Wück vor der WM: "Einmalige Erlebnisse für Spieler und Trainer"

Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat sich nach dem Gewinn der Europameisterschaft für die Weltmeisterschaft in Indonesien qualifiziert. Im Vorfeld des Turniers ordnet Trainer Christian Wück im DFB.de-Interview die Vorbereitungsphase ein, spricht über den finalen Kader und richtet den Fokus auf die anstehenden Aufgaben während der WM.

DFB.de: Herr Wück, wie fühlt es sich an, als amtierender Europameister zur U 17-WM zu reisen?

Christian Wück: Die Erinnerungen an das Turnier in Ungarn sind natürlich noch allgegenwärtig und wir freuen uns alle, die Jungs wiederzusehen, die bei der Europameisterschaft den Titel geholt haben. Für mich macht es keinen Unterschied, ob wir als Titelträger oder nur als qualifizierte Mannschaft zur WM reisen dürfen. Das Turnier beginnt für alle bei null und es wird wichtig sein, zum richtigen Zeitpunkt unser Potential auf den Platz zu bringen. Die Vorfreude ist sehr groß und wir können es kaum erwarten, das Land und die Menschen kennenzulernen.

DFB.de: In der Gruppenphase trifft die deutsche U 17 auf Mexiko, Neuseeland und Venezuela. Wie schätzen Sie die Gruppengegner ein?

Wück: Mexiko hat die nordamerikanische Meisterschaft gewonnen. Es wird also direkt zu Beginn des Turniers ein Gradmesser, wohin unser Weg führen wird. Aus Ozeanien kommt der nächste Meister, der im zweiten Spiel auf uns wartet. Auch hier werden die Tagesform und die individuelle Klasse entscheiden, wer sich durchsetzt. Gegen Venezuela könnte die Mentalität wichtig werden. Es wird für uns in allen drei Spielen darauf ankommen, sehr konzentriert aufzutreten und unsere deutschen Tugenden gepaart mit unserer individuellen Qualität auf den Platz zu bringen. Ohne diese Basics wird es schwer, die Gruppenphase zu überstehen.

DFB.de: Sie haben einen Großteil des Europameister-Kaders auch für die WM nominiert und die Stärken des Jahrgangs im Rahmen der Bekanntgabe mit den deutschen Teams der 1980er und 90er verglichen. Wo sehen Sie Parallelen?

Wück: Der Jahrgang 2006 erinnert sowohl von der Mentalität als auch von den individuellen Fähigkeiten an deutsche Mannschaften aus den angesprochenen Jahrzehnten. Die Jungs sind gut ausgebildet und verfügen dazu über ausgeprägten Teamgeist und Siegeswillen. Es wird schwer für jeden Gegner, diese deutsche Mannschaft zu schlagen. Wir haben Verteidiger, die im Zweikampf knallhart auftreten. Wir haben Offensivspieler, die in der Lage sind, Spiele zu entscheiden. Und wir sind ein Team, das zusammen, als Einheit, Großes erreichen kann.

DFB.de: Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen in der finalen Phase der Turniervorbereitung?

Wück: Es werden Teams mit komplett unterschiedlichen Voraussetzungen aufeinandertreffen. Mexiko konnte im Vorfeld der WM einige Vorbereitungsspiele absolvieren. Ich habe mein komplettes Team leider erst drei Tage vor unserem Spiel zusammen. Das bedeutet, dass wir vor der Herausforderung stehen, ohne Vorbereitung direkt Leistung zu bringen und als Team zu harmonieren. Ich traue es den Jungs zu und ich bin gespannt, wie unser Start in das Turnier verlaufen wird.

DFB.de: Woran machen Sie eine gute Leistung der Mannschaft fest?

Wück: Wir arbeiten im DFB mit Leitlinien. Sieben übergeordnete, fünf für die Offensive und fünf für die Defensive. Wenn wir viele dieser Leitlinien in einem Spiel sehen, dann ist es ein gutes Spiel. Davon sind wir überzeugt, danach trainieren und spielen wir. Diese Leitlinien sollen die Spieler unterstützen, sich zu orientieren und ihre individuelle Qualität abzurufen. Die taktischen Maßnahmen der Trainer sind eher zweitrangig.

DFB.de: Mit Assan Ouédraogo und Finn Jeltsch stehen Spieler im Kader, die schon Erfahrungen im Profibereich gesammelt haben. Was bringen solche Jungs ins Team ein?

Wück: Wir haben viele gut ausgebildete Spieler im Team, bei denen wir hoffen, dass sie ihren Weg bis in die A-Nationalmannschaft fortsetzen werden. Bei der Europameisterschaft haben wir gesehen, dass wir im Verlauf eines Turniers jeden Spieler im Kader brauchen werden. Die eine Achse sehe ich in unserem Team nicht.

DFB.de: Sie waren bereits bei den U 17-Weltmeisterschaften 2015 und 2017 als DFB-Trainer dabei und kamen dort bis ins Achtel- bzw. Viertelfinale. Welche Erfahrungen haben Sie persönlich damals mitgenommen, die Ihnen heute helfen können?

Wück: Ich hoffe, dass wir uns auch auf diesem Niveau ständig weiterentwickeln können. Es sind einmalige Erlebnisse, die wir durch eine Weltmeisterschaft persönlich mitnehmen können, sowohl für die Spieler als auch die Trainer. Für die Spieler sind diese Erfahrungen in der Persönlichkeitsentwicklung immens wichtig. Für uns als Trainerteam ebenfalls, um sich selbst weiterzuentwickeln und die ein oder andere getroffene Entscheidung zu hinterfragen. Die beiden K.O.-Spiele sind bei mir noch sehr präsent und ich hoffe, dass wir durch diese Erfahrungen die Spieler noch besser vorbereiten können, damit sie auf dem Platz ihre beste Leistung abrufen können.

DFB.de: Und wie geht es bei einem Turnier abseits des Rasens zu? Sind Mannschaftsausflüge heute noch denkbar und haben Sie in Indonesien etwas in diese Richtung geplant?

Wück: Oh ja, ganz sicher. Ich sehe es auch als Aufgabe des DFB an, den Spielern seiner Nationalmannschaften die Möglichkeit zu geben, ein Land kennenzulernen und mit den Menschen in Kontakt zu treten. Auch das gehört zu einer Persönlichkeitsentwicklung eines jungen Spielers. Wir freuen uns, in Indonesien auch abseits des Spielfeldes Deutschland gut zu vertreten und viele Eindrücke aus Indonesien mit nach Hause zu nehmen.

[dfb]

Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat sich nach dem Gewinn der Europameisterschaft für die Weltmeisterschaft in Indonesien qualifiziert. Im Vorfeld des Turniers ordnet Trainer Christian Wück im DFB.de-Interview die Vorbereitungsphase ein, spricht über den finalen Kader und richtet den Fokus auf die anstehenden Aufgaben während der WM.

DFB.de: Herr Wück, wie fühlt es sich an, als amtierender Europameister zur U 17-WM zu reisen?

Christian Wück: Die Erinnerungen an das Turnier in Ungarn sind natürlich noch allgegenwärtig und wir freuen uns alle, die Jungs wiederzusehen, die bei der Europameisterschaft den Titel geholt haben. Für mich macht es keinen Unterschied, ob wir als Titelträger oder nur als qualifizierte Mannschaft zur WM reisen dürfen. Das Turnier beginnt für alle bei null und es wird wichtig sein, zum richtigen Zeitpunkt unser Potential auf den Platz zu bringen. Die Vorfreude ist sehr groß und wir können es kaum erwarten, das Land und die Menschen kennenzulernen.

DFB.de: In der Gruppenphase trifft die deutsche U 17 auf Mexiko, Neuseeland und Venezuela. Wie schätzen Sie die Gruppengegner ein?

Wück: Mexiko hat die nordamerikanische Meisterschaft gewonnen. Es wird also direkt zu Beginn des Turniers ein Gradmesser, wohin unser Weg führen wird. Aus Ozeanien kommt der nächste Meister, der im zweiten Spiel auf uns wartet. Auch hier werden die Tagesform und die individuelle Klasse entscheiden, wer sich durchsetzt. Gegen Venezuela könnte die Mentalität wichtig werden. Es wird für uns in allen drei Spielen darauf ankommen, sehr konzentriert aufzutreten und unsere deutschen Tugenden gepaart mit unserer individuellen Qualität auf den Platz zu bringen. Ohne diese Basics wird es schwer, die Gruppenphase zu überstehen.

DFB.de: Sie haben einen Großteil des Europameister-Kaders auch für die WM nominiert und die Stärken des Jahrgangs im Rahmen der Bekanntgabe mit den deutschen Teams der 1980er und 90er verglichen. Wo sehen Sie Parallelen?

Wück: Der Jahrgang 2006 erinnert sowohl von der Mentalität als auch von den individuellen Fähigkeiten an deutsche Mannschaften aus den angesprochenen Jahrzehnten. Die Jungs sind gut ausgebildet und verfügen dazu über ausgeprägten Teamgeist und Siegeswillen. Es wird schwer für jeden Gegner, diese deutsche Mannschaft zu schlagen. Wir haben Verteidiger, die im Zweikampf knallhart auftreten. Wir haben Offensivspieler, die in der Lage sind, Spiele zu entscheiden. Und wir sind ein Team, das zusammen, als Einheit, Großes erreichen kann.

DFB.de: Welche Herausforderungen stellen sich Ihnen in der finalen Phase der Turniervorbereitung?

Wück: Es werden Teams mit komplett unterschiedlichen Voraussetzungen aufeinandertreffen. Mexiko konnte im Vorfeld der WM einige Vorbereitungsspiele absolvieren. Ich habe mein komplettes Team leider erst drei Tage vor unserem Spiel zusammen. Das bedeutet, dass wir vor der Herausforderung stehen, ohne Vorbereitung direkt Leistung zu bringen und als Team zu harmonieren. Ich traue es den Jungs zu und ich bin gespannt, wie unser Start in das Turnier verlaufen wird.

DFB.de: Woran machen Sie eine gute Leistung der Mannschaft fest?

Wück: Wir arbeiten im DFB mit Leitlinien. Sieben übergeordnete, fünf für die Offensive und fünf für die Defensive. Wenn wir viele dieser Leitlinien in einem Spiel sehen, dann ist es ein gutes Spiel. Davon sind wir überzeugt, danach trainieren und spielen wir. Diese Leitlinien sollen die Spieler unterstützen, sich zu orientieren und ihre individuelle Qualität abzurufen. Die taktischen Maßnahmen der Trainer sind eher zweitrangig.

DFB.de: Mit Assan Ouédraogo und Finn Jeltsch stehen Spieler im Kader, die schon Erfahrungen im Profibereich gesammelt haben. Was bringen solche Jungs ins Team ein?

Wück: Wir haben viele gut ausgebildete Spieler im Team, bei denen wir hoffen, dass sie ihren Weg bis in die A-Nationalmannschaft fortsetzen werden. Bei der Europameisterschaft haben wir gesehen, dass wir im Verlauf eines Turniers jeden Spieler im Kader brauchen werden. Die eine Achse sehe ich in unserem Team nicht.

DFB.de: Sie waren bereits bei den U 17-Weltmeisterschaften 2015 und 2017 als DFB-Trainer dabei und kamen dort bis ins Achtel- bzw. Viertelfinale. Welche Erfahrungen haben Sie persönlich damals mitgenommen, die Ihnen heute helfen können?

Wück: Ich hoffe, dass wir uns auch auf diesem Niveau ständig weiterentwickeln können. Es sind einmalige Erlebnisse, die wir durch eine Weltmeisterschaft persönlich mitnehmen können, sowohl für die Spieler als auch die Trainer. Für die Spieler sind diese Erfahrungen in der Persönlichkeitsentwicklung immens wichtig. Für uns als Trainerteam ebenfalls, um sich selbst weiterzuentwickeln und die ein oder andere getroffene Entscheidung zu hinterfragen. Die beiden K.O.-Spiele sind bei mir noch sehr präsent und ich hoffe, dass wir durch diese Erfahrungen die Spieler noch besser vorbereiten können, damit sie auf dem Platz ihre beste Leistung abrufen können.

DFB.de: Und wie geht es bei einem Turnier abseits des Rasens zu? Sind Mannschaftsausflüge heute noch denkbar und haben Sie in Indonesien etwas in diese Richtung geplant?

Wück: Oh ja, ganz sicher. Ich sehe es auch als Aufgabe des DFB an, den Spielern seiner Nationalmannschaften die Möglichkeit zu geben, ein Land kennenzulernen und mit den Menschen in Kontakt zu treten. Auch das gehört zu einer Persönlichkeitsentwicklung eines jungen Spielers. Wir freuen uns, in Indonesien auch abseits des Spielfeldes Deutschland gut zu vertreten und viele Eindrücke aus Indonesien mit nach Hause zu nehmen.

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