Kommunikation vor, während und nach Corona
"Zuspiele möglichst direkt in die Bewegung mitnehmen, um das Spiel nicht zu verlangsamen!" Dieser eingängige Coachinghinweis ist regelmäßig auf Trainingsplätzen zu hören. Ein eigentliches 'No-Go' hat jedoch die Corona-Pandemie verursacht: Sie hat den Fußball von jetzt auf gleich gestoppt.
Über Wochen rollte kein Ball, und Trainer wie Spieler widmeten sich Alternativen: 'Challenges', Eigentraining zu Hause, Balljonglieren, Stabilisation und persönliche Fortbildungen waren die Fußball-Themen der Stunde und wurden verbreitet. Wie? Mittels digitaler Kommunikation.
Neue(!) Möglichkeiten für Trainer? Nicht unbedingt. Denn die Technik gab es bereits schon vor der Pandemie. Doch erst das Gebot der Stunde, mit seinem Verein und den Spielern in Kontakt zu bleiben, brachte den Fokus vieler auf Programme zur Video-Kommunikation wie 'Bluejeans', 'Zoom', 'Teams' und 'Google Meet'; unzählige Nachrichten wurden per Smartphone bei WhatsApp oder Facebook verschickt und neue Jonglier-Rekorde bei Instagram gepostet. Es wurde telefoniert, sogar Briefe wurden geschrieben!
Kontakt halten war die Devise, auch wenn er nicht persönlich stattfinden konnte. Und was nimmt der Fußball aus dieser Zeit mit? Jetzt, wenn mehr und mehr Sportanlagen öffnen dürfen und Spieler und Trainer sich wieder bei 'der schönsten Nebensache der Welt' gegenüberstehen? Eine Vielfalt an Kommunikationswegen, um – angepasst an die entsprechende Altersklasse – mit den Spielern und Eltern in Kontakt bleiben zu können!
Der Wiedereinstieg
Aus dem Konzeptpapier zum Wiedereinstieg ins Fußballtraining gehen folgende Aspekte zum Thema 'Kommunikation' hervor:
- Kommunikation der Vorgaben und Regeln an alle Vereinsmitarbeiter, Trainer, aktiven Spieler und Eltern.
- Möglichkeiten schaffen, dass Trainer, Spieler und Mitglieder regelmäßig Fragen stellen und diese beantwortet werden können.
- Empfohlen wird gerade zu Beginn der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs eine offene Runde (z. B. per Videokonferenz) zur Information und zum Austausch mit Vereinsmitgliedern.
- Aushang der Vorgaben, Regeln und Hygienevorschriften am Eingang des Sportgeländes.
- Rechtzeitige Rücksprache/Information zur Teilnahme am Training ist einzufordern, um die Trainingsplanung anhand der Leitplanken zu ermöglichen.
Kommunikationswege für Kinder
Nicht jeder Kommunikationsweg ist für jeden geeignet. So freuen sich Kinder mindestens genauso sehr über persönliche Briefe und Post von ihrem Trainer, wie über Nachrichten, die ihre Eltern über das Smartphone empfangen:
Entscheidend wird dennoch sein, den Spielern auch mit ungewohntem Abstand Rückmeldung zu geben:
Den Spielern Rückmeldung geben!
Und wer die Spieler wirklich erreichen will, sollte bei seiner Ansprache den Weg 'über das Herz' gehen:
Die Sprache der Kinder sprechen!
Und wenn es dann endlich wieder richtig losgeht und die Kinder regelmäßig auf dem Platz 'kicken' können, ist ein regelmäßiger Austausch zwischen Spieler und Trainer wichtig:
Feedback geben: der Fußball-Sprechtag
Kommunikationswege für Jugendliche und Senioren
Auch ältere Spieler freuen sich über jedes persönliche Gespräch. Sie haben aber bereits weitere Optionen der Kommunikation kennengelernt und mussten auch während der Phase der Kontaktlosigkeit nicht ohne Nachrichten und Gespräche auskommen. Weit verbreitet sind Teamgruppen auf verschiedenen Social-Media-Kanälen:
Social Media als Kommunikationsplattform
Die Sozialen Netzwerke: Fluch oder Segen?
Verschiedene Apps dienen Trainern dazu, digitale Vorzüge zu genießen und sich in ihrer Trainingsarbeit besser aufzustellen:
"Weiter, immer weiter!"
Der 'Torwart-Titan' Oliver Kahn gab schon während seiner Spielerkarriere die Richtung vor, denn Stillstand ist auch im Fußball keine Option! Für manche Trainer steht während beziehungsweise nach dieser Phase sogar ein Vereinswechsel bevor, der ebenfalls viel Kommunikation bedarf:
Neuer Trainerjob: Vorbereitung und Kommunikation
Wie auch immer Sie in den letzten Wochen und Monaten mit den Spielern und dem Verein in Kontakt geblieben sind, Kommunikation ist und bleibt das 'A und O'. Denn frei nach Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick steht fest: "Man kann nicht nicht kommunizieren!" Und auch, wer sich mal eine (verdiente) Pause von der digitalen Kommunikation gönnt, kann mit seinem Verein, den Spielern und Eltern in Kontakt bleiben.