Frauen-Nationalmannschaft
Wück: "... dann haben wir große Chancen"
Bundestrainer Christian Wück bereitet sich auf seine erste Einheit mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft vor. Nach der Bekanntgabe des 23-köpfigen Kaders für die Länderspiele am 25. Oktober (ab 20.30 Uhr, live in der ARD) gegen England in London und am 28. Oktober (ab 18.10 Uhr, live im ZDF) gegen Australien in Duisburg spricht er auf DFB.de über die Vorbereitungen und Ziele mit der Mannschaft.
Christian Wück über...
… den ersten Lehrgang: Zunächst freuen wir uns, dass es wieder losgeht. Mit England und Australien bekommen wir es gleich mit zwei Gradmessern zu tun. Wir müssen schauen, uns nicht zu verstecken und wollen unsere Art Fußball zu spielen sehen. Über den Kader hat vor allem die Qualität entschieden. Wir waren viel unterwegs, um uns einen Überblick über den Leistungsstand zu verschaffen. Der Kader kann aus unserer Sicht die höchste Qualität zeigen.
… die Torwart-Position: Wir haben mit Ann-Kathrin Berger eine sehr erfahrene Torhüterin. In Deutschland haben wir viele junge Torhüterinnen, die allerdings noch keine internationale Erfahrung haben. Die Idee ist, neben Berger vier Torhüterinnen bei den beiden Lehrgängen in diesem Jahr die Möglichkeit zu geben, bei uns reinzuschnuppern und Länderspiele zu machen. Sie sollen sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen und voneinander lernen.
… die Kapitänin-Frage: Wir wollen uns noch nicht festlegen. Gegen England wird Giulia Gwinn die Binde tragen. Aber wir wollen uns einen Überblick über das Mannschaftsgefüge verschaffen, die Strukturen verstehen und schauen, wer dazu in der Lage ist. Nach den zwei Spielen wollen wir wissen, wer da infrage kommt.
… seinen Spielstil: Ich bin ein Verfechter von Leitlinien. Eine Spielerin soll sich unabhängig von System oder Mannschaft perfekt verhalten und die besten Lösungen finden. Durch viele sichtbare Leitlinien wollen wir attraktiven Fußball spielen. Wir geben ein System vor, coachen aber nach Leitlinien und analysieren auch danach für die individuelle Verbesserung. Wenn sich jede Spielerin gut verhält, spielt die Mannschaft auch gut. Der Gegner soll sich nach uns richten, nicht andersrum. Deutschland muss in der Lage sein, Spielphasen zu haben, in der wir den Ball haben und das Spiel bestimmen. Das wollen wir vor England erarbeiten.
… die Europameisterschaft: Ich mache kleine Schritte dahin. Ich will nicht nur darüber reden, wir wollen es hinbekommen, dass die Mannschaft auch wirklich davon überzeugt ist, die EM gewinnen zu können. Jede fährt da hin, um Europameisterin zu werden, aber nur wenige sind wirklich überzeugt davon, es zu schaffen. So eine Mannschaft will ich formen, dann haben wir große Chancen.
… die neue U 23: Das ist ein wichtiger Faktor. Es gab eine Lücke zwischen der U 20 und der A-Nationalmannschaft. Wenn die Spielerinnen den Sprung nicht gleich schaffen, verlieren wir sie aus dem Blickfeld. Die Spielerinnen müssen sich in den ein bis zwei Jahren entwickeln können und brauchen Erfahrungen auf Topniveau. Deswegen ist die Entscheidung richtig, an der Spielrunde teilzunehmen.
… die Zeit zwischen Vorstellung und erstem Länderspiel: Bis Juni war ich noch mit meiner U 15 unterwegs. Es ist ein Glücksfall, dass ich so lange Zeit hatte, mich in die Thematik einzulesen. Ich habe viel mit Trainern aus dem Frauenbereich gesprochen und Projekte vom DFB besucht, die sich mit dem Thema Frauenfußball beschäftigten. Ich freue mich, dass es endlich losgeht.
Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft, Fan Club
Autor: dfb
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