Zimmermann zu Schiri-Vorfällen: "Damit muss endlich Schluss sein"

Spielabbruch in der 3. Liga in Zwickau. Der öffentliche Umgang mit Sascha Stegemann nach seiner falschen Entscheidung in der Bundesliga. Bedrohung eines Amateur-Schiedsrichters in der niedersächsischen Kreisklasse. Die aktuellen Schlagzeilen von einem Kreisliga-Spiel in Dortmund. Der erschreckende Vorfall bei einem Jugendspiel in Frankfurt vergangene Woche, als der 15-jährige Schiedsrichter nach Abpfiff von einem Erwachsenen bedroht wird. Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure und zuständig für die Schiedsrichter*innen, nimmt Stellung.

Wir haben ein gesellschaftliches Problem in Umgang, Respekt und Verhalten. Das zeigt sich nicht zuletzt im Fußball.

Schiedsrichter*innen sind ein unglaublich wertvoller Teil der Fußballfamilie. Wer das nicht erkennt, schadet dem Fußball. Schiris unter dem Deckmantel der Emotion als Zielscheibe eigenen Unmuts zu nutzen – damit muss endlich Schluss sein. Egal in welcher Liga, egal in welchem Spiel.

Genau deshalb haben wir vor wenigen Monaten das Jahr der Schiris ausgerufen. Wir waren und sind uns dabei bewusst, dass Probleme, die seit vielen Jahren bestehen, nicht innerhalb weniger Monate gelöst sind, dass die latente Respektlosigkeit gegenüber Schiedsrichter*innen nicht sofort aufhört. Wir brauchen einen langen Atem.

Alle müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein, natürlich die Verbände, aber vor allem die Vereine und jede Person auf dem Sportplatz. Die Klubs haben bei den Spielen das Hausrecht, sie müssen von diesen Rechten und Möglichkeiten sinnvoll Gebrauch machen. Fehlverhalten ist konsequent und im Ansatz zu unterbinden. Es geht nur gemeinsam.

Was in solchen Momenten leider oft vergessen wird: Zahlreiche Vereine leisten sehr gute Arbeit, verhalten sich sportlich und pflegen eine vernünftige Umgangskultur gegenüber Schiris. Darum verläuft der überwältigende Teil der 1,4 Millionen Fußballspiele pro Jahr in Deutschland störungsfrei.

Nach dem Vorfall in Frankfurt war ich in Austausch mit der Schiedsrichtervereinigung Frankfurt, die sich direkt des Vorfalls angenommen und als erste zuständige Stelle um das Schiedsrichtergespann gekümmert hatte. Das junge Schiedsrichterteam hat vor Ort bemerkenswert reagiert und starke Haltung bewiesen. Das verdient höchsten Respekt.

Und Respekt verdienen alle Schiedsrichter*innen.

[dfb]

Spielabbruch in der 3. Liga in Zwickau. Der öffentliche Umgang mit Sascha Stegemann nach seiner falschen Entscheidung in der Bundesliga. Bedrohung eines Amateur-Schiedsrichters in der niedersächsischen Kreisklasse. Die aktuellen Schlagzeilen von einem Kreisliga-Spiel in Dortmund. Der erschreckende Vorfall bei einem Jugendspiel in Frankfurt vergangene Woche, als der 15-jährige Schiedsrichter nach Abpfiff von einem Erwachsenen bedroht wird. Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure und zuständig für die Schiedsrichter*innen, nimmt Stellung.

Wir haben ein gesellschaftliches Problem in Umgang, Respekt und Verhalten. Das zeigt sich nicht zuletzt im Fußball.

Schiedsrichter*innen sind ein unglaublich wertvoller Teil der Fußballfamilie. Wer das nicht erkennt, schadet dem Fußball. Schiris unter dem Deckmantel der Emotion als Zielscheibe eigenen Unmuts zu nutzen – damit muss endlich Schluss sein. Egal in welcher Liga, egal in welchem Spiel.

Genau deshalb haben wir vor wenigen Monaten das Jahr der Schiris ausgerufen. Wir waren und sind uns dabei bewusst, dass Probleme, die seit vielen Jahren bestehen, nicht innerhalb weniger Monate gelöst sind, dass die latente Respektlosigkeit gegenüber Schiedsrichter*innen nicht sofort aufhört. Wir brauchen einen langen Atem.

Alle müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein, natürlich die Verbände, aber vor allem die Vereine und jede Person auf dem Sportplatz. Die Klubs haben bei den Spielen das Hausrecht, sie müssen von diesen Rechten und Möglichkeiten sinnvoll Gebrauch machen. Fehlverhalten ist konsequent und im Ansatz zu unterbinden. Es geht nur gemeinsam.

Was in solchen Momenten leider oft vergessen wird: Zahlreiche Vereine leisten sehr gute Arbeit, verhalten sich sportlich und pflegen eine vernünftige Umgangskultur gegenüber Schiris. Darum verläuft der überwältigende Teil der 1,4 Millionen Fußballspiele pro Jahr in Deutschland störungsfrei.

Nach dem Vorfall in Frankfurt war ich in Austausch mit der Schiedsrichtervereinigung Frankfurt, die sich direkt des Vorfalls angenommen und als erste zuständige Stelle um das Schiedsrichtergespann gekümmert hatte. Das junge Schiedsrichterteam hat vor Ort bemerkenswert reagiert und starke Haltung bewiesen. Das verdient höchsten Respekt.

Und Respekt verdienen alle Schiedsrichter*innen.