Yari Otto: "Es ist ein 'Do or die'-Spiel"

Tag der Entscheidung für die deutsche U 19-Nationalmannschaft. Am Abend (ab 18 Uhr, live bei DFB-TV) trifft das Team von DFB-Trainer Meikel Schönweitz auf die Niederlande. In den 90 Minuten geht es ums EM-Ticket: Aufgrund der extrem ausgeglichenen Tabellensituation in Gruppe eins braucht jede Mannschaft einen Sieg – und muss gleichzeitig noch auf Schützenhilfe hoffen. Für die U 19 heißt das: gegen die Niederlande gewinnen und auf mindestens einen Punkt für Schottland zählen.

Vor dem "Endspiel" spricht Yari Otto im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die Begegnung, die Bedeutung und die Bereitschaft, alles für drei Punkte zu geben. Außerdem verrät der Offensivspieler vom VfL Wolfsburg, wie die U 19 das 2:5 gegen Norwegen verarbeitet hat und was er aus der EM-Quali in die Junioren-Bundesliga mitnimmt.

DFB.de: Herr Otto, es sind nur noch wenige Stunden bis zum Niederlande-Spiel. Hat die Mannschaft im Abschlusstraining einen fokussierten Eindruck auf Sie gemacht?

Yari Otto: Einhundertprozentig. Das haben alle Personen gemerkt und gespürt, die uns im Abschlusstraining erlebt haben. Wir sind total fokussiert auf das Niederlande-Spiel. In unserer Mannschaft glaubt jeder daran, dass wir gegen die Niederlande gewinnen werden und auch das Parallelspiel entsprechend endet. Wir wollen es auch uns selbst beweisen.

DFB.de: Nach dem 2:5 war die Stimmung logischerweise sehr gedrückt. Wie hat das Team es geschafft, sich wieder aufzurichten innerhalb von zwei Tagen?

Otto: In erster Linie macht das jeder Spieler auch ein bisschen mit sich selbst aus, das ist von Typ zu Typ unterschiedlich. Manche brauchen etwas Zeit, müssen erst einmal eine Nacht drüber schlafen. Andere gehen ein bisschen raus an die frische Luft, versuchen den Kopf frei zu kriegen. Andere betreiben im Kraftraum individuell ein wenig Frustabbau. Das verarbeitet wirklich jeder in unserer Mannschaft anders. Mit dem Trainerteam haben wir das Spiel natürlich anhand von Videoszenen analysiert sowie Einzel- und Gruppengespräche geführt. Letztlich geht es ja auch darum, aus solch einem Patzer zu lernen, damit er nicht nochmal passiert. Wir haben gesehen, was unsere Fehler waren und Lösungen aufgezeigt bekommen, wie wir sie abstellen können. Auch das ist sehr hilfreich.

DFB.de: Insgesamt hat der Jahrgang 1999 von 50 Länderspielen nur sieben verloren. Was müssen Sie leisten, um wieder in die Erfolgsspur zu finden?

Otto: Wir müssen eine ganz andere Intensität in unser Spiel bringen. Wir müssen an uns glauben, in jeder Sekunde füreinander da sein und jeden Zweikampf so entschlossen führen, als wäre es der letzte. Gegen Norwegen haben wir uns gefühlt in fast jedem Zweikampf den Schneid abkaufen lassen – das darf uns nicht noch einmal passieren.

DFB.de: Sie haben mit der U 17-EURO 2016 in Aserbaidschan bereits ein Endrundenturnier für Deutschland gespielt, in dem es auch einige K.o.-Partien gab. Inwiefern hilft diese Erfahrung aus "großen" Spielen?

Otto: Eine gewisse Erfahrung hilft immer weiter. Aber solche Spiele sind niemals gleich, auch die Partie gegen die Niederlande wird auf ihre Weise komplett neu und komplett anders werden. Es ist ein "Do or Die"-Spiel. Für alle auf dem Rasen geht es ums EM-Ticket.

DFB.de: Auf Vereinsebene sind Sie für den VfL Wolfsburg aktiv. Was lässt sich aus solchen Spielen für die U 19-Junioren-Bundesliga mitnehmen?

Otto: Eine ganze Menge. Auch dort gibt es viele enge Spiele, in denen man alles abrufen muss. Unsere Saison läuft relativ holprig. Wir sind derzeit Tabellenvierter, hatten uns aber eigentlich mehr vorgenommen. Leider haben wir keinen richtigen Rhythmus reingekriegt, einige unnötige Niederlagen kassiert und wurden immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen.

DFB.de: Wäre eine EM-Teilnahme für Sie also ein Saison-Höhepunkt?

Otto: Auf jeden Fall – und zwar nicht nur als einzelnes Saison-Highlight, sondern für das ganze Leben. Wer weiß schon, wie oft man die Möglichkeit hat, eine Europameisterschaft spielen und sich mit den Besten messen zu können? Deswegen müssen wir gegen die Niederlande über unsere Grenze gehen und den Sieg holen. Ob uns das Ergebnis im Parallelspiel hilft, werden wir nachher sehen.

DFB.de: Die U 19-Mannschaft ist schon oft gegen die Niederlande angetreten. Hilft das in dieser Situation weiter?

Otto: Aus meiner Sicht ist das ein bisschen wie mit den Erfahrungen: Man kann darauf aufbauen, aber es ist wieder etwas Neues. Sie haben ein paar andere Spieler im Kader und die Ausgangslage ist auch neu. Die Niederlande kann genauso weiterkommen, sie werden ebenfalls alles investieren. Es werden Kleinigkeiten entscheiden. Umso wichtiger ist es, dass wir von Beginn an keinen Zweifel aufkommen lassen, wer das Ding am Ende für sich entscheiden wird.

Hinweis: DFB-TV zeigt die Partie zwischen Deutschland und der Niederlande live aus Ahlen. Die Übertragung beginnt am Dienstag um 17.45 Uhr.

[rz]

Tag der Entscheidung für die deutsche U 19-Nationalmannschaft. Am Abend (ab 18 Uhr, live bei DFB-TV) trifft das Team von DFB-Trainer Meikel Schönweitz auf die Niederlande. In den 90 Minuten geht es ums EM-Ticket: Aufgrund der extrem ausgeglichenen Tabellensituation in Gruppe eins braucht jede Mannschaft einen Sieg – und muss gleichzeitig noch auf Schützenhilfe hoffen. Für die U 19 heißt das: gegen die Niederlande gewinnen und auf mindestens einen Punkt für Schottland zählen.

Vor dem "Endspiel" spricht Yari Otto im DFB.de-Interview mit Redakteur Ronny Zimmermann über die Begegnung, die Bedeutung und die Bereitschaft, alles für drei Punkte zu geben. Außerdem verrät der Offensivspieler vom VfL Wolfsburg, wie die U 19 das 2:5 gegen Norwegen verarbeitet hat und was er aus der EM-Quali in die Junioren-Bundesliga mitnimmt.

DFB.de: Herr Otto, es sind nur noch wenige Stunden bis zum Niederlande-Spiel. Hat die Mannschaft im Abschlusstraining einen fokussierten Eindruck auf Sie gemacht?

Yari Otto: Einhundertprozentig. Das haben alle Personen gemerkt und gespürt, die uns im Abschlusstraining erlebt haben. Wir sind total fokussiert auf das Niederlande-Spiel. In unserer Mannschaft glaubt jeder daran, dass wir gegen die Niederlande gewinnen werden und auch das Parallelspiel entsprechend endet. Wir wollen es auch uns selbst beweisen.

DFB.de: Nach dem 2:5 war die Stimmung logischerweise sehr gedrückt. Wie hat das Team es geschafft, sich wieder aufzurichten innerhalb von zwei Tagen?

Otto: In erster Linie macht das jeder Spieler auch ein bisschen mit sich selbst aus, das ist von Typ zu Typ unterschiedlich. Manche brauchen etwas Zeit, müssen erst einmal eine Nacht drüber schlafen. Andere gehen ein bisschen raus an die frische Luft, versuchen den Kopf frei zu kriegen. Andere betreiben im Kraftraum individuell ein wenig Frustabbau. Das verarbeitet wirklich jeder in unserer Mannschaft anders. Mit dem Trainerteam haben wir das Spiel natürlich anhand von Videoszenen analysiert sowie Einzel- und Gruppengespräche geführt. Letztlich geht es ja auch darum, aus solch einem Patzer zu lernen, damit er nicht nochmal passiert. Wir haben gesehen, was unsere Fehler waren und Lösungen aufgezeigt bekommen, wie wir sie abstellen können. Auch das ist sehr hilfreich.

DFB.de: Insgesamt hat der Jahrgang 1999 von 50 Länderspielen nur sieben verloren. Was müssen Sie leisten, um wieder in die Erfolgsspur zu finden?

Otto: Wir müssen eine ganz andere Intensität in unser Spiel bringen. Wir müssen an uns glauben, in jeder Sekunde füreinander da sein und jeden Zweikampf so entschlossen führen, als wäre es der letzte. Gegen Norwegen haben wir uns gefühlt in fast jedem Zweikampf den Schneid abkaufen lassen – das darf uns nicht noch einmal passieren.

DFB.de: Sie haben mit der U 17-EURO 2016 in Aserbaidschan bereits ein Endrundenturnier für Deutschland gespielt, in dem es auch einige K.o.-Partien gab. Inwiefern hilft diese Erfahrung aus "großen" Spielen?

Otto: Eine gewisse Erfahrung hilft immer weiter. Aber solche Spiele sind niemals gleich, auch die Partie gegen die Niederlande wird auf ihre Weise komplett neu und komplett anders werden. Es ist ein "Do or Die"-Spiel. Für alle auf dem Rasen geht es ums EM-Ticket.

DFB.de: Auf Vereinsebene sind Sie für den VfL Wolfsburg aktiv. Was lässt sich aus solchen Spielen für die U 19-Junioren-Bundesliga mitnehmen?

Otto: Eine ganze Menge. Auch dort gibt es viele enge Spiele, in denen man alles abrufen muss. Unsere Saison läuft relativ holprig. Wir sind derzeit Tabellenvierter, hatten uns aber eigentlich mehr vorgenommen. Leider haben wir keinen richtigen Rhythmus reingekriegt, einige unnötige Niederlagen kassiert und wurden immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen.

DFB.de: Wäre eine EM-Teilnahme für Sie also ein Saison-Höhepunkt?

Otto: Auf jeden Fall – und zwar nicht nur als einzelnes Saison-Highlight, sondern für das ganze Leben. Wer weiß schon, wie oft man die Möglichkeit hat, eine Europameisterschaft spielen und sich mit den Besten messen zu können? Deswegen müssen wir gegen die Niederlande über unsere Grenze gehen und den Sieg holen. Ob uns das Ergebnis im Parallelspiel hilft, werden wir nachher sehen.

DFB.de: Die U 19-Mannschaft ist schon oft gegen die Niederlande angetreten. Hilft das in dieser Situation weiter?

Otto: Aus meiner Sicht ist das ein bisschen wie mit den Erfahrungen: Man kann darauf aufbauen, aber es ist wieder etwas Neues. Sie haben ein paar andere Spieler im Kader und die Ausgangslage ist auch neu. Die Niederlande kann genauso weiterkommen, sie werden ebenfalls alles investieren. Es werden Kleinigkeiten entscheiden. Umso wichtiger ist es, dass wir von Beginn an keinen Zweifel aufkommen lassen, wer das Ding am Ende für sich entscheiden wird.

Hinweis: DFB-TV zeigt die Partie zwischen Deutschland und der Niederlande live aus Ahlen. Die Übertragung beginnt am Dienstag um 17.45 Uhr.

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