Zaubertricks und Schlager: Sepp Maier feierte 65. Geburtstag

Deutschlands Jahrhunderttorwart stand an seinem Geburtstag auf der großen Bühne: Sepp Maier trat am Samstag als Sänger und Zauberer beim Überraschungsfest der Volksmusik in Berlin auf.

Der ehemalige Torhüter von Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft machte schon als Spieler nicht nur mit Paraden von sich reden, sondern auch mit Komik. Ob als Spaßvogel zwischen den Pfosten oder als Clown in der Fernsehsendung "Stars in der Manege" - der Weltmeister von 1974 war die "Katze von Anzing" und der "Karl Valentin im Bayern-Tor" zugleich.

Am Samstag wurde Sepp Maier 65 Jahre alt, von Ruhestand kann aber keine Rede sein: Er tourt noch bis Mai mit Florian Silbereisens Volksmusik-Zirkus durch Deutschland und tritt insgesamt 49-mal auf. Der frühere Weltklassekeeper singt im Duett mit Wencke Myhre Fußballschlager wie "Er steht im Tor" oder "Fußball ist unser Leben". Als Magier "Sepp Copperfield" lässt er seine Assistentin und eine Ente verschwinden.

Die Ente im Strafraum: Maiers vergeblicher Hechtsprung

Im Mai 1976 war es ebenfalls eine Ente, die Maier zu einer ungewöhnlichen Showeinlage bewegte. Sie watschelte während des Bundesligaspiels der Bayern gegen den VfL Bochum durch den Strafraum der Münchner. Maier pirschte sich heran, hechtete akrobatisch - aber die Ente war nicht zu halten.

Sepp Maier, der mit bürgerlichem Namen Josef Dieter heißt, wurde am 28. Februar 1944 im niederbayerischen Metten geboren. Mit acht Jahren begann er beim TSV Haar als Stürmer mit dem Fußballspielen. Nach kurzer Zeit wechselte Maier ins Tor und 1958 in die Jugend des FC Bayern. Sein Debüt in der ersten Mannschaft ging vier Jahre später allerdings daneben: 0:1 ausgerechnet im Derby gegen 1860 München.

65 Jahre Sepp Maier - Meilensteine der Karriere

Erfolge in Serie mit dem FC Bayern

Nach dem Bundesligaaufstieg 1965 reihte sich ein Erfolg an den anderen: vier deutsche Meisterschaften (1969, 1972, 1973, 1974) und vier Pokalsiege (1966, 1967, 1969, 1971). Vom ersten Spieltag der Saison 1966/1967 bis zur letzten Partie der Spielzeit 1978/79 hütete er 442 Bundesligaspiele in Folge das Bayern-Tor.

Mit den Münchnern gewann er dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister (1974-1976), den Weltpokal (1976) und den Europapokal der Pokalsieger (1967).

Ein Erfolgsgarant war er auch in der Nationalmannschaft, in der er 95 Länderspiele absolvierte: Maier wurde mit der DFB-Auswahl 1972 in Belgien Europameister und zwei Jahre später in Deutschland Weltmeister. Im WM-Endspiel 1974 im Münchner Olympiastadion hatte er mit etlichen Weltklasseparaden in der zweiten Halbzeit großen Anteil am 2:1 gegen die Niederlande.

Dreimal Deutschlands Fußballer des Jahres

Maier war hierzulande dreimal Fußballer des Jahres (1975, 1977, 1978) und wurde als Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts ausgezeichnet. Bei der Wahl zum Welttorwart des Jahrhunderts belegte er Platz vier hinter Lew Jaschin (Russland), Gordon Banks (England) und Dino Zoff (Italien).

1979 endete Maiers Spielerkarriere abrupt: Nach einem selbst verschuldeten Autounfall, bei dem er sich schwer verletzte, kehrte er nicht mehr ins Tor zurück. Anschließend war er jahrelang Torwarttrainer bei Bayern (1986/1987 und 1994 bis 2008) und der Nationalmannschaft (1988 bis 2004), wo er die Position des "Bundestorwarttrainers" praktisch erfand.

Seit Mai 2008 ist Sepp Maier zum zweiten Mal verheiratet, er hat eine Tochter aus erster Ehe. Vom Fußball hat er sich zurückgezogen. "Das ist vorbei. Ich spiele nur noch ein bisschen Golf und Tennis", sagt er. Die Spiele der Bayern verfolge er aber noch "auf Schritt und Tritt".

[sid]

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Deutschlands Jahrhunderttorwart stand an seinem Geburtstag auf der großen Bühne: Sepp Maier trat am Samstag als Sänger und Zauberer beim Überraschungsfest der Volksmusik in Berlin auf.

Der ehemalige Torhüter von Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft machte schon als Spieler nicht nur mit Paraden von sich reden, sondern auch mit Komik. Ob als Spaßvogel zwischen den Pfosten oder als Clown in der Fernsehsendung "Stars in der Manege" - der Weltmeister von 1974 war die "Katze von Anzing" und der "Karl Valentin im Bayern-Tor" zugleich.

Am Samstag wurde Sepp Maier 65 Jahre alt, von Ruhestand kann aber keine Rede sein: Er tourt noch bis Mai mit Florian Silbereisens Volksmusik-Zirkus durch Deutschland und tritt insgesamt 49-mal auf. Der frühere Weltklassekeeper singt im Duett mit Wencke Myhre Fußballschlager wie "Er steht im Tor" oder "Fußball ist unser Leben". Als Magier "Sepp Copperfield" lässt er seine Assistentin und eine Ente verschwinden.

Die Ente im Strafraum: Maiers vergeblicher Hechtsprung

Im Mai 1976 war es ebenfalls eine Ente, die Maier zu einer ungewöhnlichen Showeinlage bewegte. Sie watschelte während des Bundesligaspiels der Bayern gegen den VfL Bochum durch den Strafraum der Münchner. Maier pirschte sich heran, hechtete akrobatisch - aber die Ente war nicht zu halten.

Sepp Maier, der mit bürgerlichem Namen Josef Dieter heißt, wurde am 28. Februar 1944 im niederbayerischen Metten geboren. Mit acht Jahren begann er beim TSV Haar als Stürmer mit dem Fußballspielen. Nach kurzer Zeit wechselte Maier ins Tor und 1958 in die Jugend des FC Bayern. Sein Debüt in der ersten Mannschaft ging vier Jahre später allerdings daneben: 0:1 ausgerechnet im Derby gegen 1860 München.

65 Jahre Sepp Maier - Meilensteine der Karriere

Erfolge in Serie mit dem FC Bayern

Nach dem Bundesligaaufstieg 1965 reihte sich ein Erfolg an den anderen: vier deutsche Meisterschaften (1969, 1972, 1973, 1974) und vier Pokalsiege (1966, 1967, 1969, 1971). Vom ersten Spieltag der Saison 1966/1967 bis zur letzten Partie der Spielzeit 1978/79 hütete er 442 Bundesligaspiele in Folge das Bayern-Tor.

Mit den Münchnern gewann er dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister (1974-1976), den Weltpokal (1976) und den Europapokal der Pokalsieger (1967).

Ein Erfolgsgarant war er auch in der Nationalmannschaft, in der er 95 Länderspiele absolvierte: Maier wurde mit der DFB-Auswahl 1972 in Belgien Europameister und zwei Jahre später in Deutschland Weltmeister. Im WM-Endspiel 1974 im Münchner Olympiastadion hatte er mit etlichen Weltklasseparaden in der zweiten Halbzeit großen Anteil am 2:1 gegen die Niederlande.

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Dreimal Deutschlands Fußballer des Jahres

Maier war hierzulande dreimal Fußballer des Jahres (1975, 1977, 1978) und wurde als Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts ausgezeichnet. Bei der Wahl zum Welttorwart des Jahrhunderts belegte er Platz vier hinter Lew Jaschin (Russland), Gordon Banks (England) und Dino Zoff (Italien).

1979 endete Maiers Spielerkarriere abrupt: Nach einem selbst verschuldeten Autounfall, bei dem er sich schwer verletzte, kehrte er nicht mehr ins Tor zurück. Anschließend war er jahrelang Torwarttrainer bei Bayern (1986/1987 und 1994 bis 2008) und der Nationalmannschaft (1988 bis 2004), wo er die Position des "Bundestorwarttrainers" praktisch erfand.

Seit Mai 2008 ist Sepp Maier zum zweiten Mal verheiratet, er hat eine Tochter aus erster Ehe. Vom Fußball hat er sich zurückgezogen. "Das ist vorbei. Ich spiele nur noch ein bisschen Golf und Tennis", sagt er. Die Spiele der Bayern verfolge er aber noch "auf Schritt und Tritt".