Dribbling hat viele Gesichter

Selbst in den höchsten Juniorenklassen geht die detaillierte Technikschulung in der Diskussion um Konzepte, Taktik und Trainingssteuerung häufig verloren. Die DFB-Trainerzeitschrift Fußballtraining zeigt exemplarisch die Vielfalt des Dribblings auf und präsentiert entsprechende Trainingsformen. Einen Auszug aus dem Beitrag präsentieren wir auf DFB.de.

Dribbling bedeutet 'Action'!

Konzepte – heutzutage wird jeder Trainer mit ihnen konfrontiert. Es gibt den Konzepttrainer, den Konzeptspieler, den konzeptionellen Matchplan, die Leistungsdiagnostik, die systematische Taktik, die taktischen Auswechslungen usw. Bei all den wissenschaftlichen und bis ins kleinste Detail hinterfragten Ideen rund um den Fußball im Allgemeinen und den Nachwuchsfußball im Besonderen erscheint der klassische Begriff des Dribblings fast schon antiquiert!

Dabei sind Dribbelaktionen keine Basis-Bewegungen, sondern 'Special Moves'. Den Ball mit ein paar Stößen zu begleiten, ist kinderleicht. Ihn aber auch unter Gegnerdruck je nach Situation mit wechselnden Geschwindigkeiten und mit verschiedenen Teilen beider Füße sicher zu beherrschen, ist eine der schwierigsten und komplexesten Aufgaben im Fußball.

Anforderungen an das Dribbeltraining

Jogi Löw hat moniert, dass es zu wenig gute Dribbler gibt – also scheint das Dribbling tatsächlich schwierig zu trainieren zu sein. Denn der Trainer muss alle Varianten und Anwendungsmöglichkeiten kennen und diese dann je nach Situation im Detail coachen – doch das finden Spieler nicht immer spannend, sondern langweilig. Deshalb gilt es, Übungen und Spielformen zu entwickeln, die Spaß, Freude und Begeisterung wecken.

'Leben in der Bude' mit Dribbelbildern

Dabei bieten sich bildhafte Begriffe an, um den Spielern zu verdeutlichen, was der Trainer von ihnen will. Die junge Generation denkt in Bildern und kann mit klassischen Begriffen wenig anfangen! Es gilt, die Lust der Spieler an den Dribbelarten zu wecken!

Die Königsdisziplin ist das Zweikampfdribbling: Der Spieler sucht das 1 gegen 1 – gewinnt er es, kommt er zum Abschluss, verliert er es, geht er oder sein Team sofort ins Gegenpressing. Aber auch Defensivspieler müssen dribbeln können und dürfen. So gehört zur Spieleröffnung ein gutes Andribbeln auf den Gegner, um ihn zu zwingen, seinen zugeschobenen Raum wieder zu öffnen.

Alle Dribbelbilder im Überblick:

"Wenn du keinen Mitspieler findest, kannst du immer 'Action' machen: Dribbel!"

"Setz dich unter hohem Druck im Zentrum durch und spiel dann ab oder schließ ab!"

"1 gegen 2: Spiel alle aus (Maradona) oder sicher den Ball und spiel spät ab (Zidane)!"

"Entscheide dich: Den Ball sichern oder geh entschlossen ins 1 gegen 1!"

"Gewinnen und abschließen oder verlieren und nachsetzen!"

Im zweiten Teil unserer Beitragsreihe, der am Freitag, 26. Oktober 2018, erscheint, stellen wir zu jedem der genannten Dribbelbilder eine geeignete Spielform vor. Weitere Praxisformen zu diesem Thema finden Sie in der DFB-Trainerzeitschrift Fußballtraining. Sie haben die Zeitschrift noch nicht abonniert? Hier gelangen Sie zum Bestell-Shop!