TSG Hoffenheim: Akademie mit Julius Hirsch Preis 2020 ausgezeichnet

Pandemiebedingt findet die Auszeichnung der Julius Hirsch Preisträger 2020 erst in diesem Sommer statt. In Hoffenheim zeichneten Andreas Hirsch, der Enkel des 1943 in Auschwitz ermordeten Nationalspielers jüdischen Glaubens, und der Juryvorsitzende Eberhard Schulz ein beispielhaftes Kooperationsprojekt der Akademie des Bundesligisten TSG Hoffenheim aus.

Ein knappes Jahr nach der Jurysitzung im September vergangenen Jahres erhalten die drei Preisträger aus Berlin, Erfurt und Hoffenheim dieser Tage Besuch von Mitgliedern der Jury des Julius Hirsch Preises. In Hoffenheim überbrachten Andreas Hirsch und Eberhard Schulz nicht nur die Glückwünsche des DFB, sondern machten sich zu Fuß auf dem "Menachem und Fred-Wanderweg" auch persönlich einen Eindruck vom dritten Preisträger des Julius Hirsch Preises 2020, der TSG-Akademie Hoffenheim. Vorab hatte der monatelange Lockdown die üblicherweise im Herbst stattfindende festliche Würdigung der Preisträger auf einer Gala am Rande eines Länderspiels unmöglich gemacht.

Ein "generationenübergreifender Schatz"

Gewürdigt wurde der 18-minütige Kurzfilm "Zahor - erinnere dich" der TSG-Akademie und von Centropa Deutschland, einem internationalen Verein zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens. Der 2018 in deutscher, hebräischer und englischer Sprache veröffentlichte Film erzählt die Geschichte der beiden Holocaust-Überlebenden Heinz (Menachem) und Manfred (Fred) Mayer aus Hoffenheim. Bereits vor knapp zehn Jahren begannen Jugendmannschaften der TSG, sich mit der Biografie der Brüder zu beschäftigen und hatten unter anderem einen Wanderweg in Erinnerung an die jüdische Geschichte der Region gestaltet. Sprecher des Films ist der israelische Nationalspieler Ilay Elmkies, bis vergangenes Jahr bei der TSG aktiv.

Die Kooperationspartner, so Eberhard Schulz in seiner Laudatio, hätten sich dafür eingesetzt, dass jüdische Lokalgeschichte und Kultur den jungen Fußballer*innen und der interessierten Öffentlichkeit als ein "generationenübergreifender Schatz" nahegebracht wird. Im Zusammenspiel mit dem "Lehr- und Lernpfad", dem acht Kilometer langen Wanderweg zwischen Hoffenheim und Neidenstein "Auf den Spuren von Menachem und Fred" wurden die Brüder, ihre Familien und alle im Kraichgau verschleppten und ermordeten jüdischen Menschen würdig geehrt und dem Vergessen entrissen. Das Projekt wurde von einem breiten Bündnis getragen und unterstützt, dem unter anderem die Albert-Schweitzer-Schule, die Dietmar Hopp Stiftung, das Erlebniszentrum Mühle-Kolb, und Anpfiff ins Leben e.V. angehörten.

Aktives Engagement für unsere Demokratie

Jede Generation, so Andreas Hirsch bei der Preisverleihung, müsse von den Verbrechen der Nazis und ihrer Millionen Helfershelfer erfahren, denn Bildung sei die Grundlage für Prävention: "Sie alle haben mit Ihrer Arbeit bewiesen, dass Sie aus der Geschichte lernen und sich für unsere Demokratie aktiv engagieren wollen. Machen Sie weiter so!"

Auch die beiden weiteren Preisträger, der Erstplatzierte HÁWAR.help sowie das Gemeinschaftsprojekt von Spirit of Football e. V. und dem Erinnerungsort Topf & Söhne aus Erfurt bekamen dieser Tage Besuch von Mitgliedern der Jury des Julius Hirsch Preises und Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). So es die Pandemie zulässt, sollen sie im Herbst des Jahres gemeinsam mit den drei Preisträger*innen des Jahres 2021 in einer gemeinsamen Zeremonie ausgezeichnet werden.

Seit dem Jahr 2005 verleiht der DFB jährlich den Julius Hirsch Preis in Erinnerung an den 1943 in Auschwitz ermordeten Nationalspieler jüdischen Glaubens und zeichnet damit Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. Mehr als 1300 Bewerbungen gingen bis heute ein.

[th]

Pandemiebedingt findet die Auszeichnung der Julius Hirsch Preisträger 2020 erst in diesem Sommer statt. In Hoffenheim zeichneten Andreas Hirsch, der Enkel des 1943 in Auschwitz ermordeten Nationalspielers jüdischen Glaubens, und der Juryvorsitzende Eberhard Schulz ein beispielhaftes Kooperationsprojekt der Akademie des Bundesligisten TSG Hoffenheim aus.

Ein knappes Jahr nach der Jurysitzung im September vergangenen Jahres erhalten die drei Preisträger aus Berlin, Erfurt und Hoffenheim dieser Tage Besuch von Mitgliedern der Jury des Julius Hirsch Preises. In Hoffenheim überbrachten Andreas Hirsch und Eberhard Schulz nicht nur die Glückwünsche des DFB, sondern machten sich zu Fuß auf dem "Menachem und Fred-Wanderweg" auch persönlich einen Eindruck vom dritten Preisträger des Julius Hirsch Preises 2020, der TSG-Akademie Hoffenheim. Vorab hatte der monatelange Lockdown die üblicherweise im Herbst stattfindende festliche Würdigung der Preisträger auf einer Gala am Rande eines Länderspiels unmöglich gemacht.

Ein "generationenübergreifender Schatz"

Gewürdigt wurde der 18-minütige Kurzfilm "Zahor - erinnere dich" der TSG-Akademie und von Centropa Deutschland, einem internationalen Verein zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens. Der 2018 in deutscher, hebräischer und englischer Sprache veröffentlichte Film erzählt die Geschichte der beiden Holocaust-Überlebenden Heinz (Menachem) und Manfred (Fred) Mayer aus Hoffenheim. Bereits vor knapp zehn Jahren begannen Jugendmannschaften der TSG, sich mit der Biografie der Brüder zu beschäftigen und hatten unter anderem einen Wanderweg in Erinnerung an die jüdische Geschichte der Region gestaltet. Sprecher des Films ist der israelische Nationalspieler Ilay Elmkies, bis vergangenes Jahr bei der TSG aktiv.

Die Kooperationspartner, so Eberhard Schulz in seiner Laudatio, hätten sich dafür eingesetzt, dass jüdische Lokalgeschichte und Kultur den jungen Fußballer*innen und der interessierten Öffentlichkeit als ein "generationenübergreifender Schatz" nahegebracht wird. Im Zusammenspiel mit dem "Lehr- und Lernpfad", dem acht Kilometer langen Wanderweg zwischen Hoffenheim und Neidenstein "Auf den Spuren von Menachem und Fred" wurden die Brüder, ihre Familien und alle im Kraichgau verschleppten und ermordeten jüdischen Menschen würdig geehrt und dem Vergessen entrissen. Das Projekt wurde von einem breiten Bündnis getragen und unterstützt, dem unter anderem die Albert-Schweitzer-Schule, die Dietmar Hopp Stiftung, das Erlebniszentrum Mühle-Kolb, und Anpfiff ins Leben e.V. angehörten.

Aktives Engagement für unsere Demokratie

Jede Generation, so Andreas Hirsch bei der Preisverleihung, müsse von den Verbrechen der Nazis und ihrer Millionen Helfershelfer erfahren, denn Bildung sei die Grundlage für Prävention: "Sie alle haben mit Ihrer Arbeit bewiesen, dass Sie aus der Geschichte lernen und sich für unsere Demokratie aktiv engagieren wollen. Machen Sie weiter so!"

Auch die beiden weiteren Preisträger, der Erstplatzierte HÁWAR.help sowie das Gemeinschaftsprojekt von Spirit of Football e. V. und dem Erinnerungsort Topf & Söhne aus Erfurt bekamen dieser Tage Besuch von Mitgliedern der Jury des Julius Hirsch Preises und Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). So es die Pandemie zulässt, sollen sie im Herbst des Jahres gemeinsam mit den drei Preisträger*innen des Jahres 2021 in einer gemeinsamen Zeremonie ausgezeichnet werden.

Seit dem Jahr 2005 verleiht der DFB jährlich den Julius Hirsch Preis in Erinnerung an den 1943 in Auschwitz ermordeten Nationalspieler jüdischen Glaubens und zeichnet damit Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. Mehr als 1300 Bewerbungen gingen bis heute ein.

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