Preisträger 2009: Mitglieder von Hintertorperspektive e.V. mit Patrick Owomoyela (m.) ©
Preisträger 2009: Mitglieder von Hintertorperspektive e.V. mit Patrick Owomoyela (m.)

Julius Hirsch Preisträger 2009

Löwenfans gegen Rechts

Die Initiative "Löwenfans gegen Rechts" entstand im Umfeld des TSV 1860 München als Reaktion gegen das Phänomen zunehmender rechtsradikaler Äußerungen in den Stadien vor mehr als fünfzehn Jahren. Die Gruppe engagiert sich im Stadion, im Internet und ihrem Magazin „Löwenmut“ gegen Diskriminierung, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie rund um den Fußball. Neben der Beteiligung an landes- und bundesweiten Fanaktionen gegen Rechts wurden schon früh zivilgesellschaftliche Vernetzungen im Umfeld gesucht und gemeinsame Maßnahmen etwa mit dem Jüdischen Museum und der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau durchgeführt.

Hintertorperspektive e.V.

Ein Bewusstsein zu schaffen für den Fußball als Brücke zwischen Kulturen, Generationen und Subkulturen – das ist das Ziel von „Hintertorperspektive e. V.“ in Jena. Der gemeinnützige Verein ist ein Zusammenschluss von Fans des Drittligisten FC Carl Zeiss. Als Anlaufstelle für interessierte Jugendliche bietet er Projekt- und Informationsnachmittage zur Aufklärung über Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Schulen und Jugendzentren an, vermittelt aber auch sogenannte „Fanpatenschaften“ für Aussiedler und Migranten.

Fanprojekt Hannover

Von beeindruckendem Umfang sind auch die Maßnahmen des Fanprojekts Hannover. Spätestens seit Ende der 90er Jahre liegt ein wichtiger Focus der Arbeit darin, Problemwahrnehmung und Respekt zu fördern und Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen. In Kooperation mit der Universität Hannover, Jugendzentren und Polizei wird aktuell ein Konzept zur Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Stadien erarbeitet.

Ehrenpreis an Giovanni di Lorenzo

„Giovanni di Lorenzo bezieht in seinem journalistischen Wirken seit vielen Jahren eindeutig und kompromisslos Position gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus“, stellte Dr. Thomas Bach, Jury-Mitglied und Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) fest. „Er fordert dies im Bewusstsein der Macht der Medien auch von seinen Kolleginnen und Kollegen ein.“ Die Internet-Plattform war im vergangenen Jahr auf Initiative der ZEIT in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) der Deutschen Fußball Liga (DFL) und weiteren Organisationen des öffentlichen Lebens gestartet worden.