Mit 'PFIFF' kooperieren!
Das Sportprojekt 'PFIFF' bringt den Verein in den Kindergarten. Dabei profitieren nicht nur diese beiden Parteien von der Zusammenarbeit, sondern insbesondere auch die zumeist jungen Trainer, sodass eine Win-win-win-Situation entsteht.
Zusammen mit dem Verein 'Spiel und Sport plus' haben die Sportbünde des Landes Baden-Württemberg ein Programm entwickelt, das durch geeignete Bewegungs-, Spiel und Sportangebote die Selbstregulation von Kindern zwischen 3 und 6 Jahren fördern soll. Insbesondere sollen
- die 'Inhibition' (spontane Impulse unterdrücken und die Aufmerksamkeit gezielt lenken),
- das 'Arbeitsgedächtnis' (Informationen kurzzeitig speichern und damit arbeiten) und
- die 'kognitive Flexibilität' (Fähigkeit, sich schell auf neue Situationen einzustellen)
geschult werden. Speziell zertifizierte Trainer, die aus den Vereinen direkt in die Kindergärten gehen, führen ein komplettes Kindergartenjahr lang mindestens 30 Einheiten á 45 Minuten durch. Die Sportgruppen bestehen aus 8 bis 15 Kindern, die Trainer sind meist Vereinsmitarbeiter, die im Bundesfreiwilligendienst (BUFDI) oder im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) tätig sind. Der Verein wird für die Durchführung der Einheiten monetär mit Mitteln des Landes unterstützt, die Kindergärten können ein weiteres Angebot zum Sport-Treiben bieten und die Trainer üben sich in der Durchführung von Spielstunden.
Die Inhalte, die während der Spielstunde von den Trainern angeleitet durchgeführt werden, kommen allesamt von erfahrenen Experten. So kann auch der Kindergarten sicher sein, dass den Kids ein strukturiertes und geprüftes Programm angeboten wird. 'fussballtraining JUNIOR', die DFB-Zeitschrift für Kinderfußball in Verein und Schule, war beim ATSV Mutschelbach zu Besuch und hat sich eine Spielstunde mit 'PFIFF' mal genauer angesehen!
2 Kinder fangen alle anderen.
- Gefangene Kinder bilden eine Brücke und dürfen erst wieder mitspielen, wenn ein anderes Kind durch sie hindurchkrabbelt.
- Pfeift der Trainer und hält dabei eine Feder hoch, müssen alle sofort auf der Stelle verharren und ruhig sein.
- Selbstregulation: Arbeitsgedächtnis und Inhibition (Was muss ich bei einem Pfiff machen?)
Die Kinder in 2 Gruppen aufteilen.
- Jede Gruppe 5 Meter vor einer Langbank postieren.
- Folgende Startsignale gelten: 1 Pfiff (über die Bank laufen), 2 Pfiffe (über die Bank krabbeln), 3 Pfiffe (über die Bank rüberziehen).
- Selbstregulation: Arbeitsgedächtnis (3 unterschiedliche Signale), Inhibition (Feder), kognitive Flexibilität (abwechselnde Startsignale)
Alle Kinder stehen in einer Reihe nebeneinander.
- Der Trainer nennt ein Merkmal (z.B. rote Haare).
- Stimmt das Merkmal mit dem eigenen Erscheinungsbild überein, so wird zur anderen Spielfeldseite gelaufen.
- Trifft kein Merkmal zu, bleiben die Kinder stehen.
- Erschweren: 2 oder 3 Merkmale nennen. Stimmen 2 überein, läuft das Kind rückwärts, stimmen 3 überein, wechselt es per Sidesteps die Seite.
- Selbstregulation: Arbeitsgedächtnis (Merken der Fortbewegungsarten), Inhibition (Stehenbleiben, wenn kein Merkmal übereinstimmt), kognitive Flexibilität (Art und Weise der Fortbewegung)
Die Kinder toben durch die Halle.
- Ruft der Trainer "Feuer!", müssen sich alle auf den Boden legen.
- Ruft er "Wasser!", springen alle auf eine Bank, ruft er "Sturm!", müssen die Kinder in eine Hallenecke laufen.
- Spaß machen auch die Signale "Kaugummi!" (alle Kinder kleben an der Wand) und "Eis!" (keiner bewegt sich mehr).
- Selbstregulation: Arbeitsgedächtnis (verschiedene Anweisungen), Inhibition (Anweisung "Eis!")