Video: Julius Hirsch Preis 2020 an "Spirit of Football" überreicht

Fast ein Jahr mussten die Ausgezeichneten des Julius Hirsch Preises 2020 wegen der Pandemie auf ihre Preisübergabe warten. Der Juryvorsitzende Eberhard Schulz überreichte nun in Erfurt die Urkunde an den zweiten Preisträger, das Kooperationsprojekt von Spirit of Football und dem Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz.

Schon die Jurysitzung im September vergangenen Jahres konnte nur als Onlinekonferenz stattfinden, anschließend machte die Pandemie auch die übliche festliche Würdigung einer Gala am Rande eines Länderspiels unmöglich. "Nach der langen Zeit der Leere ist heute endlich wieder ein ganz besonderer Tag", sagte Sven Soederberg vom Erfurter Verein Spirit of Football in Erfurt bei der Übergabe.

Sie fand an einem historischen Ort statt, dem Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz. Das frühere Verwaltungsgebäude des gleichnamigen Erfurter Unternehmens für feuerungstechnisches Baugeschäft ist heute ein Gedenkort, nur wenige Minuten vom Erfurter Hauptbahnhof entfernt. Hier wurden in den 1940er-Jahren die Verbrennungsöfen für das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, dem Ort der Ermordung von Julius Hirsch, und weitere Lager konzipiert und gebaut.

Drei-Tages-Projekt als vorbildliches Konzept

In Kooperation mit dem Erfurter Verein Spirit of Football, der sich seit über zehn Jahren mit dem Fußball für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung einsetzt, bot der Erinnerungsort seit 2015 verschiedene modellhafte Projekte der außerschulischen Bildungsarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Fluchtgeschichte an. 2017 kam das Drei-Tages-Projekt "Was geht mich das an? Geschichte im Dialog" hinzu, in dem die Teilnehmenden über die Bedeutung der Geschichte des Nationalsozialismus für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung diskutieren. Etwa auch darüber, welche Erfahrungen Menschen mit Fluchterfahrung in die deutsche Erinnerungskultur einbringen können. Ein Konzept, dessen Ansatz und Bedeutung der amtierende Juryvorsitzende Eberhard Schulz bei der Preisübergabe als vorbildlich hervorhob.

Auch die beiden weiteren Preisträger, der Erstplatzierte HÁWAR.help sowie die TSG-Akademie Hoffenheim als Wettbewerbsdritte bekamen dieser Tage Besuch von Mitgliedern der Jury des Julius Hirsch Preises und Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Dennoch werden die Preisträger*innen nicht auf die große Bühne verzichten müssen. Neben der Würdigung vor Ort in ihren Projekten sollen sie im Herbst des Jahres gemeinsam mit den drei Preisträger*innen des Jahres 2021 in einer gemeinsamen Zeremonie ausgezeichnet werden, so die Pandemie dies zulässt.

Seit dem Jahr 2005 verleiht der DFB jährlich den Julius Hirsch Preis in Erinnerung an den 1943 in Auschwitz ermordeten Nationalspieler jüdischen Glaubens und zeichnet damit Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. Mehr als 1300 Bewerbungen gingen bis heute ein.

[th]

Fast ein Jahr mussten die Ausgezeichneten des Julius Hirsch Preises 2020 wegen der Pandemie auf ihre Preisübergabe warten. Der Juryvorsitzende Eberhard Schulz überreichte nun in Erfurt die Urkunde an den zweiten Preisträger, das Kooperationsprojekt von Spirit of Football und dem Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz.

Schon die Jurysitzung im September vergangenen Jahres konnte nur als Onlinekonferenz stattfinden, anschließend machte die Pandemie auch die übliche festliche Würdigung einer Gala am Rande eines Länderspiels unmöglich. "Nach der langen Zeit der Leere ist heute endlich wieder ein ganz besonderer Tag", sagte Sven Soederberg vom Erfurter Verein Spirit of Football in Erfurt bei der Übergabe.

Sie fand an einem historischen Ort statt, dem Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz. Das frühere Verwaltungsgebäude des gleichnamigen Erfurter Unternehmens für feuerungstechnisches Baugeschäft ist heute ein Gedenkort, nur wenige Minuten vom Erfurter Hauptbahnhof entfernt. Hier wurden in den 1940er-Jahren die Verbrennungsöfen für das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, dem Ort der Ermordung von Julius Hirsch, und weitere Lager konzipiert und gebaut.

Drei-Tages-Projekt als vorbildliches Konzept

In Kooperation mit dem Erfurter Verein Spirit of Football, der sich seit über zehn Jahren mit dem Fußball für Weltoffenheit und gegen Ausgrenzung einsetzt, bot der Erinnerungsort seit 2015 verschiedene modellhafte Projekte der außerschulischen Bildungsarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Fluchtgeschichte an. 2017 kam das Drei-Tages-Projekt "Was geht mich das an? Geschichte im Dialog" hinzu, in dem die Teilnehmenden über die Bedeutung der Geschichte des Nationalsozialismus für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung diskutieren. Etwa auch darüber, welche Erfahrungen Menschen mit Fluchterfahrung in die deutsche Erinnerungskultur einbringen können. Ein Konzept, dessen Ansatz und Bedeutung der amtierende Juryvorsitzende Eberhard Schulz bei der Preisübergabe als vorbildlich hervorhob.

Auch die beiden weiteren Preisträger, der Erstplatzierte HÁWAR.help sowie die TSG-Akademie Hoffenheim als Wettbewerbsdritte bekamen dieser Tage Besuch von Mitgliedern der Jury des Julius Hirsch Preises und Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Dennoch werden die Preisträger*innen nicht auf die große Bühne verzichten müssen. Neben der Würdigung vor Ort in ihren Projekten sollen sie im Herbst des Jahres gemeinsam mit den drei Preisträger*innen des Jahres 2021 in einer gemeinsamen Zeremonie ausgezeichnet werden, so die Pandemie dies zulässt.

Seit dem Jahr 2005 verleiht der DFB jährlich den Julius Hirsch Preis in Erinnerung an den 1943 in Auschwitz ermordeten Nationalspieler jüdischen Glaubens und zeichnet damit Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. Mehr als 1300 Bewerbungen gingen bis heute ein.

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