Trainieren im Team

Das Training leiten, die Mannschaft coachen, Gespräche führen, den Kader planen, das Material verwalten, Teamreisen organisieren – die Liste an Aufgaben rund um ein Fußballteam ist lang! Gerade Kindermannschaften benötigen eine umfassende Führung: Für die Spieler ist der Trainer mehr als nur ein Übungsleiter, er ist eine wichtige Bezugsperson! Doch Vorsicht: Alleinunterhalter stoßen an ihre Grenzen, verzetteln sich und scheitern! So bauen und führen Sie ein Trainerteam mit klaren Aufgabenteilungen und Verantwortlichkeiten!


Dem Chaos den Kampf ansagen

Klare Strukturen und Hierarchien sind für ein Fußballteam zumindest ab einer bestimmten Altersklasse durchaus wünschenswert. Von solchen Zielsetzungen sind Kindermannschaften zwar häufig noch recht weit entfernt, doch gilt dieses Prinzip sehr wohl für die Erwachsenen rund um ein Kinderteam! Viel zu häufig findet man undurchsichtige Strukturen vor: Den ‘Cheftrainer’, der frei nach dem Motto: »Es darf keine Trainer neben mir geben!«, Chef von sich selbst ist, weil er ohnehin alles alleine regelt. Dass dabei vieles auf der Strecke bleibt, merkt er nur allzu selten. Gleichzeitig entsteht in seinem Rücken häufig eine ‘Schattenwelt’, die sich schnell verselbstständigt. Co-Trainer suchen ihre Stellung im Team und finden ihre Erfüllung schon bald beispielsweise im Coaching an der Seitenlinie, der Kernaufgabe des Trainers. Rund um Kinderteams engagieren sich oft mehrere Personen – oder sind zumindest bereit dazu, dies zu tun. Dass nicht alle Eltern gleichzeitig reinrufen sollen, da sind sich alle einig! Doch wie sieht es eigentlich mit den Trainern aus?


Das Bild des Trainers

Die Trainer und Betreuer einer Mannschaft müssen sich selbst hinterfragen: Wie wirkt das Auftreten der Verantwortlichen rund um ein Team auf Außenstehende? Wenn die Aufgaben und Verantwortlichkeiten nicht klar verteilt sind und jeder um Einfluss buhlt und nach Selbstverwirklichung strebt – wer soll denn da noch den Überblick behalten? Und noch wichtiger: Wie sollen es die Kinder?

Von der Mannschaftsführung über den Trainings- und Spielbetrieb bis hin zu allgemeinen Aufgaben rund um das Team gibt es weit mehr als 50 Angelegenheiten, um die sich die Trainer und Betreuer regelmäßig kümmern müssen. Mal ganz zu schweigen von den Anforderungen, die urplötzlich und nur vereinzelt aufkommen und die einer schnellen Lösung bedürfen! Meint der Trainer, sich jedes neuen Problems selbst annehmen oder im Verantwortungsbereich des anderen wirbeln zu müssen, so verliert er das unabdingbare Augenmerk auf seine wesentlichen Aufgaben. Wie viele Kapazitäten gehen so verloren?


Jedes Team hat andere Anforderungen

Die konkreten Aufgaben, die in Kinderteams anfallen, unterscheiden sich zumeist je nach Vereinsstruktur, den Bedürfnissen der jeweiligen Altersklasse sowie der Leistungsstärke. Der erste Schritt zur Verteilung der anstehenden Aufgaben besteht darin, diese einmal systematisch zu erfassen und sich so konkret vor Augen zu führen. Um die Arbeit in den Grundzügen zu vereinfachen, stellen wir eine Planungsvorlage als Download zur Verfügung. Hier können die jeweiligen Zuständigkeiten einfach in einer frei befüllbaren Spalte vermerkt und so festgehalten werden. Im zweiten Schritt gilt es, die Personen zu identifizieren, die sich rund um die Mannschaft engagieren wollen, sofern die personelle Struktur des Trainerteams nicht bereits von der Jugendleitung festgelegt wurde. Dabei gilt es, einerseits der Menge an Aufgaben gerecht zu werden, andererseits aber nicht zu viele ‘Pöstchen’ zu verteilen. Vor allen Dingen in vornehmlich ehrenamtlich geführten Teams sollte es aber auch jederzeit möglich sein, dass ein Trainer die Aufgaben des anderen im Ausnahmefall mit übernimmt! Auch für Ehrenamtler gilt jedoch: Wer einen Posten annimmt, sollte diesen möglichst auch immer zuverlässig ausfüllen (Stichwort: Vorbildcharakter)!


Die Zuständigkeiten kommunizieren

Sind alle Spalten befüllt, kann es losgehen! Jeder kennt seine Aufgaben nun ganz genau. Überschneidungen werden vermieden. Damit sich alle im Vereins- und Teamumfeld mit ihren Anliegen auch gleich an die jeweils verantwortliche Person wenden, sollten die Zuständigkeiten im Trainerteam nicht nur festgelegt, sondern auch kommuniziert werden. Vereinsvorstand, Jugendleitung, Eltern und nicht zuletzt die Spieler müssen wissen, an wen sie sich in welcher Angelegenheit wenden können. Eine klare Aufgabenteilung ist dabei auch der erste Schritt zu einer funktionierenden Beschwerdekette: Erst wenn einmal die Lösung einer Angelegenheit misslingt, ist der Weg zu einem übergeordneten Mitarbeiter möglich – vom Zuständigen über den Cheftrainer zur Jugendleitung bis hin zum Vereinsvorstand.