Sjoeke Nüsken: "Hier sind alle ganz cool"

Sie ist die Zweitjüngste in der Frauen-Nationalmannschaft, die sich gerade in Marbella auf die WM 2019 in Frankreich vorbereitet: Sjoeke Nüsken. Das 17 Jahre alte Talent, das am 22. Januar volljährig wird, durchlief alle Nachwuchsmannschaften des DFB und stand zuletzt im Sommer vergangenen Jahres in der Auswahl der U 20 bei der WM. Für die Frauen wurde die Abiturientin aus Hamm, die mit einer Ausnahmegenehmigung in der A-Jugend-Landesliga beim SV Westfalia Rhynern spielt, nun erstmals nominiert. Im DFB.de-Interview spricht Sjoeke Nüsken über ihre Erfahrungen bei den Jungs und die Erlebnisse in der Frauen-Nationalmannschaft.

DFB.de: Zwei Dinge fallen sofort auf, wenn man sich mit Ihnen beschäftigt. Das eine: Ihr Vorname. Wie oft werden Sie darauf angesprochen?

Sjoeke Nüsken: (lacht) Jedes Mal.

DFB.de: Warum?

Nüsken: Man will wissen, wie er ausgesprochen wird und wo er herkommt.

DFB.de: Klären Sie uns auf.

Nüsken: Man spricht das Sjoeke ganz einfach ohne "e" aus. Und er kommt aus Norwegen.

DFB.de: Dann hätten wir das ja geklärt. Der zweite ungewöhnliche Aspekt: Sie spielen in der männlichen A-Jugend des SV Westfalia Rhynern in der Landesliga. Wie kam es dazu?

Nüsken: Ich spiele seit der F-Jugend in Rhynern. Weil ich noch bis zum Abitur auf dem Internat in Kamen-Kaiserau bin, habe ich eine Sondergenehmigung erhalten, auch noch dieses eine Jahr zu Ende zu spielen. Man darf ja eigentlich nur bis zur B-Jugend bei den Jungs dabei sein. Aber sonst hätte ich den Verein und noch mal die Schule vor dem Abi wechseln müssen, da es bei mir in Hamm keinen Frauenverein gibt, der infrage kommt.

DFB.de: Welche Vorteile hat es für Ihre Entwicklung als Fußballerin, mit den Jungs zu spielen?

Nüsken: Die Athletik und die Schnelligkeit bei den Jungs sind anders, da muss man mithalten, das spornt an und bringt einen weiter. Die Handlungsschnelligkeit wird dabei trainiert und die Zweikampfhärte. Denn da man naturgemäß mit den Jungs körperlich nicht auf Augenhöhe ist, muss man eben schnellere Entscheidungen treffen, um voranzukommen. Die meisten Nationalspielerinnen haben ja lange bei den Jungs gespielt und davon profitiert. Bei mir ist es nur ungewöhnlich, dass es eben auch noch in der A-Jugend so ist. Ansonsten ist das ja ziemlich normal in der Eliteförderung.

DFB.de: Schauen die Gegner in der A-Jugend schon mal komisch, wenn da eine Spielerin aufläuft?

Nüsken: Ja, am Anfang schon. Da kriegt man schon mal einen blöden Spruch, aber das kann ich ganz gut ab. Manchmal schauen sie auch verärgert, wenn ich dann einen Zweikampf gewinne...

DFB.de: Wie verhält es sich damit in Ihrem Team?

Nüsken: Wir haben einen super Zusammenhalt, für die Jungs ist das überhaupt kein Thema, wir verstehen uns echt gut. Wir spielen ja schon länger gemeinsam, und es macht richtig Spaß. Diese Saison beende ich dann noch mit ihnen, danach schaue ich, wo es in der Allianz Frauen-Bundesliga passen könnte.

DFB.de: Sie haben alle U-Mannschaften des DFB durchlaufen, spielten zuletzt in der U 20-Auswahl bei der WM in Frankreich - als Zweitjüngste. Und dann rief vor zwei Wochen plötzlich Martina Voss-Tecklenburg bei Ihnen an...

Nüsken: Ja, das war krass. Ich habe damit natürlich überhaupt nicht gerechnet. Das war eine riesige Überraschung, aber ich habe mich total gefreut.

DFB.de: Was haben Sie sich hier vorgenommen?

Nüsken: Ich möchte erst einmal die Leute kennenlernen und versuche, hier mitzuhalten. Außerdem will ich von den Erfahrenen viel lernen und mitnehmen.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie bislang?

Nüsken: Das Tempo ist schon ziemlich hoch und eine Umstellung zu den Juniorinnen. Aber es macht total Spaß. Alle haben uns Jüngere nett aufgenommen. Klar, wir waren am Anfang schon angespannt, aber das hat sich schnell gelegt. Hier sind alle ganz cool.

[as]

Sie ist die Zweitjüngste in der Frauen-Nationalmannschaft, die sich gerade in Marbella auf die WM 2019 in Frankreich vorbereitet: Sjoeke Nüsken. Das 17 Jahre alte Talent, das am 22. Januar volljährig wird, durchlief alle Nachwuchsmannschaften des DFB und stand zuletzt im Sommer vergangenen Jahres in der Auswahl der U 20 bei der WM. Für die Frauen wurde die Abiturientin aus Hamm, die mit einer Ausnahmegenehmigung in der A-Jugend-Landesliga beim SV Westfalia Rhynern spielt, nun erstmals nominiert. Im DFB.de-Interview spricht Sjoeke Nüsken über ihre Erfahrungen bei den Jungs und die Erlebnisse in der Frauen-Nationalmannschaft.

DFB.de: Zwei Dinge fallen sofort auf, wenn man sich mit Ihnen beschäftigt. Das eine: Ihr Vorname. Wie oft werden Sie darauf angesprochen?

Sjoeke Nüsken: (lacht) Jedes Mal.

DFB.de: Warum?

Nüsken: Man will wissen, wie er ausgesprochen wird und wo er herkommt.

DFB.de: Klären Sie uns auf.

Nüsken: Man spricht das Sjoeke ganz einfach ohne "e" aus. Und er kommt aus Norwegen.

DFB.de: Dann hätten wir das ja geklärt. Der zweite ungewöhnliche Aspekt: Sie spielen in der männlichen A-Jugend des SV Westfalia Rhynern in der Landesliga. Wie kam es dazu?

Nüsken: Ich spiele seit der F-Jugend in Rhynern. Weil ich noch bis zum Abitur auf dem Internat in Kamen-Kaiserau bin, habe ich eine Sondergenehmigung erhalten, auch noch dieses eine Jahr zu Ende zu spielen. Man darf ja eigentlich nur bis zur B-Jugend bei den Jungs dabei sein. Aber sonst hätte ich den Verein und noch mal die Schule vor dem Abi wechseln müssen, da es bei mir in Hamm keinen Frauenverein gibt, der infrage kommt.

DFB.de: Welche Vorteile hat es für Ihre Entwicklung als Fußballerin, mit den Jungs zu spielen?

Nüsken: Die Athletik und die Schnelligkeit bei den Jungs sind anders, da muss man mithalten, das spornt an und bringt einen weiter. Die Handlungsschnelligkeit wird dabei trainiert und die Zweikampfhärte. Denn da man naturgemäß mit den Jungs körperlich nicht auf Augenhöhe ist, muss man eben schnellere Entscheidungen treffen, um voranzukommen. Die meisten Nationalspielerinnen haben ja lange bei den Jungs gespielt und davon profitiert. Bei mir ist es nur ungewöhnlich, dass es eben auch noch in der A-Jugend so ist. Ansonsten ist das ja ziemlich normal in der Eliteförderung.

DFB.de: Schauen die Gegner in der A-Jugend schon mal komisch, wenn da eine Spielerin aufläuft?

Nüsken: Ja, am Anfang schon. Da kriegt man schon mal einen blöden Spruch, aber das kann ich ganz gut ab. Manchmal schauen sie auch verärgert, wenn ich dann einen Zweikampf gewinne...

DFB.de: Wie verhält es sich damit in Ihrem Team?

Nüsken: Wir haben einen super Zusammenhalt, für die Jungs ist das überhaupt kein Thema, wir verstehen uns echt gut. Wir spielen ja schon länger gemeinsam, und es macht richtig Spaß. Diese Saison beende ich dann noch mit ihnen, danach schaue ich, wo es in der Allianz Frauen-Bundesliga passen könnte.

DFB.de: Sie haben alle U-Mannschaften des DFB durchlaufen, spielten zuletzt in der U 20-Auswahl bei der WM in Frankreich - als Zweitjüngste. Und dann rief vor zwei Wochen plötzlich Martina Voss-Tecklenburg bei Ihnen an...

Nüsken: Ja, das war krass. Ich habe damit natürlich überhaupt nicht gerechnet. Das war eine riesige Überraschung, aber ich habe mich total gefreut.

DFB.de: Was haben Sie sich hier vorgenommen?

Nüsken: Ich möchte erst einmal die Leute kennenlernen und versuche, hier mitzuhalten. Außerdem will ich von den Erfahrenen viel lernen und mitnehmen.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie bislang?

Nüsken: Das Tempo ist schon ziemlich hoch und eine Umstellung zu den Juniorinnen. Aber es macht total Spaß. Alle haben uns Jüngere nett aufgenommen. Klar, wir waren am Anfang schon angespannt, aber das hat sich schnell gelegt. Hier sind alle ganz cool.

###more###