Projekt DFB-JUNIOR-COACH: „Wir brauchen hoch engagierten Nachwuchs für die Basis“

Am 22./23. Februar (Frankfurt) sowie am 1./ 2. März (Hannover) finden zum dritten Mal die Jugendfachtagungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) statt. Über 250 Gäste werden bei den zwei Veranstaltungen, die unter dem Motto „Jugendfußball – Basis für die Zukunft“ laufen, erwartet. Ziel ist es, den Kreisjugendobleuten die aktuellen Entwicklungen im Jugendfußball zu präsentieren und sich mit ihnen darüber auszutauschen. Wir stellen ihnen in den nächsten Tagen die wichtigsten Themen der diesjährigen Tagungen vor: Heute geht es um den DFB-JUNIOR-COACH.

Die vom Deutschen Fußball-Bund in enger Zusammenarbeit mit den 21 Landesverbänden neu entwickelte und von der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz unterstützte neue Qualifizierungsmaßnahme „DFB-JUNIOR-COACH“ nimmt immer mehr Fahrt auf. Nachdem das Curriculum an ausgewählten Pilotschulen erfolgreich getestet wurde, steht dem bundesweiten Start im Schuljahr 2013/2014 nichts mehr im Wege.

Der DFB-JUNIOR-COACH soll den Fußball verstärkt an die Grundschulen bringen und für eine nachhaltig verbesserte Situation in den Vereinen sorgen. Wolfgang Staab, DFB-Abteilungsleiter „Basisfußball in Schule und Verein“, äußerst sich im Gespräch mit DFB.de über die Intensionen, den weiteren Verlauf der Maßnahme und die erhofften positiven Auswirkungen und Ziele, die mit dem „DFB-JUNIOR-COACH“ verfolgt werden sollen.

DFB.de: Herr Staab, wie sollte sich ein Schüler die Maßnahme „DFB-JUNIOR-COACH“ vorstellen?

Wolfgang Staab: Wir möchten jungen, engagierten, motivierten und fußballbegeisterten Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren die Chance geben, frühzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, aus der Schüler- in die Lehrerrolle zu schlüpfen und in den ebenso interessanten wie abwechslungsreichen Trainerjob hineinzuschnuppern.

DFB.de: Welchen Mehrwert haben die Jugendlichen davon?

Staab: Uns geht es bei der Ausbildung nicht nur um die Vermittlung von. fußballfachlichen Themen, sondern wir möchten weit über den sportlichen Tellerrand hinausschauen und Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, sich Schlüsselqualifikationen zur Persönlichkeitsentwicklung anzueignen und zu fördern. In einer Zeit, in der Werte wie Respekt, Toleranz, Disziplin, Leistungsbereitschaft, Verantwortungsfreudigkeit oder Hilfsbereitschaft ein bisschen außer Mode gekommen zu sein scheinen, möchten wir Jugendlichen die Chance geben, zu zeigen, was in ihnen steckt und zu beweisen, dass es auch anders geht. Daneben gibt es auch zwei ganz pragmatische Benefits für die Schülerinnen und Schüler: Wer seine Ausbildung zum DFB-JUNIOR-COACH erfolgreich abgeschlossen hat, erhält ein Zertifikat, das das Basis- beziehungsweise Einstiegsmodul zur C-Trainerlizenz ist. Wer ein Schuljahr eine Arbeitsgemeinschaft Fußball an einer Schule oder eine Tätigkeit im Verein nachweisen kann, erhält einen Eintrag in sein Zeugnis. Das ist unser Verständnis von Anerkennungskultur für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung.

DFB.de: Gibt es Grundvoraussetzungen, die die Teilnehmer erfüllen müssen?

Staab: Sie sollten eine hohe Affinität zum Fußball haben, selbst Fußball spielen und mindestens 15 Jahre alt sein.

DFB.de: Wie lange dauert die Ausbildung zum DFB-JUNIOR-COACH?

Staab: Die Ausbildung umfasst 40 Lerneinheiten. Diese können völlig individuell, je nach Gegebenheiten vor Ort, in einer Projektwoche, in den Ferien oder an Schultagen und Wochenenden durchgeführt werden. Hier ist eine hohe Flexibilität unser Credo.

DFB.de: Was verspricht sich der DFB von der Ausbildung der DFB-JUNIOR-COACHES?

Staab: Wir verfolgen damit primär drei Ziele: Erstens: Die Verbesserung des Fußballangebotes an der eigenen Schule der DFB-JUNIOR-COACHES. Zweitens: Das Angebot von Fußball-Arbeitsgemeinschaften an Grundschulen im außerunterrichtlichen Schulsport qualitativ und quantitativ zu erhöhen. Drittens: Das Training im Kinderfußball in den Vereinen durch eine neue Generation von jungen, ehrgeizigen „JUNIOR-COACHES zu verbessern. Insbesondere im Offenen Ganztag warten die Schulen auf Angebote aus den Vereinen, um mit ihnen kooperieren zu können. Die Fußballvereine dürfen die Schulen nicht als Konkurrenten, sondern die neue Schullandschaft als Herausforderung aber auch als Chance sehen. Hier hat der Fußball allerdings einen riesigen Nachholbedarf gegenüber anderen Fachverbänden, weil unsere Fußballvereine in den jüngsten Jahrgängen noch keine Nachwuchssorgen haben. Aber das wird sich durch die demografische Entwicklung mit Sicherheit ändern. Die zukünftigen DFB-JUNIOR-COACHES können im Offenen Ganztag Werbung für den Vereinsfußball betreiben. Das ist eine riesige Chance der Zukunftssicherung unserer Vereine.

DFB.de: Wer wird alles von diesem Projekt profitieren?

Staab: Der gesamte Fußball in der Schule und in den Vereinen. Außerdem hoffen wir natürlich, dass möglichst viele DFB-JUNIOR-COACHES so viel Spaß und Freude bei ihrem neuen „Job“ haben, dass sie nach ihrem ersten Praxisjahr in die lizenzierte Trainerausbildung einsteigen.

DFB.de: Wird noch weitere Unterstützung für die Durchführung des Projektes benötigt und wie sehen die nächsten Schritte aus?

Staab: Entscheidend wird sein, dass der DFB und die Landesverbände bei der nun beginnenden Umsetzung der Maßnahme weiter eng zusammenarbeiten. Mit der Übernahme der Schirmherrschaft für das neue Projekt durch unseren Präsidenten Wolfgang Niersbach und die Gewinnung von Bundestrainer Joachim Löw als Pate hat der DFB-JUNIOR-COACH höchste Strahlkraft in der Außendarstellung. Außerdem haben Sportdirektor Robin Dutt und alle DFB-Trainer ihre volle Unterstützung zugesichert. Mit der ersten offiziellen Pilotveranstaltung am 30. April am Otto-Schott-Gymnasium in Mainz, an der DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und der Assistenztrainer von Joachim Löw, Hansi Flick, teilnehmen werden, gehen zwei Jahre intensiver Vorbereitung mit unzähligen Meetings und Präsentationen in den unterschiedlichsten Gremien zu Ende. Ich freue mich riesig, dass es endlich losgeht und bin vom Erfolg dieses Projektes felsenfest überzeugt!

[JS]

Am 22./23. Februar (Frankfurt) sowie am 1./ 2. März (Hannover) finden zum dritten Mal die Jugendfachtagungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) statt. Über 250 Gäste werden bei den zwei Veranstaltungen, die unter dem Motto „Jugendfußball – Basis für die Zukunft“ laufen, erwartet. Ziel ist es, den Kreisjugendobleuten die aktuellen Entwicklungen im Jugendfußball zu präsentieren und sich mit ihnen darüber auszutauschen. Wir stellen ihnen in den nächsten Tagen die wichtigsten Themen der diesjährigen Tagungen vor: Heute geht es um den DFB-JUNIOR-COACH.

Die vom Deutschen Fußball-Bund in enger Zusammenarbeit mit den 21 Landesverbänden neu entwickelte und von der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz unterstützte neue Qualifizierungsmaßnahme „DFB-JUNIOR-COACH“ nimmt immer mehr Fahrt auf. Nachdem das Curriculum an ausgewählten Pilotschulen erfolgreich getestet wurde, steht dem bundesweiten Start im Schuljahr 2013/2014 nichts mehr im Wege.

Der DFB-JUNIOR-COACH soll den Fußball verstärkt an die Grundschulen bringen und für eine nachhaltig verbesserte Situation in den Vereinen sorgen. Wolfgang Staab, DFB-Abteilungsleiter „Basisfußball in Schule und Verein“, äußerst sich im Gespräch mit DFB.de über die Intensionen, den weiteren Verlauf der Maßnahme und die erhofften positiven Auswirkungen und Ziele, die mit dem „DFB-JUNIOR-COACH“ verfolgt werden sollen.

DFB.de: Herr Staab, wie sollte sich ein Schüler die Maßnahme „DFB-JUNIOR-COACH“ vorstellen?

Wolfgang Staab: Wir möchten jungen, engagierten, motivierten und fußballbegeisterten Schülerinnen und Schülern ab 15 Jahren die Chance geben, frühzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, aus der Schüler- in die Lehrerrolle zu schlüpfen und in den ebenso interessanten wie abwechslungsreichen Trainerjob hineinzuschnuppern.

DFB.de: Welchen Mehrwert haben die Jugendlichen davon?

Staab: Uns geht es bei der Ausbildung nicht nur um die Vermittlung von. fußballfachlichen Themen, sondern wir möchten weit über den sportlichen Tellerrand hinausschauen und Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, sich Schlüsselqualifikationen zur Persönlichkeitsentwicklung anzueignen und zu fördern. In einer Zeit, in der Werte wie Respekt, Toleranz, Disziplin, Leistungsbereitschaft, Verantwortungsfreudigkeit oder Hilfsbereitschaft ein bisschen außer Mode gekommen zu sein scheinen, möchten wir Jugendlichen die Chance geben, zu zeigen, was in ihnen steckt und zu beweisen, dass es auch anders geht. Daneben gibt es auch zwei ganz pragmatische Benefits für die Schülerinnen und Schüler: Wer seine Ausbildung zum DFB-JUNIOR-COACH erfolgreich abgeschlossen hat, erhält ein Zertifikat, das das Basis- beziehungsweise Einstiegsmodul zur C-Trainerlizenz ist. Wer ein Schuljahr eine Arbeitsgemeinschaft Fußball an einer Schule oder eine Tätigkeit im Verein nachweisen kann, erhält einen Eintrag in sein Zeugnis. Das ist unser Verständnis von Anerkennungskultur für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung.

DFB.de: Gibt es Grundvoraussetzungen, die die Teilnehmer erfüllen müssen?

Staab: Sie sollten eine hohe Affinität zum Fußball haben, selbst Fußball spielen und mindestens 15 Jahre alt sein.

DFB.de: Wie lange dauert die Ausbildung zum DFB-JUNIOR-COACH?

Staab: Die Ausbildung umfasst 40 Lerneinheiten. Diese können völlig individuell, je nach Gegebenheiten vor Ort, in einer Projektwoche, in den Ferien oder an Schultagen und Wochenenden durchgeführt werden. Hier ist eine hohe Flexibilität unser Credo.

DFB.de: Was verspricht sich der DFB von der Ausbildung der DFB-JUNIOR-COACHES?

Staab: Wir verfolgen damit primär drei Ziele: Erstens: Die Verbesserung des Fußballangebotes an der eigenen Schule der DFB-JUNIOR-COACHES. Zweitens: Das Angebot von Fußball-Arbeitsgemeinschaften an Grundschulen im außerunterrichtlichen Schulsport qualitativ und quantitativ zu erhöhen. Drittens: Das Training im Kinderfußball in den Vereinen durch eine neue Generation von jungen, ehrgeizigen „JUNIOR-COACHES zu verbessern. Insbesondere im Offenen Ganztag warten die Schulen auf Angebote aus den Vereinen, um mit ihnen kooperieren zu können. Die Fußballvereine dürfen die Schulen nicht als Konkurrenten, sondern die neue Schullandschaft als Herausforderung aber auch als Chance sehen. Hier hat der Fußball allerdings einen riesigen Nachholbedarf gegenüber anderen Fachverbänden, weil unsere Fußballvereine in den jüngsten Jahrgängen noch keine Nachwuchssorgen haben. Aber das wird sich durch die demografische Entwicklung mit Sicherheit ändern. Die zukünftigen DFB-JUNIOR-COACHES können im Offenen Ganztag Werbung für den Vereinsfußball betreiben. Das ist eine riesige Chance der Zukunftssicherung unserer Vereine.

DFB.de: Wer wird alles von diesem Projekt profitieren?

Staab: Der gesamte Fußball in der Schule und in den Vereinen. Außerdem hoffen wir natürlich, dass möglichst viele DFB-JUNIOR-COACHES so viel Spaß und Freude bei ihrem neuen „Job“ haben, dass sie nach ihrem ersten Praxisjahr in die lizenzierte Trainerausbildung einsteigen.

DFB.de: Wird noch weitere Unterstützung für die Durchführung des Projektes benötigt und wie sehen die nächsten Schritte aus?

Staab: Entscheidend wird sein, dass der DFB und die Landesverbände bei der nun beginnenden Umsetzung der Maßnahme weiter eng zusammenarbeiten. Mit der Übernahme der Schirmherrschaft für das neue Projekt durch unseren Präsidenten Wolfgang Niersbach und die Gewinnung von Bundestrainer Joachim Löw als Pate hat der DFB-JUNIOR-COACH höchste Strahlkraft in der Außendarstellung. Außerdem haben Sportdirektor Robin Dutt und alle DFB-Trainer ihre volle Unterstützung zugesichert. Mit der ersten offiziellen Pilotveranstaltung am 30. April am Otto-Schott-Gymnasium in Mainz, an der DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und der Assistenztrainer von Joachim Löw, Hansi Flick, teilnehmen werden, gehen zwei Jahre intensiver Vorbereitung mit unzähligen Meetings und Präsentationen in den unterschiedlichsten Gremien zu Ende. Ich freue mich riesig, dass es endlich losgeht und bin vom Erfolg dieses Projektes felsenfest überzeugt!