Kinderfußball-Festival: "Richtig cooler Tag"

Gelungene Premiere! Der DFB hat am Freitagnachmittag zum ersten Kinderfußball-Festival am neueröffneten DFB-Campus eingeladen. Eltern, Trainer*innen, Jugendleiter*innen und Journalist*innen erlebten am Platz hautnah, was die neuen Spielformen im Kinderfußball auszeichnen: viele Ballaktionen und strahlende Kinder.

"Spielen", schallte es über die Rasenplätze am sonnigen DFB-Campus. Dafür waren sie gekommen. 60 Kinder vom SV Niederursel, VfR Lich, SG Harheim und der SG Oberliederbach konnten es bei der Begrüßung kaum abwarten, bis der Startschuss endlich fiel. Raus auf den Platz, ran an den Ball. Auf diesem Bewegungsdrang bauen die neuen Spielformen im Kinderfußball auf, die in der G-, F- und E-Jugend mit Beginn der Saison 2024/2025 verbindlich greifen.

"Normalerweise haben die Kinder schon ab der F-Jugend im Sieben-gegen-Sieben gespielt. 14 Spieler mussten sich einen Ball teilen", erklärt Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Nationalmannschaften: "Durch die neuen Spielformen und kleineren Teams teilen sich nun weniger Spieler den Ball. Wir haben mehr von allem: mehr Pässe, mehr Dribblings, mehr Tore."

Mehr Spielfreude bei den Kindern

Unbeteiligte Kinder auf oder neben dem Platz gehören durch die kleineren Wettbewerbsformate der Vergangenheit an. Zwei-gegen-Zwei, Drei-gegen-Drei oder Fünf-gegen-Fünf. Die Teamgrößen wachsen mit dem Alter der Spieler*innen. Im Mittelpunkt stehen das Spiel und die Kinder. "Wer Spaß und Freude hat, wird dem Fußball lange erhalten bleiben - vielleicht sogar ein Leben lang", ist Markus Hirte, Leiter der DFB-Talentförderung, überzeugt.

Den Spaß sah man den kickenden Kindern in jeder Sekunde an. Schnelle Dribblings, kurze Pässe und viele Torabschlüsse. All das soll mit den neuen Spielformen genauso gefördert werden wie clevere Zweikämpfe und defensive Rettungsaktionen. "Die Kinder kommen mehr zum Zug und entwickeln sich besser", meint auch Benedikt Fries von der SG Harheim. Er setzt bereits im Training auf die neuen Spielformen. Durch die häufigeren Aktionen am Ball entstehe mehr Spielfreude, so erlebt er es bei seiner Jugend: "Die Kinder sind mehr eingebunden."

Mädchen den Einstieg erleichtern

Eine Einschätzung, die auch Holger Bellinghoff, Vorsitzender des DFB-Jugendausschuss, und Lena Lotzen teilen. Die ehemalige Nationalspielerin ist inzwischen Assistenztrainerin der U 17-Juniorinnen und sieht im neuen Kinderfußball eine Förderung für den Mädchenfußball. "Den Weg zum Fußball zu finden, ist für Mädchen manchmal schwieriger. Die neuen Spielformen mit den kleineren Teams erleichtern den Mädels den Einstieg und helfen uns daher auch bessere Spielerinnen auszubilden."

Christian Pilat vom VfR Lich macht in seinem Verein ähnliche Erfahrungen. Er spürt, wie insbesondere junge Fußballanfänger*innen durch die kleineren Teams schneller zu Erfolgserlebnissen kommen. "Wichtig ist aber, dass die neuen Spielformen von Erwachsenen von außen gut angeleitet werden. Sie sollten darauf achten, dass die Grundregeln eingehalten werden."

Keine Torhüter mehr? Falsch!

Den betreuenden Erwachsenen kommt im neuen Kinderfußball eine etwas zurückhaltendere Rolle zu. Sie agieren mehr als Spielbegleitung, falls Streitigkeiten oder Verletzungen auftreten oder sich mal ein Schnürsenkel löst. Der noch weitverbreitete Irrtum, dass an jedem der Kleinspielfelder ein*e Trainer*in benötigt wird, stimmt folglich nicht. Vielmehr werden Spielbegleiter*innen benötigt, die auch zwei Spiele betreuen können.

Auf ein weiteres Missverständnis ging U 21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo ein, der das Kinderfußball-Festival am DFB-Campus ebenfalls besuchte: "Dass wir durch die neuen Spielformen keine Torhüter mehr ausbilden, ist falsch!" Im Mittelpunkt der Reformen stünden ganzheitliche Bewegungserfahrungen. "Wenn ein Kind aber schon früh Spaß am Torwartspiel hat, kann es sich schon ab der F-Jugend auf Kleinfeldtore ausleben."

Bestes Wetter, viel Fußball und jede Menge Tore. Am Ende eines rundum gelungenen Nachmittages waren die 60 Kinder auf ihre Kosten gekommen. Das zeigt auch das Fazit von zwei Kickern der SG Harheim: "Wir fanden es sehr schön und unsere Mannschaft war gut. Der Tag war richtig cool!"

Was hat es mit den neuen Spielformen im Kinderfußball auf sich? Wozu sind die Veränderungen gut? Welche Informationsmaterialien stehen Amateurvereinen zur Verfügung und wo können sie heruntergeladen werden? Alles Wissenswerte rund um den Kinderfußball ist hier zu finden: DFB.de/Kinder.

[tn]

Gelungene Premiere! Der DFB hat am Freitagnachmittag zum ersten Kinderfußball-Festival am neueröffneten DFB-Campus eingeladen. Eltern, Trainer*innen, Jugendleiter*innen und Journalist*innen erlebten am Platz hautnah, was die neuen Spielformen im Kinderfußball auszeichnen: viele Ballaktionen und strahlende Kinder.

"Spielen", schallte es über die Rasenplätze am sonnigen DFB-Campus. Dafür waren sie gekommen. 60 Kinder vom SV Niederursel, VfR Lich, SG Harheim und der SG Oberliederbach konnten es bei der Begrüßung kaum abwarten, bis der Startschuss endlich fiel. Raus auf den Platz, ran an den Ball. Auf diesem Bewegungsdrang bauen die neuen Spielformen im Kinderfußball auf, die in der G-, F- und E-Jugend mit Beginn der Saison 2024/2025 verbindlich greifen.

"Normalerweise haben die Kinder schon ab der F-Jugend im Sieben-gegen-Sieben gespielt. 14 Spieler mussten sich einen Ball teilen", erklärt Meikel Schönweitz, Cheftrainer der U-Nationalmannschaften: "Durch die neuen Spielformen und kleineren Teams teilen sich nun weniger Spieler den Ball. Wir haben mehr von allem: mehr Pässe, mehr Dribblings, mehr Tore."

Mehr Spielfreude bei den Kindern

Unbeteiligte Kinder auf oder neben dem Platz gehören durch die kleineren Wettbewerbsformate der Vergangenheit an. Zwei-gegen-Zwei, Drei-gegen-Drei oder Fünf-gegen-Fünf. Die Teamgrößen wachsen mit dem Alter der Spieler*innen. Im Mittelpunkt stehen das Spiel und die Kinder. "Wer Spaß und Freude hat, wird dem Fußball lange erhalten bleiben - vielleicht sogar ein Leben lang", ist Markus Hirte, Leiter der DFB-Talentförderung, überzeugt.

Den Spaß sah man den kickenden Kindern in jeder Sekunde an. Schnelle Dribblings, kurze Pässe und viele Torabschlüsse. All das soll mit den neuen Spielformen genauso gefördert werden wie clevere Zweikämpfe und defensive Rettungsaktionen. "Die Kinder kommen mehr zum Zug und entwickeln sich besser", meint auch Benedikt Fries von der SG Harheim. Er setzt bereits im Training auf die neuen Spielformen. Durch die häufigeren Aktionen am Ball entstehe mehr Spielfreude, so erlebt er es bei seiner Jugend: "Die Kinder sind mehr eingebunden."

Mädchen den Einstieg erleichtern

Eine Einschätzung, die auch Holger Bellinghoff, Vorsitzender des DFB-Jugendausschuss, und Lena Lotzen teilen. Die ehemalige Nationalspielerin ist inzwischen Assistenztrainerin der U 17-Juniorinnen und sieht im neuen Kinderfußball eine Förderung für den Mädchenfußball. "Den Weg zum Fußball zu finden, ist für Mädchen manchmal schwieriger. Die neuen Spielformen mit den kleineren Teams erleichtern den Mädels den Einstieg und helfen uns daher auch bessere Spielerinnen auszubilden."

Christian Pilat vom VfR Lich macht in seinem Verein ähnliche Erfahrungen. Er spürt, wie insbesondere junge Fußballanfänger*innen durch die kleineren Teams schneller zu Erfolgserlebnissen kommen. "Wichtig ist aber, dass die neuen Spielformen von Erwachsenen von außen gut angeleitet werden. Sie sollten darauf achten, dass die Grundregeln eingehalten werden."

Keine Torhüter mehr? Falsch!

Den betreuenden Erwachsenen kommt im neuen Kinderfußball eine etwas zurückhaltendere Rolle zu. Sie agieren mehr als Spielbegleitung, falls Streitigkeiten oder Verletzungen auftreten oder sich mal ein Schnürsenkel löst. Der noch weitverbreitete Irrtum, dass an jedem der Kleinspielfelder ein*e Trainer*in benötigt wird, stimmt folglich nicht. Vielmehr werden Spielbegleiter*innen benötigt, die auch zwei Spiele betreuen können.

Auf ein weiteres Missverständnis ging U 21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo ein, der das Kinderfußball-Festival am DFB-Campus ebenfalls besuchte: "Dass wir durch die neuen Spielformen keine Torhüter mehr ausbilden, ist falsch!" Im Mittelpunkt der Reformen stünden ganzheitliche Bewegungserfahrungen. "Wenn ein Kind aber schon früh Spaß am Torwartspiel hat, kann es sich schon ab der F-Jugend auf Kleinfeldtore ausleben."

Bestes Wetter, viel Fußball und jede Menge Tore. Am Ende eines rundum gelungenen Nachmittages waren die 60 Kinder auf ihre Kosten gekommen. Das zeigt auch das Fazit von zwei Kickern der SG Harheim: "Wir fanden es sehr schön und unsere Mannschaft war gut. Der Tag war richtig cool!"

Was hat es mit den neuen Spielformen im Kinderfußball auf sich? Wozu sind die Veränderungen gut? Welche Informationsmaterialien stehen Amateurvereinen zur Verfügung und wo können sie heruntergeladen werden? Alles Wissenswerte rund um den Kinderfußball ist hier zu finden: DFB.de/Kinder.

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