Ex-Nationalspieler Engelhardt hospitiert am DFB-Stützpunkt

Er ist Kapitän bei der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim, spielte in der Bundesliga für den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Kaiserlautern und bestritt drei Spiele für die Nationalmannschaft. Jetzt macht Marco Engelhardt den nächsten Karriereschritt: Er wagt sich an die Trainerausbildung zur Elite-Jugend-Lizenz und hospitiert am DFB-Stützpunkt Karlsruhe des Badischen Fußball-Verbandes.

Montagabend, Ende Februar: bei Regen und kalten Temperaturen nimmt Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt das erste Mal am Stützpunkttraining in Karlsruhe teil. Nicht als Spieler, sondern als Trainer. Mit dem Gedanken, nur am Rand zu stehen und die Rolle des Beobachters einzunehmen, konnte er sich allerdings nicht sofort anfreunden. „Man steht draußen, aber eigentlich will man lieber mitspielen.“ Kurzerhand stellte er sich bei einer Trainingsgruppe, der ein Keeper fehlte, ins Tor.

„Als Spieler kann man sich nie zu 100 Prozent in den Trainer hineinversetzen und verstehen, wieso er diese oder jene Entscheidung trifft“, sagt Engelhardt. Jetzt, auf der Zielgeraden seiner Karriere, sei es aber auch mal an der Zeit, sich auf die andere Seite der Linie zu stellen. In der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim agiert er schon als verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz. Er kann das Empfinden der Spieler nachvollziehen, steht im engen Austausch mit dem Trainer und kann seine Erfahrungswerte an das gesamte Team weitergeben. Zuallererst ist er aber natürlich Spieler. Als Kapitän der jungen Mannschaft hat er durchweg nur positive Erfahrungen gemacht, auch wenn zwischen ihm und dem nächstjüngeren Spieler elf Jahre liegen. „Die jungen Wilden machen ihre Aufgabe gut“, lobte der 36-jährige seine Mannschaftskollegen.

In den DFB-Stützpunkten werden junge Talente gefördert, sie sollen quasi die Brücke zwischen der engagierten und unverzichtbaren Jugendarbeit an der Vereinsbasis und den Leistungszentren und Eliteschulen des Fußballs sein. In der Regel trainieren an einem Stützpunkt jeden Montag bis zu 30 Fußballer/-innen – zusätzlich zum Training im Heimatverein. Da die Masse für einen Coach zu viel ist, werden sie meistens in zwei bis drei Gruppen eingeteilt. So können immer zehn, maximal 15 wissbegierige Kinder an einer Station in einer Trainingsform arbeiten. Durch den kleinen Kreis an Sportlern merkt man schnell, welche Übungen gut ankommen, wo die Probleme bei den jungen Kickern liegen und kann individuell auf diese eingehen. In den Einheiten, die Engelhardt vorbereitet, greift er auch auf Übungen zurück, die er selbst in seiner aktiven Laufbahn schon durchführte und als hilfreich erachtet.

"Toll zu sehen, wie eigene Trainingseinheiten ausgeführt werden"

Bei seinen bisherigen Einheiten in Karlsruhe hat er bereits festgestellt, dass die Kinder eine klare Struktur brauchen: „Bei einer Aufteilung in zwei Fünfergruppen muss man die Kinder beim Namen nennen, sonst schauen sie dich an und es passiert wahrscheinlich nichts.“ Für den Profi ist es Neuland, die Trainingseinheiten so zu formulieren, dass sie von Jungs und Mädchen ab zehn Jahren verstanden werden. „Als Spieler denkt man nicht darüber nach, man lässt sich berieseln und führt die Trainingseinheit aus.“ Wie die im Kopf zusammengesetzte Trainingseinheit ankommt, kann man vorher nicht wissen. „Es ist aber toll zu sehen, wie sie ausgeführt wird. Wenn es den Kindern Spaß macht, dann fühlt es sich echt gut an.“ Neben dem Spaßfaktor zählt natürlich auch, dass die Talente etwas dabei lernen: „Sie sollen in der nächsten Trainingseinheit im Heimatverein denken: `Da war doch was!´“

Ein Trainer zu sein erachtet der Mittelfeldspieler als extrem schwierig. Man muss 25 Spieler, jeder mit seinem eigenen Kopf, erreichen. „Wie bekomme ich das Beste von meinen Spielern? Wieso funktioniert der Spieler gerade nicht? Trainer und Team müssen funktionieren. Meiner Erfahrung nach spielt das Zwischenmenschliche eine entscheidende Rolle“, erklärt der angehende Übungsleiter. Nach Engelhardt setzt sich der ideale Trainer aus den guten Eigenschaften von vielen Trainern zusammen. Und natürlich sollte man eine Strategie vor Augen haben, wie die Art vom Fußball aussehen soll. Von den Erfahrungen, die Engelhardt in seiner Karriere mit seinen eigenen Trainern gemacht hat, können jetzt auch die jungen Talente am Stützpunkt profitieren.

[sas]

Er ist Kapitän bei der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim, spielte in der Bundesliga für den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Kaiserlautern und bestritt drei Spiele für die Nationalmannschaft. Jetzt macht Marco Engelhardt den nächsten Karriereschritt: Er wagt sich an die Trainerausbildung zur Elite-Jugend-Lizenz und hospitiert am DFB-Stützpunkt Karlsruhe des Badischen Fußball-Verbandes.

Montagabend, Ende Februar: bei Regen und kalten Temperaturen nimmt Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt das erste Mal am Stützpunkttraining in Karlsruhe teil. Nicht als Spieler, sondern als Trainer. Mit dem Gedanken, nur am Rand zu stehen und die Rolle des Beobachters einzunehmen, konnte er sich allerdings nicht sofort anfreunden. „Man steht draußen, aber eigentlich will man lieber mitspielen.“ Kurzerhand stellte er sich bei einer Trainingsgruppe, der ein Keeper fehlte, ins Tor.

„Als Spieler kann man sich nie zu 100 Prozent in den Trainer hineinversetzen und verstehen, wieso er diese oder jene Entscheidung trifft“, sagt Engelhardt. Jetzt, auf der Zielgeraden seiner Karriere, sei es aber auch mal an der Zeit, sich auf die andere Seite der Linie zu stellen. In der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim agiert er schon als verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz. Er kann das Empfinden der Spieler nachvollziehen, steht im engen Austausch mit dem Trainer und kann seine Erfahrungswerte an das gesamte Team weitergeben. Zuallererst ist er aber natürlich Spieler. Als Kapitän der jungen Mannschaft hat er durchweg nur positive Erfahrungen gemacht, auch wenn zwischen ihm und dem nächstjüngeren Spieler elf Jahre liegen. „Die jungen Wilden machen ihre Aufgabe gut“, lobte der 36-jährige seine Mannschaftskollegen.

In den DFB-Stützpunkten werden junge Talente gefördert, sie sollen quasi die Brücke zwischen der engagierten und unverzichtbaren Jugendarbeit an der Vereinsbasis und den Leistungszentren und Eliteschulen des Fußballs sein. In der Regel trainieren an einem Stützpunkt jeden Montag bis zu 30 Fußballer/-innen – zusätzlich zum Training im Heimatverein. Da die Masse für einen Coach zu viel ist, werden sie meistens in zwei bis drei Gruppen eingeteilt. So können immer zehn, maximal 15 wissbegierige Kinder an einer Station in einer Trainingsform arbeiten. Durch den kleinen Kreis an Sportlern merkt man schnell, welche Übungen gut ankommen, wo die Probleme bei den jungen Kickern liegen und kann individuell auf diese eingehen. In den Einheiten, die Engelhardt vorbereitet, greift er auch auf Übungen zurück, die er selbst in seiner aktiven Laufbahn schon durchführte und als hilfreich erachtet.

"Toll zu sehen, wie eigene Trainingseinheiten ausgeführt werden"

Bei seinen bisherigen Einheiten in Karlsruhe hat er bereits festgestellt, dass die Kinder eine klare Struktur brauchen: „Bei einer Aufteilung in zwei Fünfergruppen muss man die Kinder beim Namen nennen, sonst schauen sie dich an und es passiert wahrscheinlich nichts.“ Für den Profi ist es Neuland, die Trainingseinheiten so zu formulieren, dass sie von Jungs und Mädchen ab zehn Jahren verstanden werden. „Als Spieler denkt man nicht darüber nach, man lässt sich berieseln und führt die Trainingseinheit aus.“ Wie die im Kopf zusammengesetzte Trainingseinheit ankommt, kann man vorher nicht wissen. „Es ist aber toll zu sehen, wie sie ausgeführt wird. Wenn es den Kindern Spaß macht, dann fühlt es sich echt gut an.“ Neben dem Spaßfaktor zählt natürlich auch, dass die Talente etwas dabei lernen: „Sie sollen in der nächsten Trainingseinheit im Heimatverein denken: `Da war doch was!´“

Ein Trainer zu sein erachtet der Mittelfeldspieler als extrem schwierig. Man muss 25 Spieler, jeder mit seinem eigenen Kopf, erreichen. „Wie bekomme ich das Beste von meinen Spielern? Wieso funktioniert der Spieler gerade nicht? Trainer und Team müssen funktionieren. Meiner Erfahrung nach spielt das Zwischenmenschliche eine entscheidende Rolle“, erklärt der angehende Übungsleiter. Nach Engelhardt setzt sich der ideale Trainer aus den guten Eigenschaften von vielen Trainern zusammen. Und natürlich sollte man eine Strategie vor Augen haben, wie die Art vom Fußball aussehen soll. Von den Erfahrungen, die Engelhardt in seiner Karriere mit seinen eigenen Trainern gemacht hat, können jetzt auch die jungen Talente am Stützpunkt profitieren.

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