Peter Frymuth: "Eine hervorragende Veranstaltung"

Der erste Teil der Jugendfachtagungen 2013 ist beendet. Peter Frymuth bedankte sich zum Schluss bei den über 200 Teilnehmern für die engagierte Mitarbeit und verabschiedete sie aus Frankfurt ins Wochenende. DFB.de sprach mit dem Vorsitzenden des DFB-Jugendausschusses über die Ergebnisse der ersten Veranstaltung und über die Planungen der zweiten Tagung in Hannover (1./2. März 2013).

DFB.de: Herr Frymuth, wie lautet Ihr Fazit von Teil eins der Jugendfachtagungen?

Peter Frymuth: Es war eine hervorragende Veranstaltung. Die Kreisjugendobleute bringen sich enorm ein. Sie scheuen sich auch nicht zu sagen, in welchen Bereichen es nicht optimal läuft. Genau dieser ehrliche Austausch führt dazu, dass realistische Ergebnisse zustande kommen.

DFB.de: Haben Sie Feedback einzelner Teilnehmer erhalten?

Frymuth: Ja, ganz viel sogar. Viele sind zum wiederholten Male hier, andere sind ganz neu. Die Eindrücke sind aber bei allen Teilnehmern ähnlich: Es wird vor allem gelobt, dass der DFB nicht nur mit den Kreisjugendobleuten redet und diskutiert, sondern dass Ergebnisse abgestimmt werden, die auch in den Kreisen umgesetzt werden können. Das ist ganz wichtig, denn die Menschen, mit denen wir hier sprechen, sind auch diejenigen, die die Maßnahmen später durchführen. So ist die Akzeptanz viel größer, als wenn der DFB sie von oben vorgeben würde.

DFB.de: Welche Ergebnisse konnten erzielt werden?

Frymuth: Wir haben festgestellt, dass der DFB, die Landesverbände und die Kreise mit den Maßnahmen beim Kleinfeldfußball, zum Beispiel „Fairplay Liga“ oder „9 gegen 9“ bei den D-Junioren auf dem richtigen Weg sind. Wo wir momentan Sorgen haben, ist der A-Juniorenbereich, wenn die Jugendlichen vorzeitig in die Erwachsenenmannschaften hochgezogen werden. Hier müssen wir uns Maßnahmen überlegen, wie wir die Priorität der A-Jugendmannschaften unterstreichen können. Denn nur mit einem stabilen A-Juniorenbereich können langfristig und regelmäßig genügend Spieler in die Herrenmannschaften aufrücken.

DFB.de: Auch der Bereich Schule war ein zentrales Thema. Zu welchen Schlüssen sind Sie hier gekommen?

Frymuth: Bei der Schule handelt es sich zwar nicht um ein klassisches Thema der Kreisjugendobleute, aber trotzdem um ein ganz entscheidendes. Wir haben das Ziel für die nächsten Jahre, die Kooperationen von Schulen und Vereinen noch weiter zu fördern. Denn beide Seiten können davon nur profitieren.

DFB.de: Fehlt noch der Bereich Qualifizierung. Was haben die AG`s hier erarbeitet?

Frymuth: Die Mitarbeiter der Jugendabteilungen in den Vereinen müssen stärker unterstützt werden, sei es der Jugendleiter selbst oder bei größeren Vereinen ein ganzes Team. Je besser hier die Arbeit und das "know how" sind, umso besser können Angebote der Kreise, der Landesverbände und des DFB wahrgenommen werden. So kann der Verein sich wiederum weiter entwickeln und damit auch das Fußballangebot. Dann kommen wir unserem Gesamtziel näher, nämlich, dass jeder Junge und jedes Mädchen in unseren Vereinen eine fußballerische Heimat findet.

DFB.de: Wie sind diese Ergebnisse zustande gekommen?

Frymuth: Wir haben mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die mit Kreisjugendobleuten aus unterschiedlichen Landesverbänden besetzt waren. So konnten wir ein breites Meinungsspektrum erhalten. Dort wurden die Ergebnisse erarbeitet und zusammengefasst.

DFB.de: Wie sehen nun die nächsten Schritte bis zur Jugendfachtagung in Hannover aus?

Frymuth: Die Veranstaltung ist eine komplette Wiederholung dieser hier. Ich hoffe, dass sie ebenso gut läuft, sowohl aus organisatorischer Sicht als auch von der aktiven Mitarbeit der Teilnehmer. Ich bin gespannt, ob sich die Ergebnisse mit denen aus Frankfurt decken oder ob wir ganz neue Schlüsse ziehen werden. In der Vergangenheit haben wir meistens ähnliche Tendenzen gehabt, aber es kann schon mal aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten, Bundesländer und Landschaften zu Abweichungen kommen. Erst nach dieser Analyse können wir ein Gesamtfazit der Jugendfachtagungen 2013 ziehen und die Gesamtergebnisse kommunizieren.

DFB.de: Was passiert dann genau mit diesen Ergebnissen?

Frymuth: Dann werden wir innerhalb unserer Jugendgremien, sei es Jugendausschuss, Jugendbeirat, Kommission Schulfußball oder Qualifizierungsgremien die Punkte aufarbeiten und sie in die Wege leiten. Dieser Vorgang ist kein reiner DFB-Prozess, denn die gleichen Punkte werden genauso in den jeweiligen Gremien der Landesverbände besprochen. Hier schließt sich wieder der Kreis, denn erfolgreich können wir nur sein, wenn der DFB, die Landesverbände und die Kreise die besprochenen Maßnahmen zusammen umsetzen.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich persönlich finde, dass die Jugendfachtagung eine super Idee ist. Matthias Sammer ist es gelungen auf einer der letzten Veranstaltungen, das 7er und das 9er Feld bundesweit gegen die anfänglichen Widerstände vieler Kreisjugendobleute einzuführen. Es wäre wünschenswert, wenn jetzt auch noch die Tabellen im G- und F-Jugendbereich, besser sogar auch im E-Jugendbereich, abgeschafft werden. Hier gibt es noch zu viele Kreisjugendobleute, die sich über die Empfehlungen des DFB (keine Tabellen in der G- und F-Jugend) hinwegsetzen. Ich kann mir vorstellen, wenn dieser Punkt von den DFB Fachleuten auf der Tagung angesprochen wird, dass es auch in diesem Fall zu einer bundesweiten Einsicht kommt. Lieber DFB, lasst bitte nicht locker. Ihr habt schon viel erreicht, aber es gibt immer noch viel zu tun, damit der Fußball noch kindgerechter wird. Zum Beispiel: Bundesweite Einführung der Fair-Play-Liga, nur noch ausgebildete Trainer (ein Wochenendseminar verpflichtend) am Spielfeldrand. Einführung des Minifußball (Horst Wein) in der G- und F-Jugend." (Dirk Bröker, Tensfeld)

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Der erste Teil der Jugendfachtagungen 2013 ist beendet. Peter Frymuth bedankte sich zum Schluss bei den über 200 Teilnehmern für die engagierte Mitarbeit und verabschiedete sie aus Frankfurt ins Wochenende. DFB.de sprach mit dem Vorsitzenden des DFB-Jugendausschusses über die Ergebnisse der ersten Veranstaltung und über die Planungen der zweiten Tagung in Hannover (1./2. März 2013).

DFB.de: Herr Frymuth, wie lautet Ihr Fazit von Teil eins der Jugendfachtagungen?

Peter Frymuth: Es war eine hervorragende Veranstaltung. Die Kreisjugendobleute bringen sich enorm ein. Sie scheuen sich auch nicht zu sagen, in welchen Bereichen es nicht optimal läuft. Genau dieser ehrliche Austausch führt dazu, dass realistische Ergebnisse zustande kommen.

DFB.de: Haben Sie Feedback einzelner Teilnehmer erhalten?

Frymuth: Ja, ganz viel sogar. Viele sind zum wiederholten Male hier, andere sind ganz neu. Die Eindrücke sind aber bei allen Teilnehmern ähnlich: Es wird vor allem gelobt, dass der DFB nicht nur mit den Kreisjugendobleuten redet und diskutiert, sondern dass Ergebnisse abgestimmt werden, die auch in den Kreisen umgesetzt werden können. Das ist ganz wichtig, denn die Menschen, mit denen wir hier sprechen, sind auch diejenigen, die die Maßnahmen später durchführen. So ist die Akzeptanz viel größer, als wenn der DFB sie von oben vorgeben würde.

DFB.de: Welche Ergebnisse konnten erzielt werden?

Frymuth: Wir haben festgestellt, dass der DFB, die Landesverbände und die Kreise mit den Maßnahmen beim Kleinfeldfußball, zum Beispiel „Fairplay Liga“ oder „9 gegen 9“ bei den D-Junioren auf dem richtigen Weg sind. Wo wir momentan Sorgen haben, ist der A-Juniorenbereich, wenn die Jugendlichen vorzeitig in die Erwachsenenmannschaften hochgezogen werden. Hier müssen wir uns Maßnahmen überlegen, wie wir die Priorität der A-Jugendmannschaften unterstreichen können. Denn nur mit einem stabilen A-Juniorenbereich können langfristig und regelmäßig genügend Spieler in die Herrenmannschaften aufrücken.

DFB.de: Auch der Bereich Schule war ein zentrales Thema. Zu welchen Schlüssen sind Sie hier gekommen?

Frymuth: Bei der Schule handelt es sich zwar nicht um ein klassisches Thema der Kreisjugendobleute, aber trotzdem um ein ganz entscheidendes. Wir haben das Ziel für die nächsten Jahre, die Kooperationen von Schulen und Vereinen noch weiter zu fördern. Denn beide Seiten können davon nur profitieren.

DFB.de: Fehlt noch der Bereich Qualifizierung. Was haben die AG`s hier erarbeitet?

Frymuth: Die Mitarbeiter der Jugendabteilungen in den Vereinen müssen stärker unterstützt werden, sei es der Jugendleiter selbst oder bei größeren Vereinen ein ganzes Team. Je besser hier die Arbeit und das "know how" sind, umso besser können Angebote der Kreise, der Landesverbände und des DFB wahrgenommen werden. So kann der Verein sich wiederum weiter entwickeln und damit auch das Fußballangebot. Dann kommen wir unserem Gesamtziel näher, nämlich, dass jeder Junge und jedes Mädchen in unseren Vereinen eine fußballerische Heimat findet.

DFB.de: Wie sind diese Ergebnisse zustande gekommen?

Frymuth: Wir haben mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die mit Kreisjugendobleuten aus unterschiedlichen Landesverbänden besetzt waren. So konnten wir ein breites Meinungsspektrum erhalten. Dort wurden die Ergebnisse erarbeitet und zusammengefasst.

DFB.de: Wie sehen nun die nächsten Schritte bis zur Jugendfachtagung in Hannover aus?

Frymuth: Die Veranstaltung ist eine komplette Wiederholung dieser hier. Ich hoffe, dass sie ebenso gut läuft, sowohl aus organisatorischer Sicht als auch von der aktiven Mitarbeit der Teilnehmer. Ich bin gespannt, ob sich die Ergebnisse mit denen aus Frankfurt decken oder ob wir ganz neue Schlüsse ziehen werden. In der Vergangenheit haben wir meistens ähnliche Tendenzen gehabt, aber es kann schon mal aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten, Bundesländer und Landschaften zu Abweichungen kommen. Erst nach dieser Analyse können wir ein Gesamtfazit der Jugendfachtagungen 2013 ziehen und die Gesamtergebnisse kommunizieren.

DFB.de: Was passiert dann genau mit diesen Ergebnissen?

Frymuth: Dann werden wir innerhalb unserer Jugendgremien, sei es Jugendausschuss, Jugendbeirat, Kommission Schulfußball oder Qualifizierungsgremien die Punkte aufarbeiten und sie in die Wege leiten. Dieser Vorgang ist kein reiner DFB-Prozess, denn die gleichen Punkte werden genauso in den jeweiligen Gremien der Landesverbände besprochen. Hier schließt sich wieder der Kreis, denn erfolgreich können wir nur sein, wenn der DFB, die Landesverbände und die Kreise die besprochenen Maßnahmen zusammen umsetzen.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich persönlich finde, dass die Jugendfachtagung eine super Idee ist. Matthias Sammer ist es gelungen auf einer der letzten Veranstaltungen, das 7er und das 9er Feld bundesweit gegen die anfänglichen Widerstände vieler Kreisjugendobleute einzuführen. Es wäre wünschenswert, wenn jetzt auch noch die Tabellen im G- und F-Jugendbereich, besser sogar auch im E-Jugendbereich, abgeschafft werden. Hier gibt es noch zu viele Kreisjugendobleute, die sich über die Empfehlungen des DFB (keine Tabellen in der G- und F-Jugend) hinwegsetzen. Ich kann mir vorstellen, wenn dieser Punkt von den DFB Fachleuten auf der Tagung angesprochen wird, dass es auch in diesem Fall zu einer bundesweiten Einsicht kommt. Lieber DFB, lasst bitte nicht locker. Ihr habt schon viel erreicht, aber es gibt immer noch viel zu tun, damit der Fußball noch kindgerechter wird. Zum Beispiel: Bundesweite Einführung der Fair-Play-Liga, nur noch ausgebildete Trainer (ein Wochenendseminar verpflichtend) am Spielfeldrand. Einführung des Minifußball (Horst Wein) in der G- und F-Jugend." (Dirk Bröker, Tensfeld)