Zimmermann: "Kein Alkohol bei Jugendturnieren"

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann begleitete Weltmeisterin Nia Künzer, als mit dem FC Weiher der 10.000 Verein geehrt wurde, der an der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" teilgenommen hatte. Mit DFB.de spricht Zimmermann über die Wichtigkeit, sowie die Umsetzung des Projektes.

DFB.de: Herr Zimmermann, vor Kurzem haben Sie gemeinsam mit Nia Künzer die 10.000. Aktionsbox "Alkoholfrei Sport genießen" an den FC Weiher überreicht. Wie hat es Ihnen gefallen?

Ronny Zimmermann: Unsere Weltmeisterin ist eine starke Botschafterin für die Themen der Suchtprävention. Insofern macht jeder Termin mit Nia großen Spaß. Dazu kommt, dass der Fußball aufgrund seiner Beliebtheit Werte vermitteln und dazu beitragen kann, dass sich ein neues Bewusstsein entwickelt. Und zum FC Weiher musste ich schon als Präsident des Badischen Fußballverbandes kommen. Da hatte ich nicht wirklich groß die Wahl (lacht). Zudem hat es sich echt gelohnt, denn der FC Weiher war ein super Gastgeber und hat eine tolle Veranstaltung organisiert.

DFB.de: 2016 war der DFB Mitbegründer des Aktionsbündnisses "Alkoholfrei Sport genießen", die Initiative existiert bereits seit 2011. Warum hat die Aktion bis heute nicht an Bedeutung verloren?

Zimmermann: Seit 2007 ist der riskante Alkoholkonsum bei Jugendlichen in Deutschland um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Wir könnten uns also zurücklehnen. Aber zum einen weiß man nie, ob diese positive Entwicklung anhält. Und immer noch zählt Deutschland, wenn wir den Alkoholgenuss quer durch alle Altersgruppen betrachten, zu den Hochkonsumländern. Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Deutschen Turner-Bund, dem Deutschen Handballbund, dem DJK-Sportverband und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben wir 2016 dieses Aktionsbündnis auf die Beine gestellt. Ich meine, hier ist eine Menge Power versammelt. Die sollten wir weiterhin für dieses wichtige Thema wirkungsvoll einsetzen.

DFB.de: Wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol im Verein aussehen? Welche Rolle spielen hier die Trainer/-innen und Betreuer/-innen?

Zimmermann: Wie bei vielen anderen Themen auch, stehen die Trainerin oder der Trainer einfach in der Vorbildfunktion. So wird aus den achtziger Jahren berichtet, dass selbst bei 14- oder 15-Jährigen nach einem Turniergewinn der Pokal gelegentlich mit Sekt oder Bier gefüllt wurde. Hier sind wir im Bewusstsein inzwischen enorm weitergekommen. Vereine tragen auch bei diesem Thema Verantwortung gegenüber den Eltern. Bei einem Jugendturnier sollte aus meiner Sicht einfach kein Alkohol ausgeschenkt werden, auch nicht an die Zuschauer. Denn in der Jugend werden Voraussetzungen für ein suchtfreies Leben gelegt.

DFB.de: Manchen Vereinen fällt es schwer, alte Gewohnheiten aufzubrechen und Veränderungen im Verein anzustoßen. Für viele Vereine sind die Einkünfte aus Werbung für Brauereien und aus ihrem Vereinsheim wichtige Einnahmequellen. Wie kann es trotzdem gelingen, den Vereinsvorstand zur Teilnahme an der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" zu bewegen?

Zimmermann: Ich bin mir sicher, dass ein gut aufgestellter Verein mit einer intakten Jugendabteilung, bei der Fair Play gelebt wird, Kinderschutz oder auch eine überzeugende Suchtprävention, die möglicherweise verpassten Einkünfte spielend wieder reinholt. Denn machen wir uns nichts vor, beim Werben um Mitgliedschaft sind gerade diese Themen für einen Verein einfach ein Qualitätssiegel. Eltern wollen sichergehen, dass ihre Kinder im Verein gut aufgehoben sind. Und dafür lohnt es sich, bei der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" mitzumachen. Im Übrigen bieten Brauereien mittlerweile ein großes Angebot an nichtalkoholischen Getränken an, so dass mit einem Verzicht auf Alkohol bei einem Jugendturnier nicht zwingend ein Verzicht auf eine Einnahmequelle einhergeht. Und andererseits weckt man mit solchen Maßnahmen hoffentlich auch das Interesse weiterer Sponsoren.

[th]

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann begleitete Weltmeisterin Nia Künzer, als mit dem FC Weiher der 10.000 Verein geehrt wurde, der an der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" teilgenommen hatte. Mit DFB.de spricht Zimmermann über die Wichtigkeit, sowie die Umsetzung des Projektes.

DFB.de: Herr Zimmermann, vor Kurzem haben Sie gemeinsam mit Nia Künzer die 10.000. Aktionsbox "Alkoholfrei Sport genießen" an den FC Weiher überreicht. Wie hat es Ihnen gefallen?

Ronny Zimmermann: Unsere Weltmeisterin ist eine starke Botschafterin für die Themen der Suchtprävention. Insofern macht jeder Termin mit Nia großen Spaß. Dazu kommt, dass der Fußball aufgrund seiner Beliebtheit Werte vermitteln und dazu beitragen kann, dass sich ein neues Bewusstsein entwickelt. Und zum FC Weiher musste ich schon als Präsident des Badischen Fußballverbandes kommen. Da hatte ich nicht wirklich groß die Wahl (lacht). Zudem hat es sich echt gelohnt, denn der FC Weiher war ein super Gastgeber und hat eine tolle Veranstaltung organisiert.

DFB.de: 2016 war der DFB Mitbegründer des Aktionsbündnisses "Alkoholfrei Sport genießen", die Initiative existiert bereits seit 2011. Warum hat die Aktion bis heute nicht an Bedeutung verloren?

Zimmermann: Seit 2007 ist der riskante Alkoholkonsum bei Jugendlichen in Deutschland um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Wir könnten uns also zurücklehnen. Aber zum einen weiß man nie, ob diese positive Entwicklung anhält. Und immer noch zählt Deutschland, wenn wir den Alkoholgenuss quer durch alle Altersgruppen betrachten, zu den Hochkonsumländern. Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, dem Deutschen Turner-Bund, dem Deutschen Handballbund, dem DJK-Sportverband und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben wir 2016 dieses Aktionsbündnis auf die Beine gestellt. Ich meine, hier ist eine Menge Power versammelt. Die sollten wir weiterhin für dieses wichtige Thema wirkungsvoll einsetzen.

DFB.de: Wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol im Verein aussehen? Welche Rolle spielen hier die Trainer/-innen und Betreuer/-innen?

Zimmermann: Wie bei vielen anderen Themen auch, stehen die Trainerin oder der Trainer einfach in der Vorbildfunktion. So wird aus den achtziger Jahren berichtet, dass selbst bei 14- oder 15-Jährigen nach einem Turniergewinn der Pokal gelegentlich mit Sekt oder Bier gefüllt wurde. Hier sind wir im Bewusstsein inzwischen enorm weitergekommen. Vereine tragen auch bei diesem Thema Verantwortung gegenüber den Eltern. Bei einem Jugendturnier sollte aus meiner Sicht einfach kein Alkohol ausgeschenkt werden, auch nicht an die Zuschauer. Denn in der Jugend werden Voraussetzungen für ein suchtfreies Leben gelegt.

DFB.de: Manchen Vereinen fällt es schwer, alte Gewohnheiten aufzubrechen und Veränderungen im Verein anzustoßen. Für viele Vereine sind die Einkünfte aus Werbung für Brauereien und aus ihrem Vereinsheim wichtige Einnahmequellen. Wie kann es trotzdem gelingen, den Vereinsvorstand zur Teilnahme an der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" zu bewegen?

Zimmermann: Ich bin mir sicher, dass ein gut aufgestellter Verein mit einer intakten Jugendabteilung, bei der Fair Play gelebt wird, Kinderschutz oder auch eine überzeugende Suchtprävention, die möglicherweise verpassten Einkünfte spielend wieder reinholt. Denn machen wir uns nichts vor, beim Werben um Mitgliedschaft sind gerade diese Themen für einen Verein einfach ein Qualitätssiegel. Eltern wollen sichergehen, dass ihre Kinder im Verein gut aufgehoben sind. Und dafür lohnt es sich, bei der Aktion "Alkoholfrei Sport genießen" mitzumachen. Im Übrigen bieten Brauereien mittlerweile ein großes Angebot an nichtalkoholischen Getränken an, so dass mit einem Verzicht auf Alkohol bei einem Jugendturnier nicht zwingend ein Verzicht auf eine Einnahmequelle einhergeht. Und andererseits weckt man mit solchen Maßnahmen hoffentlich auch das Interesse weiterer Sponsoren.