Draußen "adé", Halle "allez": Die Vorzüge der Halle effektiv nutzen!

Der Frost setzt ein und abends wird es früher dunkel? Dann heißt es für den Kinder- und Junior*innenfußball: "Die Halle ruft!" Spieler*innen dieser Altersklassen fiebern dem Wechsel aus der eisigen Kälte draußen, in die doch (größtenteils) wärmeren Hallen drinnen mit sehr großer Freude entgegen. Doch dies nicht nur wegen der Temperaturen: Sie erfreuen sich am Training sowie an den Spielen und Turnieren, die auf der Agenda stehen. Für Trainer*innen gilt es, die Eingewöhnung in der Halle bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten. Einerseits stellen die Einheiten auf dem ungewohnten Boden sowie dem kleineren Spielfeld für Kinder und Junior*innen zwar eine große Herausforderung dar, andererseits ermöglicht die anstehende saisonale Phase dennoch immense Entwicklungsschübe. Wie ihr euch als Trainer*in also für den Winter in der Halle optimal wappnet, lest ihr in diesem Beitrag.

Halle vs. draußen

Quietschende Schuhe, stark hüpfende Bälle, die Bande als zusätzlicher Spielpartner – der Unterschied zum Spielen auf der grünen Wiese könnte größer kaum sein. Die nötige Anpassungszeit unterstützen Trainer*innen in der Regel aktiv, sodass sich Kinder und Junior*innen optimal an die neue Umgebung und an die veränderten Verhältnisse gewöhnen können. Das Motto zur optimalen Eingewöhnung lautet: Spielen, spielen und nochmals spielen!

Hat die Geschwindigkeit des Balles vor ein paar Tagen/Wochen noch wegen einer nassen (Kunst-)Rasenfläche an Fahrt aufgenommen, so gilt es nun, das angeeignete Repertoire mit den Impulsen des Hallenbelags anzuwenden. Parallel ermöglichen kleine Spiele, dass Kinder und Junior*innen die in der Halle geltenden Rahmenbedingungen und Regularien spielerisch adaptieren. Auf technisch-taktische Details können Trainer*innen dabei innerhalb des Trainingsbetriebs hinweisen. Die reduzierte Mannschaftsstärke, das schmalere Spielfeld, das Nutzen der Bande(n) – all jene Gegensätzlichkeiten zum Fußballspiel auf dem Grünen fördern die Kreativität und Lösungsfindung von Kindern und Junior*innen. Diese Vorzüge können sich die Trainer*innen zu eigen machen, indem sie den Hallenplan sehr individuell und abwechslungsreich gestalten.

Technische Inhalte im Vordergrund

Angekommen und eingewöhnt in der Halle geht es nun ans Eingemachte: Trainer*innen sollten während des Hallentrainings mit Kindern und Junior*innen primär die Ausprägung technischer Fertigkeiten forcieren. Möchte man dribbeln wie Musiala, passen wie Kimmich oder Tore schießen wie Niclas Füllkrug, ist die Halle der ideale Ort, um diese Potenziale zu fördern. Denn in Relation zum Training auf dem holprigen oder matschigen Boden an der Freiluft kann das Ballgefühl in der Halle reibungslos und frei von Wettereinflüssen gesteigert werden.

Doch wie sollte das Hallentraining speziell auf Kinder und Jugendliche abgestimmt sein? Die Antwort lautet: So individuell wie möglich trainieren! Inhalte wie das Passspiel oder die Ballmitnahme lassen sich beispielsweise gut mit Hilfe der Hallenwand trainieren. Wer gerne dribbelt, dem kann es in der Halle auch helfen, vermehrt die Sohle einzubeziehen, um die Ballkontrolle zu steigern. Auch bietet die Halle noch ganz andere Hilfsmittel: So können Hallengeräte die Kinder und Junior*innen koordinativ vor besonders attraktive und bewegungsfördernde Aufgaben stellen. Zu guter Letzt runden ausgiebige kleine Spielformen den Trainingsbetrieb ab. So lässt sich Erlerntes bestmöglich ausprobieren. Ihr seht: Für kreative Trainer*innen ermöglichen die Besonderheiten der Halle sowohl methodisch als auch organisatorisch eindrucksvolle Variationsmöglichkeiten.

Prinzipien des Hallentrainings

Abwechslung im Training ist für Trainer*innen das A und O, wenn sie mit den Kindern und Junior*innen die Hallenzeit anbrechen. Dennoch immer auch daran denken: Für Spieler*innen ist die Hallenzeit meist ohnehin schon aufregend genug! Vor diesem Hintergrund genügen einfach die folgenden drei Prinzipien, und schon kann der "Budenzauber" beginnen:

Nichts bringt Kinder und Junior*innen mehr zum Strahlen, als einfach frei Fußball spielen zu dürfen/können. Eben deshalb gilt: Häufig einfach spielen lassen! Auch während des Spiels kann auf technische Details hingewiesen werden – jedoch sollte dies nicht überwiegen. Trainer*innen sollten stattdessen darauf achten, die Kontaktzahl der Kinder und Junior*innen hochzuhalten und zu fördern.

Die Vielfältigkeit an Möglichkeiten, welche die Halle bietet, sollten Trainer*innen zielgerichtet einsetzen und nutzen. Ob Hallenwand oder andere Hilfsmittel – je abwechslungsreicher die Trainingseinheiten sind, desto freudiger werden Kinder und Junior*innen diese erleben.

Das Wichtigste bleibt: Alle Kinder und Junior*innen sollten möglichst permanent in Bewegung sein. Je nach Anzahl der Spieler*innen sollte der/die Trainer*in gegebenenfalls mehrere Felder abstecken oder den Aufbau so wählen, dass nicht zu große Pausen und Standzeiten entstehen. Übungen und Spielformen sollten alle aktiv einbinden!