"Win-Win-Situation für Schule und Verein"

Vielleicht steckte Otto Rehhagel dahinter. Jedenfalls wollte dieses Wochenende, an dem die Fußballgötter besonders wohlwollend auf den 73-jährigen Trainer hinunter gelächelt hatten, partout auch am Montag nicht enden. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass bei der Mini-EM, die die Jungs und Mädels der Gleisbergschule dort auf dem Mini-Spielfeld in Mainz-Gonsenheim ausspielten, ausgerechnet GRIECHENLAND Europameister wurde. Dank eines 5:3!-Finalsiegs über die Schweden. Und Deutschland bereits im Viertelfinale ausgeschieden war.

"Das können wir so nicht stehen lassen, wir werden nachhaken müssen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach mit überzeugend gespielter Entrüstung. So viel Glück hatte Hellas nicht mehr seit einem Kopfball von Angelos Charisteas in Lissabon 2004.

Niersbach, Jones und Strutz in Mainz dabei

Mini-EM statt Krake Paul? Ein bisschen Orakel ist momentan vielerorts. Überall in Deutschland ermitteln Schülerinnen und Schüler dieser Tage ihren Europameister. Aufgerufen dazu hat der Deutsche Fußball-Bund, den Anstoß zum 4. Aktionstag auf den DFB Mini-Spielfeldern übernahmen in Mainz an der Seite von Wolfgang Niersbach sein Präsidenten-Kollege Harald Strutz und Steffi Jones, die ja auch schon Präsidentin war. 787 Standorte – größtenteils Schulen – machen mit: ein Rekord.

Der Spaß am Fußball ist die Hauptsache. Daneben verfolgt der DFB mit dem Aktionstag auf den DFB Mini-Spielfelder, die der Verband ab 2007 mit einem Finanzvolumen von mehr als 20 Millionen Euro gebaut hatte, ein weiteres Anliegen. „Wir wollen noch mehr Lehrerinnen, Lehrer und Schulbehörden auf unsere Seite bringen“, formulierte Niersbach in Mainz die Zielsetzung des 6,8 Millionen Mitglieder starken Verbandes. Denn: auf eine sich rasch verändernde Schullandschaft muss auch der organisierte Fußball reagieren. Das drückt sich im Motto des bundesweiten Aktionstages aus: "Schule und Verein – ein starkes TEAM!"

Unterschiedliche Unterrichtsformate

Zum Beispiel die Gleisbergschule im Mainzer Stadtteil Gonsenheim, an der mittlerweile drei unterschiedliche Unterrichtsformate angeboten werden: die traditionelle Halbtagsschule (bis 13 Uhr), ein additives Modell auf Basis einzelner Projekte und ein Ganztagsklassen-Modell (beide bis 16 Uhr). Gerade Doppelverdiener sind auf die längere Betreuung der Kinder angewiesen. "Das Angebot der Ganztagsbetreuung wird gerne angenommen", sagt die Schulleiterin Sandra Brück. 345 Mädchen und Jungs besuchen die Gleisberg, zwei Drittel als Ganztagsschüler. Sie alle kommen meist erst nach 16 Uhr nachhause.

Wie in Mainz, so fast überall. Bundesweit gibt es etwa 6400 Ganztagsschulen, die Verbreitung des Schultyps stieg gerade nach einem Investitionsprogramm der Regierung Schröder sprunghaft an. Hans Beckmann, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, sagt: "Alleine in unserem Bundesland haben wir mittlerweile rund 630 Schulen mit einem Ganztagsangebot. Bis zum Ende der Legislaturperiode wollen wir, dass jede zweite Schule in Rheinland-Pfalz, unabhängig vom Schultyp, ein Ganztagsangebot macht."



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Vielleicht steckte Otto Rehhagel dahinter. Jedenfalls wollte dieses Wochenende, an dem die Fußballgötter besonders wohlwollend auf den 73-jährigen Trainer hinunter gelächelt hatten, partout auch am Montag nicht enden. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass bei der Mini-EM, die die Jungs und Mädels der Gleisbergschule dort auf dem Mini-Spielfeld in Mainz-Gonsenheim ausspielten, ausgerechnet GRIECHENLAND Europameister wurde. Dank eines 5:3!-Finalsiegs über die Schweden. Und Deutschland bereits im Viertelfinale ausgeschieden war.

"Das können wir so nicht stehen lassen, wir werden nachhaken müssen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach mit überzeugend gespielter Entrüstung. So viel Glück hatte Hellas nicht mehr seit einem Kopfball von Angelos Charisteas in Lissabon 2004.

Niersbach, Jones und Strutz in Mainz dabei

Mini-EM statt Krake Paul? Ein bisschen Orakel ist momentan vielerorts. Überall in Deutschland ermitteln Schülerinnen und Schüler dieser Tage ihren Europameister. Aufgerufen dazu hat der Deutsche Fußball-Bund, den Anstoß zum 4. Aktionstag auf den DFB Mini-Spielfeldern übernahmen in Mainz an der Seite von Wolfgang Niersbach sein Präsidenten-Kollege Harald Strutz und Steffi Jones, die ja auch schon Präsidentin war. 787 Standorte – größtenteils Schulen – machen mit: ein Rekord.

Der Spaß am Fußball ist die Hauptsache. Daneben verfolgt der DFB mit dem Aktionstag auf den DFB Mini-Spielfelder, die der Verband ab 2007 mit einem Finanzvolumen von mehr als 20 Millionen Euro gebaut hatte, ein weiteres Anliegen. „Wir wollen noch mehr Lehrerinnen, Lehrer und Schulbehörden auf unsere Seite bringen“, formulierte Niersbach in Mainz die Zielsetzung des 6,8 Millionen Mitglieder starken Verbandes. Denn: auf eine sich rasch verändernde Schullandschaft muss auch der organisierte Fußball reagieren. Das drückt sich im Motto des bundesweiten Aktionstages aus: "Schule und Verein – ein starkes TEAM!"

Unterschiedliche Unterrichtsformate

Zum Beispiel die Gleisbergschule im Mainzer Stadtteil Gonsenheim, an der mittlerweile drei unterschiedliche Unterrichtsformate angeboten werden: die traditionelle Halbtagsschule (bis 13 Uhr), ein additives Modell auf Basis einzelner Projekte und ein Ganztagsklassen-Modell (beide bis 16 Uhr). Gerade Doppelverdiener sind auf die längere Betreuung der Kinder angewiesen. "Das Angebot der Ganztagsbetreuung wird gerne angenommen", sagt die Schulleiterin Sandra Brück. 345 Mädchen und Jungs besuchen die Gleisberg, zwei Drittel als Ganztagsschüler. Sie alle kommen meist erst nach 16 Uhr nachhause.

Wie in Mainz, so fast überall. Bundesweit gibt es etwa 6400 Ganztagsschulen, die Verbreitung des Schultyps stieg gerade nach einem Investitionsprogramm der Regierung Schröder sprunghaft an. Hans Beckmann, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, sagt: "Alleine in unserem Bundesland haben wir mittlerweile rund 630 Schulen mit einem Ganztagsangebot. Bis zum Ende der Legislaturperiode wollen wir, dass jede zweite Schule in Rheinland-Pfalz, unabhängig vom Schultyp, ein Ganztagsangebot macht."

In Mainz: Erste Kooperation perfekt

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Die Ganztagsschule bringt viele Vorteile. Studien etwa belegen ein besseres Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Im besten Fall verbessert die Ganztagsschule die Chancengleichheit. Für den Fußballverein aber resultieren aus der veränderten Schullandschaft Nachwuchsprobleme. Wie spricht man Kinder an, die bis zum späten Nachmittag in der Schule sitzen? Und wie organisiert man Trainingszeiten, wenn sich alle Altersstufen erst ab 17 Uhr auf den Plätzen drängen? Wolfgang Staab leitet beim DFB die Abteilung ‚Schule und Fußball’. Er sagt: "Wir müssen für eine engere Anbindung der Vereine an die Schulen sorgen. Der Aktionstag auf immerhin fast 800 Mini-Spielfeldern ist dafür eine adäquate Methode."

In Mainz hat das schon einmal geklappt, am Montag unterschrieben der Verbandsligaklub TSV Schott und die Gleisbergschule eine Kooperationsvereinbarung. Eine Trainerin des Klubs wird nach dem Sommer zwei Fußball-AGs an der Schule leiten. Staab und der DFB bauen darauf, dass das Mainzer Modell Schule macht. "Solche Kooperationen sind doch ‚win-win-Situationen’, beide Seiten profitieren von einem Gebeeffekt", sagt Beckmann. "Die Vereine haben eine einmalige Möglichkeit, den Kindern und Jugendlichen ihre Fußballabteilung vorzustellen. Und die Schulen erfahren personelle Unterstützung für ihre Sportangebote am Nachmittag."

Ein gelungener Auftakt des DFB-Aktionstages also und ganz am Ende sagte der DFB-Präsident dann noch einen Satz, der nicht nur die Kinderherzen höher schlagen ließ: "Ich glaube, dass unsere Mannschaft ein so großes Potential hat, dass sie das EM-Finale erreichen kann." Sorry, Griechenland, vielleicht beim nächsten Mal.