Helfen ist Ehrensache

Unparteiische aus dem Elite-Bereich haben einen Hilfsfonds ins Leben gerufen. Mit Spenden wollen sie die Nachwuchsförderung, soziales Engagement und Kollegen in Not unterstützen.

Die Idee kam aus der Mitte der Aktiven: "Wir wissen, dass wir eine privilegierte Position haben und ein gutes Einkommen. Da ist es an der Zeit, auch an die Schiedsrichter an der Basis zu denken", sagt Daniel Siebert. Der Berliner FIFA-Schiedsrichter und einige Mitstreiter steckten am Rande eines Lehrgangs mit den beiden Aktiven-Sprechern Guido Kleve und Marco Fritz die Köpfe zusammen und überlegten, was man nach dem Motto "Schiedsrichter helfen Schiedsrichtern" tun könne.

So entstand zunächst ein Konzeptpapier, das mit der DFB-Stiftung Egidius Braun und weiteren Gremien besprochen wurde, und in der Folge der "Fonds der DFB-Elite-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter". Dieser verfügt inzwischen über professionelle Strukturen, ein klares Konzept und eine treuhänderische Verwaltung. Der Hilfsfonds hat bereits die ersten sozialen und karitativen Aktionen an der Basis mit Bezug auf die Schiedsrichterei finanziell unterstützt.

Der DFB-Elitebereich setzt sich zusammen aus Unparteischen der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga, aus den Schiedsrichter-Assistenten der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie aus den Video-Assistenten des DFB. Alles in allem weit mehr als 100 Personen. Sie wissen, dass sie durch ihre Tätigkeit in den deutschen, aber auch in vielen anderen Stadien dieser Welt eine Vorbildfunktion haben. Viele von ihnen engagieren sich bereits stark im sozialen und gesellschaftlichen Bereich. Nun soll dieses Engagement unter dem Dach eines Hilfsfonds gebündelt werden.

Kein Zwang, nur eine Empfehlung

Unter dem Motto "Schiedsrichter helfen Schiedsrichtern" sollen im lokalen, regionalen und bundesweiten Kontext verschiedene soziale und karitative Engagements unterstützt werden – jeweils vorausgesetzt, sie haben einen Bezug zur Schiedsrichterei. Dabei geht es um die Förderung des Sports, wie etwa um Maßnahmen an der und für die Basis. Wie zum Beispiel die Unterstützung der Nachwuchsförderung. Es geht aber auch um Hilfe in Notsituationen (zum Beispiel Unterstützung bei Krankheiten, Unfällen etc.) sowie um Charity-Aktionen​ (exemplarisch: Schiedsrichterlehrgänge für Menschen mit Handicap). Die Förderung des Sports wurde beispielsweise schon durch die finanzielle Unterstützung eines Inklusions-Schiedsrichter-Lehrgangs in Höhe von 1800 Euro umgesetzt.

Das Geld kommt aus freiwilligen Zahlungen der Elite-Referees, die zunächst in den Fonds fließen. Die DFB-Stiftung Egidius Braun verwaltet die gespendeten Gelder treuhänderisch und achtet darauf, dass sie gemäß der Richtlinien zweckgebunden verwendet werden.

Ob Mittel gegeben werden und wie viele, darüber entscheidet ein sechsköpfiges Gremium. Für dieses werden fünf Mitglieder aus der Mitte der DFB-Elite-Schiedsrichter für zwei Jahre gewählt. Aktuell setzt es sich zusammen aus Christian Dingert, Harm Osmers, Jan Seidel, Daniel Siebert und Sascha Stegemann. Ein stimmberechtigtes Mitglied des Vorstands der DFB-Stiftung Egidius Braun gehört dem Gremium als geborenes Mitglied an. Zum Start des Fonds ist dies der Geschäftsführer der DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger, Tobias Wrzesinski.

"Wir wissen, wo wir herkommen"

Der Kreis hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens zweimal pro Jahr eine Sitzung abzuhalten. Um kurzfristig reagieren zu können, können Beschlüsse auch im Umlaufverfahren gefasst werden. "Es gibt keinen Sprecher. Wir wollen zeigen, dass dieses möglichst langfristige Projekt auf mehreren Schultern liegt", sagt Daniel Siebert, Mitglied des FC Nordost Berlin. Den Fonds sieht er als "Zeichen von uns, dass Schiedsrichter im Amateurbereich, die sich beispielsweise in einer menschlichen Notlage befinden, nicht alleine sind. An sie wollen wir denken und sie im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen".

Förderanträge können durch lizenzierte Schiedsrichter im Verbandsgebiet des DFB sowie über die DFB-Landesverbände und die in den Landesverbänden organisierten Schiedsrichtervereinigungen eingebracht werden. Auch die Elite-Schiedsrichter selbst können Vorschläge machen.

"Das ist eine absolut gute Sache, vielfältig und interessant", begründet Christian Dingert, warum er sich am Hilfsfonds aktiv beteiligt. Überall in der Bundesrepublik gibt es außergewöhnliche Projekte an der Basis, wie man beispielsweise Unparteiische gewinnen und erhalten kann. "Die Ideen dazu sind ganz unterschiedlich, was es besonders spannend macht. Wenn wir davon erfahren, können wir zum Teil auch sehr kurzfristig helfen", sagt der 41-Jährige, der für die TSG Burg Lichtenberg (Rheinland-Pfalz) pfeift und seit 2002 auf der DFB-Liste steht.

Eure Ideen werden gesucht!

Eines der wertvollsten Engagements des Fonds der DFB-Elite-Schiedsrichterinnen und - schiedsrichtern ist die Förderung des Sports. Daher ist ein Kernanliegen der Elite-Referees, die besten Ideen an der und für die SR-Basis kennenzulernen und zu fördern. Diese sollen dann vorgestellt werden – mit der Möglichkeit zur Nachahmung.

Gesucht werden eure Ideen für folgende Bereiche:

  • Neugewinnung
  • Talentförderung
  • Schiedsrichterinnenförderung
  • Förderung langjähriger Unparteiischer
  • Integration
  • Inklusion

Wer mitmachen möchte, soll seine Bewerbung bis zum 28. Februar 2023 einreichen. Dies ist möglich über diesen Link: https://forms.office.com/e/PRF7uue4Xj. Die besten Ideen der genannten Kategorien fördert der Fonds jeweils mit bis zu 1.000 Euro.

Bei Fragen wendet euch gerne per E-Mail an: schirifonds@egidius-braun.de

[dfb]

Unparteiische aus dem Elite-Bereich haben einen Hilfsfonds ins Leben gerufen. Mit Spenden wollen sie die Nachwuchsförderung, soziales Engagement und Kollegen in Not unterstützen.

Die Idee kam aus der Mitte der Aktiven: "Wir wissen, dass wir eine privilegierte Position haben und ein gutes Einkommen. Da ist es an der Zeit, auch an die Schiedsrichter an der Basis zu denken", sagt Daniel Siebert. Der Berliner FIFA-Schiedsrichter und einige Mitstreiter steckten am Rande eines Lehrgangs mit den beiden Aktiven-Sprechern Guido Kleve und Marco Fritz die Köpfe zusammen und überlegten, was man nach dem Motto "Schiedsrichter helfen Schiedsrichtern" tun könne.

So entstand zunächst ein Konzeptpapier, das mit der DFB-Stiftung Egidius Braun und weiteren Gremien besprochen wurde, und in der Folge der "Fonds der DFB-Elite-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter". Dieser verfügt inzwischen über professionelle Strukturen, ein klares Konzept und eine treuhänderische Verwaltung. Der Hilfsfonds hat bereits die ersten sozialen und karitativen Aktionen an der Basis mit Bezug auf die Schiedsrichterei finanziell unterstützt.

Der DFB-Elitebereich setzt sich zusammen aus Unparteischen der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga, aus den Schiedsrichter-Assistenten der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie aus den Video-Assistenten des DFB. Alles in allem weit mehr als 100 Personen. Sie wissen, dass sie durch ihre Tätigkeit in den deutschen, aber auch in vielen anderen Stadien dieser Welt eine Vorbildfunktion haben. Viele von ihnen engagieren sich bereits stark im sozialen und gesellschaftlichen Bereich. Nun soll dieses Engagement unter dem Dach eines Hilfsfonds gebündelt werden.

Kein Zwang, nur eine Empfehlung

Unter dem Motto "Schiedsrichter helfen Schiedsrichtern" sollen im lokalen, regionalen und bundesweiten Kontext verschiedene soziale und karitative Engagements unterstützt werden – jeweils vorausgesetzt, sie haben einen Bezug zur Schiedsrichterei. Dabei geht es um die Förderung des Sports, wie etwa um Maßnahmen an der und für die Basis. Wie zum Beispiel die Unterstützung der Nachwuchsförderung. Es geht aber auch um Hilfe in Notsituationen (zum Beispiel Unterstützung bei Krankheiten, Unfällen etc.) sowie um Charity-Aktionen​ (exemplarisch: Schiedsrichterlehrgänge für Menschen mit Handicap). Die Förderung des Sports wurde beispielsweise schon durch die finanzielle Unterstützung eines Inklusions-Schiedsrichter-Lehrgangs in Höhe von 1800 Euro umgesetzt.

Das Geld kommt aus freiwilligen Zahlungen der Elite-Referees, die zunächst in den Fonds fließen. Die DFB-Stiftung Egidius Braun verwaltet die gespendeten Gelder treuhänderisch und achtet darauf, dass sie gemäß der Richtlinien zweckgebunden verwendet werden.

Ob Mittel gegeben werden und wie viele, darüber entscheidet ein sechsköpfiges Gremium. Für dieses werden fünf Mitglieder aus der Mitte der DFB-Elite-Schiedsrichter für zwei Jahre gewählt. Aktuell setzt es sich zusammen aus Christian Dingert, Harm Osmers, Jan Seidel, Daniel Siebert und Sascha Stegemann. Ein stimmberechtigtes Mitglied des Vorstands der DFB-Stiftung Egidius Braun gehört dem Gremium als geborenes Mitglied an. Zum Start des Fonds ist dies der Geschäftsführer der DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger, Tobias Wrzesinski.

"Wir wissen, wo wir herkommen"

Der Kreis hat sich zum Ziel gesetzt, mindestens zweimal pro Jahr eine Sitzung abzuhalten. Um kurzfristig reagieren zu können, können Beschlüsse auch im Umlaufverfahren gefasst werden. "Es gibt keinen Sprecher. Wir wollen zeigen, dass dieses möglichst langfristige Projekt auf mehreren Schultern liegt", sagt Daniel Siebert, Mitglied des FC Nordost Berlin. Den Fonds sieht er als "Zeichen von uns, dass Schiedsrichter im Amateurbereich, die sich beispielsweise in einer menschlichen Notlage befinden, nicht alleine sind. An sie wollen wir denken und sie im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen".

Förderanträge können durch lizenzierte Schiedsrichter im Verbandsgebiet des DFB sowie über die DFB-Landesverbände und die in den Landesverbänden organisierten Schiedsrichtervereinigungen eingebracht werden. Auch die Elite-Schiedsrichter selbst können Vorschläge machen.

"Das ist eine absolut gute Sache, vielfältig und interessant", begründet Christian Dingert, warum er sich am Hilfsfonds aktiv beteiligt. Überall in der Bundesrepublik gibt es außergewöhnliche Projekte an der Basis, wie man beispielsweise Unparteiische gewinnen und erhalten kann. "Die Ideen dazu sind ganz unterschiedlich, was es besonders spannend macht. Wenn wir davon erfahren, können wir zum Teil auch sehr kurzfristig helfen", sagt der 41-Jährige, der für die TSG Burg Lichtenberg (Rheinland-Pfalz) pfeift und seit 2002 auf der DFB-Liste steht.

Eure Ideen werden gesucht!

Eines der wertvollsten Engagements des Fonds der DFB-Elite-Schiedsrichterinnen und - schiedsrichtern ist die Förderung des Sports. Daher ist ein Kernanliegen der Elite-Referees, die besten Ideen an der und für die SR-Basis kennenzulernen und zu fördern. Diese sollen dann vorgestellt werden – mit der Möglichkeit zur Nachahmung.

Gesucht werden eure Ideen für folgende Bereiche:

  • Neugewinnung
  • Talentförderung
  • Schiedsrichterinnenförderung
  • Förderung langjähriger Unparteiischer
  • Integration
  • Inklusion

Wer mitmachen möchte, soll seine Bewerbung bis zum 28. Februar 2023 einreichen. Dies ist möglich über diesen Link: https://forms.office.com/e/PRF7uue4Xj. Die besten Ideen der genannten Kategorien fördert der Fonds jeweils mit bis zu 1.000 Euro.

Bei Fragen wendet euch gerne per E-Mail an: schirifonds@egidius-braun.de

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