Wulff: "Der Fußball tut wirklich etwas für unser Land"

Fußball ist Zukunft – doch geschenkt bekommt die Zukunft keiner. Auch die Basis des Fußballs, die 330 Kreise und 26.000 Vereine, die unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) organisiert sind, müssen hart um ihre Zukunftsfähigkeit ringen. Bei einer DFB-Tagung unter dem Motto "Fußball ist Zukunft" riet DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger den Kreisvorsitzenden und Gästen der Nord- und Nordostdeutschen Fußballverbände, in ihrem ehrenamtlichen Engagement für den Fußball nicht nachzulassen. „Schon bis 2020 wird sich unsere Gesellschaft stark verändern, wenn ich alleine nur die Altersstruktur betrachte. In den Vereinen und Kreisen müssen wir diesem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen“, sagte Theo Zwanziger vor 400 Besuchern.

Um 16 Uhr begann der Kongress in der niedersächsischen Landeshauptstadt, von dem ein Zusammenfassung beim Videoportal DFB-TV online abrufbar ist. Viele Kreisvorsitzende trafen bei sommerlichen Temperaturen und verstauten Autobahnen erst Minuten vor der Eröffnungsrede des DFB-Präsidenten im HCC ein. Die Kreisvositzenden aus dem Süddeutschen und Westdeutschen Fußballverband sind für den 4. Juli in Frankfurt eingeladen.

Die drei Säulen des Fußballs in Deutschland, darum ging es Dr. Theo Zwanziger auch in seinem ‚Opening Statement’ in Hannover: Die Förderung der Elite, die Stärkung der Basis und die unbedingte Notwendigkeit, die Kraft des Fußballs für soziale Anliegen zu nutzen. „Wir brauchen eine starke Nationalmannschaft und wir brauchen starke Klubs in der Bundesliga. Dies ist ein klares Bekenntnis zur Elite“, sagte Zwanziger. „Zweitens muss der Fußball gerade an der Basis weiter entwickelt werden. Und schließlich muss der Fußball gesellschaftlich wertvoll sein.“ Zwanziger nannte Fangewalt, Rassismus und Doping als Bedrohungen für den Fußball, denen man entschlossen entgegenwirken müsse, wenn man keinen Geltungs- und Inhaltsverlust hinnehmen wolle. Auf den 1000 Mini-Spielfeldern, deren Bau der DFB gerade in ganz Deutschland mit insgesamt 26 Millionen Euro finanziert, soll nach Fertigstellung ein nationaler „Tag der Integration“ veranstaltet werden.

"DFB live" zu Gast in Hannover

Der niedersächsische Landesvater jedenfalls scheint mit der Arbeit des DFB zufrieden zu sein. Dr. Christian Wulff kam als Ehrengast zur Abendveranstaltung "DFB live", einem lockeren Info-Talk im Anschluss an den Kongress. „Die Arbeit des Fußballverbandes wurde lange unterschätzt“, sagte der CDU-Politiker. „Mittlerweile ist wissenschaftlich dokumentiert, welche Auswirkung die WM auf den Wirtschaftsaufschwung in unserem Land hatte. Unser Ruf weltweit wurde durch diese tolle WM aufgewertet – eine großartige Leistung des Fußballs. Schließlich vereint der DFB in seiner Arbeit Breite, Elite und die soziale Komponente.“ Unter großem Applaus des Saales rief Wulff den Kreisvorsitzenden zu: „Sie tun wirklich etwas für unser Land.“

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach überreichte Wulff anschließend gemeinsam mit DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg und der ehemaligen Nationalspielerin Britta Carlson ein Trikot der Frauen-Nationalmannschaft. Bei dieser Gelegenheit wurde von Niersbach auch bekanntgegeben, dass Carlson, die derzeit, für der VfL Wolfsburg in der Bundesliga spielt und ab der neuen Saison dort Co-Trainerin wird, nach Sandra Minnert die zweite WM-Botschafterin des DFB für die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 ist.

Geehrt wurde auch der Bezirksligaverein SV Herbern 1919, der sich als 1000 Verein am DFB-Vereinswettbewerb angemeldet hatte und dafür 20 Karten für das Länderspiel Deutschland – Serbien in Gelsenkirchen (31. Mai 2008) gewann.

Knapp einen Monat vor dem Spiel gegen Polen in Klagenfurt (8. Juni 2008), dem Start der deutschen Nationalmannschaft in die Europameisterschaft, nahm sich auch Manager Oliver Bierhoff die mittlerweile knapp bemessene Zeit, um vorbeizuschauen. „Wir haben uns zwei Jahre vorbereitet. Gut, dass es jetzt endlich losgeht.“ Bierhoff weiter: „Unsere Spieler finden jetzt immer besser ihre Form, etwa Ballack, Podolski und jetzt auch Metzelder. Wir sind optimistisch.“ Gefragt nach der Zielsetzung sagte der Europameister von 1996: „Die Tradition des deutschen Fußballs und die Qualität der Spieler sprechen für uns, wir können den Titel gewinnen. Das ist der große Traum.“

Glaubt der deutsche Fußballfan dem Ministerpräsidenten von Niedersachsen, dann wird es für Joachim Löw und sein Team beim Traum bleiben. „Ich bin wesentlich optimistischer, dass die Frauen in Peking eine Goldmedaille holen, als dass die Männer Europameister werden“, sagte Wulff. „Auch in der Politik ist es doch inzwischen so, dass die höchsten Ämter von den Frauen geholt werden.“

Hier finden sie das Video zur Gala "DFB live".

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Fußball ist Zukunft – doch geschenkt bekommt die Zukunft keiner. Auch die Basis des Fußballs, die 330 Kreise und 26.000 Vereine, die unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) organisiert sind, müssen hart um ihre Zukunftsfähigkeit ringen. Bei einer DFB-Tagung unter dem Motto "Fußball ist Zukunft" riet DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger den Kreisvorsitzenden und Gästen der Nord- und Nordostdeutschen Fußballverbände, in ihrem ehrenamtlichen Engagement für den Fußball nicht nachzulassen. „Schon bis 2020 wird sich unsere Gesellschaft stark verändern, wenn ich alleine nur die Altersstruktur betrachte. In den Vereinen und Kreisen müssen wir diesem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen“, sagte Theo Zwanziger vor 400 Besuchern.

Um 16 Uhr begann der Kongress in der niedersächsischen Landeshauptstadt, von dem ein Zusammenfassung beim Videoportal DFB-TV online abrufbar ist. Viele Kreisvorsitzende trafen bei sommerlichen Temperaturen und verstauten Autobahnen erst Minuten vor der Eröffnungsrede des DFB-Präsidenten im HCC ein. Die Kreisvositzenden aus dem Süddeutschen und Westdeutschen Fußballverband sind für den 4. Juli in Frankfurt eingeladen.

Die drei Säulen des Fußballs in Deutschland, darum ging es Dr. Theo Zwanziger auch in seinem ‚Opening Statement’ in Hannover: Die Förderung der Elite, die Stärkung der Basis und die unbedingte Notwendigkeit, die Kraft des Fußballs für soziale Anliegen zu nutzen. „Wir brauchen eine starke Nationalmannschaft und wir brauchen starke Klubs in der Bundesliga. Dies ist ein klares Bekenntnis zur Elite“, sagte Zwanziger. „Zweitens muss der Fußball gerade an der Basis weiter entwickelt werden. Und schließlich muss der Fußball gesellschaftlich wertvoll sein.“ Zwanziger nannte Fangewalt, Rassismus und Doping als Bedrohungen für den Fußball, denen man entschlossen entgegenwirken müsse, wenn man keinen Geltungs- und Inhaltsverlust hinnehmen wolle. Auf den 1000 Mini-Spielfeldern, deren Bau der DFB gerade in ganz Deutschland mit insgesamt 26 Millionen Euro finanziert, soll nach Fertigstellung ein nationaler „Tag der Integration“ veranstaltet werden.

"DFB live" zu Gast in Hannover

Der niedersächsische Landesvater jedenfalls scheint mit der Arbeit des DFB zufrieden zu sein. Dr. Christian Wulff kam als Ehrengast zur Abendveranstaltung "DFB live", einem lockeren Info-Talk im Anschluss an den Kongress. „Die Arbeit des Fußballverbandes wurde lange unterschätzt“, sagte der CDU-Politiker. „Mittlerweile ist wissenschaftlich dokumentiert, welche Auswirkung die WM auf den Wirtschaftsaufschwung in unserem Land hatte. Unser Ruf weltweit wurde durch diese tolle WM aufgewertet – eine großartige Leistung des Fußballs. Schließlich vereint der DFB in seiner Arbeit Breite, Elite und die soziale Komponente.“ Unter großem Applaus des Saales rief Wulff den Kreisvorsitzenden zu: „Sie tun wirklich etwas für unser Land.“

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DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach überreichte Wulff anschließend gemeinsam mit DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg und der ehemaligen Nationalspielerin Britta Carlson ein Trikot der Frauen-Nationalmannschaft. Bei dieser Gelegenheit wurde von Niersbach auch bekanntgegeben, dass Carlson, die derzeit, für der VfL Wolfsburg in der Bundesliga spielt und ab der neuen Saison dort Co-Trainerin wird, nach Sandra Minnert die zweite WM-Botschafterin des DFB für die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 ist.

Geehrt wurde auch der Bezirksligaverein SV Herbern 1919, der sich als 1000 Verein am DFB-Vereinswettbewerb angemeldet hatte und dafür 20 Karten für das Länderspiel Deutschland – Serbien in Gelsenkirchen (31. Mai 2008) gewann.

Knapp einen Monat vor dem Spiel gegen Polen in Klagenfurt (8. Juni 2008), dem Start der deutschen Nationalmannschaft in die Europameisterschaft, nahm sich auch Manager Oliver Bierhoff die mittlerweile knapp bemessene Zeit, um vorbeizuschauen. „Wir haben uns zwei Jahre vorbereitet. Gut, dass es jetzt endlich losgeht.“ Bierhoff weiter: „Unsere Spieler finden jetzt immer besser ihre Form, etwa Ballack, Podolski und jetzt auch Metzelder. Wir sind optimistisch.“ Gefragt nach der Zielsetzung sagte der Europameister von 1996: „Die Tradition des deutschen Fußballs und die Qualität der Spieler sprechen für uns, wir können den Titel gewinnen. Das ist der große Traum.“

Glaubt der deutsche Fußballfan dem Ministerpräsidenten von Niedersachsen, dann wird es für Joachim Löw und sein Team beim Traum bleiben. „Ich bin wesentlich optimistischer, dass die Frauen in Peking eine Goldmedaille holen, als dass die Männer Europameister werden“, sagte Wulff. „Auch in der Politik ist es doch inzwischen so, dass die höchsten Ämter von den Frauen geholt werden.“

Hier finden sie das Video zur Gala "DFB live".