Das Passen in der Halle trainieren

Die Hallensaison ist eröffnet! Dies bietet jede Menge Möglichkeiten, die Kinder auch im Winter technisch weiterzuentwickeln. Der neue Untergrund stellt die Jungen und Mädchen vor veränderte Herausforderungen und motiviert gleichermaßen zu Bestleistungen. Die Trainer*innen sollten die Vorzüge der Halle deshalb bestmöglich ausnutzen und auf Hilfsmittel wie Bänke, Kästen und Co. zurückgreifen. Heute zeigen wir, wie das Passen in der Halle thematisiert werden kann!

Die Abwechslung macht's!

Wenn die Kinder aus der Kälte in die Halle kommen, ist die Vorfreude groß. Trainer*innen können dieses Fundament optimal dafür nutzen, die verschiedenen Techniken auf spielerische Art und Weise weiterzuentwickeln. Dabei sollte im Training jedoch für Abwechslung gesorgt werden. Die in den Hallen vorhandenen Geräte können hierbei die verschiedenen Trainingsformen "aufpeppen" und den Trainingsschwerpunkt gleichzeitig gezielt unterstützen.

Zum "Passkönig" werden

Das Passen ist eine zentrale Technik im Fußball. Auf dem Hallenboden verhält sich der Ball dabei jedoch naturgemäß anders als auf weicherem Geläuf. Hier hüpft er zum Beispiel deutlich mehr und ist für den Passempfänger demnach auch schwerer zu kontrollieren. Auch, wer das Passspiel draußen schon gut beherrscht, kann daher anfänglich vor großen Schwierigkeiten stehen. Als Trainer*in gilt es, diesen Umstand in den Planungen zu berücksichtigen und den Kindern Zeit zur Eingewöhnung zu bieten. Denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Mit der Zeit können dann auch das Coaching konkretisiert und individuelle Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Vielleicht haben manche Kinder Schwierigkeiten damit, den Ball mittig zu treffen, sodass er häufig eher über das "Parkett" hüpft statt rollt. Mit einem veränderten Treffpunkt des Balles lässt sich die Passqualität jedoch steigern. Hier muss der/die Trainer*in im Detail hinschauen und auch entsprechend korrigieren, damit die Kinder gleich zu Beginn ausreichend Erfolgserlebnisse haben,. damit sie nicht die Lust verlieren. Ähnliche Korrekturhinweise können sich dabei auch auf eine veränderte Passschärfe auf dem ungewohnten Untergrund beziehen oder sich mit dem gezielten Einsatz des schwächeren Fußes befassen.

Nachstehend präsentieren wir exemplarische Trainingsformen, die das Passen in der Halle in verschiedensten Varianten aufgreifen und es altersgemäß schulen:

Organisation

  • Mehrere offene Kastenteile frei verteilt in einer Hallenhälfte aufstellen.
  • 2 Mannschaften à 4 Spieler einteilen.

Ablauf

  • 4 gegen 4 auf die Kastenteile: Gültige Treffer können per Pass durch ein Kastenteil zu einem Mitspieler erzielt werden.

Variationen

  • Doppelpässe durch Kastenteile zählen doppelt.
  • Spiel auf geschlossene Kastenteile: Treffer zählen, sobald der Pass gegen ein Kastenteil von einem Mitspieler ohne Gegnerberührung mitgenommen wird.

Hinweise

  • Auf ein sauberes Flachpassspiel achten.
  • Die Spieler motivieren, beidfüßig zu spielen.

Organisation

  • Dreiviertel der Halle als Spielfeld nutzen und mehrere Kästen auf eine Seite gelegt im Feld verteilen.
  • ie Kästen mit Hütchen in 2 Farben (hier: Rot und Blau) markieren.
  • 2 Mannschaften à 5 Spieler einteilen.
  • Der Trainer steht mit einem roten und einem blauen Hütchen am Spielfeldrand.

Ablauf

  • 5 gegen 5 im Feld auf die offenen Seiten der Kästen.
  • Der Trainer hält das entsprechendfarbige Hütchen für die Kästen hoch, auf die abgeschlossen werden darf.
  • Hebt er kein Hütchen in die Luft, spielen die Teams auf Ballbesitz.
  • Hebt er beide Hütchen in die Luft, dürfen die Ballbesitzer auf alle Kästen abschließen.
  • Nach einem Treffer wechselt jeweils der Ballbesitz.
  • Welches Team erzielt in 5 Minuten mehr Treffer?

Variation

  • Treffer zählen nur bei Kästen der Farbe, die der Trainer nicht hochhält.

Organisation

  • Bänke als Feldbegrenzung aufstellen.
  • 2 Teams einteilen.

Ablauf

  • 3 gegen 3 auf ein Tor.
  • Blau hat das Angriffsrecht und darf das Tor angreifen, Rot verteidigt.
  • Erobert Rot den Ball, passt es gegen eine Bank und sichert sich somit das Angriffsrecht.
  • Geht der Ball ins Tor- oder Seitenaus, spielt der Trainer einen neuen Ball ein. Das Angriffsrecht ist dann zunächst aufgehoben.
  • Der Torhüter spielt mit den Verteidigern zusammen.

Hinweise

  • Die Bank als Mitspieler nutzen und mit einem Pass neue Räume öffnen.
  • Offene Spielstellung beim Rückpass der Bande.
  • Schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive.
  • Doppelter Feldaufbau bei großer Spieleranzahl.

Organisation und Ablauf

  • Die Langbänke an der Mittellinie über Eck so auf die Seite legen, dass das Feld einer Sanduhr gleicht.
  • Vor den Bänken eine Tabuzone (1 Meter) markieren.
  • Die Tore mit Torhütern besetzen.
  • 2 Teams à 3 Spieler bilden, die auf die Tore spielen.
  • Die Langbänke dürfen als Rückprallwand genutzt werden.
  • Pässe durch die Tabuzone sind auch ohne vorherige Ballberührung der Bank erlaubt.

Hinweise

  • Die Form des Spielfeldes provoziert den Spielaufbau durch das Zentrum.
  • Anspielbar sein (aus dem Schatten der Bank heraustreten).
  • Bei höherer Spielanzahl mit einem weiteren Team oder Wechselspielern spielen.

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