Wolfsburg vs. Hannover: Das Niedersachsenderby im Faktencheck

Zum 29. Mal treffen der VfL Wolfsburg und Aufsteiger Hannover 96 am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) in der Bundesliga aufeinander. DFB.de macht den Faktencheck zum Niedersachsenderby in der Volkswagen Arena am 3. Spieltag.

DER DIREKTE VERGLEICH: Im direkten Vergleich liegt der VfL nur ganz leicht vorne. Insgesamt trafen die beiden Teams bisher 43-mal aufeinander - bei 18 Siegen für Wolfsburg und 17 für Hannover (acht Remis). In der Bundesliga spricht die Bilanz deutlich für die Gastgeber: In 28 Duellen gewann Wolfsburg 14-mal (neun Niederlagen, fünf Remis). Zu Hause gingen die Wolfsburger in 22 Partien zwölfmal als Sieger vom Platz (sechs Niederlagen, vier Remis). Allerdings liegt der letzte Heimsieg gegen die Hannoveraner, die nur eins der letzten vier Gastspiele in der Bundesliga (am 14. Mai 2016 mit einem 1:3 bei Bayern München) verloren, fast sechs Jahre zurück - ein 4:1 im November 2011 unter Trainer war Felix Magath. Beim jüngsten Duell in der Bundesliga-Rückrunde der Saison 2015/2016 setzten sich die Wölfe in Hannover 4:0 (1:0) durch.

AUSGANGSLAGE: Die Wolfsburger, die sich in der vergangenen Saison erst in der Relegation vor dem Abstieg retteten, konnten sich nach der deutlichen 0:3 (0:2)-Auftaktniederlage gegen Borussia Dortmund rehabilitieren und setzten sich am vergangenen Spieltag 1:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt durch. "Ich habe einen ganz anderen Anspruch an uns", sagte Wolfsburgs Torschütze Daniel Didavi (22.) dennoch nach der Partie. Auch Trainer Andries Jonker sah nach dem knappen Sieg noch Platz für Verbesserungen: "Wir haben um jeden Meter gekämpft - bis zur 94. Minute. Es war ein sehr umkämpfter Sieg. Fußballerisch ist noch Luft nach oben." In einem Testspiel während der Länderspielpause fuhr Wolfsburg einen souveränen Sieg ein. Die Niedersachsen bezwangen den Zweitligisten Erzgebirge Aue 3:0 (0:0).

Beim Bundesliga-Rückkehrer aus Hannover könnte die bisherige Ausbeute nicht besser sein. Mit einem 1:0 (0:0)-Auftaktsieg beim 1. FSV Mainz 05 und einem 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Schalke 04 steht der Aufsteiger in der Spitzengruppe der Bundesliga. "Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben. Es war natürlich ein besonderes Spiel. Aber das Wichtigste ist, dass wir mit sechs Punkten in die Länderspielpause gehen", sagte Trainer André Breitenreiter nach der Partie auf Schalke. Auch Hannover nutzte die Länderspielpause für einen Test und gewann gegen den Fünftligisten Arminia Hannover mit 7:0 (5:0).

EIN 1:0?: Beide Teams gewannen ihre vergangenen Duelle knapp, aber effizient mit 1:0. Wolfsburg setzte sich in vier der vergangenen fünf Pflichtspiele 1:0 durch und feierte zudem jeden der acht Siege unter der Regie von Trainer Andries Jonker ohne Gegentor. Hannover startete mit zwei 1:0-Siegen in die Bundesligasaison und ist neben Borussia Dortmund der bis dato einzige Bundesligist ohne Gegentreffer.

BREITENREITERS SERIE: Unter Trainer André Breitenreiter ist Hannover in den bisherigen zwölf Partien ungeschlagen (neun Siege, drei Remis) und feierte in der Bundesliga und 2. Liga acht Zu-Null-Siege. Nur unter dem ehemaligen Coach Ralf Rangnick blieb Hannover länger unbesiegt: in den ersten 20 Pflichtspielen der Saison 2001/2002 (13 Siege, sieben Remis).

MÖGLICHER REKORD: Zwei Spiele, zwei Siege: Sechs Punkte nach zwei Spieltagen fuhr Hannover zuletzt vor sechs Jahren ein. Drei Siege nach drei Spieltagen wären ein neuer Rekord. Außerdem: Wenn die Hannoveraner ins Wolfsburger Netz treffen, bejubeln sie ihr 500. Auswärtstor in der Bundesliga.

HANNOVERS REKORDTRANSFER: Fünf Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Hannovers-Rekordtransfer Jonathas gegen Schalke 04 in seinem ersten Spiel den Siegtreffer (67.). Vorausgegangen war ein Fehler von Schalkes Thilo Kehrer, den Marvin Bakalorz zur Vorlage für den Mann aus Brasilien nutzte.

GOMEZ GEGEN HANNOVER: Für Wolfsburgs Stürmer Mario Gomez gehört Hannover scheinbar zu den Lieblingsgegnern: In seinen vergangenen zehn Bundesligaspielen gegen die 96er erzielte der Nationalspieler zehn Tore - seine zweitmeisten Treffer gegen einen Bundesligaverein. Der neue Kapitän wartet noch auf sein erstes Saisontor.

RÜCKKEHR: Hannover-Trainer André Breitenreiter spielte von 1998 bis 1999 für Wolfsburg. Der damalige Stürmer traf dabei in 24 Bundesligapartien einmal.

PERSONALIEN: Den VfL beschäftigen erneut Personalsorgen in der Abwehr. Marcel Tisserand kehrte mit einer Oberschenkelverletzung von der Länderspielreise mit der Nationalmannschaft der Demokratischen Republik Kongo zurück und Ignacio Camacho hat Probleme am Sprunggelenk. Der Einsatz der beiden Abwehrspieler ist fraglich: "Wenn wir durch einen Einsatz eine längerfristige Verletzung riskieren, werden wir diese Spieler nicht aufstellen. Wir werden uns etwas einfallen lassen", sagt Jonker.

STIMMEN ZUM SPIEL: Hannover zeigt sich nach dem gelungenen Saisonstart selbstbewusst: "Wir nehmen die Euphorie gerne mit und wissen, dass wir schwer zu schlagen sind", sagt Breitenreiter. Allerdings geht der 43-Jährige auch mit einer gewissen Demut in das anstehenden Duell: "Es wird sicherlich ein spannendes Spiel, Wolfsburg hat ganz andere Ambitionen, ganz andere Möglichkeiten als wir - von daher fahren wir dort nach wie vor als Außenseiter hin. Auch wenn wir sechs Punkte haben".

Wolfsburg und Trainer Jonker wissen um den guten Saisonstart der Gäste und werden Hannover nicht unterschätzen: "Wir haben uns beide bisherigen 96-Saisonspiele angeschaut. Ich erwarte, dass sie mit guter Laune hierherkommen und Selbstvertrauen haben werden. Aber wir spielen zu Hause und werden uns wehren", betont der Niederländer. "Nach zwei Siegen zum Auftakt können wir Hannover 96 gar nicht unterschätzen. Es gibt keine Mannschaft in der Bundesliga, von der man in diesem Jahr sagen kann, die haben weniger drauf als andere. Aber wir sind dennoch überzeugt, Hannover schlagen zu können."

[sid/hk]

Zum 29. Mal treffen der VfL Wolfsburg und Aufsteiger Hannover 96 am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) in der Bundesliga aufeinander. DFB.de macht den Faktencheck zum Niedersachsenderby in der Volkswagen Arena am 3. Spieltag.

DER DIREKTE VERGLEICH: Im direkten Vergleich liegt der VfL nur ganz leicht vorne. Insgesamt trafen die beiden Teams bisher 43-mal aufeinander - bei 18 Siegen für Wolfsburg und 17 für Hannover (acht Remis). In der Bundesliga spricht die Bilanz deutlich für die Gastgeber: In 28 Duellen gewann Wolfsburg 14-mal (neun Niederlagen, fünf Remis). Zu Hause gingen die Wolfsburger in 22 Partien zwölfmal als Sieger vom Platz (sechs Niederlagen, vier Remis). Allerdings liegt der letzte Heimsieg gegen die Hannoveraner, die nur eins der letzten vier Gastspiele in der Bundesliga (am 14. Mai 2016 mit einem 1:3 bei Bayern München) verloren, fast sechs Jahre zurück - ein 4:1 im November 2011 unter Trainer war Felix Magath. Beim jüngsten Duell in der Bundesliga-Rückrunde der Saison 2015/2016 setzten sich die Wölfe in Hannover 4:0 (1:0) durch.

AUSGANGSLAGE: Die Wolfsburger, die sich in der vergangenen Saison erst in der Relegation vor dem Abstieg retteten, konnten sich nach der deutlichen 0:3 (0:2)-Auftaktniederlage gegen Borussia Dortmund rehabilitieren und setzten sich am vergangenen Spieltag 1:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt durch. "Ich habe einen ganz anderen Anspruch an uns", sagte Wolfsburgs Torschütze Daniel Didavi (22.) dennoch nach der Partie. Auch Trainer Andries Jonker sah nach dem knappen Sieg noch Platz für Verbesserungen: "Wir haben um jeden Meter gekämpft - bis zur 94. Minute. Es war ein sehr umkämpfter Sieg. Fußballerisch ist noch Luft nach oben." In einem Testspiel während der Länderspielpause fuhr Wolfsburg einen souveränen Sieg ein. Die Niedersachsen bezwangen den Zweitligisten Erzgebirge Aue 3:0 (0:0).

Beim Bundesliga-Rückkehrer aus Hannover könnte die bisherige Ausbeute nicht besser sein. Mit einem 1:0 (0:0)-Auftaktsieg beim 1. FSV Mainz 05 und einem 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Schalke 04 steht der Aufsteiger in der Spitzengruppe der Bundesliga. "Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben. Es war natürlich ein besonderes Spiel. Aber das Wichtigste ist, dass wir mit sechs Punkten in die Länderspielpause gehen", sagte Trainer André Breitenreiter nach der Partie auf Schalke. Auch Hannover nutzte die Länderspielpause für einen Test und gewann gegen den Fünftligisten Arminia Hannover mit 7:0 (5:0).

EIN 1:0?: Beide Teams gewannen ihre vergangenen Duelle knapp, aber effizient mit 1:0. Wolfsburg setzte sich in vier der vergangenen fünf Pflichtspiele 1:0 durch und feierte zudem jeden der acht Siege unter der Regie von Trainer Andries Jonker ohne Gegentor. Hannover startete mit zwei 1:0-Siegen in die Bundesligasaison und ist neben Borussia Dortmund der bis dato einzige Bundesligist ohne Gegentreffer.

BREITENREITERS SERIE: Unter Trainer André Breitenreiter ist Hannover in den bisherigen zwölf Partien ungeschlagen (neun Siege, drei Remis) und feierte in der Bundesliga und 2. Liga acht Zu-Null-Siege. Nur unter dem ehemaligen Coach Ralf Rangnick blieb Hannover länger unbesiegt: in den ersten 20 Pflichtspielen der Saison 2001/2002 (13 Siege, sieben Remis).

MÖGLICHER REKORD: Zwei Spiele, zwei Siege: Sechs Punkte nach zwei Spieltagen fuhr Hannover zuletzt vor sechs Jahren ein. Drei Siege nach drei Spieltagen wären ein neuer Rekord. Außerdem: Wenn die Hannoveraner ins Wolfsburger Netz treffen, bejubeln sie ihr 500. Auswärtstor in der Bundesliga.

HANNOVERS REKORDTRANSFER: Fünf Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Hannovers-Rekordtransfer Jonathas gegen Schalke 04 in seinem ersten Spiel den Siegtreffer (67.). Vorausgegangen war ein Fehler von Schalkes Thilo Kehrer, den Marvin Bakalorz zur Vorlage für den Mann aus Brasilien nutzte.

GOMEZ GEGEN HANNOVER: Für Wolfsburgs Stürmer Mario Gomez gehört Hannover scheinbar zu den Lieblingsgegnern: In seinen vergangenen zehn Bundesligaspielen gegen die 96er erzielte der Nationalspieler zehn Tore - seine zweitmeisten Treffer gegen einen Bundesligaverein. Der neue Kapitän wartet noch auf sein erstes Saisontor.

RÜCKKEHR: Hannover-Trainer André Breitenreiter spielte von 1998 bis 1999 für Wolfsburg. Der damalige Stürmer traf dabei in 24 Bundesligapartien einmal.

PERSONALIEN: Den VfL beschäftigen erneut Personalsorgen in der Abwehr. Marcel Tisserand kehrte mit einer Oberschenkelverletzung von der Länderspielreise mit der Nationalmannschaft der Demokratischen Republik Kongo zurück und Ignacio Camacho hat Probleme am Sprunggelenk. Der Einsatz der beiden Abwehrspieler ist fraglich: "Wenn wir durch einen Einsatz eine längerfristige Verletzung riskieren, werden wir diese Spieler nicht aufstellen. Wir werden uns etwas einfallen lassen", sagt Jonker.

STIMMEN ZUM SPIEL: Hannover zeigt sich nach dem gelungenen Saisonstart selbstbewusst: "Wir nehmen die Euphorie gerne mit und wissen, dass wir schwer zu schlagen sind", sagt Breitenreiter. Allerdings geht der 43-Jährige auch mit einer gewissen Demut in das anstehenden Duell: "Es wird sicherlich ein spannendes Spiel, Wolfsburg hat ganz andere Ambitionen, ganz andere Möglichkeiten als wir - von daher fahren wir dort nach wie vor als Außenseiter hin. Auch wenn wir sechs Punkte haben".

Wolfsburg und Trainer Jonker wissen um den guten Saisonstart der Gäste und werden Hannover nicht unterschätzen: "Wir haben uns beide bisherigen 96-Saisonspiele angeschaut. Ich erwarte, dass sie mit guter Laune hierherkommen und Selbstvertrauen haben werden. Aber wir spielen zu Hause und werden uns wehren", betont der Niederländer. "Nach zwei Siegen zum Auftakt können wir Hannover 96 gar nicht unterschätzen. Es gibt keine Mannschaft in der Bundesliga, von der man in diesem Jahr sagen kann, die haben weniger drauf als andere. Aber wir sind dennoch überzeugt, Hannover schlagen zu können."

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