"Zwei Minuten und 38 Sekunden pure Magie!"

Joachim Król ist der Hauptdarsteller der neuen Fußball-Dokumentation "You'll never walk alone", die am 18. Mai in die deutschen Kinos kommt. Um den Mythos der Fußballhymne zu begreifen, bereisten er und das Filmteam um Regisseur André Schäfer die ganze Welt. Sie sprachen mit verschiedenen Persönlichkeiten, die alle eine eigene Verbindung zum Lied hegen und blickten in die Anfänge und die Gegenwart von "You'll never walk alone". Im Gespräch mit DFB.de erzählt Joachim Król von der Reise, seinen Eindrücken und seiner ganz persönlichen Verbindung zum Song und zum Fußball.

DFB.de: Nach allen Eindrücken von Atmosphären und Geschichten während Ihres Drehs. Wie können sie es sich erklären, dass ein Song, der mit keiner Silbe den Fußball erwähnt, so ein Stadion Kult-Hit geworden ist?

Joachim Król: Diese Hymne ist ein Signal, leicht zu verstehen und vereint die Leute in diesem Moment. Es sagt einem: "Lass dich nicht fertig machen, halt den Kopf oben und fürchte dich nicht!", "Manches wird geschaffen, das bleibt und behält seine Bedeutung", "Zwei Minuten und 38 Sekunden pure Magie!" Das sind alles Zitate von den verschiedensten Persönlichkeiten in unserem Film. Und alle versuchen das Unerklärliche zu erklären. Und wenn dann Gerry Marsden von "Gerry and the Pacemakers" erzählt, wie und wann ihn dieses Lied erreicht hat, welches über seine Interpretation auch noch diese fantastische Karriere in den Stadien der Welt gemacht hat, dann glaube ich YNWA war und ist das richtige Lied zum richtigen Zeitpunkt für die richtigen Leute. Oder wie David Bowie einst sang: "Sometimes things fall into Place!"

DFB.de: Wann haben sie den Song das erste Mal gehört und welche Momente und Werte verbinden Sie damit?

Król: YNWA habe ich wohl zum ersten Mal auf der LP "Meddle" von Pink Floyd wahrgenommen. Ganz kurz am Anfang und etwa ab Minute 04:40 der dritten Nummer "Fearless" ist "The Kop", die berühmte Liverpooler Tribüne, mit YNWA zu hören. Heute gehört es sicherlich zu meiner ewigen Top 10 und erinnert mich an unvergessliche Momente im Dortmunder Stadion. Außerdem habe ich ja sowieso eine anglophile Ader und habe mich auf der Insel immer besonders im Musik- und Fußball Milieu wohlgefühlt.

DFB.de: Was haben Sie durch die Doku "You'll never walk alone" Neues erfahren?

Król: Neu war für mich, und wahrscheinlich auch für die meisten an der Produktion von YNWA Beteiligten, der gesamte Komplex vor Liverpool. Die Musical-, und wenn man so will, die Theatervergangenheit. Die Bedeutung von Ferenc Molnar in seiner Zeit war zum Beispiel eine echte Wiederentdeckung für mich.

DFB.de: Sie haben auf ihrer Reise viele unglaublich verschiedene Versionen des Songs gehört, welche ist ihr Favorit?

Król: Die Liste der Interpretationen ist schier endlos. Fast jede große Sängerin und jeder große Sänger hat "You'll never walk alone" im Repertoire. Die Live-Performence des Balthasar Neumann Chors und Ensembles unter der Leitung von Thomas Hengelbrock zum Beispiel hat mich umgehauen. Unsere Dortmunder Version von "Pur Harmonie" und das naja, Original von Gerry Marsden und seinen Pacemakers liegen mir natürlich besonders am Herzen. Und wenn man es mal heftiger sein soll, empfehle ich die Toten Hosen aus Düsseldorf.

DFB.de: Sie sind selbst großer Fußballfan, welche Rolle spielt die Hymne "You'll never walk alone" für Sie?

Król: Ich versuche am Spieltag YNWA immer auf meinem Platz mit Blick auf die Südtribüne zu genießen. Gelegentlich singe ich auch mit. Es ist ein wichtiges Element meiner Spieltag-Rituale.



Joachim Król ist der Hauptdarsteller der neuen Fußball-Dokumentation "You'll never walk alone", die am 18. Mai in die deutschen Kinos kommt. Um den Mythos der Fußballhymne zu begreifen, bereisten er und das Filmteam um Regisseur André Schäfer die ganze Welt. Sie sprachen mit verschiedenen Persönlichkeiten, die alle eine eigene Verbindung zum Lied hegen und blickten in die Anfänge und die Gegenwart von "You'll never walk alone". Im Gespräch mit DFB.de erzählt Joachim Król von der Reise, seinen Eindrücken und seiner ganz persönlichen Verbindung zum Song und zum Fußball.

DFB.de: Nach allen Eindrücken von Atmosphären und Geschichten während Ihres Drehs. Wie können sie es sich erklären, dass ein Song, der mit keiner Silbe den Fußball erwähnt, so ein Stadion Kult-Hit geworden ist?

Joachim Król: Diese Hymne ist ein Signal, leicht zu verstehen und vereint die Leute in diesem Moment. Es sagt einem: "Lass dich nicht fertig machen, halt den Kopf oben und fürchte dich nicht!", "Manches wird geschaffen, das bleibt und behält seine Bedeutung", "Zwei Minuten und 38 Sekunden pure Magie!" Das sind alles Zitate von den verschiedensten Persönlichkeiten in unserem Film. Und alle versuchen das Unerklärliche zu erklären. Und wenn dann Gerry Marsden von "Gerry and the Pacemakers" erzählt, wie und wann ihn dieses Lied erreicht hat, welches über seine Interpretation auch noch diese fantastische Karriere in den Stadien der Welt gemacht hat, dann glaube ich YNWA war und ist das richtige Lied zum richtigen Zeitpunkt für die richtigen Leute. Oder wie David Bowie einst sang: "Sometimes things fall into Place!"

DFB.de: Wann haben sie den Song das erste Mal gehört und welche Momente und Werte verbinden Sie damit?

Król: YNWA habe ich wohl zum ersten Mal auf der LP "Meddle" von Pink Floyd wahrgenommen. Ganz kurz am Anfang und etwa ab Minute 04:40 der dritten Nummer "Fearless" ist "The Kop", die berühmte Liverpooler Tribüne, mit YNWA zu hören. Heute gehört es sicherlich zu meiner ewigen Top 10 und erinnert mich an unvergessliche Momente im Dortmunder Stadion. Außerdem habe ich ja sowieso eine anglophile Ader und habe mich auf der Insel immer besonders im Musik- und Fußball Milieu wohlgefühlt.

DFB.de: Was haben Sie durch die Doku "You'll never walk alone" Neues erfahren?

Król: Neu war für mich, und wahrscheinlich auch für die meisten an der Produktion von YNWA Beteiligten, der gesamte Komplex vor Liverpool. Die Musical-, und wenn man so will, die Theatervergangenheit. Die Bedeutung von Ferenc Molnar in seiner Zeit war zum Beispiel eine echte Wiederentdeckung für mich.

DFB.de: Sie haben auf ihrer Reise viele unglaublich verschiedene Versionen des Songs gehört, welche ist ihr Favorit?

Król: Die Liste der Interpretationen ist schier endlos. Fast jede große Sängerin und jeder große Sänger hat "You'll never walk alone" im Repertoire. Die Live-Performence des Balthasar Neumann Chors und Ensembles unter der Leitung von Thomas Hengelbrock zum Beispiel hat mich umgehauen. Unsere Dortmunder Version von "Pur Harmonie" und das naja, Original von Gerry Marsden und seinen Pacemakers liegen mir natürlich besonders am Herzen. Und wenn man es mal heftiger sein soll, empfehle ich die Toten Hosen aus Düsseldorf.

DFB.de: Sie sind selbst großer Fußballfan, welche Rolle spielt die Hymne "You'll never walk alone" für Sie?

Król: Ich versuche am Spieltag YNWA immer auf meinem Platz mit Blick auf die Südtribüne zu genießen. Gelegentlich singe ich auch mit. Es ist ein wichtiges Element meiner Spieltag-Rituale.

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DFB.de: Welche Momente, Städte, Länder, Persönlichkeiten sind Ihnen bei den Dreharbeiten des Filmes besonders in Erinnerung geblieben?

Król: Das ist so einfach nicht zu beantworten, da alle Interviewpartner und Partnerinnen einen ganz eigenen Blick auf die Geschichte von "You'll never walk alone" hatten. Besonders beeindruckend waren aber sicherlich die Begegnungen mit dem Mathematikgenie Peter Lax in New York, der Ferenc Molnar, den Autor von "Liliom", als Kind noch persönlich gekannt hat. Außerdem mit Jacques d’Amboise, dem Solotänzer aus "Caroussel", der uns trotz seines hohen Alters mit seiner Vitalität und Erzählfreude fasziniert hat. Oder mit Adrian Tempany und Damian Kavanagh zwei Überlebende der Hillsborough-Katastrophe. Ihre Erzählungen haben keinen von uns unberührt gelassen. Wie tief nach dem Horror von Sheffield schwache und korrupte Politiker, Polizisten und Journalisten in das Leben vieler einfacher Menschen eingegriffen haben, können wir uns gar nicht vorstellen. Der über 25 Jahre lange Kampf dieser Menschen um Gerechtigkeit ist bewundernswert und hat das Zusammenleben der Liverpooler für immer verändert. Besonderen Spaß gemacht haben natürlich auch Jürgen Klopp und Campino von den Toten Hosen, als Kenner der Fußball- beziehungsweise Musikszene, sowohl in England als auch in Deutschland.

DFB.de: Inwiefern war es für Sie und das Filmteam wichtig für die Dokumentation, um die ganze Welt zu reisen? Und welche Unterschiede in der Bedeutung der Hymne waren zwischen den Ländern zu erkennen?

Król: Unsere Reise führt an die Orte, die für die Entstehung von YNWA besonders wichtig waren. Wir nehmen unsere Zuschauer mit nach Budapest, wo im Vigszinház-Theater im Dezember 1909 Liliom-Uraufführung hatte, wir besuchen das Majestic-Theater auf dem Broadway, wo Caroussel 1945 das Licht der Show-Welt erblickte. Wir sind in Liverpool, wo die Beatles und Bands wie Gerry and the Pacemakers Anfang der sechziger Jahre die Musikwelt auf den Kopf stellten. Und wir sind natürlich im Anfield Stadion vom Liverpool FC, wo genau zu dieser Zeit ein Chor von 28.000 Fans auf der Stehtribüne "The Kop" dieses Lied zum ersten Mal sich selbst und ihrer Mannschaft widmete. Wie Sie sehen, geht es mehr um die Vor- und Entstehungsgeschichte der Fußballhymne "You'll never walk alone". Weniger um die Bedeutung in den verschiedenen Ländern in denen mit YNWA der Spieltag gefeiert wird. Für diesen Aspekt stehen in unserem Film, stellvertretend für die Fans in Glasgow, Mainz, Tokio und St. Pauli, um nur einige zu nennen, die Fans vom Liverpooler FC und die Fans von Borussia Dortmund.

DFB.de: Was hat das Projekt "You'll never walk alone" so besonders für sie gemacht?

Król: Die Arbeit an YNWA hat viele meiner wesentlichen Leidenschaften berührt. Es ging um Theater und Musik, um Reisen und Fußball. Fast perfekt. Jeder Tag, jede Begegnung mit meinen Gesprächspartnern war ein Vergnügen. Ich habe selten in so kurzer Zeit so viel Neues gelernt.

DFB.de: Können Sie mit drei Worten beschreiben, was Sie fühlen, wenn Sie die Hymne im Stadion hören?

Król: Es ist sicher ein Heimatgefühl. Von jetzt an ist dieser Song natürlich auch mit den Erinnerungen an diese wunderbare Arbeit verbunden. Aber im Stadion? Mit drei Worten? Vielleicht: JETZT GEHTS LOS!

DFB.de: Haben Sie schon weitere Projekte für die Zukunft geplant?

Król: Natürlich. Im Moment führe ich Gespräche über eine Kinoproduktion und eine TV-Komödie, die in diesem Sommer gedreht werden sollen. Und vielleicht gehe ich auch wieder für einen Dokumentarfilm auf Reisen.

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