Zwei Weltmeister für die Münchner Tafel

Es ist Montag in München Haidhausen. Und Montage bedeuten für Paul Breitner seit weit mehr als zehn Jahren vor allem eins: Einsatz an der Ausgabestelle der Tafel im Münchner Stadtteil Haidhausen.

Jeden Montag von 11 bis 17 Uhr stehen Paul Breitner und seine Frau Hildegard am Johannisplatz, um Lebensmittel an bedürftige Menschen aus dem Münchner Stadtteil Haidhausen zu verteilen. Der Weltmeister von 1974, der damals im Finale per Elfmeter die frühe Führung der Niederländer egalisiert hatte, stellt sich seiner ehrenamtlichen Aufgabe ohne Wenn und Aber. Da muss viel passieren, dass er mal absagt.: "Wir stehen hier jeden Montag, bei Wind und Wetter, egal ob es regnet oder schneit – nur an Feiertagen nicht", berichtet Breitner. 

Ab 11 Uhr treffen nach und nach 15 Transporter mit Lebensmitteln aus den Bäckereien und Supermärkten der Stadt ein. Schon jetzt sind Paul und Hildegard Breitner dabei, auch wenn sie noch nicht selbst Hand anlegen müssen. Von Gemüse, Obst und Brot, über Fleisch und Fisch bis hin zu Milchartikeln und Blumen, die Produktpalette ist umfangreich, alles wird nun fein säuberlich geprüft. Auch Paul und Hilde schauen, ob doch irgendwo Schimmel zu finden oder etwas schlecht geworden ist.

Deutlich erhöhte Nachfrage

Pünktlich um 14.15 Uhr gibt Paul Breitner dann das Signal und die Ausgabe der Lebensmittel kann beginnen. Die viel zu vielen bedürftigen Menschen sammeln sich rund um die Ausgabestelle. Denn die Not ist größer geworden. "Die deutlich erhöhte Nachfrage trifft auf zurückgehende Lebensmittelspenden. Durch den Krieg sind Lieferketten gestört, und es ist weniger verfügbar”, berichtet Jochen Brühl, der Vorsitzende der Tafeln Deutschland. Um unnötiges Drängeln zu vermeiden,  erhalten alle Kunden im Vorfeld eine Nummer. Nur wer einen Bedürftigenausweis sowie eine Nummer hat, erhält Lebensmittel. Ein Mitarbeiter der Tafel berichtet: "Das erleichtert uns die Ausgabe und wir vermeiden ein Chaos, zudem ermöglicht es uns die Nummern in unterschiedlichen Reihenfolgen starten zu lassen. So hat jeder die Chance, einmal ganz vorne bei der Auswahl dabei zu sein."

Der letzte Ausgabestand am heutigen Tage ist der Kühlwagen. Hier hat Paul Breitner seinen Platz und vergibt neben Fleisch und Fisch auch Milchprodukte und andere besonders verderbliche Produkte. Er trägt einen grauen Lederhut. "Ich will damit jetzt nichts Besonderes ausstrahlen oder so", erklärt er lachend. "Der Hut schützt mich schlicht und einfach vor der Kälte im Kühlwagen. Da ist es wirklich kalt und es gibt immer einen kalten Luftzug." 

Heute ist Breitner nicht allein im Kühlwagen, sondern wird tatkräftig von einem anderen Weltmeister unterstützt. Benedikt Höwedes, Mitglied des Team Managements bei der Nationalmannschaft, ist gekommen um mit anzupacken. Grund für den Besuch des Weltmeisters von 2014 und langjährigen Schalker Kapitäns ist die Spende der Stiftung "Die Mannschaft" im Rahmen des Länderspiels gegen England in München. Und so sind die meisten Gäste an diesem Tag hellauf begeistert, als ihnen Tomaten, Milch, Wurst und Brot von gleich zwei Weltmeistern in die Hand gedrückt werden. 

Über die Münchner Tafel: Die Münchner Tafel ist die einzige eigenständig durch Spenden finanzierte Tafel in Deutschland. Insgesamt 800 ausschließlich Ehrenamtliche versorgen in mehr als 160.000 Ehrenamtsstunden mehr als 22.000 Gäste pro Woche. Hierfür stehen 19 Lieferfahrzeuge bereit, die insgesamt an 800 Abholpunkten Lebensmittel einsammeln und an die 28 Ausgabestellen verteilen. Die wöchentliche Menge verteilter Lebensmittel entspricht etwa 125.000 Kilogramm.

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Es ist Montag in München Haidhausen. Und Montage bedeuten für Paul Breitner seit weit mehr als zehn Jahren vor allem eins: Einsatz an der Ausgabestelle der Tafel im Münchner Stadtteil Haidhausen.

Jeden Montag von 11 bis 17 Uhr stehen Paul Breitner und seine Frau Hildegard am Johannisplatz, um Lebensmittel an bedürftige Menschen aus dem Münchner Stadtteil Haidhausen zu verteilen. Der Weltmeister von 1974, der damals im Finale per Elfmeter die frühe Führung der Niederländer egalisiert hatte, stellt sich seiner ehrenamtlichen Aufgabe ohne Wenn und Aber. Da muss viel passieren, dass er mal absagt.: "Wir stehen hier jeden Montag, bei Wind und Wetter, egal ob es regnet oder schneit – nur an Feiertagen nicht", berichtet Breitner. 

Ab 11 Uhr treffen nach und nach 15 Transporter mit Lebensmitteln aus den Bäckereien und Supermärkten der Stadt ein. Schon jetzt sind Paul und Hildegard Breitner dabei, auch wenn sie noch nicht selbst Hand anlegen müssen. Von Gemüse, Obst und Brot, über Fleisch und Fisch bis hin zu Milchartikeln und Blumen, die Produktpalette ist umfangreich, alles wird nun fein säuberlich geprüft. Auch Paul und Hilde schauen, ob doch irgendwo Schimmel zu finden oder etwas schlecht geworden ist.

Deutlich erhöhte Nachfrage

Pünktlich um 14.15 Uhr gibt Paul Breitner dann das Signal und die Ausgabe der Lebensmittel kann beginnen. Die viel zu vielen bedürftigen Menschen sammeln sich rund um die Ausgabestelle. Denn die Not ist größer geworden. "Die deutlich erhöhte Nachfrage trifft auf zurückgehende Lebensmittelspenden. Durch den Krieg sind Lieferketten gestört, und es ist weniger verfügbar”, berichtet Jochen Brühl, der Vorsitzende der Tafeln Deutschland. Um unnötiges Drängeln zu vermeiden,  erhalten alle Kunden im Vorfeld eine Nummer. Nur wer einen Bedürftigenausweis sowie eine Nummer hat, erhält Lebensmittel. Ein Mitarbeiter der Tafel berichtet: "Das erleichtert uns die Ausgabe und wir vermeiden ein Chaos, zudem ermöglicht es uns die Nummern in unterschiedlichen Reihenfolgen starten zu lassen. So hat jeder die Chance, einmal ganz vorne bei der Auswahl dabei zu sein."

Der letzte Ausgabestand am heutigen Tage ist der Kühlwagen. Hier hat Paul Breitner seinen Platz und vergibt neben Fleisch und Fisch auch Milchprodukte und andere besonders verderbliche Produkte. Er trägt einen grauen Lederhut. "Ich will damit jetzt nichts Besonderes ausstrahlen oder so", erklärt er lachend. "Der Hut schützt mich schlicht und einfach vor der Kälte im Kühlwagen. Da ist es wirklich kalt und es gibt immer einen kalten Luftzug." 

Heute ist Breitner nicht allein im Kühlwagen, sondern wird tatkräftig von einem anderen Weltmeister unterstützt. Benedikt Höwedes, Mitglied des Team Managements bei der Nationalmannschaft, ist gekommen um mit anzupacken. Grund für den Besuch des Weltmeisters von 2014 und langjährigen Schalker Kapitäns ist die Spende der Stiftung "Die Mannschaft" im Rahmen des Länderspiels gegen England in München. Und so sind die meisten Gäste an diesem Tag hellauf begeistert, als ihnen Tomaten, Milch, Wurst und Brot von gleich zwei Weltmeistern in die Hand gedrückt werden. 

Über die Münchner Tafel: Die Münchner Tafel ist die einzige eigenständig durch Spenden finanzierte Tafel in Deutschland. Insgesamt 800 ausschließlich Ehrenamtliche versorgen in mehr als 160.000 Ehrenamtsstunden mehr als 22.000 Gäste pro Woche. Hierfür stehen 19 Lieferfahrzeuge bereit, die insgesamt an 800 Abholpunkten Lebensmittel einsammeln und an die 28 Ausgabestellen verteilen. Die wöchentliche Menge verteilter Lebensmittel entspricht etwa 125.000 Kilogramm.

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