Tuchel: "Junior Cup ist ein einmaliges Erlebnis"

Am Freitag und Samstag (6./7. Januar) geht der Mercedes-Benz Junior Cup in seine 22. Auflage. Einmal mehr messen sich dann im Sindelfinger Glaspalast acht Junioren-Topteams. DFB-TV zeigt in Partnerschaft mit Mercedes-Benz alle Turnierspiele als Internet-Livestream.

Vor dem Turnier, bei dem bereits zahlreiche Talente wie die heutigen Nationalspieler Mesut Özil oder Mario Gomez ihr Können gezeigt haben, spricht Thomas Tuchel, Trainer des Bundesligisten FSV Mainz 05 und früherer Jugendtrainer, auf DFB.de über den hochkarätig besetzten Wettbewerb.

Frage: Was fällt Ihnen spontan zum Mercedes-Benz Junior Cup in Sindelfingen ein?

Thomas Tuchel: Er ist eines der renommiertesten Junioren-Hallenturniere in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit. In punkto Organisation, Atmosphäre und sportlicher Anspruch passt einfach alles bei diesem Turnier.

Frage: Wie sind Ihre persönlichen Erinnerungen an dieses Turnier?

Tuchel: Ich habe das Turnier als Co-Trainer der späteren A-Junioren-Meistermannschaft des VfB Stuttgart erlebt, in der unter anderem Sami Khedira und Andi Beck gespielt haben. Es ist ein einmaliges Erlebnis für alle Teilnehmer. Die Spieler fiebern dem Turnier lange entgegen, es ist hinterher auch noch lange Gesprächsstoff. Für sie ist es ein absolutes Highlight der Saison. Und für die Trainer bietet das Turnier eine tolle Plattform zum Austausch unter Kollegen.

Frage: Wie ist der Stellenwert von Hallenturnieren im Jugendbereich?

Tuchel: Grundsätzlich nimmt der Stellenwert aus Sicht des Trainers mit dem zunehmenden Alter der Junioren ab, weil der Aspekt der Athletik der Spieler immer mehr an Einfluss auf das Spiel gewinnt und der ursprüngliche Gedanke des technischen Hallenfußballs eher in den Hintergrund tritt. Das nimmt einem derart hochkarätig besetzten Turnier aber nicht den Reiz.



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Am Freitag und Samstag (6./7. Januar) geht der Mercedes-Benz Junior Cup in seine 22. Auflage. Einmal mehr messen sich dann im Sindelfinger Glaspalast acht Junioren-Topteams. DFB-TV zeigt in Partnerschaft mit Mercedes-Benz alle Turnierspiele als Internet-Livestream.

Vor dem Turnier, bei dem bereits zahlreiche Talente wie die heutigen Nationalspieler Mesut Özil oder Mario Gomez ihr Können gezeigt haben, spricht Thomas Tuchel, Trainer des Bundesligisten FSV Mainz 05 und früherer Jugendtrainer, auf DFB.de über den hochkarätig besetzten Wettbewerb.

Frage: Was fällt Ihnen spontan zum Mercedes-Benz Junior Cup in Sindelfingen ein?

Thomas Tuchel: Er ist eines der renommiertesten Junioren-Hallenturniere in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit. In punkto Organisation, Atmosphäre und sportlicher Anspruch passt einfach alles bei diesem Turnier.

Frage: Wie sind Ihre persönlichen Erinnerungen an dieses Turnier?

Tuchel: Ich habe das Turnier als Co-Trainer der späteren A-Junioren-Meistermannschaft des VfB Stuttgart erlebt, in der unter anderem Sami Khedira und Andi Beck gespielt haben. Es ist ein einmaliges Erlebnis für alle Teilnehmer. Die Spieler fiebern dem Turnier lange entgegen, es ist hinterher auch noch lange Gesprächsstoff. Für sie ist es ein absolutes Highlight der Saison. Und für die Trainer bietet das Turnier eine tolle Plattform zum Austausch unter Kollegen.

Frage: Wie ist der Stellenwert von Hallenturnieren im Jugendbereich?

Tuchel: Grundsätzlich nimmt der Stellenwert aus Sicht des Trainers mit dem zunehmenden Alter der Junioren ab, weil der Aspekt der Athletik der Spieler immer mehr an Einfluss auf das Spiel gewinnt und der ursprüngliche Gedanke des technischen Hallenfußballs eher in den Hintergrund tritt. Das nimmt einem derart hochkarätig besetzten Turnier aber nicht den Reiz.

Frage: Fördert eine Rundumbande die Schnelligkeit des Spiels oder die Handlungsschnelligkeit der Spieler?

Tuchel: Die Rundumbande fördert sicherlich die Handlungsschnelligkeit, weil sich die Spieler ständig wechselnden Spielsituationen stellen müssen. Und weil die Rundumbande wie ein Mitspieler fungiert und auch einmal unpräziseres Spiel verzeiht, ist sie vor allem auch für die Zuschauer attraktiv.

Frage: Wer war für Sie bisher der kompletteste Jugendspieler?

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Tuchel: Ich war beim VfB Stuttgart ab der U 14 mit Jugendspielern von großem Talent verwöhnt wie zum Beispiel Sami Khedira, Serdar Tasci, Andi Beck oder Sven Ulreich. Die Beurteilung ist natürlich immer positionsabhängig. Aber beispielsweise bei Kevin-Prince Boateng konnte man schon in der U 15 von Hertha BSC das herausragende Talent als Offensivspieler erkennen.

Frage: Welcher Spieler hat Sie am meisten überrascht beim Übergang vom Jugendspieler zum Profi. Das heißt, bei welchem war die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität am größten - im positiven wie im negativen Sinne?

Tuchel: Ein aktuelles Beispiel ist André Schürrle, der eine überaus positive Entwicklung genommen hat. Er hatte als Juniorenspieler von Mainz 05 ganz offensichtlich großes Talent. Dass er in seinem jungen Alter aber unter den schweren Bedingungen einer europäischen Top-Liga direkt in der Lage war, uns in der Bundesliga zu helfen, uns besser zu machen – und zwar von der ersten Minute an und ohne Anlaufzeit – das war doch eine außergewöhnliche und so nicht zu erwartende Leistung. Bei den negativen Beispielen möchte ich gar nicht konkret werden. Meine Erfahrung im Juniorenbereich sagt mir: Herausragendes Talent alleine reicht nicht. Die Charaktereigenschaften wie Lernbereitschaft, Willensstärke, Ehrgeiz und Bescheidenheit sorgen dafür dass sich die Spreu vom Weizen trennt.