Zusammenhalt in Tragödie: "Horst-Eckel-Preis" geht nach Baden

Am 28. März 1897 wurde Sepp Herberger in Mannheim geboren. Genau 125 Jahre später werden die Sepp-Herberger-Urkunden in Berlin vergeben. DFB.de stellt die diesjährigen Preisträger vor. Den "Horst-Eckel-Preis" (Kategorie Sozialwerk) gewannen gemeinsam der FV Fortuna Kirchfeld, der FV Malsch 1910 und der TSV Oberweier 1911 aus dem Badischen Fußballverband.

Im August 2021 stand die badische Fußballwelt plötzlich still. Tino Hodzic kam bei einem schweren Autounfall ums Leben. Der 30-Jährige war begeisterter Fußballer. Er war zuletzt beim TSV Oberweier als Spieler und Trainer tätig. Zuvor hatte er lange Zeit in seinem Heimatverein FV Malsch gespielt und war in den vergangenen Jahren auch als Trainer beim FV Fortuna Kirchfeld aktiv. Darüber hinaus engagierte er sich als CEO seiner eigenen Organisation "Kicker Nordbaden" für den Fußball in seiner Heimatregion und richtete mehrere Benefizveranstaltungen wie das "Hallenmasters" oder die in Baden schon weit bekannten "Allstar-Games" für den guten Zweck aus. Hodzic hinterlässt seine Frau und seinen inzwischen drei Jahre alten Sohn Malik.

Verantwortliche der drei Klubs TSV Oberweier, FV Malsch und FV Fortuna Kirchfeld haben sich unmittelbar nach Erhalt der traurigen Nachricht zusammengetan, um Hodzics Frau und ihren Sohn zu unterstützen. "Den Schmerz des Verlusts kann den Angehörigen leider niemand nehmen. Aber wir konnten der Familie gemeinsam zumindest die finanziellen Sorgen ein wenig lindern. Außerdem wollten wir Teilhabe zeigen und Trost spenden, soweit dies möglich war", sagt Andre Lang, Vorstandsmitglied des FV Fortuna Kirchfeld.

Benefizspiel gegen den Karlsruher SC

Die Verantwortlichen organisierten zum Beispiel ein Benefizspiel gegen den Karlsruher SC. Da die Begegnung auf dem Gelände des FV Fortuna Kirchfeld stattfand, wurden alle Abteilungen des Vereins in die Planung und Organisation einbezogen. So trugen Spieler aus der A-Jugend beispielsweise Fahnen vor der Partie auf das Feld, die E-Jugend durfte die Einlaufkinder stellen und auch die Frauen- und Mädchenabteilung half bei organisatorischen Dingen wie Abendkasse, Sicherheits- und Ticketkontrolle. "Uns war sofort klar, dass wir diese Aktion auch mit der Frauen- und Mädchenabteilung tatkräftig unterstützen und die Fußballfamilie hier zusammenhalten muss", betont Dorinja Adler, Mitgründerin der Frauenmannschaft beim FV Fortuna Kirchfeld.

Doch allein hätte das ein Verein dennoch nicht auf die Beine stellen können. In einer gemeinschaftlichen "Hauruck"-Aktion haben die drei Klubs, die der Familie bis heute stark verbunden sind, das größte Benefizspiel ausgerichtet, das sie bisher erlebt haben. Dazu gab es einen Spendenaufruf, der vom TSV Oberweier geleitet und organisiert wurde. Organisationen aus der Region, Einzelpersonen und viele Mannschaften spendeten über ein speziell angelegtes Konto Geld für die Familie. Aus allen Maßnahmen konnten innerhalb weniger Wochen weit über 60.000 Euro für die Zukunft der jungen Familie gesammelt werden.

Zuschauerrekord beim Benefizspiel

Der Kontakt zum Karlsruher SC kam über unterschiedliche persönliche Kontakte zu Stande. Der Zweitligist zeigte sein großes Herz und stimmte der besonderen Anfrage für ein solches Spiel auf dem Gelände des FV Fortuna Kirchfeld zu. Der KSC unterstützte darüber hinaus mit der Bereitstellung von Sicherheitspersonal und im Nachhinein über die Berichterstattung zum Spiel. Über 2000 Eintrittskarten zu je 10 Euro wurden für die Begegnung verkauft. Außerdem gab es eine Tombola mit Trikot- und Sachspenden von Sponsoren und Freunden. Der gesamte Erlös für Essen und Getränke an diesem Abend ging ebenfalls an die Familie. Alle Stände wurden hauptsächlich von den Spieler*innen des FV Malsch und des TSV Oberweier besetzt. Am Ende kamen auf diesem Weg nochmals 30.000 Euro zusammen. "Die Anteilnahme war riesig", sagt Andre Lang.

Noch nie waren über 2000 Zuschauer beim FV Fortuna Kirchfeld zu Gast. Doch für diesen guten Zweck strömten die Besucher*innen ins Stadion, um den kleinen Malik beim Anstoß zu diesem besonderen Spiel zu beobachten. Diese bedingungslose Unterstützung aller beteiligten Personen sowie die Bereitschaft des Profiklubs und die große Anteilnahme, die der Familie so zu Teil wurde, ist ein Zeichen und Symbol für alles, was den Fußball ausmacht und wieviel der Fußball schaffen kann. Die verdienten Preisträger des "Horst-Eckel-Preises" 2022 sind drei Fußballvereine aus dem Badischen Fußballverband.

[sw]

Am 28. März 1897 wurde Sepp Herberger in Mannheim geboren. Genau 125 Jahre später werden die Sepp-Herberger-Urkunden in Berlin vergeben. DFB.de stellt die diesjährigen Preisträger vor. Den "Horst-Eckel-Preis" (Kategorie Sozialwerk) gewannen gemeinsam der FV Fortuna Kirchfeld, der FV Malsch 1910 und der TSV Oberweier 1911 aus dem Badischen Fußballverband.

Im August 2021 stand die badische Fußballwelt plötzlich still. Tino Hodzic kam bei einem schweren Autounfall ums Leben. Der 30-Jährige war begeisterter Fußballer. Er war zuletzt beim TSV Oberweier als Spieler und Trainer tätig. Zuvor hatte er lange Zeit in seinem Heimatverein FV Malsch gespielt und war in den vergangenen Jahren auch als Trainer beim FV Fortuna Kirchfeld aktiv. Darüber hinaus engagierte er sich als CEO seiner eigenen Organisation "Kicker Nordbaden" für den Fußball in seiner Heimatregion und richtete mehrere Benefizveranstaltungen wie das "Hallenmasters" oder die in Baden schon weit bekannten "Allstar-Games" für den guten Zweck aus. Hodzic hinterlässt seine Frau und seinen inzwischen drei Jahre alten Sohn Malik.

Verantwortliche der drei Klubs TSV Oberweier, FV Malsch und FV Fortuna Kirchfeld haben sich unmittelbar nach Erhalt der traurigen Nachricht zusammengetan, um Hodzics Frau und ihren Sohn zu unterstützen. "Den Schmerz des Verlusts kann den Angehörigen leider niemand nehmen. Aber wir konnten der Familie gemeinsam zumindest die finanziellen Sorgen ein wenig lindern. Außerdem wollten wir Teilhabe zeigen und Trost spenden, soweit dies möglich war", sagt Andre Lang, Vorstandsmitglied des FV Fortuna Kirchfeld.

Benefizspiel gegen den Karlsruher SC

Die Verantwortlichen organisierten zum Beispiel ein Benefizspiel gegen den Karlsruher SC. Da die Begegnung auf dem Gelände des FV Fortuna Kirchfeld stattfand, wurden alle Abteilungen des Vereins in die Planung und Organisation einbezogen. So trugen Spieler aus der A-Jugend beispielsweise Fahnen vor der Partie auf das Feld, die E-Jugend durfte die Einlaufkinder stellen und auch die Frauen- und Mädchenabteilung half bei organisatorischen Dingen wie Abendkasse, Sicherheits- und Ticketkontrolle. "Uns war sofort klar, dass wir diese Aktion auch mit der Frauen- und Mädchenabteilung tatkräftig unterstützen und die Fußballfamilie hier zusammenhalten muss", betont Dorinja Adler, Mitgründerin der Frauenmannschaft beim FV Fortuna Kirchfeld.

Doch allein hätte das ein Verein dennoch nicht auf die Beine stellen können. In einer gemeinschaftlichen "Hauruck"-Aktion haben die drei Klubs, die der Familie bis heute stark verbunden sind, das größte Benefizspiel ausgerichtet, das sie bisher erlebt haben. Dazu gab es einen Spendenaufruf, der vom TSV Oberweier geleitet und organisiert wurde. Organisationen aus der Region, Einzelpersonen und viele Mannschaften spendeten über ein speziell angelegtes Konto Geld für die Familie. Aus allen Maßnahmen konnten innerhalb weniger Wochen weit über 60.000 Euro für die Zukunft der jungen Familie gesammelt werden.

Zuschauerrekord beim Benefizspiel

Der Kontakt zum Karlsruher SC kam über unterschiedliche persönliche Kontakte zu Stande. Der Zweitligist zeigte sein großes Herz und stimmte der besonderen Anfrage für ein solches Spiel auf dem Gelände des FV Fortuna Kirchfeld zu. Der KSC unterstützte darüber hinaus mit der Bereitstellung von Sicherheitspersonal und im Nachhinein über die Berichterstattung zum Spiel. Über 2000 Eintrittskarten zu je 10 Euro wurden für die Begegnung verkauft. Außerdem gab es eine Tombola mit Trikot- und Sachspenden von Sponsoren und Freunden. Der gesamte Erlös für Essen und Getränke an diesem Abend ging ebenfalls an die Familie. Alle Stände wurden hauptsächlich von den Spieler*innen des FV Malsch und des TSV Oberweier besetzt. Am Ende kamen auf diesem Weg nochmals 30.000 Euro zusammen. "Die Anteilnahme war riesig", sagt Andre Lang.

Noch nie waren über 2000 Zuschauer beim FV Fortuna Kirchfeld zu Gast. Doch für diesen guten Zweck strömten die Besucher*innen ins Stadion, um den kleinen Malik beim Anstoß zu diesem besonderen Spiel zu beobachten. Diese bedingungslose Unterstützung aller beteiligten Personen sowie die Bereitschaft des Profiklubs und die große Anteilnahme, die der Familie so zu Teil wurde, ist ein Zeichen und Symbol für alles, was den Fußball ausmacht und wieviel der Fußball schaffen kann. Die verdienten Preisträger des "Horst-Eckel-Preises" 2022 sind drei Fußballvereine aus dem Badischen Fußballverband.

###more###