VfL-Bestmarken und Harders Traumquote

Das Jahr 2020 ist für den Frauenfußball gleich in doppelter Hinsicht bedeutend. Gefeiert wird nicht nur das Jubiläum "50 Jahre Frauenfußball in Deutschland". Mitte Mai endet mit der aktuellen Spielzeit 2019/2020 auch die 30. Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Gute Chancen, sich als 30. Deutscher Meister in die Geschichtsbücher einzutragen, hat der VfL Wolfsburg. Mit drei Punkten Vorsprung vor dem ersten Verfolger TSG Hoffenheim überwintern die Wolfsburgerinnen auf Rang eins. Wieder einmal. Sollte der VfL die Meisterschaft gewinnen, wäre es der vierte Titel in Folge und der sechste insgesamt. Damit würde Wolfsburg mit dem 1. FFC Turbine Potsdam (sechs Deutsche Meisterschaften) gleichziehen. Rekordmeister ist der 1. FFC Frankfurt mit sieben Titeln zu Bundesligazeiten.

Lerchs Ligaprimus könnte Punkterekord knacken

13 Spiele, noch keine Niederlage: Tabellenführer VfL Wolfsburg ist sowohl in der Tabelle als auch in den wichtigsten Statistiken die Nummer eins. Der VfL verbuchte die meisten Siege (zwölf), die meisten Tore (58) und die wenigsten Gegentreffer (vier). Als einziges Team blieb die Mannschaft von VfL-Trainer Stephan Lerch ohne Niederlage. Den einzigen Punktverlust musste Wolfsburg am 10. Spieltag beim 1:1 gegen Vizemeister FC Bayern München hinnehmen. Mit aktuell 37 Zählern ist für den VfL sogar noch ein Punkterekord möglich. Die Bestmarke in der eingleisigen Bundesliga (seit 1990) hält der 1. FFC Frankfurt, der in der Saison 2004/2005 auf 63 Zähler (21 Siege, eine Niederlage) kam. Um diese Marke zu übertreffen, müsste Wolfsburg allerdings sämtliche Spiele bis zum Saisonende gewinnen.

Hoffenheim die Nummer zwei: In den vergangenen drei Spielzeiten war jeweils der FC Bayern München Vizemeister hinter dem VfL Wolfsburg und damit ebenfalls für die Champions League qualifiziert. In dieser Saison könnte sich das ändern. Etwas überraschend mischt die TSG Hoffenheim ganz oben mit. Die Mannschaft von TSG-Trainer Jürgen Ehrmann hat 34 Punkte auf dem Konto - drei weniger als Wolfsburg und drei mehr als der Tabellendritte FC Bayern. Auch bei den übrigen Statistiken steht für die TSG die "Zwei". Hoffenheim erzielte die zweitmeisten Tore (41), fuhr die zweitmeisten Siege (elf) ein und kassierte die zweitwenigsten Gegentreffer (neun). Der FC Bayern kommt in allen Wertungen mit 31 Punkten, zehn Siegen, 35 Toren und zehn Gegentreffern auf Rang drei.

Jena ohne Sieg - Potsdam ohne Unentschieden

Nur Schlusslicht Jena sieglos: Als einzige Mannschaft wartet Aufsteiger FF USV Jena noch auf den ersten Saisonsieg. Lediglich zwei Unentschieden stehen auf der Habenseite. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den Mitaufsteiger 1. FC Köln belegt, beträgt fünf Zähler. Jena ist auch die Mannschaft mit den meisten Gegentoren (52). Alle anderen Teams blieben unter der Marke von 40 Gegentoren. Recht häufig hinter sich greifen mussten dabei auch die Torhüterinnen des SC Freiburg (34) und des 1. FC Köln (33). Bei den erzielten Toren rangiert der Tabellenvorletzte MSV Duisburg (neun) ganz hinten. Jena (zehn) und der SC Sand (14) präsentierten sich ebenfalls nicht sonderlich treffsicher.

Hopp oder top: "Sekt oder Selters" hieß es bisher für den 1. FFC Turbine Potsdam. Als einziges Team hat der FFC (Rang fünf mit 21 Punkten) noch kein Unentschieden auf dem Konto. Sieben Siege und sechs Niederlage stehen zu Buche. Die meisten Remis sammelten der 1. FFC Frankfurt und der SC Freiburg (jeweils drei).

Viererpack von Hoffenheims Waßmuth

Rekord am 5. Spieltag: Den 5. Spieltag dürfte Tabea Waßmuth so schnell nicht vergessen. Die 23 Jahre alte Offensivspielerin der TSG Hoffenheim führte ihre Mannschaft mit einem Viererpack nahezu im Alleingang zum 5:1-Auswärtserfolg über den SC Freiburg. Häufiger traf in dieser Saison keine andere Spielerin in einer Partie. Insgesamt kommt Waßmuth nach neun Einsätzen auf sieben Treffer. Ihre persönliche Bestmarke aus der Vorsaison (acht Tore) hat sie damit schon fast erreicht. Ligaweit liegt sie mit ihren sieben Toren auf Rang sieben der Torschützinnenliste.

1,5 Treffer pro Spiel: Von dieser Quote können viele Stürmerinnen nur träumen. Pernille Harder, Stürmerin des Spitzenreiters VfL Wolfsburg, führt die Torjägerinnen-Statistik mit 18 Treffern an. Die 27 Jahre alte Dänin benötigte dafür gerade einmal zwölf Einsätze. Das entspricht einer Quote von 1,5 Toren pro Begegnung. Gleich viermal steuerte Harder einen Dreierpack bei. Unter anderem gelangen ihr beim 8:0 in Freiburg, dem bisher höchsten Sieg einer Mannschaft in dieser Spielzeit, drei Tore. Nur bei drei ihrer Einsätze ging die Stürmerin der "Wölfinnen" leer aus. Noch in Sichtweite zu Harder befinden sich Nicole Billa von der TSG Hoffenheim mit 14 Treffern und Lara Prasnikar vom 1. FFC Turbine Potsdam mit 13 Toren auf den Plätzen zwei und drei.

Von Sand nach Köln: Im Jubiläumsjahr 2020 wartet auf Sascha Glass eine neue Herausforderung. Der 47-Jährige übernimmt zum 1. Januar 2020 den Trainerposten beim abstiegsbedrohten 1. FC Köln. Glass war zuletzt Trainer des Ligakonkurrenten SC Sand und hatte dort seinen Vertrag im Dezember 2019 aufgelöst. Er tritt die Nachfolge von Willi Breuer an, der sich mit der sportlichen Führung des 1. FC Köln darauf verständigt hatte, seinen Posten ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant zu übergeben. Breuer, so etwas wie der "Mr. Frauenfußball" beim 1. FC Köln, erklärte: "Ich bin jetzt 65 Jahre alt und denke, dass dies ein guter Zeitpunkt ist, den Weg für einen jüngeren Kollegen frei zu machen. Wir können für die wichtige Rückrunde mit Sascha noch einmal einen neuen Impuls für den Klassenerhalt setzen. Das wäre für den Frauenfußball beim FC, dem ich mit ganzem Herzen verbunden bin, ein großer Erfolg und extrem positiver Schritt. Ich wünsche Sascha und den Mädels, dass sie das packen. Wo und wann immer ich gebraucht werde, werde ich meinen Teil dazu gerne beitragen."

[mspw]

Das Jahr 2020 ist für den Frauenfußball gleich in doppelter Hinsicht bedeutend. Gefeiert wird nicht nur das Jubiläum "50 Jahre Frauenfußball in Deutschland". Mitte Mai endet mit der aktuellen Spielzeit 2019/2020 auch die 30. Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga.

Gute Chancen, sich als 30. Deutscher Meister in die Geschichtsbücher einzutragen, hat der VfL Wolfsburg. Mit drei Punkten Vorsprung vor dem ersten Verfolger TSG Hoffenheim überwintern die Wolfsburgerinnen auf Rang eins. Wieder einmal. Sollte der VfL die Meisterschaft gewinnen, wäre es der vierte Titel in Folge und der sechste insgesamt. Damit würde Wolfsburg mit dem 1. FFC Turbine Potsdam (sechs Deutsche Meisterschaften) gleichziehen. Rekordmeister ist der 1. FFC Frankfurt mit sieben Titeln zu Bundesligazeiten.

Lerchs Ligaprimus könnte Punkterekord knacken

13 Spiele, noch keine Niederlage: Tabellenführer VfL Wolfsburg ist sowohl in der Tabelle als auch in den wichtigsten Statistiken die Nummer eins. Der VfL verbuchte die meisten Siege (zwölf), die meisten Tore (58) und die wenigsten Gegentreffer (vier). Als einziges Team blieb die Mannschaft von VfL-Trainer Stephan Lerch ohne Niederlage. Den einzigen Punktverlust musste Wolfsburg am 10. Spieltag beim 1:1 gegen Vizemeister FC Bayern München hinnehmen. Mit aktuell 37 Zählern ist für den VfL sogar noch ein Punkterekord möglich. Die Bestmarke in der eingleisigen Bundesliga (seit 1990) hält der 1. FFC Frankfurt, der in der Saison 2004/2005 auf 63 Zähler (21 Siege, eine Niederlage) kam. Um diese Marke zu übertreffen, müsste Wolfsburg allerdings sämtliche Spiele bis zum Saisonende gewinnen.

Hoffenheim die Nummer zwei: In den vergangenen drei Spielzeiten war jeweils der FC Bayern München Vizemeister hinter dem VfL Wolfsburg und damit ebenfalls für die Champions League qualifiziert. In dieser Saison könnte sich das ändern. Etwas überraschend mischt die TSG Hoffenheim ganz oben mit. Die Mannschaft von TSG-Trainer Jürgen Ehrmann hat 34 Punkte auf dem Konto - drei weniger als Wolfsburg und drei mehr als der Tabellendritte FC Bayern. Auch bei den übrigen Statistiken steht für die TSG die "Zwei". Hoffenheim erzielte die zweitmeisten Tore (41), fuhr die zweitmeisten Siege (elf) ein und kassierte die zweitwenigsten Gegentreffer (neun). Der FC Bayern kommt in allen Wertungen mit 31 Punkten, zehn Siegen, 35 Toren und zehn Gegentreffern auf Rang drei.

Jena ohne Sieg - Potsdam ohne Unentschieden

Nur Schlusslicht Jena sieglos: Als einzige Mannschaft wartet Aufsteiger FF USV Jena noch auf den ersten Saisonsieg. Lediglich zwei Unentschieden stehen auf der Habenseite. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den Mitaufsteiger 1. FC Köln belegt, beträgt fünf Zähler. Jena ist auch die Mannschaft mit den meisten Gegentoren (52). Alle anderen Teams blieben unter der Marke von 40 Gegentoren. Recht häufig hinter sich greifen mussten dabei auch die Torhüterinnen des SC Freiburg (34) und des 1. FC Köln (33). Bei den erzielten Toren rangiert der Tabellenvorletzte MSV Duisburg (neun) ganz hinten. Jena (zehn) und der SC Sand (14) präsentierten sich ebenfalls nicht sonderlich treffsicher.

Hopp oder top: "Sekt oder Selters" hieß es bisher für den 1. FFC Turbine Potsdam. Als einziges Team hat der FFC (Rang fünf mit 21 Punkten) noch kein Unentschieden auf dem Konto. Sieben Siege und sechs Niederlage stehen zu Buche. Die meisten Remis sammelten der 1. FFC Frankfurt und der SC Freiburg (jeweils drei).

Viererpack von Hoffenheims Waßmuth

Rekord am 5. Spieltag: Den 5. Spieltag dürfte Tabea Waßmuth so schnell nicht vergessen. Die 23 Jahre alte Offensivspielerin der TSG Hoffenheim führte ihre Mannschaft mit einem Viererpack nahezu im Alleingang zum 5:1-Auswärtserfolg über den SC Freiburg. Häufiger traf in dieser Saison keine andere Spielerin in einer Partie. Insgesamt kommt Waßmuth nach neun Einsätzen auf sieben Treffer. Ihre persönliche Bestmarke aus der Vorsaison (acht Tore) hat sie damit schon fast erreicht. Ligaweit liegt sie mit ihren sieben Toren auf Rang sieben der Torschützinnenliste.

1,5 Treffer pro Spiel: Von dieser Quote können viele Stürmerinnen nur träumen. Pernille Harder, Stürmerin des Spitzenreiters VfL Wolfsburg, führt die Torjägerinnen-Statistik mit 18 Treffern an. Die 27 Jahre alte Dänin benötigte dafür gerade einmal zwölf Einsätze. Das entspricht einer Quote von 1,5 Toren pro Begegnung. Gleich viermal steuerte Harder einen Dreierpack bei. Unter anderem gelangen ihr beim 8:0 in Freiburg, dem bisher höchsten Sieg einer Mannschaft in dieser Spielzeit, drei Tore. Nur bei drei ihrer Einsätze ging die Stürmerin der "Wölfinnen" leer aus. Noch in Sichtweite zu Harder befinden sich Nicole Billa von der TSG Hoffenheim mit 14 Treffern und Lara Prasnikar vom 1. FFC Turbine Potsdam mit 13 Toren auf den Plätzen zwei und drei.

Von Sand nach Köln: Im Jubiläumsjahr 2020 wartet auf Sascha Glass eine neue Herausforderung. Der 47-Jährige übernimmt zum 1. Januar 2020 den Trainerposten beim abstiegsbedrohten 1. FC Köln. Glass war zuletzt Trainer des Ligakonkurrenten SC Sand und hatte dort seinen Vertrag im Dezember 2019 aufgelöst. Er tritt die Nachfolge von Willi Breuer an, der sich mit der sportlichen Führung des 1. FC Köln darauf verständigt hatte, seinen Posten ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant zu übergeben. Breuer, so etwas wie der "Mr. Frauenfußball" beim 1. FC Köln, erklärte: "Ich bin jetzt 65 Jahre alt und denke, dass dies ein guter Zeitpunkt ist, den Weg für einen jüngeren Kollegen frei zu machen. Wir können für die wichtige Rückrunde mit Sascha noch einmal einen neuen Impuls für den Klassenerhalt setzen. Das wäre für den Frauenfußball beim FC, dem ich mit ganzem Herzen verbunden bin, ein großer Erfolg und extrem positiver Schritt. Ich wünsche Sascha und den Mädels, dass sie das packen. Wo und wann immer ich gebraucht werde, werde ich meinen Teil dazu gerne beitragen."

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