Stranzl am Stützpunkt: "Toll zu sehen, wie schnell die Jungs sich entwickeln"

Nach 258 Bundesliga-Spielen hat Martin Stranzl im vergangenen Sommer seine aktive Karriere bei Borussia Mönchengladbach beendet. Dem Fußball blieb er als Jugendtrainer trotzdem erhalten. Heute trainiert der 36-Jährige beim FC Büderich seinen Sohn. Auf dem Weg zur Trainerlizenz hat er jüngst beim DFB-Stützpunkt in Mönchengladbach hospitiert und war am Montag beim Infoabend zu Gast. Vereinstrainer werden hierbei von Stützpunkttrainern anhand einer Praxiseinheiten zu ausgewählten Themen informiert.

Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige österreichische Nationalspieler über seine Eindrücke von der Stützpunktarbeit, den besonderen Reiz am Training mit Nachwuchsspielern und die Anfänge seiner eigenen Profilaufbahn.

DFB.de: Am Montag waren Sie beim Infoabend am Stützpunkt Mönchengladbach und kamen dort mit Amateurtrainern ins Gespräch. Wie kam es zu diesem Termin?

Martin Stranzl: Angefangen hat alles mit meiner Trainertätigkeit bei der E4-Jugend vom FC Büderich. Dort wollte ich sehen und testen, ob die Arbeit im Jugendbereich etwas für mich ist. Ich bin dann dabei geblieben, weil es mir sehr viel Spaß macht und habe mich für die Trainerlizenz angemeldet. Für die DFB-Elite-Jugend-Lizenz braucht man einen Nachweis vom DFB-Stützpunkt. In Mönchengladbach habe ich jetzt seit Anfang März hospitiert.

DFB.de: Was waren Ihre Eindrücke vom Infoabend?

Martin Stranzl: Es waren viele interessierte Trainer da. Man sieht, dass viele die Ausbildung machen oder sich dafür interessieren. Wir haben beim Infoabend das 1:1-Defensivverhalten präsentiert. Ich versuche von meinen Spielern immer auch Feedback zu erhalten. Sie sollen nicht alles wie Roboter umsetzen, sondern sich auch ihre Gedanken machen. Die Jungs haben sehr gut mitgemacht. Ich denke, dass die Trainer viel für ihre eigenen Mannschaften mitnehmen konnten.

DFB.de: Mit dem Infoabend ist Ihre Hospitation am Stützpunkt zu Ende gegangen. Wie hat Ihnen die Arbeit in Mönchengladbach gefallen?

Martin Stranzl: Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe Einblicke in die sportlichen und organisatorischen Strukturen vom DFB-Talentförderprogramm erhalten und gesehen, wie die Arbeit am Stützpunkt funktioniert. Ich durfte das Aufwärmprogramm mitgestalten und konnte meine Erfahrungen aus meiner Profi-Karriere in verschiedene Bereiche mit einbringen. Ich hoffe, dass ich das zur Zufriedenheit der anderen Stützpunktrainer gemacht habe. Das haben sie mir aber auch schon bestätigt. Es war insgesamt eine sehr lockere und nette Atmosphäre mit den Stützpunkttrainern.

DFB.de: Was reizt Sie insgesamt an der Arbeit mit Nachwuchsspielern?

Martin Stranzl: Das sind sehr viele Aspekte, auch die psychologischen. Bei Jugendlichen spielen für die Leistungen andere Faktoren eine große Rolle. Man macht sich immer sehr viele Gedanken über das Training. Wir halten Rücksprache mit den Jungs, wie es ihnen geht und wie es in der Schule läuft. Dann kann man auch relativ schnell herausfiltern, ob man das Training nochmal verändern muss, um den Jugendlichen noch mehr Spaß zu vermitteln, damit sie abschalten können. Manchmal sind die Übungen zu anstrengend, wenn die Jungs in der Schule Probleme haben oder gerade eine Arbeit geschrieben haben. Dann muss ich umstrukturieren, weil man relativ schnell merkt, dass die Jungs an ihre Grenzen kommen und die Aufnahmefähigkeit nicht so da ist. Das sind die interessanten Aspekte für mich, die Spaß machen. Genau das herauszufiltern und dann eben darauf zu reagieren. Und dann natürlich noch, zu sehen, wie schnell sich die Jungs weiterentwickeln.



Nach 258 Bundesliga-Spielen hat Martin Stranzl im vergangenen Sommer seine aktive Karriere bei Borussia Mönchengladbach beendet. Dem Fußball blieb er als Jugendtrainer trotzdem erhalten. Heute trainiert der 36-Jährige beim FC Büderich seinen Sohn. Auf dem Weg zur Trainerlizenz hat er jüngst beim DFB-Stützpunkt in Mönchengladbach hospitiert und war am Montag beim Infoabend zu Gast. Vereinstrainer werden hierbei von Stützpunkttrainern anhand einer Praxiseinheiten zu ausgewählten Themen informiert.

Im DFB.de-Interview spricht der ehemalige österreichische Nationalspieler über seine Eindrücke von der Stützpunktarbeit, den besonderen Reiz am Training mit Nachwuchsspielern und die Anfänge seiner eigenen Profilaufbahn.

DFB.de: Am Montag waren Sie beim Infoabend am Stützpunkt Mönchengladbach und kamen dort mit Amateurtrainern ins Gespräch. Wie kam es zu diesem Termin?

Martin Stranzl: Angefangen hat alles mit meiner Trainertätigkeit bei der E4-Jugend vom FC Büderich. Dort wollte ich sehen und testen, ob die Arbeit im Jugendbereich etwas für mich ist. Ich bin dann dabei geblieben, weil es mir sehr viel Spaß macht und habe mich für die Trainerlizenz angemeldet. Für die DFB-Elite-Jugend-Lizenz braucht man einen Nachweis vom DFB-Stützpunkt. In Mönchengladbach habe ich jetzt seit Anfang März hospitiert.

DFB.de: Was waren Ihre Eindrücke vom Infoabend?

Martin Stranzl: Es waren viele interessierte Trainer da. Man sieht, dass viele die Ausbildung machen oder sich dafür interessieren. Wir haben beim Infoabend das 1:1-Defensivverhalten präsentiert. Ich versuche von meinen Spielern immer auch Feedback zu erhalten. Sie sollen nicht alles wie Roboter umsetzen, sondern sich auch ihre Gedanken machen. Die Jungs haben sehr gut mitgemacht. Ich denke, dass die Trainer viel für ihre eigenen Mannschaften mitnehmen konnten.

DFB.de: Mit dem Infoabend ist Ihre Hospitation am Stützpunkt zu Ende gegangen. Wie hat Ihnen die Arbeit in Mönchengladbach gefallen?

Martin Stranzl: Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe Einblicke in die sportlichen und organisatorischen Strukturen vom DFB-Talentförderprogramm erhalten und gesehen, wie die Arbeit am Stützpunkt funktioniert. Ich durfte das Aufwärmprogramm mitgestalten und konnte meine Erfahrungen aus meiner Profi-Karriere in verschiedene Bereiche mit einbringen. Ich hoffe, dass ich das zur Zufriedenheit der anderen Stützpunktrainer gemacht habe. Das haben sie mir aber auch schon bestätigt. Es war insgesamt eine sehr lockere und nette Atmosphäre mit den Stützpunkttrainern.

DFB.de: Was reizt Sie insgesamt an der Arbeit mit Nachwuchsspielern?

Martin Stranzl: Das sind sehr viele Aspekte, auch die psychologischen. Bei Jugendlichen spielen für die Leistungen andere Faktoren eine große Rolle. Man macht sich immer sehr viele Gedanken über das Training. Wir halten Rücksprache mit den Jungs, wie es ihnen geht und wie es in der Schule läuft. Dann kann man auch relativ schnell herausfiltern, ob man das Training nochmal verändern muss, um den Jugendlichen noch mehr Spaß zu vermitteln, damit sie abschalten können. Manchmal sind die Übungen zu anstrengend, wenn die Jungs in der Schule Probleme haben oder gerade eine Arbeit geschrieben haben. Dann muss ich umstrukturieren, weil man relativ schnell merkt, dass die Jungs an ihre Grenzen kommen und die Aufnahmefähigkeit nicht so da ist. Das sind die interessanten Aspekte für mich, die Spaß machen. Genau das herauszufiltern und dann eben darauf zu reagieren. Und dann natürlich noch, zu sehen, wie schnell sich die Jungs weiterentwickeln.

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DFB.de: Beim FC Büderich trainieren Sie auch Ihren Sohn. Wie ist es für Sie, Trainer des eigenen Sohns zu sein?

Martin Stranzl: Wir versuchen das so zu steuern, dass er mich als Trainer und ich ihn als Spieler sehe. Das ist nicht immer einfach, weil man sein Kind immer ein Stück weit kritischer sieht. Aber wir haben da mittlerweile einen guten Weg gefunden.

DFB.de: Welche Erfahrungen aus Ihrer aktiven Laufbahn legen Sie den jungen Talenten ans Herz?

Martin Stranzl: Mir ist es besonders wichtig, dass die Jungs immer zu 100 Prozent hinter dem stehen, was sie tun und mit Leidenschaft dabei sind. Wer mit Herzblut dabei ist, wird auch seine Ziele erreichen. Auch der respektvolle und faire Umgang untereinander und mit den gegnerischen Mannschaften ist mir als Trainer besonders wichtig. Im Jugendbereich darf man die soziale Komponente nicht außer Acht lassen und muss die Jungs ein Stück weit auch mit erziehen, damit alles in die richtigen Bahnen läuft.

DFB.de: Sie selbst spielten bis zu Ihrem 16. Lebensjahr bei ihrem Heimatverein, den SV Güssing, in Österreich. Wie haben Sie damals den Sprung nach oben geschafft?

Martin Stranzl: Entscheidend waren Faktoren wie Fleiß, Ehrgeiz sowie die Leidenschaft und Einstellung zum Sport. Wir hatten natürlich damals noch nicht die Möglichkeiten wie heute. Wir hatten nicht so oft Training. Güssing ist ein kleinerer Verein, aber hat schon ein paar gute Fußballer herausgebracht. Ich war damals als jüngerer Jahrgang immer schon bei den Älteren und auch bei den Junioren-Nationalmannschaften dabei. Bei den internationalen Turnieren mit der Nationalmannschaft sind wir auch damals schon gescoutet worden. Dann kam mein persönliches Interesse hinzu, weil wir mit Österreich meistens gegen größere Nationen wie Frankreich oder Deutschland sprichwörtlich einen auf den Sack gekriegt haben. Da habe ich mich gefragt, was wir besser machen können. Nach Rücksprache mit meinen Eltern habe ich die Entscheidung getroffen, ins Ausland zu gehen. Nach einem drei- bis viertägigen Probetraining bei 1860 München stand dann relativ schnell fest, dass ich da hingehen werde.

DFB.de: Worin sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der heutigen und der damaligen Jugendarbeit?

Martin Stranzl: Es wird häufiger trainiert und es stehen mehr Trainer zur Verfügung. Es ist geordneter, auch von den Spielsystemen her. Es wird viel mehr Taktik- und Technik-Training gemacht. Insgesamt läuft alles professioneller ab als früher. Ab der U 15 und U 16 wird sehr, sehr viel im athletischen Bereich gearbeitet, was ein sehr wichtiger Aspekt ist.

DFB.de: Nach dem Ende Ihrer Hospitation: Wie geht es für Sie jetzt weiter?

Martin Stranzl: Aktuell plane ich zweigleisig: Ich mache meine Trainerausbildung und trainiere weiterhin die E-Jugend vom FC Büderich, und arbeite parallel im Spielerberaterbereich. Es macht mir einerseits sehr viel Spaß mit den Jungs auf dem Platz zu arbeiten. Auf der anderen Seite kann ich den aktuellen Profis als Spielerberater auch sehr viel mitgeben und beibringen. Für mich gilt es jetzt herauszufiltern, was für die Zukunft der richtige Weg ist.

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