FCK-U 19-Coach Metz: "Gegen KSC im Finale"

Gunther Metz, Trainer der A-Junioren beim 1. FC Kaiserslautern, absolvierte während seiner Profikarriere nicht weniger als 286 Bundesligaspiele für einen einzigen Verein. Von 1987 bis 1999 war der heute 45-Jährige als Publikumsliebling für den Karlsruher SC am Ball. Ausgebildet wurde "Magic" Metz allerdings beim 1. FC Kaiserslautern, bei dem er seit 2006 als Trainer arbeitet und Talente an den Profibereich heranführen will.

Mit seiner aktuellen Mannschaft läuft es wie am Schnürchen. Die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest ist dem FCK bei 14 Siegen aus 14 Spielen und 66:9 Toren kaum noch zu nehmen. Für den direkten Wiederaufstieg in die Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga muss allerdings auch noch die Relegation gegen den Hessen-Meister überstanden werden. Im DFB-Junioren-Vereinspokal sorgt die U 19 der "Roten Teufel" für reichlich Furore. Nach Siegen gegen die Bundesligisten Hertha BSC (2:0) und Werder Bremen (5:1) steht Kaiserslautern im Halbfinale, tritt dort in Mönchengladbach an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Gunther Metz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Kür im DFB-Pokal, die Pflicht in der Liga und seine eigene Zeit im Jugendbereich.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat als einziger Regionalligist das Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals erreicht. Im Wettbewerb sind sonst auch noch die Junioren-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln und Karlsruher SC. Wie stolz sind Sie?

Gunther Metz: Dieser Erfolg ist eine Auszeichnung für die gesamte Mannschaft. Nach dem Pokalsieg im Südwesten hatten wir uns ganz besonders auf die Aufgaben im DFB-Junioren-Vereinspokal gefreut. Denn nach dem Abstieg aus der A-Junioren-Bundesliga hatten wir so Gelegenheit, uns unter Wettkampfbedingungen mit den besten Mannschaften zu messen. Für meine Mannschaft war es ein großer Ansporn, zweimal gegen Favoriten anzutreten.

DFB.de: Im Halbfinale am 1. Mai tritt der FCK bei Borussia Mönchengladbach an, Karlsruhe empfängt Köln. Hätten Sie sich auf den Weg ins Endspiel am 1. Juni in Berlin lieber Ihren Ex-Klub Karlsruher SC gewünscht?

Metz: Das wäre mir egal gewesen. Wir sind froh, im Pokalwettbewerb im Konzert der besten Mannschaften mitzumischen. Die Vorfreude auf Gladbach ist groß. Allerdings wollen und müssen wir zunächst wieder den Fokus auf die Liga legen. Gegen den Karlsruher SC können wir dann immer noch im Finale in Berlin spielen. (lacht)

DFB.de: Als Profi standen Sie selbst einmal im DFB-Pokalfinale der Männer in Berlin. Mit dem KSC verloren Sie ausgerechnet gegen den 1. FC Kaiserslautern 0:1. Welche Erinnerungen haben Sie daran?



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Gunther Metz, Trainer der A-Junioren beim 1. FC Kaiserslautern, absolvierte während seiner Profikarriere nicht weniger als 286 Bundesligaspiele für einen einzigen Verein. Von 1987 bis 1999 war der heute 45-Jährige als Publikumsliebling für den Karlsruher SC am Ball. Ausgebildet wurde "Magic" Metz allerdings beim 1. FC Kaiserslautern, bei dem er seit 2006 als Trainer arbeitet und Talente an den Profibereich heranführen will.

Mit seiner aktuellen Mannschaft läuft es wie am Schnürchen. Die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest ist dem FCK bei 14 Siegen aus 14 Spielen und 66:9 Toren kaum noch zu nehmen. Für den direkten Wiederaufstieg in die Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga muss allerdings auch noch die Relegation gegen den Hessen-Meister überstanden werden. Im DFB-Junioren-Vereinspokal sorgt die U 19 der "Roten Teufel" für reichlich Furore. Nach Siegen gegen die Bundesligisten Hertha BSC (2:0) und Werder Bremen (5:1) steht Kaiserslautern im Halbfinale, tritt dort in Mönchengladbach an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Gunther Metz mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Kür im DFB-Pokal, die Pflicht in der Liga und seine eigene Zeit im Jugendbereich.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat als einziger Regionalligist das Halbfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals erreicht. Im Wettbewerb sind sonst auch noch die Junioren-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln und Karlsruher SC. Wie stolz sind Sie?

Gunther Metz: Dieser Erfolg ist eine Auszeichnung für die gesamte Mannschaft. Nach dem Pokalsieg im Südwesten hatten wir uns ganz besonders auf die Aufgaben im DFB-Junioren-Vereinspokal gefreut. Denn nach dem Abstieg aus der A-Junioren-Bundesliga hatten wir so Gelegenheit, uns unter Wettkampfbedingungen mit den besten Mannschaften zu messen. Für meine Mannschaft war es ein großer Ansporn, zweimal gegen Favoriten anzutreten.

DFB.de: Im Halbfinale am 1. Mai tritt der FCK bei Borussia Mönchengladbach an, Karlsruhe empfängt Köln. Hätten Sie sich auf den Weg ins Endspiel am 1. Juni in Berlin lieber Ihren Ex-Klub Karlsruher SC gewünscht?

Metz: Das wäre mir egal gewesen. Wir sind froh, im Pokalwettbewerb im Konzert der besten Mannschaften mitzumischen. Die Vorfreude auf Gladbach ist groß. Allerdings wollen und müssen wir zunächst wieder den Fokus auf die Liga legen. Gegen den Karlsruher SC können wir dann immer noch im Finale in Berlin spielen. (lacht)

DFB.de: Als Profi standen Sie selbst einmal im DFB-Pokalfinale der Männer in Berlin. Mit dem KSC verloren Sie ausgerechnet gegen den 1. FC Kaiserslautern 0:1. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Metz: Dass ich es lieber gewonnen hätte. Ich habe in meiner Karriere leider noch nie einen Titel geholt. Das Pokalfinale zählt trotzdem zu den Höhepunkten meiner Laufbahn, die ich nie vergessen werde. Die wenigsten Jugendspieler können von sich behaupten, schon einmal einen Pokal in den Händen gehalten zu haben. Es lohnt sich daher, alles dafür zu tun. Ich würde mich freuen, wenn ich jetzt als Trainer einen Titel holen könnte.

DFB.de: Das jüngste 5:1 im Viertelfinale des DFB-Junioren-Vereinspokals gegen Werder Bremen ließ aufhorchen. Schließlich rangieren die Grün-Weißen in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga auf Platz zwei. Wie kam es zu dem deutlichen Ergebnis?

Metz: Meine Spieler waren extrem heiß auf dieses Duell. Jeder wollte unbedingt dabei sein. Das konnte man in der Trainingswoche ganz deutlich erkennen. Für uns war die Bremen-Partie das Spiel der Spiele. In den ersten 15 Minuten ist uns so ziemlich alles gelungen und wir sind 3:0 in Führung gegangen. Manchmal gibt es solche Spiele. Für den Gegner war das ernüchternd, für uns beflügelnd.

DFB.de: In der Regionalliga Südwest führt Ihre Mannschaft die Tabelle mit 14 Siegen aus 14 Spielen und 66:9 Toren souverän an. Müssen Sie Ihre Spieler jetzt auf dem Boden halten?

Metz: Ich warne schon davor. Allerdings hat meine Mannschaft bisher einen exzellenten Charakter gezeigt. Sie will zurück in die Bundesliga, zumal es für manche Spieler in der kommenden Saison die letzte Gelegenheit sein wird, noch einmal in der höchsten U 19-Spielklasse an den Start zu gehen. Meine Spieler zeichnen sich durch hohe Konzentration und Einsatzbereitschaft aus. Ich gehe nicht davon aus, dass meine Mannschaft in der Liga jetzt nachlassen wird. Denn wir haben mit dem Mönchengladbach-Spiel erneut einen Höhepunkt vor Augen. Da will erneut jeder dabei sein.

DFB.de: Was ist für einen Trainer die besondere Erfahrung, wenn die eigene Mannschaft zumindest in der Regionalliga Südwest allen anderen Gegnern überlegen scheint?

Metz: Es wird ein anderer Fußball gezeigt. Aktuell haben wir in fast jeder Partie mehr Spielanteile, müssen das Heft in die Hand nehmen und die Aufgaben spielerisch lösen. Dabei bieten uns die Gegner nur wenige Räume. Bei einem Duell mit Bayern München sieht das anders aus. Meistens ist der FCB dann die spielbestimmende Mannschaft und wir müssen die Räume eng machen. Es ist ein anderes Gesicht gefragt und man wird auch schon einmal hinten reingedrängt.

DFB.de: War der Abstieg der Lauterer U 19 in der abgelaufenen A-Junioren-Bundesliga-Saison als damals aktueller Staffel- und deutscher Vizemeister ein "Betriebsunfall"?

Metz: Ich hoffe es. Allerdings ist es für den FCK auch nicht ganz so leicht. Schließlich arbeiten wir nicht in einer Metropole, sondern in einer 100.000 Einwohner-Stadt. Die Anzahl der Talente ist schon allein deshalb nicht so groß. Hinzu kommt, dass Vereine wie 1899 Hoffenheim, der Karlsruher SC und der FSV Mainz 05 auch bei uns scouten. Wir haben den Anspruch, Ausbildung auf höchstem Niveau zu bieten. Das heißt, dass wir mit den A- und den B-Junioren in der jeweils höchsten Liga spielen wollen. Das wird unsere Aufgabe für die kommenden Jahre.

DFB.de: Sollte der Aufstieg gelingen: Muss Ihre Mannschaft das Verlieren erst wieder lernen?

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Metz: Wir wissen noch, wie sich Verlieren anfühlt. Denn wir hatten uns in der Vorbereitung ganz bewusst starke Gegner aus den Junioren-Bundesligen und sogar Männermannschaften aus der Oberliga herausgesucht. Wir wollen uns schließlich mit den Besten messen können.

DFB.de: Lernen Spieler im Erfolg oder im Misserfolg besser?

Metz: Erfolg trägt sicher zu einer positiven Entwicklung bei. Denn Siege bedeuten immer auch Selbstvertrauen. Ein selbstbewusster Spieler riskiert mehr, agiert in brenzligen Situationen mit mehr Mut. Nach einer Niederlagenserie fangen Spieler dagegen an zu überlegen und agieren zögerlich. Misserfolg gehört zur Entwicklung aber ebenfalls dazu.

DFB.de: Wie war Ihre eigene Zeit im U 19-Bereich? Kann man das mit den heutigen Verhältnissen vergleichen?

Metz: Das ist schwer zu vergleichen. Wir wurden ebenfalls auf unsere Profi-Zeit vorbereitet, allerdings nicht so häufig und weniger intensiv. Ein heutiger U 19-Spieler kommt mit den Einheiten im Verein und in der Schule in etwa auf den gleichen Trainingsaufwand wie ein Profi. Deshalb sind 20- und 21-Jährige viel weiter als noch zu meiner Zeit.

DFB.de: Welche Eigenschaften muss ein Jugendspieler haben, um es bis ganz nach oben zu schaffen?

Metz: Talent ist die eine Sache, dazu müssen aber auch der Charakter und die Einstellung passen. Außerdem benötigt ein junger Spieler auch das nötige Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.