Eta: "Glücklich, hauptamtlich im Fußball arbeiten zu können"

Die ehemalige U 23-Nationalspielerin und Champions-League-Gewinnerin Marie-Louise Eta beendete mit 26 Jahren ihre aktive Karriere bei Werder Bremen, um hauptamtlich im Werder-Nachwuchsleistungszentrum als U 13-Trainerin tätig zu sein. Eta ist aktuell die einzige Frau im Nachwuchsbereich aller männlichen deutschen Klubs der Bundesliga, die hauptamtlich eine Jungenmannschaft trainiert. Im DFB.de-Interview spricht die 27-Jährige mit Redakteurin Johanna Pfaab darüber, wie es ist, zwischen den Stühlen zu sitzen, über ihre Ziele und wie schwer ihr die Entscheidung fiel, ihre Spielerkarriere zu beenden.

DFB.de: Sie haben im Juni ihre aktive Spielerlaufbahn mit 26 Jahren beendet und trainieren jetzt die U 13 von Werder Bremen. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, Ihre Spielerkarriere zu beenden?

Marie-Louise Eta: Das war definitiv keine leichte Entscheidung. Ich spiele Fußball, seitdem ich laufen kann. Ich habe einige Jahre auf hohem Niveau gespielt und durfte viel erleben, beispielsweise den Gewinn der Champions League 2010. Man muss sich – gerade als Frau – aber auch frühzeitig Gedanken machen, was nach der aktiven Karriere passiert. Mir war klar, dass ich unbedingt im Fußball-Bereich bleiben möchte. Deshalb habe ich bereits während meiner aktiven Zeit die Trainer-A-Lizenz erworben und nebenbei circa drei Jahre lang die U 15-Mädchen von Werder Bremen betreut.

DFB.de: Wann haben Sie den Entschluss gefasst, dass Sie hauptamtlich als Trainerin arbeiten möchten?

Eta: Ich habe mir in den letzten zwei, drei Jahren viele Gedanken darüber gemacht, wie es für mich weitergeht. Ich habe bereits während meiner aktiven Zeit Mannschaften trainiert, allerdings hatte ich oft das Gefühl, zwischen den Stühlen zu sitzen. Ich war zeitgleich für zwei Mannschaften verantwortlich – als Spielerin für den SV Werder Bremen und als Trainerin für die U 15-Mädchen. Als ich vergangene Saison keine feste Mannschaft mehr trainiert habe, habe ich gemerkt, wie sehr mir das Trainer-Dasein fehlt. Es war eine schwere Entscheidung, doch ich bin froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin.

DFB.de: Welche Reaktionen gab es seitens ihrer alten Teamkolleginnen?

Eta: Ich denke, dass es schon für einige überraschend kam und manche vielleicht auch ein bisschen traurig über meinen Abschied waren. Ich habe aber auch viel Verständnis erfahren, denn meine Mitspielerinnen wissen ja, wie viel Spaß es mir macht, Trainerin zu sein. Außerdem bin ich immer noch vor Ort, die Freundschaften, die ich hier geschlossen habe, bleiben erhalten.

DFB.de: Sie sind derzeit die einzige Frau im Nachwuchsbereich aller männlichen deutschen Klubs der Bundesliga, die hauptamtlich eine Jungenmannschaft trainiert.

Eta: Das war mir gar nicht bewusst. Aber klar macht mich das dann schon ein wenig stolz. Ich bin Werder Bremen sehr dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe.

DFB.de: Nachdem Sie auch als Trainerin einer Mädchennachwuchsmannschaft tätig waren, welche Unterschiede sehen Sie im täglichen Training mit den Jungs?

Eta: Generell sehe ich keine Unterschiede im Training. Denn technische Grundlagen wie Dribbling, Passspiel oder Eins-zu-Eins-Situationen werden nicht geschlechterspezifisch trainiert. Meine Arbeit bleibt die gleiche und ich möchte sie auch auf die gleiche Art vermitteln, egal ob ich Mädchen oder Jungen trainiere.

DFB.de: Die U 13 ist für die Entwicklung eine wesentliche Altersklasse. Was versuchen Sie abseits des Trainingsplatzes zu vermitteln?

Eta: Die Jungs sollen den von uns vermittelten 'Werder-Weg' verinnerlichen. Dazu gehören Respekt, Stolz und Spaß, was auch das Trainerteam vorlebt. Die Jungs sollen sich auf und neben dem Platz ordentlich verhalten – dazu gehört ein respektvoller Umgang mit Mitspielern, Trainern, Gegenspielern und Schiedsrichtern.

DFB.de: Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?

Eta: Der Fußball ist sehr schnelllebig, deshalb finde ich es schwierig, Prognosen zu treffen. Vor vier Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich die U 13 trainieren werde. Ich bin aktuell sehr glücklich darüber, dass ich hauptamtlich im Fußball arbeiten darf und mich den ganzen Tag mit Fußball beschäftigen kann. Das macht mir unglaublich viel Spaß. Ich möchte auf alle Fälle noch den Fußball-Lehrerschein machen und dann werden wir sehen, wie mein Weg als Trainerin weitergeht.

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Die ehemalige U 23-Nationalspielerin und Champions-League-Gewinnerin Marie-Louise Eta beendete mit 26 Jahren ihre aktive Karriere bei Werder Bremen, um hauptamtlich im Werder-Nachwuchsleistungszentrum als U 13-Trainerin tätig zu sein. Eta ist aktuell die einzige Frau im Nachwuchsbereich aller männlichen deutschen Klubs der Bundesliga, die hauptamtlich eine Jungenmannschaft trainiert. Im DFB.de-Interview spricht die 27-Jährige mit Redakteurin Johanna Pfaab darüber, wie es ist, zwischen den Stühlen zu sitzen, über ihre Ziele und wie schwer ihr die Entscheidung fiel, ihre Spielerkarriere zu beenden.

DFB.de: Sie haben im Juni ihre aktive Spielerlaufbahn mit 26 Jahren beendet und trainieren jetzt die U 13 von Werder Bremen. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, Ihre Spielerkarriere zu beenden?

Marie-Louise Eta: Das war definitiv keine leichte Entscheidung. Ich spiele Fußball, seitdem ich laufen kann. Ich habe einige Jahre auf hohem Niveau gespielt und durfte viel erleben, beispielsweise den Gewinn der Champions League 2010. Man muss sich – gerade als Frau – aber auch frühzeitig Gedanken machen, was nach der aktiven Karriere passiert. Mir war klar, dass ich unbedingt im Fußball-Bereich bleiben möchte. Deshalb habe ich bereits während meiner aktiven Zeit die Trainer-A-Lizenz erworben und nebenbei circa drei Jahre lang die U 15-Mädchen von Werder Bremen betreut.

DFB.de: Wann haben Sie den Entschluss gefasst, dass Sie hauptamtlich als Trainerin arbeiten möchten?

Eta: Ich habe mir in den letzten zwei, drei Jahren viele Gedanken darüber gemacht, wie es für mich weitergeht. Ich habe bereits während meiner aktiven Zeit Mannschaften trainiert, allerdings hatte ich oft das Gefühl, zwischen den Stühlen zu sitzen. Ich war zeitgleich für zwei Mannschaften verantwortlich – als Spielerin für den SV Werder Bremen und als Trainerin für die U 15-Mädchen. Als ich vergangene Saison keine feste Mannschaft mehr trainiert habe, habe ich gemerkt, wie sehr mir das Trainer-Dasein fehlt. Es war eine schwere Entscheidung, doch ich bin froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin.

DFB.de: Welche Reaktionen gab es seitens ihrer alten Teamkolleginnen?

Eta: Ich denke, dass es schon für einige überraschend kam und manche vielleicht auch ein bisschen traurig über meinen Abschied waren. Ich habe aber auch viel Verständnis erfahren, denn meine Mitspielerinnen wissen ja, wie viel Spaß es mir macht, Trainerin zu sein. Außerdem bin ich immer noch vor Ort, die Freundschaften, die ich hier geschlossen habe, bleiben erhalten.

DFB.de: Sie sind derzeit die einzige Frau im Nachwuchsbereich aller männlichen deutschen Klubs der Bundesliga, die hauptamtlich eine Jungenmannschaft trainiert.

Eta: Das war mir gar nicht bewusst. Aber klar macht mich das dann schon ein wenig stolz. Ich bin Werder Bremen sehr dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe.

DFB.de: Nachdem Sie auch als Trainerin einer Mädchennachwuchsmannschaft tätig waren, welche Unterschiede sehen Sie im täglichen Training mit den Jungs?

Eta: Generell sehe ich keine Unterschiede im Training. Denn technische Grundlagen wie Dribbling, Passspiel oder Eins-zu-Eins-Situationen werden nicht geschlechterspezifisch trainiert. Meine Arbeit bleibt die gleiche und ich möchte sie auch auf die gleiche Art vermitteln, egal ob ich Mädchen oder Jungen trainiere.

DFB.de: Die U 13 ist für die Entwicklung eine wesentliche Altersklasse. Was versuchen Sie abseits des Trainingsplatzes zu vermitteln?

Eta: Die Jungs sollen den von uns vermittelten 'Werder-Weg' verinnerlichen. Dazu gehören Respekt, Stolz und Spaß, was auch das Trainerteam vorlebt. Die Jungs sollen sich auf und neben dem Platz ordentlich verhalten – dazu gehört ein respektvoller Umgang mit Mitspielern, Trainern, Gegenspielern und Schiedsrichtern.

DFB.de: Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?

Eta: Der Fußball ist sehr schnelllebig, deshalb finde ich es schwierig, Prognosen zu treffen. Vor vier Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich die U 13 trainieren werde. Ich bin aktuell sehr glücklich darüber, dass ich hauptamtlich im Fußball arbeiten darf und mich den ganzen Tag mit Fußball beschäftigen kann. Das macht mir unglaublich viel Spaß. Ich möchte auf alle Fälle noch den Fußball-Lehrerschein machen und dann werden wir sehen, wie mein Weg als Trainerin weitergeht.

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