Wolfsburgs Nmecha: "Wir können gegen Leipzig bestehen"

Lukas Nmecha wurde beim englischen Meister Manchester City Profi. Leihweise wechselte er zum VfL Wolfsburg und blickt nun dem DFB-Pokalspiel heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) gegen RB Leipzig entgegen. Im DFB.de-Interview spricht der 20 Jahre alte Angreifer mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Duell, Pep Guardiola und die U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Nmecha, der VfL Wolfsburg ist die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Bundesliga. Was macht Ihr Team momentan so stark?

Lukas Nmecha: Ich würde sagen, wir verteidigen stark, funktionieren gut als Mannschaft, folgen den Anweisungen des Trainers und arbeiten hart an uns.

DFB.de: Ist der VfL Wolfsburg in der aktuellen Form ein Titelkandidat in der Bundesliga, dem DFB-Pokal oder vielleicht auch in der Europa League?

Nmecha: Natürlich möchte man immer Titel gewinnen. Aber wir blicken von Spiel zu Spiel.

DFB.de: Im Pokal empfangen Sie RB Leipzig, gegen das es in der Bundesliga jüngst ein 1:1 gab. Worauf müssen Sie besonders achten?

Nmecha: Leipzig spielt sehr schnelle Konter mit wenigen Kontakten. Sie gelangen sehr schnell ins gegnerische Drittel. Wir haben aber bereits in der Bundesliga eine gute Leistung gegen Leipzig gezeigt und somit bewiesen, dass wir gegen einen solchen Titelanwärter bestehen können. Wir haben gut verteidigt, wenig Chancen zugelassen und hätten das Spiel durchaus gewinnen können.

DFB.de: Sie sind im vergangenen Sommer nach Deutschland gewechselt, um Spielpraxis zu sammeln. Bislang kamen Sie stets als Einwechselspieler zum Einsatz. Sind Sie mit dieser Rolle zufrieden, oder hatten Sie auf längere Einsatzzeiten gehofft?

Nmecha: Natürlich möchte man immer so viel spielen wie möglich. Aber unser Stürmer Wout Weghorst spielt momentan sehr gut. Ich muss auf meine Chancen warten und dann alles geben.

DFB.de: Lassen Sie uns über Ihren Werdegang sprechen: Sie schlossen sich genauso wie Ihr Bruder Felix in der Kindheit der Jugendabteilung von Manchester City an. Können Sie beschreiben, wie das Leben zwischen Fußball und Schule in England aussieht?

Nmecha: Manchester City verfügt über eine Privatschule, wo unter anderem auch die eigenen Nachwuchsspieler hingehen. Die erste Hälfte des Tages besteht aus Schule, die zweite Hälfte aus Training. Wir hatten als Jugendspieler auch die Option, bei den Heimspielen der Profis als Balljungen im Stadion zu sein. Das habe ich bei fast jedem Spiel gemacht. Ich war unter anderem auch im Stadion, als Sergio Agüero am letzten Spieltag der Saison 2011/2012 in der Nachspielzeit gegen die Queens Park Rangers den Siegtreffer schoss und City dadurch zum ersten Mal Premier-League-Meister wurde. Das war ein geiles Erlebnis.

DFB.de: Irgendwann waren Sie dann selber ein Bestandteil der Profimannschaft. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre erste Trainingseinheit?

Nmecha: Ich war damals 16 oder 17 Jahre alt. Trainingseinheiten bei den Profis sind für einen jungen Spieler eine große Chance, um sich dem Manager und den anderen Spielern zu zeigen. Aber natürlich ist das auch eine gewaltige Umstellung, als Jugendspieler plötzlich bei den Profis zu trainieren. Alles geht viel schneller, man muss hochkonzentriert sein, viele Informationen verarbeiten und den Ball immer schnell in Bewegung halten.

DFB.de: Gab es unter all diesen Superstars auch Spieler, die auf einen jungen Nachwuchsspieler wie Sie zugegangen sind?

Nmecha: Das ist verschieden. Manche Spieler kommen auf dich zu und reden mit dir. Vincent Kompany hat zum Beispiel immer viel mit mir gesprochen und Tipps gegeben. Auch zu Fabian Delph hatte ich ein freundschaftliches Verhältnis. Bei anderen Spielern hingegen muss man sich erst beweisen, bis sie dann mit einem reden. (grinst)

DFB.de: Welche City-Spieler haben Sie besonders beeindruckt?

Nmecha: Vor allem Sergio Agüero. Er ist seit vielen Jahren der vielleicht beste Stürmer der Premier League und macht immer seine Tore. Auch Gabriel Jesus ist gut in Form. Er weiß genau, wann er wo zu stehen hat, um die einfachen Tore zu machen.

DFB.de: Wie haben Sie als junger Nachwuchsspieler Pep Guardiola erlebt?

Nmecha: Ich habe vor zwei Jahren meine erste Saisonvorbereitung mit der ersten Mannschaft in Amerika absolviert. Ich habe dort jedes Spiel gemacht, weil Sergio Agüero und Gabriel Jesus mit den Nationalmannschaften unterwegs waren. Wir haben damals gegen Bayern München, Borussia Dortmund und den FC Liverpool gespielt. In dieser Zeit hat Pep Guardiola sehr viel mit mir gesprochen, so dass ich viel lernen konnte. Guardiola geht mit einem jungen Spieler wie mir genauso um wie mit den erfahrenen Spielern. Er liebt es, seine Mannschaft schönen und effektiven Fußball spielen zu lassen. Wer seine Anweisungen nicht befolgt, wird sofort auf Fehler hingewiesen.

DFB.de: Im Dezember 2017 bestritten Sie Ihr erstes Pflichtspiel für die Profis im EFL-Cup gegen Leicester City. Im April und Mai 2018 folgten noch zwei Kurzeinsätze in der Premier League. Hatten Sie damals gehofft, sich bei den Profis etablieren zu können?

Nmecha: Natürlich hatte ich das gehofft. Aber wer für so eine geile Mannschaft spielt, muss als junger Spieler etwas länger auf seine Chancen warten. Diese drei Spiele waren jedenfalls tolle Erlebnisse. Im EFL-Cup hatte ich aus meiner Sicht das Glück, dass das Spiel in die Verlängerung ging. Dadurch konnte ich länger spielen und später im Elfmeterschießen ein Tor erzielen.

DFB.de: Wie groß schätzen Sie die Chance ein, sich eines Tages bei Man City durchsetzen zu können?

Nmecha: Im Moment bin ich mit dem Kopf voll und ganz beim VfL Wolfsburg. Ich hoffe, dass ich bald mein erstes Tor erziele. Das ist für das Selbstvertrauen eines Stürmers wichtig. Ich beschäftige mich momentan überhaupt nicht damit, ob ich mich bei Manchester City durchsetzen kann oder nicht.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben von der U 16 an alle U-Nationalmannschaften von England durchlaufen, haben sich dann aber im Hinblick auf die Europameisterschaft für die deutsche U 21 entschieden. Warum fiel Ihre Wahl damals auf den DFB, während Ihr Bruder Felix sich für England entschied?

Nmecha: Ich habe früher immer für England gespielt, weil auch meine ganzen Freunde von Manchester City dort waren und wir gemeinsam zur Nationalmannschaft reisen konnten. Dann habe ich mich allerdings für Deutschland entschieden, weil ich ein gebürtiger Hamburger bin und mich in Deutschland wohlfühle.

DFB.de: Wie blicken Sie heute auf die U 21-Europameisterschaft im vergangenen Sommer zurück, als Deutschland bis in das Finale vordrang und dort der spanischen Auswahl unterlag?

Nmecha: Das war trotz der Finalniederlage ein sehr positives Erlebnis. Obwohl ich zu den jüngsten Spielern gehörte und erst spät zur U 21-Nationalmannschaft stieß, hatte ich meine Einsätze. Natürlich gab es mit Luca Waldschmidt einen super Spieler auf meiner Position, der bei der EM sieben Tore gemacht hat und gesetzt war.

DFB.de: Am 17. November steht mit dem EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien die nächste Aufgabe an. Der Kader der U 21 hat sich nach der EM altersbedingt sehr verändert. Wie beurteilen Sie den Entwicklungsprozess dieser neuformierten Mannschaft?

Nmecha: Wir sind eine neue Mannschaft und daher im Zusammenspiel noch nicht so gut wie die EM-Mannschaft. Wir befinden uns erst am Anfang unseres Weges. Bislang haben wir mit dieser Mannschaft aber noch kein Spiel verloren. Ich hoffe, dass wir auch gegen Belgien ein gutes Spiel abliefern und den nächsten Sieg holen.

[oj]

Lukas Nmecha wurde beim englischen Meister Manchester City Profi. Leihweise wechselte er zum VfL Wolfsburg und blickt nun dem DFB-Pokalspiel heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) gegen RB Leipzig entgegen. Im DFB.de-Interview spricht der 20 Jahre alte Angreifer mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Duell, Pep Guardiola und die U 21-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Nmecha, der VfL Wolfsburg ist die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Bundesliga. Was macht Ihr Team momentan so stark?

Lukas Nmecha: Ich würde sagen, wir verteidigen stark, funktionieren gut als Mannschaft, folgen den Anweisungen des Trainers und arbeiten hart an uns.

DFB.de: Ist der VfL Wolfsburg in der aktuellen Form ein Titelkandidat in der Bundesliga, dem DFB-Pokal oder vielleicht auch in der Europa League?

Nmecha: Natürlich möchte man immer Titel gewinnen. Aber wir blicken von Spiel zu Spiel.

DFB.de: Im Pokal empfangen Sie RB Leipzig, gegen das es in der Bundesliga jüngst ein 1:1 gab. Worauf müssen Sie besonders achten?

Nmecha: Leipzig spielt sehr schnelle Konter mit wenigen Kontakten. Sie gelangen sehr schnell ins gegnerische Drittel. Wir haben aber bereits in der Bundesliga eine gute Leistung gegen Leipzig gezeigt und somit bewiesen, dass wir gegen einen solchen Titelanwärter bestehen können. Wir haben gut verteidigt, wenig Chancen zugelassen und hätten das Spiel durchaus gewinnen können.

DFB.de: Sie sind im vergangenen Sommer nach Deutschland gewechselt, um Spielpraxis zu sammeln. Bislang kamen Sie stets als Einwechselspieler zum Einsatz. Sind Sie mit dieser Rolle zufrieden, oder hatten Sie auf längere Einsatzzeiten gehofft?

Nmecha: Natürlich möchte man immer so viel spielen wie möglich. Aber unser Stürmer Wout Weghorst spielt momentan sehr gut. Ich muss auf meine Chancen warten und dann alles geben.

DFB.de: Lassen Sie uns über Ihren Werdegang sprechen: Sie schlossen sich genauso wie Ihr Bruder Felix in der Kindheit der Jugendabteilung von Manchester City an. Können Sie beschreiben, wie das Leben zwischen Fußball und Schule in England aussieht?

Nmecha: Manchester City verfügt über eine Privatschule, wo unter anderem auch die eigenen Nachwuchsspieler hingehen. Die erste Hälfte des Tages besteht aus Schule, die zweite Hälfte aus Training. Wir hatten als Jugendspieler auch die Option, bei den Heimspielen der Profis als Balljungen im Stadion zu sein. Das habe ich bei fast jedem Spiel gemacht. Ich war unter anderem auch im Stadion, als Sergio Agüero am letzten Spieltag der Saison 2011/2012 in der Nachspielzeit gegen die Queens Park Rangers den Siegtreffer schoss und City dadurch zum ersten Mal Premier-League-Meister wurde. Das war ein geiles Erlebnis.

DFB.de: Irgendwann waren Sie dann selber ein Bestandteil der Profimannschaft. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre erste Trainingseinheit?

Nmecha: Ich war damals 16 oder 17 Jahre alt. Trainingseinheiten bei den Profis sind für einen jungen Spieler eine große Chance, um sich dem Manager und den anderen Spielern zu zeigen. Aber natürlich ist das auch eine gewaltige Umstellung, als Jugendspieler plötzlich bei den Profis zu trainieren. Alles geht viel schneller, man muss hochkonzentriert sein, viele Informationen verarbeiten und den Ball immer schnell in Bewegung halten.

DFB.de: Gab es unter all diesen Superstars auch Spieler, die auf einen jungen Nachwuchsspieler wie Sie zugegangen sind?

Nmecha: Das ist verschieden. Manche Spieler kommen auf dich zu und reden mit dir. Vincent Kompany hat zum Beispiel immer viel mit mir gesprochen und Tipps gegeben. Auch zu Fabian Delph hatte ich ein freundschaftliches Verhältnis. Bei anderen Spielern hingegen muss man sich erst beweisen, bis sie dann mit einem reden. (grinst)

DFB.de: Welche City-Spieler haben Sie besonders beeindruckt?

Nmecha: Vor allem Sergio Agüero. Er ist seit vielen Jahren der vielleicht beste Stürmer der Premier League und macht immer seine Tore. Auch Gabriel Jesus ist gut in Form. Er weiß genau, wann er wo zu stehen hat, um die einfachen Tore zu machen.

DFB.de: Wie haben Sie als junger Nachwuchsspieler Pep Guardiola erlebt?

Nmecha: Ich habe vor zwei Jahren meine erste Saisonvorbereitung mit der ersten Mannschaft in Amerika absolviert. Ich habe dort jedes Spiel gemacht, weil Sergio Agüero und Gabriel Jesus mit den Nationalmannschaften unterwegs waren. Wir haben damals gegen Bayern München, Borussia Dortmund und den FC Liverpool gespielt. In dieser Zeit hat Pep Guardiola sehr viel mit mir gesprochen, so dass ich viel lernen konnte. Guardiola geht mit einem jungen Spieler wie mir genauso um wie mit den erfahrenen Spielern. Er liebt es, seine Mannschaft schönen und effektiven Fußball spielen zu lassen. Wer seine Anweisungen nicht befolgt, wird sofort auf Fehler hingewiesen.

DFB.de: Im Dezember 2017 bestritten Sie Ihr erstes Pflichtspiel für die Profis im EFL-Cup gegen Leicester City. Im April und Mai 2018 folgten noch zwei Kurzeinsätze in der Premier League. Hatten Sie damals gehofft, sich bei den Profis etablieren zu können?

Nmecha: Natürlich hatte ich das gehofft. Aber wer für so eine geile Mannschaft spielt, muss als junger Spieler etwas länger auf seine Chancen warten. Diese drei Spiele waren jedenfalls tolle Erlebnisse. Im EFL-Cup hatte ich aus meiner Sicht das Glück, dass das Spiel in die Verlängerung ging. Dadurch konnte ich länger spielen und später im Elfmeterschießen ein Tor erzielen.

DFB.de: Wie groß schätzen Sie die Chance ein, sich eines Tages bei Man City durchsetzen zu können?

Nmecha: Im Moment bin ich mit dem Kopf voll und ganz beim VfL Wolfsburg. Ich hoffe, dass ich bald mein erstes Tor erziele. Das ist für das Selbstvertrauen eines Stürmers wichtig. Ich beschäftige mich momentan überhaupt nicht damit, ob ich mich bei Manchester City durchsetzen kann oder nicht.

DFB.de: Themawechsel: Sie haben von der U 16 an alle U-Nationalmannschaften von England durchlaufen, haben sich dann aber im Hinblick auf die Europameisterschaft für die deutsche U 21 entschieden. Warum fiel Ihre Wahl damals auf den DFB, während Ihr Bruder Felix sich für England entschied?

Nmecha: Ich habe früher immer für England gespielt, weil auch meine ganzen Freunde von Manchester City dort waren und wir gemeinsam zur Nationalmannschaft reisen konnten. Dann habe ich mich allerdings für Deutschland entschieden, weil ich ein gebürtiger Hamburger bin und mich in Deutschland wohlfühle.

DFB.de: Wie blicken Sie heute auf die U 21-Europameisterschaft im vergangenen Sommer zurück, als Deutschland bis in das Finale vordrang und dort der spanischen Auswahl unterlag?

Nmecha: Das war trotz der Finalniederlage ein sehr positives Erlebnis. Obwohl ich zu den jüngsten Spielern gehörte und erst spät zur U 21-Nationalmannschaft stieß, hatte ich meine Einsätze. Natürlich gab es mit Luca Waldschmidt einen super Spieler auf meiner Position, der bei der EM sieben Tore gemacht hat und gesetzt war.

DFB.de: Am 17. November steht mit dem EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien die nächste Aufgabe an. Der Kader der U 21 hat sich nach der EM altersbedingt sehr verändert. Wie beurteilen Sie den Entwicklungsprozess dieser neuformierten Mannschaft?

Nmecha: Wir sind eine neue Mannschaft und daher im Zusammenspiel noch nicht so gut wie die EM-Mannschaft. Wir befinden uns erst am Anfang unseres Weges. Bislang haben wir mit dieser Mannschaft aber noch kein Spiel verloren. Ich hoffe, dass wir auch gegen Belgien ein gutes Spiel abliefern und den nächsten Sieg holen.

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