Zimmermann: "Von diesem Projekt profitieren viele"

Am Samstag (ab 14 Uhr) startet die chinesische U 20-Nationalmannschaft ihre Testspielserie gegen Teams der Regionalliga Südwest. Vor der ersten Partie gegen den TSV Schott Mainz äußert sich Ronny Zimmermann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Regionalliga Südwest GbR und DFB-Vizepräsident, im DFB.de-Interview zu dem Projekt.

DFB.de: Herr Zimmermann, mit welchen Erwartungen blicken Sie dem Start entgegen?

Ronny Zimmermann: Ich freue mich, dass es losgeht. Denn ich bin überzeugt davon, dass wir ein Projekt entwickelt haben, von dem viele profitieren können.

DFB.de: Worin sehen Sie die Vorteile für die Klubs der Regionalliga Südwest?

Zimmermann: Sie erhalten für jedes Spiel 15.000 Euro. Das ist für viele der Regionalligisten ein Betrag, den sie sonst von einem Kleinsponsor erhalten – nur, dass diesmal die Gegenleistung keine Bande oder ein Logo auf dem Trikot ist. Zudem hat jeder Verein in seinem eigenen Umfeld die Möglichkeit, weitere Aktivitäten zu entwickeln, gemeinsam mit bereits vorhandenen Partnern oder idealerweise auch hierdurch neue Partner zu gewinnen.

DFB.de: Aber mit der Ausrichtung des Spiels müssen die Vereine auch Aufwand betreiben.

Zimmermann: Ja, dem tragen wir auch Rechnung. Für organisatorischen Mehraufwand können die Vereine Zuschüsse beantragen. Dazu stehen zwei Töpfe bereit mit insgesamt 100.000 Euro. Über die Vergabe der beantragten Gelder wird im Übrigen ein Gremium bestehend aus vier Vertretern der Klubs und Felix Wiedemann, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Regionalliga Südwest, am Ende der Saison entscheiden.

DFB.de: Und sportlich?

Zimmermann: Kommen wir den Vereinen auch entgegen. An den Spieltagen, an denen sie spielfrei sind, suchen sie üblicherweise ohnehin einen Testspielgegner. Wir präsentieren ihnen einen interessanten Sparringspartner.

DFB.de: Was ist der Anreiz für die chinesische U 20-Nationalmannschaft, gegen Teams aus der Regionalliga Südwest zu spielen?

Zimmermann: Die Idee stammt von Jiayi Shao, dem Manager der chinesischen U 20-Nationalmannschaft. Er hat neun Jahre in Deutschland gespielt, stand bei 1860 München, beim MSV Duisburg und bei Energie Cottbus unter Vertrag. Er kennt die Strukturen und Verhältnisse in Deutschland. Er ist der Überzeugung, dass er hier die Bedingungen vorfindet, um sein Team optimal auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorzubereiten – dazu muss die Mannschaft mindestens den dritten Platz beim U 23-Asian Cup 2020 belegen.

DFB.de: Ist die Regionalliga dafür die geeignete Spielklasse?

Zimmermann: Warum nicht? Hier wird die U 20 sicherlich gefordert werden. Ich glaube, da müssen sich die jungen Spieler ganz schon reinhängen. Das sieht man ja auch an den U 23-Teams der Profiklubs, die überwiegend in der Regionalliga aktiv sind.

DFB.de: Warum hat man sich für die Regionalliga Südwest bei der Umsetzung dieses Projekts entschieden?

Zimmermann: Zum einen ist die Regionalliga Südwest neben der Regionalliga Bayern die einzige vierte Liga, in der das Projekt umsetzbar ist, weil in dieser Saison eine ungerade Anzahl an Vereinen in der Klasse antreten. Nur dadurch hat ein Team pro Spieltag spielfrei und kann gegen die Chinesen antreten. Zum anderen war es ausdrücklicher Wunsch der Chinesen.

DFB.de: Dennoch ist es eine einmalige Sache, dass eine ausländische Nationalmannschaft eine derartige Serie in Deutschland spielt. Warum macht der DFB so etwas?

Zimmermann: Einmalig deshalb, weil wir noch nie eine vergleichbare Anfrage hatten. Testspielserien von Klub-Mannschaften hingegen gab es schon häufiger, diese natürlich in den Saisonpausen. Mit den chinesischen Verantwortlichen befinden wir uns nun schon einige Zeit im Gespräch. Im November 2016 wurde eine Zusammenarbeit im Fußball zwischen Deutschland und China auf Staatsebene vereinbart. Partner in dieser übergreifenden Kooperation sind die Bundesregierung, die Regierung der Volksrepublik China, der chinesische Fußball-Verband, das chinesische Bildungs- und Erziehungsministerium, der DFB und die DFL. Die Kooperation zielt auf kontinuierlichen, wechselseitigen Austausch zwischen beiden Ländern ab. Dabei soll die Entwicklung des chinesischen Fußballs unterstützt werden, unter anderem im Bereich der Nachwuchsförderung. Im Rahmen dieser Gespräche entstand auch die Idee dieser Testspielserie. Wenn man so möchte als "projektbegleitende Maßnahme".



Am Samstag (ab 14 Uhr) startet die chinesische U 20-Nationalmannschaft ihre Testspielserie gegen Teams der Regionalliga Südwest. Vor der ersten Partie gegen den TSV Schott Mainz äußert sich Ronny Zimmermann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Regionalliga Südwest GbR und DFB-Vizepräsident, im DFB.de-Interview zu dem Projekt.

DFB.de: Herr Zimmermann, mit welchen Erwartungen blicken Sie dem Start entgegen?

Ronny Zimmermann: Ich freue mich, dass es losgeht. Denn ich bin überzeugt davon, dass wir ein Projekt entwickelt haben, von dem viele profitieren können.

DFB.de: Worin sehen Sie die Vorteile für die Klubs der Regionalliga Südwest?

Zimmermann: Sie erhalten für jedes Spiel 15.000 Euro. Das ist für viele der Regionalligisten ein Betrag, den sie sonst von einem Kleinsponsor erhalten – nur, dass diesmal die Gegenleistung keine Bande oder ein Logo auf dem Trikot ist. Zudem hat jeder Verein in seinem eigenen Umfeld die Möglichkeit, weitere Aktivitäten zu entwickeln, gemeinsam mit bereits vorhandenen Partnern oder idealerweise auch hierdurch neue Partner zu gewinnen.

DFB.de: Aber mit der Ausrichtung des Spiels müssen die Vereine auch Aufwand betreiben.

Zimmermann: Ja, dem tragen wir auch Rechnung. Für organisatorischen Mehraufwand können die Vereine Zuschüsse beantragen. Dazu stehen zwei Töpfe bereit mit insgesamt 100.000 Euro. Über die Vergabe der beantragten Gelder wird im Übrigen ein Gremium bestehend aus vier Vertretern der Klubs und Felix Wiedemann, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Regionalliga Südwest, am Ende der Saison entscheiden.

DFB.de: Und sportlich?

Zimmermann: Kommen wir den Vereinen auch entgegen. An den Spieltagen, an denen sie spielfrei sind, suchen sie üblicherweise ohnehin einen Testspielgegner. Wir präsentieren ihnen einen interessanten Sparringspartner.

DFB.de: Was ist der Anreiz für die chinesische U 20-Nationalmannschaft, gegen Teams aus der Regionalliga Südwest zu spielen?

Zimmermann: Die Idee stammt von Jiayi Shao, dem Manager der chinesischen U 20-Nationalmannschaft. Er hat neun Jahre in Deutschland gespielt, stand bei 1860 München, beim MSV Duisburg und bei Energie Cottbus unter Vertrag. Er kennt die Strukturen und Verhältnisse in Deutschland. Er ist der Überzeugung, dass er hier die Bedingungen vorfindet, um sein Team optimal auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorzubereiten – dazu muss die Mannschaft mindestens den dritten Platz beim U 23-Asian Cup 2020 belegen.

DFB.de: Ist die Regionalliga dafür die geeignete Spielklasse?

Zimmermann: Warum nicht? Hier wird die U 20 sicherlich gefordert werden. Ich glaube, da müssen sich die jungen Spieler ganz schon reinhängen. Das sieht man ja auch an den U 23-Teams der Profiklubs, die überwiegend in der Regionalliga aktiv sind.

DFB.de: Warum hat man sich für die Regionalliga Südwest bei der Umsetzung dieses Projekts entschieden?

Zimmermann: Zum einen ist die Regionalliga Südwest neben der Regionalliga Bayern die einzige vierte Liga, in der das Projekt umsetzbar ist, weil in dieser Saison eine ungerade Anzahl an Vereinen in der Klasse antreten. Nur dadurch hat ein Team pro Spieltag spielfrei und kann gegen die Chinesen antreten. Zum anderen war es ausdrücklicher Wunsch der Chinesen.

DFB.de: Dennoch ist es eine einmalige Sache, dass eine ausländische Nationalmannschaft eine derartige Serie in Deutschland spielt. Warum macht der DFB so etwas?

Zimmermann: Einmalig deshalb, weil wir noch nie eine vergleichbare Anfrage hatten. Testspielserien von Klub-Mannschaften hingegen gab es schon häufiger, diese natürlich in den Saisonpausen. Mit den chinesischen Verantwortlichen befinden wir uns nun schon einige Zeit im Gespräch. Im November 2016 wurde eine Zusammenarbeit im Fußball zwischen Deutschland und China auf Staatsebene vereinbart. Partner in dieser übergreifenden Kooperation sind die Bundesregierung, die Regierung der Volksrepublik China, der chinesische Fußball-Verband, das chinesische Bildungs- und Erziehungsministerium, der DFB und die DFL. Die Kooperation zielt auf kontinuierlichen, wechselseitigen Austausch zwischen beiden Ländern ab. Dabei soll die Entwicklung des chinesischen Fußballs unterstützt werden, unter anderem im Bereich der Nachwuchsförderung. Im Rahmen dieser Gespräche entstand auch die Idee dieser Testspielserie. Wenn man so möchte als "projektbegleitende Maßnahme".

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DFB.de: Was verdient der DFB an diesen Freundschaftsspielen?

Zimmermann: Nichts! Für den DFB geht es hier darum, den chinesischen Auswahlspielern eine Möglichkeit zu bieten, sich adäquat auf einen Wettbewerb vorzubereiten und den beteiligten Regionalligisten eine wahrscheinlich einmalige Möglichkeit zu bieten

DFB.de: Wurde dieses Anliegen dadurch gefährdet, dass nicht alle Regionalligisten an der Testspielserie teilnehmen?

Zimmermann: Nein, das haben wir den Chinesen zu Beginn ganz offen dargestellt, dass wir nicht über die Vereine verfügen können, sondern dass die Teilnahme an der Testspielserie nur auf Freiwilligkeit basieren kann. So sind wir auch in die Gespräche mit den Klubs gegangen. Zunächst haben wir eine allgemeine Interessenbekundung abgefragt, danach haben wir das Thema vertieft und am Ende, auf der Managertagung am 11. Juli, haben wir eine verbindliche Abfrage gemacht.

DFB.de: Nun sind 16 von 19 Vereinen dabei. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?

Zimmermann: Es ist absolut in Ordnung. Denn es zeigt, dass die deutliche Mehrheit der Vereine das Angebot als so attraktiv erachtet, dass sie es angenommen haben.

DFB.de: Trotzdem gab es Kritik an der Vorgehensweise der Regionalliga Südwest. Von mangelnder Transparenz war zuletzt die Rede.

Zimmermann: Wir haben den Entscheidungsprozess so transparent wie möglich durchgeführt, stets die aktuelle Faktenlage kommuniziert, alle Vereine von Anfang an mit ins Boot genommen. Um offene Punkte zu sammeln und zu thematisieren, wurden auf unseren Vorschlag hin drei Klubvertreter ausgewählt, damit Detailfragen, wie etwa die, welche Spieler in den Testspielen eingesetzt werden sollen, geklärt werden. Bis zum heutigen Tag hatten alle Klubs die Chance, Fragen zu stellen und sich über den von ihnen gewählten Sprecherkreis einzubringen, um den Prozess aktiv mitzugestalten. Die Regionalliga Südwest GbR versteht sich als Vertreter der Interessen seiner Klubs und hat auch in dieser Sache gemäß dieses Grundsatzes gehandelt. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass diese Kritik gegenüber uns bis heute nicht zum Ausdruck gebracht wurde. Jetzt, gute vier Monate nach den intensiven Gesprächen im Juni/Juli diesen Jahres, tauchen diese Stellungnahmen auf und - soweit mir bekannt - auch lediglich von zwei Klubs, zwei aus 19. Die Klubsprecher haben uns gegenüber den gesamten Ablauf stets als vorbildlich bezeichnet.

DFB.de: Das ursprünglich für diese Woche anberaumte Fangespräch fand nicht statt. Aus welchen Gründen?

Zimmermann: Im Nachgang zu den offenen Briefen hatte ich im Rahmen meiner Antwort die Fanvertreter zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Nachdem wir uns auf einen Termin geeinigt hatten, wurde seitens der Fanvertreter die Bedingung gestellt, dass an dem Gespräch ausgewählte Medienvertreter teilnehmen sollten. Darauf boten wir an, zunächst das Gespräch persönlich zu führen und im unmittelbaren Nachgang dazu, die Medienvertreter offen einzuladen. Mit dieser Vorgehensweise waren die Fanvertreter nicht einverstanden und sagten den Termin bedauerlicherweise ab. Wir stehen nach wie vor für ein Gespräch bereit und hoffen, dass dieses auch noch stattfindet.

DFB.de: Es wurde auch der Vorwurf erhoben, mit diesem Projekt die Kommerzialisierung des Fußballs voranzutreiben.

Zimmermann: Bei der gerade schon skizzierten großen Kooperation im Fußball zwischen Deutschland und China auf Staatsebene handelt es sich um eine strategische Partnerschaft, die langfristig angelegt ist. Wir erhoffen uns natürlich, dass dadurch das Image des deutschen Fußballs in China weiter verbessert werden kann. Wenn wir dadurch einen Fuß in die Tür des chinesischen Wachstumsmarktes bekommen, wäre das ein schöner Effekt, aber es ist nicht Bestandteil der Vereinbarung mit der CFA.

DFB.de: Ein weiterer Kritikpunkt lautet, dass der DFB mit einem autoritären Staat kooperiert.

Zimmermann: Ich finde, man kann Dinge verändern, wenn man sich begegnet, kennenlernt und rege austauscht. Mit Blockade, Ausgrenzung und Ächtung wird das eher nicht funktionieren. Fußball ist Begegnung. Und wir stehen zum Beispiel für Respekt und Fairplay. Diese Werte wollen wir vermitteln. Das können wir auf unserer Bühne. Und das ist der Fußballplatz – aber nicht das politische Parkett. Die Kooperation wird aber sowohl von der deutschen als auch auf chinesischer Seite auf politischer Ebene unterstützt. Sie wird auf beiden Seiten als Beitrag zur Völkerverständigung geschätzt.

DFB.de: Befürchten Sie dennoch, dass die Testspiele von Protesten seitens der Fans begleitet werden?

Zimmermann: Ich hoffe nicht. Wir wünschen uns natürlich Austausch statt Konfrontation. Zudem sind wir alle Gastgeber und eine solche Rolle ist nun mal mit Pflichten verbunden. Wir wollen ein guter Gastgeber sein, der unserem Ansehen in Europa und der Weltöffentlichkeit entspricht, so wie wir es bei sonstigen Veranstaltungen mit Gästen aus dem In- und Ausland auch sind.

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