Spielerische Kräftigung für Gruppen

Mit Krafttraining assoziiert man noch immer vornehmlich das Stemmen möglichst großer Gewichte, um ein Höchstmaß an Muskelmasse aufzubauen. Wenn eine Horde Kinder lachend und erschöpft die Turnhalle verlässt, dann vermuten wohl die wenigsten, dass diese gerade ein Krafttraining hinter sich gebracht haben. Mit Zieh-, Kampf- und Raufwettbewerben werden nicht nur die Bewegungsbedürfnisse gestillt, sondern auch athletische Ziele wie eine Verbesserung der Koordinationsfähigkeit, des Gleichgewichts und der Gelenkigkeit verfolgt.


Regeln und Rituale

  • Bei allen Zieh-, Kampf- oder Raufspielen gilt das Prinzip der Freiwilligkeit sowohl in der Durchführung wie auch bei der Partnerwahl – wer nicht will, muss auch nicht teilnehmen! Ängste nehmen können diesen Kindern allerdings Duelle gegen ihre besten Freunde, die zunächst leichter und besser einzuschätzen sind.
  • Denn bei allem Ehrgeiz: Fair Play wird großgeschrieben! Es gibt durchaus Situationen, in denen Verletzungen auftreten können. Hierzu gibt es die Stopp-Regel: Ruft ein Spieler oder Trainer „Stopp!“, wird die Aktion sofort abgebrochen. Es ist wichtig, dass diese Regel niemals missbraucht wird!
  • Normale Turnmatten sind in der Regel als Unterlage ausreichend, für einige Raufspiele bieten sich aus Sicherheitsgründen aber Weichbodenmatten an. Die Kinder sollten eine lange Sporthose und langärmelige Shirts anziehen, um Kratzer oder Schürfwunden zu vermeiden. Schmuck ist bei sportlicher Betätigung immer abzulegen.
  • Respektsbekundungen vor und nach dem Kampf sind mehr als bloß eine ‘Zeremonie’. Ein bekanntes Beispiel ist die asiatische Grußformel zweier Sumo-Ringer in Form einer Verbeugung vor dem Kampf. Die Kinder sollen diesen Wert aktiv praktizieren und auch abseits dieser Raufspiele ‘leben’.


Jeder gegen Jeden

Mehrere Kinder (Mohrrüben) liegen im Kreis auf einem Weichboden und fassen sich an den Händen. 2 ‘Bauern’ müssen die Rüben an den Füßen packen und aus dem Kreis herausziehen. Geerntete Rüben werden Bauern. Welche Rübe bleibt standhaft?
Mehrere Turnmatten zu einem großen ‘Kampfring’ zusammen­legen. Jetzt kämpft jeder gegen jeden. Die Kinder sollen ver­suchen, so lange wie möglich ‘im Ring’ zu bleiben. Nur Ziehen und Schieben sind erlaubt, kein Treten, Kratzen oder Schlagen.
In einem abgesteckten Feld mit Matten sind 2 Kinder die ‘Hunde’. Ihre Aufgabe ist es, auf allen Vieren die herumlaufenden Spieler zu umklammern und zu Boden zu bringen. Berührt ein Kind mit einem Knie die Matte, wird es ‘Hund’ und hilft beim Fangen.
8 bis 10 Spieler bilden einen Kreis und fassen sich an den Händen. In der Mitte des Kreises stehen fünf Keulen. Die Kinder versuchen durch Ziehen, Schieben oder Drängen zu erreichen, dass ein Spieler eine Keule umwirft (Minuspunkt für diesen Spieler).


Kooperationsaufgaben

Ein Spieler in Bankstellung, zwei weitere seitlich von ihm im Liegestütz rücklings und mit den Füßen auf dem Rücken. Jetzt soll die ‘Krake’ sich langsam fortbewegen, allen voran der mittlere Spieler. Die anderen beiden bewegen sich mit den Händen seitwärts ‘im Rhythmus’ mit.
2 Teams bilden: Team A steht außerhalb eines 10-Meter-Feldes, Team B formiert sich zu einer Schlange (Handfassung Hüften). Ziel von A ist es, mit einem Ball den letzten Spieler der Schlange abzutreffen. Team B weicht aus und schützt so seinen ‘Schwanz’.
Mehrere Gruppen à 4 Kinder bilden und gemäß Foto in Rücklings- und Vorlingsstellung zusammenbringen. Jetzt soll der Sechsfüßler gemeinsam vorwärts gehen (mit demselben Fuß beginnen). Welche Gruppe erreicht zuerst das Ziel?
10 bis 15 Spieler bilden einen Kreis und fassen sich an den Händen. 2 Mitspieler befinden sich innerhalb und versuchen auszubrechen, indem sie schnell unter den gefassten Händen ‘durchschlüpfen’ oder durch eine offene Stelle des Kreises laufen.


Wettkampfformen mit größeren Gruppen haben den Vorteil, dass auch leistungsschwächere Kinder voll in das Spielgeschehen eingebunden sind. Denn wer erfolgreich sein will, muss kooperieren und im Team zusammenarbeiten!

Weitere Tipps und Hinweise zum zielgerichteten Training in der Halle sind unter 'Themenverwandte Links' zusammengestellt.