Zieler: "Stolz darauf, Nationalspieler zu sein"

Vor knapp zwei Jahren wechselte Ron-Robert Zieler von Manchester United, wo er für die zweite Mannschaft gespielt hatte, zu Hannover 96. Innerhalb eines halben Jahres wurde der 23-Jährige zum Stammtorhüter, erreichte mit den Niedersachen die Europa League und dort das Viertelfinale. Im November 2011 in der Ukraine gab er sogar sein Debüt für die Nationalmannschaft, mit der er im Sommer zur EM nach Polen und in die Ukraine will.

Im DFB.de-Interview hat der Journalist Oliver Jensen mit Ron-Robert Zieler über seine Vergangenheit bei ManU, das Bundesligaspiel am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) bei Bayer Leverkusen und die erhoffte Europacup-Qualifikation gesprochen.

DFB.de: Ron-Robert Zieler, gegen Freiburg hätte man sich die Europa-League-Teilnahme fast sichern können. Warum hat es nur zu einem 0:0 gereicht?

Ron-Robert Zieler: Wir haben uns natürlich viel mehr vorgenommen. Normalerweise sind wir zu Hause sehr stark und hätten diesmal einen großen Schritt machen können. Leider fehlte uns der unbedingte Wille, wir haben das Tor nicht erzwungen. Aber wir haben weiterhin eine gute Ausgangsposition, noch zwei Spiele vor uns und müssen die Chance jetzt nutzen.

DFB.de: Nach Freiburg gab es vereinzelte Pfiffe vom Publikum. Wie hat die Mannschaft das aufgenommen?

Zieler: Ich persönlich habe das gar nicht wahrgenommen. Ich kann über unsere Fans nur Positives berichten, sie haben uns grandios unterstützt. Der große Teil unserer Fans weiß unsere Leistung auch zu schätzen.

DFB.de: Präsident Martin Kind sagte, dass die Mannschaft am Limit angekommen sei. Ist 96 müde?

Zieler: Ich vermute, Herr Kind wollte damit lediglich ansprechen, dass wir schon sehr viele Spiele gemacht haben - inzwischen sind es ja auch schon 48 Pflichtspiele. Aber ich als Spieler kann nur sagen, dass ich mich freue, häufig auf dem Platz zu stehen. Ich spiele lieber, als zu trainieren. Natürlich hatten wir sehr viele Spiele. Aber wir müssen für die verbleibenden zwei Spiele noch einmal alle Kräfte mobilisieren.



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Vor knapp zwei Jahren wechselte Ron-Robert Zieler von Manchester United, wo er für die zweite Mannschaft gespielt hatte, zu Hannover 96. Innerhalb eines halben Jahres wurde der 23-Jährige zum Stammtorhüter, erreichte mit den Niedersachen die Europa League und dort das Viertelfinale. Im November 2011 in der Ukraine gab er sogar sein Debüt für die Nationalmannschaft, mit der er im Sommer zur EM nach Polen und in die Ukraine will.

Im DFB.de-Interview hat der Journalist Oliver Jensen mit Ron-Robert Zieler über seine Vergangenheit bei ManU, das Bundesligaspiel am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) bei Bayer Leverkusen und die erhoffte Europacup-Qualifikation gesprochen.

DFB.de: Ron-Robert Zieler, gegen Freiburg hätte man sich die Europa-League-Teilnahme fast sichern können. Warum hat es nur zu einem 0:0 gereicht?

Ron-Robert Zieler: Wir haben uns natürlich viel mehr vorgenommen. Normalerweise sind wir zu Hause sehr stark und hätten diesmal einen großen Schritt machen können. Leider fehlte uns der unbedingte Wille, wir haben das Tor nicht erzwungen. Aber wir haben weiterhin eine gute Ausgangsposition, noch zwei Spiele vor uns und müssen die Chance jetzt nutzen.

DFB.de: Nach Freiburg gab es vereinzelte Pfiffe vom Publikum. Wie hat die Mannschaft das aufgenommen?

Zieler: Ich persönlich habe das gar nicht wahrgenommen. Ich kann über unsere Fans nur Positives berichten, sie haben uns grandios unterstützt. Der große Teil unserer Fans weiß unsere Leistung auch zu schätzen.

DFB.de: Präsident Martin Kind sagte, dass die Mannschaft am Limit angekommen sei. Ist 96 müde?

Zieler: Ich vermute, Herr Kind wollte damit lediglich ansprechen, dass wir schon sehr viele Spiele gemacht haben - inzwischen sind es ja auch schon 48 Pflichtspiele. Aber ich als Spieler kann nur sagen, dass ich mich freue, häufig auf dem Platz zu stehen. Ich spiele lieber, als zu trainieren. Natürlich hatten wir sehr viele Spiele. Aber wir müssen für die verbleibenden zwei Spiele noch einmal alle Kräfte mobilisieren.

DFB.de: Muss sich die Mannschaft in der Breite verstärken, um künftig der Mehrfachbelastung gerecht zu werden?

Zieler: Das ist nicht mein Thema, damit muss sich die Sportliche Leitung beschäftigen. Mit Mame Diouf haben wir noch einen Top-Stürmer hinzubekommen. Wir waren noch nie so gut besetzt wie aktuell. Natürlich könnte es sein, dass die Sportliche Leitung weiterhin nach neuen Spielern Ausschau hält, um das Team weiter zu verstärken. Das ist ganz normal.

DFB.de: Zu Hause ist Hannover 16 Spiele unbesiegt, auswärts gab es fünf Niederlagen in Folge. Wie ist das zu erklären?

Zieler: Eine richtige Erklärung habe ich nicht. Wir sind sehr heimstark mit den Fans im Rücken. Auswärts präsentieren wir uns zurückhaltender, kommen nicht richtig ins Spiel. Wir sind vielleicht nicht so konsequent wie zu Hause, warten zu sehr ab. Das ist in der Bundesliga natürlich gefährlich. Wir hoffen, dass wir es in Leverkusen nun besser machen.

DFB.de: Auch Bayer scheint auf dem Zahnfleisch zu gehen. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Zieler: Wir wollen drei Punkte holen. Wir werden sicherlich nicht direkt vorne attackieren und auf Teufel komm raus auf Sieg spielen. Dafür haben wir zuletzt auswärts nicht gut genug gespielt. Man muss abwarten. Ich könnte mir vorstellen, dass Leverkusen mit einem Punkt zufrieden wäre. Dann wäre Bayer bereits durch.

DFB.de: Der torgefährlichste Spieler von Leverkusen ist Stefan Kießling. Wie bereiten Sie sich auf solche Stürmer vor?

Zieler: Ich bin in meiner zweiten Saison. Je mehr Spiele man macht, desto besser lernt man die Stürmer kennen. Natürlich informiert man sich ein wenig über die Stürmer, erfährt etwas über ihre Vorlieben. Aber darauf verlassen kann man sich letztendlich nicht. Man muss sich auf die eigene Qualität verlassen.

DFB.de: Zur Nationalmannschaft: Im vergangenen November gaben Sie Ihr Debüt beim 3:3 gegen die Ukraine. Einerseits wurden Sie für Ihre Leistung gelobt, andererseits gab es bis zur Halbzeit bereits drei Gegentreffer. Wie denken Sie rückblickend über das Spiel?

Zieler: Erst einmal bin ich sehr stolz darauf, Nationalspieler zu sein und mein erstes Spiel gemacht zu haben. Es war sicherlich kein einfaches Spiel für einen Torhüter. Aber es ist kein Wunschkonzert, man kann sich das Spiel nicht aussuchen. Wichtig war letztendlich, dass ich gezeigt habe, dem Druck standhalten zu können - und dass ich in der zweiten Halbzeit wieder meine Leistung abgerufen habe. Ich meine, das war zu sehen.

DFB.de: Wie schätzen Sie Ihre EM-Chancen ein?

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Zieler: Ich war die letzten Male immer mit dabei, habe in der Rückrunde gute Leistungen gezeigt und meine, dass ich mich als Nummer drei gut positioniert habe. Von daher gehe ich davon aus, dass ich dabei sein werde.

DFB.de: Sprechen wir abschließend noch einmal über Ihre Vergangenheit: Sie sind mit 16 von Köln nach Manchester gewechselt. Wie schwer fiel Ihnen dieser Schritt als Jugendlicher?

Zieler: Gar nicht so schwer. Ich war damals in Manchester, habe mir alles angeschaut und wusste sofort, dass ich diese Chance wahrnehmen möchte. Ich denke, dass mir diese Ausbildung auch sehr zugute kam. Es hat mich reifen lassen, mit Weltklassespielern zu trainieren. Die Trainingsqualität in Manchester ist außergewöhnlich hoch. Gerade für einen jungen Torhüter war es wichtig und schön, solche Eindrücke zu gewinnen.

DFB.de: Sie trainierten mit Weltstars wie Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney und Edwin van der Sar. Was lernt man von ihnen?

Zieler: Man lernt erst einmal die Qualitäten kennen, die diese Spieler haben. Und außerdem die professionelle Einstellung, auf Topniveau immer Leistung zu bringen. Das war in vielerlei Hinsicht sehr beeindruckend.

DFB.de: Erstarrt man in Ehrfurcht, wenn man solchen Ausnahmespielern erstmals gegenübersteht?

Zieler: Ich bin damit eigentlich locker umgegangen. Natürlich hat man sehr viel Respekt, schaut zu den Leuten auf. Aber das legt sich. Wenn man jeden Tag mit diesen Stars auf dem Trainingsplatz steht, sie besser kennenlernt, wird das zur Normalität.

DFB.de: Ihr Vertrag bei Hannover 96 läuft noch bis zum Jahre 2015. Trotzdem: Wäre es für Sie ein Traum, irgendwann zurück zu ManU zu gehen?

Zieler: Es ist mein Ziel, mich auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. Ich würde gerne eines Tages für einen ganz großen Verein spielen. Ob es nun Manchester wird, lässt sich nicht voraussagen. Aber ich durfte bereits fünf Jahre dort spielen - sollte es tatsächlich ManU werden, wäre das schön.