Wück: "Tugenden, die deutsche Teams immer ausgezeichnet haben"

Mit seinen Einwechslungen hatte Christian Wück am Dienstag direkten, positiven Einfluss auf den Ausgang des WM-Achtelfinales der U 17-Junioren gegen die USA. Am Tag nach dem hart erkämpften 3:2 äußert sich der DFB-Trainer auf DFB.de vor dem Viertelfinale gegen Spanien zur aktuellen Lage in Indonesien und im deutschen Nachwuchsfußball.

Christian Wück über…

… die Ziele bei der WM: Die Gegner, die jetzt noch im Turnier sind, sind echte Hausnummern im Jugendfußball. Spanien im Viertelfinale, Argentinien oder Brasilien in einem möglichen Halbfinale – es wird nicht einfacher werden. Wir sind noch dabei und haben natürlich das Ziel, bis zum 2. Dezember hier zu bleiben.

… die härtesten Konkurrenten: Generell haben die afrikanischen Mannschaften hier einen Vorteil aufgrund der Temperaturen, die sie gewohnt sind. Unser größter Konkurrent sind wir selbst. Wir müssen mit den Temperaturen umgehen. Die Spieler müssen damit umgehen, dass sie körperlich müde werden. Sie haben immer nur zwei Tage zwischen den Spielen, um zu regenerieren. Der richtige Umgang damit wird das Nadelöhr sein, durch das wir gehen müssen, wenn wir bis zum Ende hierbleiben wollen.

… den Jahrgang 2006: Die individuelle Qualität der Spieler sticht heraus. Ich habe es schon mal gesagt, dass wir eine Mannschaft zusammengestellt haben, die an die deutschen Teams der 80er und 90er-Jahre erinnert. Wir haben eine unheimliche Mentalität im Team. Wir geben niemals auf und versuchen, aus allem das Beste zu machen. Unsere Verteidiger können verteidigen, unsere Stürmer treffen. Das sind die Tugenden, die deutsche Teams hier im Ausland immer ausgezeichnet haben.

… die nächsten Schritte für die Spieler auf dem Weg in den Profifußball: Ich habe den Spielern gesagt, dass diese WM eine Riesenplattform für sie sein kann. Genauso wie es bei der EM war, sollen sie die nutzen, um den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen. Das haben sie in Ungarn mit Bravour erledigt. Hier bei der WM ist alles nochmal eine Nummer größer und schwerer. Aber wir sind auf einem guten Weg. Im Verein ist die Anbindung an die Profis der nächste Schritt, den einige auch geschafft haben – und andere stehen kurz davor. Die Spieler haben die Grundvoraussetzungen. Jetzt stehen die Vereine in der Verantwortung, ihnen das Vertrauen und die Möglichkeiten auf Spielzeit zu geben.

… Spieler, denen er perspektivisch die Schritte in die A-Nationalmannschaft zutraut: Das ist schwer zu sagen. Es gibt so viele Unwägbarkeiten: Verletzungen oder die Schule, die viele bald abschließen. Die Jungs haben hier in Indonesien 16 Klausuren geschrieben – neben dem Fußball. Die Jungs können sich nicht nur auf Fußball konzentrieren. Deswegen ist die Leistung umso höher einzuschätzen. Der Weg bis in die A-Nationalmannschaft ist sehr weit. Der nächste Schritt steht in den Vereinen an. Wenn in der Bundesliga oder 2. Bundesliga gute Leistungen gezeigt werden, kann man langsam über eine internationale Karriere nachdenken.

… den Vereinswechsel von Kapitän Noah Darvich: Aus Spielersicht kann ich den Schritt nachvollziehen. Noah Darvich kann Spanisch. Für ihn ist die Umstellung nicht ganz so groß, wie mancher denkt. Aus Sicht eines deutschen Trainers ist es sehr schade, dass wir so ein Toptalent nicht in Deutschland halten konnten. Da müssen wir uns selbst hinterfragen, wieso. Grundsätzlich ist es schade, wenn ein Toptalent eines Jahrgangs ins Ausland geht.

… die Lage im deutschen Nachwuchsfußball: Es geht definitiv in die richtige Richtung. Ich habe es nach dem EM-Titel schon gesagt: Wir haben Talente in Deutschland. Wir machen im Moment aber den Fehler, ihnen zu wenig Möglichkeiten für den Übergang in den Profibereich zu geben. Das Vertrauen fehlt. Wir schauen zu sehr auf das, was sie vielleicht noch nicht perfekt können – und vergessen, was sie schon perfekt können. Das Vertrauen über einen längeren Zeitraum ist unheimlich wichtig. Ihnen die Möglichkeiten zu geben, im Profibereich zu spielen. Andere Nationen – Spanien ist ein gutes Beispiel – machen es uns vor, indem sie junge Spieler in den ersten drei Ligen einsetzen. Das würde ich mir in Deutschland auch vermehrt wünschen.

[jf]

Mit seinen Einwechslungen hatte Christian Wück am Dienstag direkten, positiven Einfluss auf den Ausgang des WM-Achtelfinales der U 17-Junioren gegen die USA. Am Tag nach dem hart erkämpften 3:2 äußert sich der DFB-Trainer auf DFB.de vor dem Viertelfinale gegen Spanien zur aktuellen Lage in Indonesien und im deutschen Nachwuchsfußball.

Christian Wück über…

… die Ziele bei der WM: Die Gegner, die jetzt noch im Turnier sind, sind echte Hausnummern im Jugendfußball. Spanien im Viertelfinale, Argentinien oder Brasilien in einem möglichen Halbfinale – es wird nicht einfacher werden. Wir sind noch dabei und haben natürlich das Ziel, bis zum 2. Dezember hier zu bleiben.

… die härtesten Konkurrenten: Generell haben die afrikanischen Mannschaften hier einen Vorteil aufgrund der Temperaturen, die sie gewohnt sind. Unser größter Konkurrent sind wir selbst. Wir müssen mit den Temperaturen umgehen. Die Spieler müssen damit umgehen, dass sie körperlich müde werden. Sie haben immer nur zwei Tage zwischen den Spielen, um zu regenerieren. Der richtige Umgang damit wird das Nadelöhr sein, durch das wir gehen müssen, wenn wir bis zum Ende hierbleiben wollen.

… den Jahrgang 2006: Die individuelle Qualität der Spieler sticht heraus. Ich habe es schon mal gesagt, dass wir eine Mannschaft zusammengestellt haben, die an die deutschen Teams der 80er und 90er-Jahre erinnert. Wir haben eine unheimliche Mentalität im Team. Wir geben niemals auf und versuchen, aus allem das Beste zu machen. Unsere Verteidiger können verteidigen, unsere Stürmer treffen. Das sind die Tugenden, die deutsche Teams hier im Ausland immer ausgezeichnet haben.

… die nächsten Schritte für die Spieler auf dem Weg in den Profifußball: Ich habe den Spielern gesagt, dass diese WM eine Riesenplattform für sie sein kann. Genauso wie es bei der EM war, sollen sie die nutzen, um den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen. Das haben sie in Ungarn mit Bravour erledigt. Hier bei der WM ist alles nochmal eine Nummer größer und schwerer. Aber wir sind auf einem guten Weg. Im Verein ist die Anbindung an die Profis der nächste Schritt, den einige auch geschafft haben – und andere stehen kurz davor. Die Spieler haben die Grundvoraussetzungen. Jetzt stehen die Vereine in der Verantwortung, ihnen das Vertrauen und die Möglichkeiten auf Spielzeit zu geben.

… Spieler, denen er perspektivisch die Schritte in die A-Nationalmannschaft zutraut: Das ist schwer zu sagen. Es gibt so viele Unwägbarkeiten: Verletzungen oder die Schule, die viele bald abschließen. Die Jungs haben hier in Indonesien 16 Klausuren geschrieben – neben dem Fußball. Die Jungs können sich nicht nur auf Fußball konzentrieren. Deswegen ist die Leistung umso höher einzuschätzen. Der Weg bis in die A-Nationalmannschaft ist sehr weit. Der nächste Schritt steht in den Vereinen an. Wenn in der Bundesliga oder 2. Bundesliga gute Leistungen gezeigt werden, kann man langsam über eine internationale Karriere nachdenken.

… den Vereinswechsel von Kapitän Noah Darvich: Aus Spielersicht kann ich den Schritt nachvollziehen. Noah Darvich kann Spanisch. Für ihn ist die Umstellung nicht ganz so groß, wie mancher denkt. Aus Sicht eines deutschen Trainers ist es sehr schade, dass wir so ein Toptalent nicht in Deutschland halten konnten. Da müssen wir uns selbst hinterfragen, wieso. Grundsätzlich ist es schade, wenn ein Toptalent eines Jahrgangs ins Ausland geht.

… die Lage im deutschen Nachwuchsfußball: Es geht definitiv in die richtige Richtung. Ich habe es nach dem EM-Titel schon gesagt: Wir haben Talente in Deutschland. Wir machen im Moment aber den Fehler, ihnen zu wenig Möglichkeiten für den Übergang in den Profibereich zu geben. Das Vertrauen fehlt. Wir schauen zu sehr auf das, was sie vielleicht noch nicht perfekt können – und vergessen, was sie schon perfekt können. Das Vertrauen über einen längeren Zeitraum ist unheimlich wichtig. Ihnen die Möglichkeiten zu geben, im Profibereich zu spielen. Andere Nationen – Spanien ist ein gutes Beispiel – machen es uns vor, indem sie junge Spieler in den ersten drei Ligen einsetzen. Das würde ich mir in Deutschland auch vermehrt wünschen.

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