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Der Öko-Check

Was liegt in den Sportstätten des Vereins besonders im Argen? Mit welchen Techniken lassen sich die Betriebskosten am wirkungsvollsten senken? Und bis wann amortisieren sich die Maßnahmen?

Das sind Fragen, die man als Laie nicht so einfach beantworten kann. Und auch Handwerker im Verein kennen sich meist nur in ihrem eigenen Bereich gut aus. Der Fensterbauer weiß wenig über Heizungen, der Installateur wenig über die Entsorgung der alten Asbestplatten auf dem Dach.

Hier helfen Öko-Check-Berater weiter, die in einigen Landessportbünden oder Partnerorganisationen der Verbände zur Verfügung stehen. Sie begutachten und bewerten die Sportstätten als Ganzes und wissen, welches Zusammenspiel moderner Techniken am besten Wirkung zeigt.

Wie wichtig eine fachlich fundierte und umfassende Beratung ist, zeigt ein Beispiel: Ein Verein will in erster Linie seine hohen Stromkosten drücken. Der Hauswart ersetzt also die Glühbirnen in allen Innenräumen durch Energiesparlampen. Außerdem werden zwei der alten Kühlschränke gegen gebrauchte Geräte ausgetauscht, die zwar größer sind, dafür aber erst fünf Jahre alt. Keiner aber kann hinterher sagen, wie viel Strom der Verein dadurch wirklich spart und ob das die wirtschaftlichsten Maßnahmen waren. Der Öko-Check-Berater würde vermutlich zu dem Ergebnis kommen, dass Bewegungsmelder innerhalb und außerhalb des Vereinsheims und kleine, aber hocheffiziente A++-Kühlschränke sinnvoller wären.

Was lohnt? Was muss unbedingt gemacht werden? Welche Kosten kommen auf den Verein zu? Welche Fördertöpfe kann der Verein nutzen? Diese Fragen stehen im Zentrum des Öko-Checks. Ein solcher Öko-Check besteht im Wesentlichen aus drei Schritten:

Vorbereitung:

Grundlage jeder Beratung sind Daten über die Sportstätte. Dazu gehören Gebäudedaten, Energie-, Wasser- und Stromverbrauch sowie die damit verbundenen Kosten der vergangenen zwei bis vier Jahre. Diese Daten werden im Vorfeld abgefragt oder sollten spätestens bis zum Beratungstermin zusammengestellt werden.

Beratung vor Ort:

Die Beratung besteht aus der Begehung der Sportstätte, bei der der Berater den Ist-Zustand protokolliert, und dem eigentlichen Beratungsgespräch. Dabei macht der Berater Vorschläge für die wirksamsten Investitionen, informiert über Techniken und Alternativen und berechnet auch die möglichen Zuschüsse. Das Ganze dauert in der Regel zwei bis drei Stunden.

Gutachten:

Der Berater erstellt ein auf die Sportstätte zugeschnittenes Gutachten. Es skizziert alle notwendigen Maßnahmen und beurteilt deren Wichtigkeit. Außerdem enthält es für einzelne Maßnahmen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. So kann der Verein selbst entscheiden, welche Umbauten er macht will und in welcher Reihenfolge und Priorität sie erfolgen.Kein Verein verpflichtet sich, die im Gutachten vorgeschlagenen Umbauten alle auch durchzuführen. Allerdings ist in manchen Bundesländern die Vergabe von Fördermitteln daran gebunden, dass der Verein einen Teil der Vorschläge tatsächlich realisiert.

Kosten:

Die gute Nachricht: In manchen Bundesländern übernehmen Verbände die Kosten für den Ökockeck- zum Beispiel in Hessen, Teilen von Rheinland-Pfalz und künftig möglicherweise auch in Baden-Württemberg. Die schlechte: Jedes Bundesland hat eigene Förderbedingungen, die sich zudem auch immer mal wieder ändern. Ein Verein sollte sich daher am besten bei seinem Landessportbund erkundigen. Aber auch wenn der Verband die Kosten für den Ökocheck nicht übernimmt oder bezuschusst: Die rund 800 Euro für den Ökocheck-Berater inclusive Gutachten sind gut angelegtes Geld (mehr zum Thema finden Sie unter dem Punkt Fördermittel).

Lesen Sie dazu: So funktioniert ein Öko-Check

Beratung beim SV Rot-Weiß Niederklein.