Zlatko Janjic: "Das Alter ist nur eine Zahl"

Mit fünf Treffern nach sieben Spielen hat Zlatko Janjic großen Anteil am guten Saisonstart von Drittliga-Aufsteiger SC Verl. Insgesamt kommt der 34 Jahre alte Stürmer auf 72 Treffer in 190 Drittliga-Spielen und belegt in der Ewigen Torschützenliste hinter Anton Fink (136 Tore) und Marcel Ziemer (74) noch Platz drei. Im DFB.de-Interview spricht Zlatko Janjic mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Torausbeute und das Alter.

DFB.de: Mit dem 2:1 im Aufsteigerduell beim 1. FC Saarbrücken landete der SC Verl bereits den vierten Saisonsieg. Was war gegen den bisherigen Tabellenführer ausschlaggebend?

Zlatko Janjic: Wir konnten genau da anknüpfen, wo wir wenige Tage zuvor beim 3:1 gegen den 1. FC Magdeburg aufgehört hatten. Die Jungs sind hungrig auf Erfolge. Dabei ist jeder für den anderen da und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Dafür sind wir dann mit den drei Punkten belohnt worden.

DFB.de: 13 Zähler nach sieben Spielen bedeuten für den SC Verl den vierten Platz. Mal ehrlich: Sind Sie selbst ein wenig vom guten Abschneiden überrascht?

Janjic: Dass es von Beginn an so gut läuft, konnte man nicht planen. Nach dem Aufstieg hatten wir mit Jan Schöppner, der zum 1. FC Heidenheim gewechselt ist, oder Ron Schallenberg, der von Bundesliga-Absteiger SC Paderborn 07 ausgeliehen war, zwei wichtige Leistungsträger verloren. Hinzu kam noch, dass wir durch Verletzungspech immer wieder zu Veränderungen gezwungen waren. Dass wir dennoch so gut gepunktet haben, spricht für den Charakter der Mannschaft.

DFB.de: Wie wichtig war es, nach zuvor zwei Niederlagen während der Englischen Woche schnell wieder in die Spur zu finden?

Janjic: Eine Englische Woche kann Chance und Gefahr sein. Trotz der beiden Niederlagen gegen Hansa Rostock und beim FC Ingolstadt sind wir nicht ins Grübeln gekommen. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und verfügen über großes Vertrauen in unsere offensive Spielweise. Mut wird auch oft belohnt.

DFB.de: Mit fünf Treffern führen Sie aktuell die Torjägerliste der 3. Liga gemeinsam mit Petar Slišković von Türkgücü München an. Kommt da Ihnen auch Ihre Erfahrung entgegen?

Janjic: Die spielt mit Sicherheit auch eine Rolle. Ich habe schon einiges erlebt und damit ein gutes Gespür für die eine oder andere Situation. Ich kann oft vorausahnen, wohin der Ball kommt und entsprechend reagieren. Vieles ist Instinkt. Unsere offensive Spielweise kommt mir auch zugute. Meine Mitspieler bedienen mich auch gut.

DFB.de: Ihre persönliche Bestmarke in der 3. Liga liegt bei 17 Saisontreffern. Trauen Sie es sich auch im Spätherbst Ihrer Karriere zu, diesen Wert noch zu übertreffen?

Janjic: Ich fühle mich topfit. Warum also nicht? Ich nehme mir aber keine bestimmte Marke vor und setze mir deshalb auch nach oben keine Limits. Klar ist: Wenn ich häufig treffe, bringt uns das auch in eine gute Ausgangssituation, um als Mannschaft erfolgreich zu sein. Beim SC Verl spiele ich - im Gegensatz zu meinen vorherigen Stationen - als einziger Mittelstürmer. Ich bekomme von Trainer Guerino Capretti einige Freiheiten und kann die Position auch interpretieren. Das macht mir großen Spaß.

DFB.de: In der Ewigen Torschützenliste der 3. Liga fehlen Ihnen nur noch zwei Treffer zum zweiten Platz. Was bedeutet Ihnen diese Statistik?

Janjic: Eigentlich bin ich kein Freund von Statistiken. Zahlen können oft unterschiedlich interpretiert werden. Bei der Ewigen Torschützenliste freut es mich aber schon, so weit oben zu stehen. Das ist eine Anerkennung für das, was ich bisher geleistet habe. Gleichzeitig ist es für mich aber auch Motivation, noch so viele Tore wie möglich zu erzielen.

DFB.de: Im Sommer 2019 waren Sie von der SG Sonnenhof Großaspach zum SC Verl in die Regionalliga West gewechselt. Hätten Sie gedacht, dass Sie so schnell schon wieder in der 3. Liga spielen?

Janjic: Zugegeben: Das war so nicht zu erwarten. Ich kenne Stefan Beckhoff, Vorstandsmitglied und Sponsor beim SC Verl, bestimmt seit 15, 20 Jahren. Es gab daher schon immer die Überlegung, dass ich in meiner Karriere auch einmal für den Sportclub spiele. Vor etwas mehr als einem Jahr hat dann alles gepasst. Ich bin unweit von Verl in Bielefeld groß geworden und damit wieder bei meiner Familie. Die Spielphilosophie von Trainer Guerino Capretti hatte mich vom ersten Moment gepackt. Während der Saison haben wir dann gemerkt, dass tatsächlich Großes für uns möglich ist. Da bin ich dann auch ein Wettkampftyp, der den maximalen Erfolg will.

DFB.de: Am Saisonende werden Sie 35 Jahre alt sein. Ist dennoch mindestens eine weitere Spielzeit denkbar?

Janjic: Körperlich fühle ich mich sehr gut. Dafür gehe ich auch abseits des Mannschaftstrainings drei- bis viermal in der Woche ins Fitnessstudio. Ich habe in meiner Karriere leider schon mehrmals mitbekommen, dass Spieler über 30 Jahren als alt gelten. Das Alter ist aber nur eine Zahl. Viel wichtiger sind die Einstellung und der Willen. Das will ich diesen Leuten beweisen. Ich genieße jeden Moment mit der Mannschaft.

DFB.de: Gibt es denn schon Pläne für die Zeit nach Ihrer aktiven Laufbahn?

Janjic: Während meiner Zeit beim MSV Duisburg habe ich Sportmanagement studiert und das Studium auch abgeschlossen. Außerdem will ich demnächst die Jugend-Elite-Lizenz als Trainer erwerben. Ich hätte für Oktober sogar schon die Zusage für den Lehrgang bekommen. Mit dem SC Verl habe ich mich aber darauf verständigt, die Trainerausbildung zunächst noch zurückzustellen und mich auf die sportlichen Ziele mit der Mannschaft zu konzentrieren. Ich bin auch noch mit vollem Herzblut Spieler.

DFB.de: In der aktuellen Spielzeit geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Janjic: Das wird wieder ein harter Brocken. Der FSV Zwickau hat eine sehr erfahrene und robuste Mannschaft. FSV-Stürmer Ronny König kenne ich noch aus unserer gemeinsamen Zeit beim FC Erzgebirge Aue. Im Gegensatz zu unseren letzten Gegnern 1. FC Magdeburg oder 1. FC Saarbrücken setzt Zwickau mehr auf seine Körperlichkeit. Da müssen wir uns ein wenig umstellen. Ich bin aber zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.

[mspw]

Mit fünf Treffern nach sieben Spielen hat Zlatko Janjic großen Anteil am guten Saisonstart von Drittliga-Aufsteiger SC Verl. Insgesamt kommt der 34 Jahre alte Stürmer auf 72 Treffer in 190 Drittliga-Spielen und belegt in der Ewigen Torschützenliste hinter Anton Fink (136 Tore) und Marcel Ziemer (74) noch Platz drei. Im DFB.de-Interview spricht Zlatko Janjic mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Torausbeute und das Alter.

DFB.de: Mit dem 2:1 im Aufsteigerduell beim 1. FC Saarbrücken landete der SC Verl bereits den vierten Saisonsieg. Was war gegen den bisherigen Tabellenführer ausschlaggebend?

Zlatko Janjic: Wir konnten genau da anknüpfen, wo wir wenige Tage zuvor beim 3:1 gegen den 1. FC Magdeburg aufgehört hatten. Die Jungs sind hungrig auf Erfolge. Dabei ist jeder für den anderen da und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Dafür sind wir dann mit den drei Punkten belohnt worden.

DFB.de: 13 Zähler nach sieben Spielen bedeuten für den SC Verl den vierten Platz. Mal ehrlich: Sind Sie selbst ein wenig vom guten Abschneiden überrascht?

Janjic: Dass es von Beginn an so gut läuft, konnte man nicht planen. Nach dem Aufstieg hatten wir mit Jan Schöppner, der zum 1. FC Heidenheim gewechselt ist, oder Ron Schallenberg, der von Bundesliga-Absteiger SC Paderborn 07 ausgeliehen war, zwei wichtige Leistungsträger verloren. Hinzu kam noch, dass wir durch Verletzungspech immer wieder zu Veränderungen gezwungen waren. Dass wir dennoch so gut gepunktet haben, spricht für den Charakter der Mannschaft.

DFB.de: Wie wichtig war es, nach zuvor zwei Niederlagen während der Englischen Woche schnell wieder in die Spur zu finden?

Janjic: Eine Englische Woche kann Chance und Gefahr sein. Trotz der beiden Niederlagen gegen Hansa Rostock und beim FC Ingolstadt sind wir nicht ins Grübeln gekommen. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und verfügen über großes Vertrauen in unsere offensive Spielweise. Mut wird auch oft belohnt.

DFB.de: Mit fünf Treffern führen Sie aktuell die Torjägerliste der 3. Liga gemeinsam mit Petar Slišković von Türkgücü München an. Kommt da Ihnen auch Ihre Erfahrung entgegen?

Janjic: Die spielt mit Sicherheit auch eine Rolle. Ich habe schon einiges erlebt und damit ein gutes Gespür für die eine oder andere Situation. Ich kann oft vorausahnen, wohin der Ball kommt und entsprechend reagieren. Vieles ist Instinkt. Unsere offensive Spielweise kommt mir auch zugute. Meine Mitspieler bedienen mich auch gut.

DFB.de: Ihre persönliche Bestmarke in der 3. Liga liegt bei 17 Saisontreffern. Trauen Sie es sich auch im Spätherbst Ihrer Karriere zu, diesen Wert noch zu übertreffen?

Janjic: Ich fühle mich topfit. Warum also nicht? Ich nehme mir aber keine bestimmte Marke vor und setze mir deshalb auch nach oben keine Limits. Klar ist: Wenn ich häufig treffe, bringt uns das auch in eine gute Ausgangssituation, um als Mannschaft erfolgreich zu sein. Beim SC Verl spiele ich - im Gegensatz zu meinen vorherigen Stationen - als einziger Mittelstürmer. Ich bekomme von Trainer Guerino Capretti einige Freiheiten und kann die Position auch interpretieren. Das macht mir großen Spaß.

DFB.de: In der Ewigen Torschützenliste der 3. Liga fehlen Ihnen nur noch zwei Treffer zum zweiten Platz. Was bedeutet Ihnen diese Statistik?

Janjic: Eigentlich bin ich kein Freund von Statistiken. Zahlen können oft unterschiedlich interpretiert werden. Bei der Ewigen Torschützenliste freut es mich aber schon, so weit oben zu stehen. Das ist eine Anerkennung für das, was ich bisher geleistet habe. Gleichzeitig ist es für mich aber auch Motivation, noch so viele Tore wie möglich zu erzielen.

DFB.de: Im Sommer 2019 waren Sie von der SG Sonnenhof Großaspach zum SC Verl in die Regionalliga West gewechselt. Hätten Sie gedacht, dass Sie so schnell schon wieder in der 3. Liga spielen?

Janjic: Zugegeben: Das war so nicht zu erwarten. Ich kenne Stefan Beckhoff, Vorstandsmitglied und Sponsor beim SC Verl, bestimmt seit 15, 20 Jahren. Es gab daher schon immer die Überlegung, dass ich in meiner Karriere auch einmal für den Sportclub spiele. Vor etwas mehr als einem Jahr hat dann alles gepasst. Ich bin unweit von Verl in Bielefeld groß geworden und damit wieder bei meiner Familie. Die Spielphilosophie von Trainer Guerino Capretti hatte mich vom ersten Moment gepackt. Während der Saison haben wir dann gemerkt, dass tatsächlich Großes für uns möglich ist. Da bin ich dann auch ein Wettkampftyp, der den maximalen Erfolg will.

DFB.de: Am Saisonende werden Sie 35 Jahre alt sein. Ist dennoch mindestens eine weitere Spielzeit denkbar?

Janjic: Körperlich fühle ich mich sehr gut. Dafür gehe ich auch abseits des Mannschaftstrainings drei- bis viermal in der Woche ins Fitnessstudio. Ich habe in meiner Karriere leider schon mehrmals mitbekommen, dass Spieler über 30 Jahren als alt gelten. Das Alter ist aber nur eine Zahl. Viel wichtiger sind die Einstellung und der Willen. Das will ich diesen Leuten beweisen. Ich genieße jeden Moment mit der Mannschaft.

DFB.de: Gibt es denn schon Pläne für die Zeit nach Ihrer aktiven Laufbahn?

Janjic: Während meiner Zeit beim MSV Duisburg habe ich Sportmanagement studiert und das Studium auch abgeschlossen. Außerdem will ich demnächst die Jugend-Elite-Lizenz als Trainer erwerben. Ich hätte für Oktober sogar schon die Zusage für den Lehrgang bekommen. Mit dem SC Verl habe ich mich aber darauf verständigt, die Trainerausbildung zunächst noch zurückzustellen und mich auf die sportlichen Ziele mit der Mannschaft zu konzentrieren. Ich bin auch noch mit vollem Herzblut Spieler.

DFB.de: In der aktuellen Spielzeit geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Janjic: Das wird wieder ein harter Brocken. Der FSV Zwickau hat eine sehr erfahrene und robuste Mannschaft. FSV-Stürmer Ronny König kenne ich noch aus unserer gemeinsamen Zeit beim FC Erzgebirge Aue. Im Gegensatz zu unseren letzten Gegnern 1. FC Magdeburg oder 1. FC Saarbrücken setzt Zwickau mehr auf seine Körperlichkeit. Da müssen wir uns ein wenig umstellen. Ich bin aber zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.

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