitdem verändert?

Dreyer: Ich hatte das große Glück, dass ich selbst von der U 15 bis zur U 23 bei Werder Bremen ausgebildet wurde. So kann ich gut einschätzen, was die Jungs für einen Weg gehen müssen, um den Sprung in den Herrenbereich zu schaffen. Natürlich sind in den vergangenen Jahren viele Dinge auf den Weg gebracht worden: Die Trainerteams haben sich vergrößert und in den einzelnen Bereichen - beispielsweise der Athletik - sind deutlich mehr Experten hinzugekommen. Das alles hilft den Spielern bei ihrer Entwicklung. Mentalität und Siegeswille sind aber weiterhin unerlässlich.

DFB.de: Als U 19-Spieler standen Sie während der Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft im Halbfinale unter anderem den späteren Weltmeistern Toni Kroos und Thomas Müller gegenüber. Warum hat es bei Ihnen nicht mit einer Profikarriere geklappt?

Dreyer: Ich könnte jetzt sagen, dass das an meinen Trainern und jetzigen Arbeitskollegen lag. (lacht) Aber ehrlich: Wir hatten damals eine sehr gute Mannschaft, zu der unter anderem Max Kruse, Dennis Diekmeier, Sebastian Mielitz oder Tobias Kempe gehörten. Bei mir hat es ein wenig bei der Technik und der Ruhe am Ball gefehlt. Als Innenverteidiger war ich vielleicht auch ein paar Zentimeter zu klein. Letztlich kamen da mehrere Kleinigkeiten zusammen. Aber das ist in Ordnung.

DFB.de: Das Karriereende kam bereits mit 24 Jahren. War Ihnen von vornherein klar, dass Sie schon früh Trainer werden wollen?

Dreyer: Ich hatte schon immer ein großes Interesse daran, was rundherum um die Spiele und die Trainingseinheiten passiert. Was steckt hinter den personellen Entscheidungen? Warum machen wir diese und jene Übung im Training? Ich habe viel hinterfragt und war wissbegierig. Ich fand es schon immer spannend, mit Leistungssportlern zu arbeiten und ihnen Wissen zu vermitteln.

DFB.de: Mit der Ausnahme von zwei Jahren bei Eintracht Braunschweig waren Sie ausschließlich bei Werder Bremen als Trainer tätig. Kann man da von einer Herzensangelegenheit sprechen?

Dreyer: Absolut. Ich habe nun insgesamt schon 16 Jahre - also die Hälfte meines Lebens - bei Werder verbracht. Thorsten Bolder, der mich schon als Spieler nach Bremen geholt hatte, kam nach meiner aktiven Karriere auf mich zu, ob ich mir die Position als Co-Trainer der U 12 vorstellen könnte. Ich habe so viel aufgesaugt, wie es nur irgendwie möglich war, und an der Arbeit als Trainer immer mehr Spaß gefunden. Bei der U 13 von Eintracht Braunschweig hatte ich die Chance gesehen, erstmals hauptberuflich als Cheftrainer zu arbeiten. Das war sehr lehrreich, ich konnte mir dabei auch die Hörner ein wenig abstoßen. Als dann Florian Kohfeldt zunächst als Co-Trainer zur Bundesliga-Mannschaft aufrückte, kamen die Verantwortlichen um Björn Schierenbeck, Leiter des Leistungszentrums, auf mich zu, ob ich nicht die U 15 trainieren will. Da musste ich nicht lange überlegen.

DFB.de: Bei der U 23 waren Sie auch ein Jahr lang Co-Trainer von Konrad Fünfstück. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Dreyer: Die U 23 ist der letzte Schritt vor den Profis. Ihnen den letzten Schliff vor dem Lizenzspielervertrag zu geben, war sehr spannend. Dabei durfte ich nicht nur von der Erfahrung von Konrad Fünfstück als Zweitliga-Trainer lernen. Auch Thomas Schaaf war in der Saison schon als Technischer Direktor des Leistungszentrums sportlich mitverantwortlich. Wir haben uns als gleichwertiges Team verstanden, indem wir Dinge gemeinsam entschieden und umgesetzt haben.

DFB.de: Ihr Weg als Cheftrainer führte Sie in den Altersklassen bislang ausschließlich nach oben. Wohin soll es noch gehen?

Dreyer: Ich habe bisher nie einen Karriereplan verfolgt, nachdem innerhalb von ein paar Jahren der Schritt zur nächsten Altersklasse folgen soll. Ich konzentriere mich nur darauf, die Spieler so gut wie möglich weiterzuentwickeln und sie auf die nächsten Aufgaben bestmöglich vorzubereiten. Alles Weitere ergibt sich dann. Ich definiere meine Arbeit aber nicht anhand der Altersklasse. Ein persönliches Ziel aber ist, demnächst an der DFB-Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Hennef teilzunehmen.

[mspw]

U 13, U 15 und U 17: Der Weg von Björn Dreyer als Cheftrainer führte bislang ausschließlich nach oben. Seit dem zurückliegenden Sommer betreut der 32-Jährige die U 17 des SV Werder Bremen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige SVW-Nachwuchsspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Karriere und die Verbundenheit zum Klub.

DFB.de: Die B-Junioren-Bundesliga ruht wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie seit Anfang November. Wie sieht derzeit bei Ihnen der Stand der Dinge beim Trainingsbetrieb aus, Herr Dreyer?

Björn Dreyer: Wir haben vom Gesundheitsamt Bremen eine Ausnahmegenehmigung erhalten, dass wir in Mannschaftsstärke trainieren dürfen. Nach zuvor reinem Online-Training konnten wir auch sechs Wochen lang mit jeweils einem Trainer und einem Spieler je Spielhälfte trainieren.

DFB.de: Es juckt vermutlich in den Füßen, den starken Saisonstart von 13 Punkten aus fünf Spielen fortzusetzen, oder?

Dreyer: Das stimmt. Dabei wussten wir nach dem ersten Lockdown und der Unterbrechung der noch laufenden Saison zunächst nicht so recht, wo wir leistungsmäßig stehen. Die Jungs haben die Vereinsphilosophie sehr gut umgesetzt. Wir wollen das Spiel aktiv gestalten. Auch wenn wir nicht den Ball haben, wollen wir Einfluss auf die Partie nehmen. Dabei dürfen unsere Spieler auch ausdrücklich Fehler machen. Ein 5:4 ist für die weitere Entwicklung der Jungs oft lehrreicher als ein 1:0. Thomas Schaaf, der mittlerweile als Technischer Direktor beim SV Werder tätig ist, stand schon als langjähriger Cheftrainer für offensiven und mutigen Fußball. Das wollen wir auch unseren Nachwuchsspielern vermitteln.

DFB.de: Die Corona-Pandemie hatte auch vor dem Werder-Internat nicht Halt gemacht. Wie geht es den Betroffenen?

Dreyer: Dem Spieler ging es den Umständen entsprechend gut. Alle weiteren Spieler sowie die Internatsangestellten mussten als Kontaktpersonen in häusliche Quarantäne. Die ist mittlerweile aber wieder vorbei. Sonst sind wir mit dem gesamten Leistungszentrum sehr gut durch die Corona-Zeit gekommen. Das zeigt, dass das Hygienekonzept funktioniert. Das war auch ein Grund dafür, dass uns das Gesundheitsamt eine Sondergenehmigung für das Mannschaftstraining erteilt hat. Dafür sind wir sehr dankbar.

DFB.de: Wie gehen die Spieler mit der Situation ohne Spielpraxis um?

Dreyer: Da muss ich die Mannschaft ausdrücklich loben. Die Jungs bringen eine sehr hohe Eigenmotivation mit, die wichtig sein wird, sich bis in den Profibereich durchzubeißen. Fußballspezifisch konnten wir lange Zeit nur wenig bis gar nicht trainieren. Die U 17-Spieler haben aber zum Glück noch zwei Jahre bis zum Übergang in den Herrenbereich, um diesen Rückstand aufzuholen. Wir machen das Beste aus der Situation. Mit unserem Athletiktrainer Noah Thoma haben wir die Spieler auf ein körperliches Level gebracht, das die Jungs im laufenden Spielbetrieb nicht so schnell erreicht hätten. Klar ist auch: Es gibt Menschen, denen es während der Corona-Pandemie wesentlich schlechter geht.

DFB.de: Dennoch: Sind Sie auch besonders als Psychologe gefragt?

Dreyer: Das bin ich nicht alleine. Wir lösen diese Dinge gemeinsam im Trainerteam. Da haben alle in den vergangenen Monaten in dieser Hinsicht tolle Arbeit geleistet. Unsere Vorgehensweise ist es, bis zu zweimal in der Woche mit jedem Spieler über die private Situation zu reden. Wie geht es der Familie und Freunden? Wie läuft es in der Schule? Jeder kommt auf unterschiedliche Weise mit den Einschränkungen zurecht. Dabei kann es zum Beispiel eine Rolle spielen, ob die Jungs Einzelkinder sind oder Geschwister haben. Wir haben versucht, auch ohne Mannschaftstraining für ein Gemeinschaftsgefühl zu sorgen. So haben wir - so gut es ging - unsere Weihnachtsfeier über eine Online-Konferenz veranstaltet. Es ist schön, die Jungs nun wieder lachend auf dem Fußballplatz zu sehen.

DFB.de: Sie betreuen die U 17 seit Saisonbeginn als Cheftrainer. Was sind die wesentlichen Unterschiede zu den anderen Altersklassen?

Dreyer: Bei der zweiten Mannschaft, bei der ich zuvor Co-Trainer war, sind die Spieler taktisch und körperlich natürlich ein wenig weiter in ihrer Entwicklung und haben deutlich mehr Spielerfahrung. Gegenüber der U 15 sind die Jungs bei der U 17 noch fokussierter darauf, ihre Ziele zu erreichen. Es ist zwar immer schwierig abzuschätzen, wer den Weg bis in den Profibereich gehen wird. Es ist aber etwas wahrscheinlicher geworden.

DFB.de: Als Nachwuchsspieler wurden Sie einst selbst bei Werder Bremen ausgebildet. Was hat sich seitdem verändert?

Dreyer: Ich hatte das große Glück, dass ich selbst von der U 15 bis zur U 23 bei Werder Bremen ausgebildet wurde. So kann ich gut einschätzen, was die Jungs für einen Weg gehen müssen, um den Sprung in den Herrenbereich zu schaffen. Natürlich sind in den vergangenen Jahren viele Dinge auf den Weg gebracht worden: Die Trainerteams haben sich vergrößert und in den einzelnen Bereichen - beispielsweise der Athletik - sind deutlich mehr Experten hinzugekommen. Das alles hilft den Spielern bei ihrer Entwicklung. Mentalität und Siegeswille sind aber weiterhin unerlässlich.

DFB.de: Als U 19-Spieler standen Sie während der Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft im Halbfinale unter anderem den späteren Weltmeistern Toni Kroos und Thomas Müller gegenüber. Warum hat es bei Ihnen nicht mit einer Profikarriere geklappt?

Dreyer: Ich könnte jetzt sagen, dass das an meinen Trainern und jetzigen Arbeitskollegen lag. (lacht) Aber ehrlich: Wir hatten damals eine sehr gute Mannschaft, zu der unter anderem Max Kruse, Dennis Diekmeier, Sebastian Mielitz oder Tobias Kempe gehörten. Bei mir hat es ein wenig bei der Technik und der Ruhe am Ball gefehlt. Als Innenverteidiger war ich vielleicht auch ein paar Zentimeter zu klein. Letztlich kamen da mehrere Kleinigkeiten zusammen. Aber das ist in Ordnung.

DFB.de: Das Karriereende kam bereits mit 24 Jahren. War Ihnen von vornherein klar, dass Sie schon früh Trainer werden wollen?

Dreyer: Ich hatte schon immer ein großes Interesse daran, was rundherum um die Spiele und die Trainingseinheiten passiert. Was steckt hinter den personellen Entscheidungen? Warum machen wir diese und jene Übung im Training? Ich habe viel hinterfragt und war wissbegierig. Ich fand es schon immer spannend, mit Leistungssportlern zu arbeiten und ihnen Wissen zu vermitteln.

DFB.de: Mit der Ausnahme von zwei Jahren bei Eintracht Braunschweig waren Sie ausschließlich bei Werder Bremen als Trainer tätig. Kann man da von einer Herzensangelegenheit sprechen?

Dreyer: Absolut. Ich habe nun insgesamt schon 16 Jahre - also die Hälfte meines Lebens - bei Werder verbracht. Thorsten Bolder, der mich schon als Spieler nach Bremen geholt hatte, kam nach meiner aktiven Karriere auf mich zu, ob ich mir die Position als Co-Trainer der U 12 vorstellen könnte. Ich habe so viel aufgesaugt, wie es nur irgendwie möglich war, und an der Arbeit als Trainer immer mehr Spaß gefunden. Bei der U 13 von Eintracht Braunschweig hatte ich die Chance gesehen, erstmals hauptberuflich als Cheftrainer zu arbeiten. Das war sehr lehrreich, ich konnte mir dabei auch die Hörner ein wenig abstoßen. Als dann Florian Kohfeldt zunächst als Co-Trainer zur Bundesliga-Mannschaft aufrückte, kamen die Verantwortlichen um Björn Schierenbeck, Leiter des Leistungszentrums, auf mich zu, ob ich nicht die U 15 trainieren will. Da musste ich nicht lange überlegen.

DFB.de: Bei der U 23 waren Sie auch ein Jahr lang Co-Trainer von Konrad Fünfstück. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Dreyer: Die U 23 ist der letzte Schritt vor den Profis. Ihnen den letzten Schliff vor dem Lizenzspielervertrag zu geben, war sehr spannend. Dabei durfte ich nicht nur von der Erfahrung von Konrad Fünfstück als Zweitliga-Trainer lernen. Auch Thomas Schaaf war in der Saison schon als Technischer Direktor des Leistungszentrums sportlich mitverantwortlich. Wir haben uns als gleichwertiges Team verstanden, indem wir Dinge gemeinsam entschieden und umgesetzt haben.

DFB.de: Ihr Weg als Cheftrainer führte Sie in den Altersklassen bislang ausschließlich nach oben. Wohin soll es noch gehen?

Dreyer: Ich habe bisher nie einen Karriereplan verfolgt, nachdem innerhalb von ein paar Jahren der Schritt zur nächsten Altersklasse folgen soll. Ich konzentriere mich nur darauf, die Spieler so gut wie möglich weiterzuentwickeln und sie auf die nächsten Aufgaben bestmöglich vorzubereiten. Alles Weitere ergibt sich dann. Ich definiere meine Arbeit aber nicht anhand der Altersklasse. Ein persönliches Ziel aber ist, demnächst an der DFB-Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Hennef teilzunehmen.

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