Korrekte Abseitsentscheidung in Bochum

Am 14. Spieltag der Bundesligasaison 2022/2023 sorgte eine Abseitsentscheidung bei der Begegnung VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach in der 82. Minute für öffentliche Diskussionen. Grundlage für die korrekt getroffene Schiedsrichter-Entscheidung nach On-Field-Review (OFR) ist das Zirkular Nr. 26 des IFAB zur Präzisierung der Richtlinien für die Regel 11 - Abseits, das vor Saisonbeginn auch an die Vereine kommuniziert worden ist.

Hierbei handelt es nicht um eine Regeländerung, sondern lediglich um eine Präzisierung, die weitgehend der bisherigen Auslegung in Europa und Deutschland entspricht.

Grundlage für "kontrolliertes Spielen" sind gemäß Zirkular:

Ob ein Spieler den Ball unter Kontrolle bringen könnte und folglich "absichtlich spielt", ist

anhand folgender Kriterien zu beurteilen: 

  • Der Ball legte eine gewisse Distanz zurück, und der Spieler hatte klare Sicht auf den Ball.
  • Der Ball bewegte sich langsam.
  • Der Ball ging in eine zu erwartende Richtung.
  • Der Spieler hatte Zeit, seine Körperbewegungen zu koordinieren (d. h. keine instinktiven Streck-, Sprung- oder sonstigen Bewegungen mit begrenzter Ballberührung/-kontrolle).
  • Ein Ball am Boden ist einfacher zu spielen als ein Ball in der Luft.

Sippel: "Eine Abwehraktion in Not"

Peter Sippel, Sportlicher Leiter Bundesliga, sagt: "In der vorliegenden Situation kann der in Richtung Tor geköpfte Ball vom Bochumer Spieler Vasilios Lampropoulos nur mittels eines Ausfallschritts beziehungsweise einer Streckbewegung gespielt werden. Entscheidend ist, dass der Spieler Lampropoulos sich vor, während und selbst nach dem Kopfball von Gladbach-Spieler Marvin Friedrich noch im Zweikampf mit dem Gladbacher Spieler Nico Elvedi befindet. Daher ist aus unserer Sicht insbesondere Punkt vier in der obigen Auflistung gemäß Zirkular nicht gegeben. Es handelt sich entsprechend nicht um ein kontrolliertes Spielen vom Bochumer Lampropoulos, sondern um eine Abwehraktion in Not."

Demnach wird bei der Bewertung eines strafbaren Abseits der Zeitpunkt der Ballabgabe beziehungsweise des Kopfballes von Gladbach-Spieler Friedrich zugrunde gelegt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Gladbacher Spieler Jonas Hofmann in Abseitsposition.

Peter Sippel: "Der Schiedsrichter hatte auf dem Feld bereits die Wahrnehmung, dass es sich um kein kontrolliertes Spielen des Bochumer Lampropoulos handelt. Der Schiedsrichter-Assistent hatte jedoch die Abseitsposition von Gladbachs Hofmann zum Zeitpunkt des Kopfballes von Mitspieler Marvin Friedrich nicht identifiziert. Ob Bochums Lampropoulos den Ball unter Umständen hätte anders klären können, ist in diesem Fall nicht relevant, da es sich wie beschrieben insbesondere aufgrund des notwendigen Ausfallschritts des Spielers zum Ball um ein nicht kontrolliertes Spielen handelt - und nicht um einen technischen Fehler."

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Am 14. Spieltag der Bundesligasaison 2022/2023 sorgte eine Abseitsentscheidung bei der Begegnung VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach in der 82. Minute für öffentliche Diskussionen. Grundlage für die korrekt getroffene Schiedsrichter-Entscheidung nach On-Field-Review (OFR) ist das Zirkular Nr. 26 des IFAB zur Präzisierung der Richtlinien für die Regel 11 - Abseits, das vor Saisonbeginn auch an die Vereine kommuniziert worden ist.

Hierbei handelt es nicht um eine Regeländerung, sondern lediglich um eine Präzisierung, die weitgehend der bisherigen Auslegung in Europa und Deutschland entspricht.

Grundlage für "kontrolliertes Spielen" sind gemäß Zirkular:

Ob ein Spieler den Ball unter Kontrolle bringen könnte und folglich "absichtlich spielt", ist

anhand folgender Kriterien zu beurteilen: 

  • Der Ball legte eine gewisse Distanz zurück, und der Spieler hatte klare Sicht auf den Ball.
  • Der Ball bewegte sich langsam.
  • Der Ball ging in eine zu erwartende Richtung.
  • Der Spieler hatte Zeit, seine Körperbewegungen zu koordinieren (d. h. keine instinktiven Streck-, Sprung- oder sonstigen Bewegungen mit begrenzter Ballberührung/-kontrolle).
  • Ein Ball am Boden ist einfacher zu spielen als ein Ball in der Luft.

Sippel: "Eine Abwehraktion in Not"

Peter Sippel, Sportlicher Leiter Bundesliga, sagt: "In der vorliegenden Situation kann der in Richtung Tor geköpfte Ball vom Bochumer Spieler Vasilios Lampropoulos nur mittels eines Ausfallschritts beziehungsweise einer Streckbewegung gespielt werden. Entscheidend ist, dass der Spieler Lampropoulos sich vor, während und selbst nach dem Kopfball von Gladbach-Spieler Marvin Friedrich noch im Zweikampf mit dem Gladbacher Spieler Nico Elvedi befindet. Daher ist aus unserer Sicht insbesondere Punkt vier in der obigen Auflistung gemäß Zirkular nicht gegeben. Es handelt sich entsprechend nicht um ein kontrolliertes Spielen vom Bochumer Lampropoulos, sondern um eine Abwehraktion in Not."

Demnach wird bei der Bewertung eines strafbaren Abseits der Zeitpunkt der Ballabgabe beziehungsweise des Kopfballes von Gladbach-Spieler Friedrich zugrunde gelegt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Gladbacher Spieler Jonas Hofmann in Abseitsposition.

Peter Sippel: "Der Schiedsrichter hatte auf dem Feld bereits die Wahrnehmung, dass es sich um kein kontrolliertes Spielen des Bochumer Lampropoulos handelt. Der Schiedsrichter-Assistent hatte jedoch die Abseitsposition von Gladbachs Hofmann zum Zeitpunkt des Kopfballes von Mitspieler Marvin Friedrich nicht identifiziert. Ob Bochums Lampropoulos den Ball unter Umständen hätte anders klären können, ist in diesem Fall nicht relevant, da es sich wie beschrieben insbesondere aufgrund des notwendigen Ausfallschritts des Spielers zum Ball um ein nicht kontrolliertes Spielen handelt - und nicht um einen technischen Fehler."

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