Yeboah: "Ich bin ein Straßenfußballer"

Wo gelächelt wird, ist John Yeboah nicht weit weg. Der U 17-Nationalspieler vom VfL Wolfsburg bringt viel gute Laune ins Team von DFB-Trainer Christian Wück – und reichlich sportliche Qualität. Der Mittelfeldspieler sorgt mit seinen Aktionen auf dem Flügel für wichtige Momente im deutschen Offensivspiel. Beinahe wäre ihm im WM-Auftakt gegen Costa Rica (2:1) auch ein Tor gelungen, aber ein Verteidiger grätschte noch dazwischen. Die Freude über die drei Punkte war am Ende groß.

Im DFB.de-Interview spricht John Yeboah mit Redakteur Ronny Zimmermann über den gestrigen Besuch im Kinderdorf in Indien und das zweite WM-Gruppenspiel gegen den Iran am Dienstag (ab 16.30 Uhr MESZ, 20.00 Uhr Ortszeit, live bei Eurosport). Zudem verrät er, wie ihn der VfL Wolfsburg entdeckte und wie er mit seiner Maske zurechtkommt.

DFB.de: Herr Yeboah, gestern besuchten Sie mit der U 17 am freien Tag ein Kinderdorf im indischen Goa. Was haben Sie dort erlebt?

John Yeboah: Es war eine sehr schöne Atmosphäre. Die Kinder haben gleich zu Beginn ein paar Lieder für uns gesungen und wir haben viel über ihre Kultur gelernt. Danach haben sie uns ihre Häuser gezeigt, mit der Schule und dem Sportplatz. Es war eine schöne Gemeinschaft, die wir erleben durften. Mich hat es glücklich gemacht, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder daran hatten, mit uns Fußball zu spielen. Sie waren auch echt flink und gut.

DFB.de: Die Kinder gaben Ihnen sogar einen neuen Spitznamen …

Yeboah: (lacht) Das war witzig, ich habe ein paar Tricks gezeigt, dann haben sie mich zum Spaß gleich Neymar gerufen, weil sie meinen Namen natürlich nicht kannten. Was die Kinder allerdings nicht wussten: Neymar ist tatsächlich ein Spieler, von dem ich mir viel abschaue. Seine Dribblings sind unglaublich, auch, wie er sich aus engen Situationen löst – das gucke ich mir oft bei YouTube an.

DFB.de: Es ist nicht allzu lange her, als Sie selbst noch auf Ascheplätzen kickten – so wie am Sonntag mit den Kindern in Indien.

Yeboah: Ja, das stimmt, ich bin ein Straßenfußballer. Mit meinen Freunden habe ich lange auf Bolzplätzen gekickt, meist auf engem Raum. In einen Verein kam ich erst spät. Der VfL Wolfsburg sprach mich bei einem Hallenturnier an, das ich für den FC Türkiye Wilhelmsburg spielte. Anschließend wurde ich zum Probetraining eingeladen. Ich gebe immer mein Bestes, heute darf ich sogar für Deutschland spielen. Das macht mich stolz.

DFB.de: Beinahe wäre Ihnen im ersten WM-Spiel sogar Ihr erster WM-Treffer gelungen ...

Yeboah: Das war verdammt eng, der Verteidiger hat im letzten Moment noch mit seiner Fußspitze das Tor verhindert. In den ersten zehn Minuten waren wir nicht gut drin im Spiel, aber ansonsten hatten wir es eigentlich im Griff. Als Costa Rica den Ausgleich erzielte, standen wir unter Druck: Mit einem starken Willen und Noah (Awuku, Anm. d. Red.), unserem Joker, haben wir noch den Sieg geholt. Das war extrem wichtig und die Freude sehr groß bei uns.

DFB.de: Die U 17 kam zu vielen Torchancen, konnte aber nicht das wichtige 2:0 nachlegen. Woran lag’s?

Yeboah: Bei einigen Torschüssen war einfach etwas Pech dabei, als der Ball noch vor der Linie geklärt wurde. Wenn wir richtig drin sind, dann machen wir die Tore. Wir wissen, dass wir sehr viel Qualität in unserer Offensive haben. Es war unser erstes WM-Spiel, alles ist eine Nummer größer und neu für uns gewesen – jetzt kennen wir uns schon viel besser aus.

DFB.de: Sie müssen aufgrund einer noch in Deutschland zugezogenen Verletzung an der Nase eine Maske tragen. Wie kommen Sie damit klar?

Yeboah: Ich komme damit gut zurecht, aber ohne Maske ist es natürlich besser (lacht). Mir ist es aber lieber, dass ich sie zur Sicherheit noch trage – um jegliches Risiko auszuschließen. Vielleicht probiere ich im Training schon einmal, sie abzulegen. Das muss ich mit den Trainern und unserem Mannschaftsarzt besprechen.

DFB.de: Am Dienstag folgt das zweite WM-Gruppenspiel gegen den Iran. Was erwarten Sie für eine Partie?

Yeboah: Wir spielen diesmal drei Stunden später als beim ersten Mal. Die Temperaturen werden angenehmer sein. Die Iraner haben große und robuste Spieler. Zudem gewannen sie zum Auftakt 3:1. Aber: Wir wissen, was wir können, haben nach unserem Sieg richtig Selbstvertrauen und sind gut drauf. Ganz klar: Wir wollen unseren zweiten Sieg bei dieser WM holen.

[rz]

Wo gelächelt wird, ist John Yeboah nicht weit weg. Der U 17-Nationalspieler vom VfL Wolfsburg bringt viel gute Laune ins Team von DFB-Trainer Christian Wück – und reichlich sportliche Qualität. Der Mittelfeldspieler sorgt mit seinen Aktionen auf dem Flügel für wichtige Momente im deutschen Offensivspiel. Beinahe wäre ihm im WM-Auftakt gegen Costa Rica (2:1) auch ein Tor gelungen, aber ein Verteidiger grätschte noch dazwischen. Die Freude über die drei Punkte war am Ende groß.

Im DFB.de-Interview spricht John Yeboah mit Redakteur Ronny Zimmermann über den gestrigen Besuch im Kinderdorf in Indien und das zweite WM-Gruppenspiel gegen den Iran am Dienstag (ab 16.30 Uhr MESZ, 20.00 Uhr Ortszeit, live bei Eurosport). Zudem verrät er, wie ihn der VfL Wolfsburg entdeckte und wie er mit seiner Maske zurechtkommt.

DFB.de: Herr Yeboah, gestern besuchten Sie mit der U 17 am freien Tag ein Kinderdorf im indischen Goa. Was haben Sie dort erlebt?

John Yeboah: Es war eine sehr schöne Atmosphäre. Die Kinder haben gleich zu Beginn ein paar Lieder für uns gesungen und wir haben viel über ihre Kultur gelernt. Danach haben sie uns ihre Häuser gezeigt, mit der Schule und dem Sportplatz. Es war eine schöne Gemeinschaft, die wir erleben durften. Mich hat es glücklich gemacht, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder daran hatten, mit uns Fußball zu spielen. Sie waren auch echt flink und gut.

DFB.de: Die Kinder gaben Ihnen sogar einen neuen Spitznamen …

Yeboah: (lacht) Das war witzig, ich habe ein paar Tricks gezeigt, dann haben sie mich zum Spaß gleich Neymar gerufen, weil sie meinen Namen natürlich nicht kannten. Was die Kinder allerdings nicht wussten: Neymar ist tatsächlich ein Spieler, von dem ich mir viel abschaue. Seine Dribblings sind unglaublich, auch, wie er sich aus engen Situationen löst – das gucke ich mir oft bei YouTube an.

DFB.de: Es ist nicht allzu lange her, als Sie selbst noch auf Ascheplätzen kickten – so wie am Sonntag mit den Kindern in Indien.

Yeboah: Ja, das stimmt, ich bin ein Straßenfußballer. Mit meinen Freunden habe ich lange auf Bolzplätzen gekickt, meist auf engem Raum. In einen Verein kam ich erst spät. Der VfL Wolfsburg sprach mich bei einem Hallenturnier an, das ich für den FC Türkiye Wilhelmsburg spielte. Anschließend wurde ich zum Probetraining eingeladen. Ich gebe immer mein Bestes, heute darf ich sogar für Deutschland spielen. Das macht mich stolz.

DFB.de: Beinahe wäre Ihnen im ersten WM-Spiel sogar Ihr erster WM-Treffer gelungen ...

Yeboah: Das war verdammt eng, der Verteidiger hat im letzten Moment noch mit seiner Fußspitze das Tor verhindert. In den ersten zehn Minuten waren wir nicht gut drin im Spiel, aber ansonsten hatten wir es eigentlich im Griff. Als Costa Rica den Ausgleich erzielte, standen wir unter Druck: Mit einem starken Willen und Noah (Awuku, Anm. d. Red.), unserem Joker, haben wir noch den Sieg geholt. Das war extrem wichtig und die Freude sehr groß bei uns.

DFB.de: Die U 17 kam zu vielen Torchancen, konnte aber nicht das wichtige 2:0 nachlegen. Woran lag’s?

Yeboah: Bei einigen Torschüssen war einfach etwas Pech dabei, als der Ball noch vor der Linie geklärt wurde. Wenn wir richtig drin sind, dann machen wir die Tore. Wir wissen, dass wir sehr viel Qualität in unserer Offensive haben. Es war unser erstes WM-Spiel, alles ist eine Nummer größer und neu für uns gewesen – jetzt kennen wir uns schon viel besser aus.

DFB.de: Sie müssen aufgrund einer noch in Deutschland zugezogenen Verletzung an der Nase eine Maske tragen. Wie kommen Sie damit klar?

Yeboah: Ich komme damit gut zurecht, aber ohne Maske ist es natürlich besser (lacht). Mir ist es aber lieber, dass ich sie zur Sicherheit noch trage – um jegliches Risiko auszuschließen. Vielleicht probiere ich im Training schon einmal, sie abzulegen. Das muss ich mit den Trainern und unserem Mannschaftsarzt besprechen.

DFB.de: Am Dienstag folgt das zweite WM-Gruppenspiel gegen den Iran. Was erwarten Sie für eine Partie?

Yeboah: Wir spielen diesmal drei Stunden später als beim ersten Mal. Die Temperaturen werden angenehmer sein. Die Iraner haben große und robuste Spieler. Zudem gewannen sie zum Auftakt 3:1. Aber: Wir wissen, was wir können, haben nach unserem Sieg richtig Selbstvertrauen und sind gut drauf. Ganz klar: Wir wollen unseren zweiten Sieg bei dieser WM holen.

###more###