Wolfsburg gegen Bayern: "Kleinigkeiten machen den Unterschied"

Meister gegen Vizemeister - in der Allianz Frauen-Bundesliga steht zum Abschluss des 10. Spieltages ein ganz besonderes Duell auf dem Programm. Wenn der VfL Wolfsburg heute (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV, Sport1 und Telekom Sport) den FC Bayern München erwartet, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die derzeit nur durch ein einziges Tor getrennt sind. Wer kann ein Ausrufezeichen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft setzen und den SC Freiburg an der Tabellenspitze ablösen? Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Wolfsburgs Leistungsträgerin Lara Dickenmann und Bayern-Kapitänin Melanie Behringer, beide 32 Jahre alt, über das Prestigeduell und den Titelkampf, der so spannend ist wie.

DFB.de: Frau Behringer, Frau Dickenmann, die Parallelen sind beeindruckend: beide Mannschaften haben sieben Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto. Das Unentschieden war jeweils ein 2:2 gegen Potsdam, die Niederlage jeweils ein 0:1 gegen Freiburg.

Lara Dickenmann: Das sind tatsächlich erstaunliche Parallelen. Das zeigt meiner Meinung nach deutlich, dass uns ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Der einzige minimale Unterschied ist der, dass wir ein Tor mehr geschossen haben und deshalb im Moment vor Bayern stehen. Sonst ist alles gleich.

Melanie Behringer: Ich hatte diese extremen Parallelen mit den Ergebnissen gegen Freiburg und Potsdam gar nicht so auf dem Schirm. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns alle auf ein sehr, sehr spannendes Spiel freuen können. Wir möchten unsere gute Serie gerne fortsetzen.

Dickenmann: Ich habe bis jetzt, ehrlich gesagt, nicht so viele Begegnungen des FC Bayern verfolgen können. Aber man hat ja schon vom ersten Spieltag an erkennen können, dass München auf dem Papier unser größter Konkurrent sein wird, wenn es um die Deutsche Meisterschaft geht. In den vergangenen Jahren war es schließlich genauso. Dass wir jetzt so kurz vor der Winterpause fast gleichauf sind, bestätigt diese These.

DFB.de: Freiburg und Frankfurt sind auch im Rennen.

Dickenmann: Das zeigt, wie gut auch die anderen Teams sind und wie ausgeglichen die Bundesliga ist. Das ist echt eine coole und spannende Sache für den Frauenfußball in Deutschland.

Behringer: Ich sehe es ganz ähnlich. In Freiburg entwickelt sich etwas richtig Gutes. Sie haben starke und vor allem junge Spielerinnen in ihren Reihen. Dort wird richtig gute Arbeit gemacht.

Dickenmann: Ich kann mir gut vorstellen, dass es bis zum Ende einen Vierkampf um den Titel geben wird. Vielleicht kann auch Potsdam noch mal eingreifen, da bin ich gespannt. Letztlich kommt es auch darauf an, wie die Teams vom Verletzungspech verschont bleiben. Wir sind in der Breite so gut aufgestellt, dass wir den einen oder anderen Ausfall verkraften können. Ich hoffe natürlich, dass wir ohne größere Ausfälle durch die Saison kommen. Ein Team wie die Bayern ist sicher auch in der Lage, Verletzungen zu kompensieren.



Meister gegen Vizemeister - in der Allianz Frauen-Bundesliga steht zum Abschluss des 10. Spieltages ein ganz besonderes Duell auf dem Programm. Wenn der VfL Wolfsburg heute (ab 18 Uhr, live auf DFB-TV, Sport1 und Telekom Sport) den FC Bayern München erwartet, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die derzeit nur durch ein einziges Tor getrennt sind. Wer kann ein Ausrufezeichen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft setzen und den SC Freiburg an der Tabellenspitze ablösen? Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Wolfsburgs Leistungsträgerin Lara Dickenmann und Bayern-Kapitänin Melanie Behringer, beide 32 Jahre alt, über das Prestigeduell und den Titelkampf, der so spannend ist wie.

DFB.de: Frau Behringer, Frau Dickenmann, die Parallelen sind beeindruckend: beide Mannschaften haben sieben Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage auf dem Konto. Das Unentschieden war jeweils ein 2:2 gegen Potsdam, die Niederlage jeweils ein 0:1 gegen Freiburg.

Lara Dickenmann: Das sind tatsächlich erstaunliche Parallelen. Das zeigt meiner Meinung nach deutlich, dass uns ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Der einzige minimale Unterschied ist der, dass wir ein Tor mehr geschossen haben und deshalb im Moment vor Bayern stehen. Sonst ist alles gleich.

Melanie Behringer: Ich hatte diese extremen Parallelen mit den Ergebnissen gegen Freiburg und Potsdam gar nicht so auf dem Schirm. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns alle auf ein sehr, sehr spannendes Spiel freuen können. Wir möchten unsere gute Serie gerne fortsetzen.

Dickenmann: Ich habe bis jetzt, ehrlich gesagt, nicht so viele Begegnungen des FC Bayern verfolgen können. Aber man hat ja schon vom ersten Spieltag an erkennen können, dass München auf dem Papier unser größter Konkurrent sein wird, wenn es um die Deutsche Meisterschaft geht. In den vergangenen Jahren war es schließlich genauso. Dass wir jetzt so kurz vor der Winterpause fast gleichauf sind, bestätigt diese These.

DFB.de: Freiburg und Frankfurt sind auch im Rennen.

Dickenmann: Das zeigt, wie gut auch die anderen Teams sind und wie ausgeglichen die Bundesliga ist. Das ist echt eine coole und spannende Sache für den Frauenfußball in Deutschland.

Behringer: Ich sehe es ganz ähnlich. In Freiburg entwickelt sich etwas richtig Gutes. Sie haben starke und vor allem junge Spielerinnen in ihren Reihen. Dort wird richtig gute Arbeit gemacht.

Dickenmann: Ich kann mir gut vorstellen, dass es bis zum Ende einen Vierkampf um den Titel geben wird. Vielleicht kann auch Potsdam noch mal eingreifen, da bin ich gespannt. Letztlich kommt es auch darauf an, wie die Teams vom Verletzungspech verschont bleiben. Wir sind in der Breite so gut aufgestellt, dass wir den einen oder anderen Ausfall verkraften können. Ich hoffe natürlich, dass wir ohne größere Ausfälle durch die Saison kommen. Ein Team wie die Bayern ist sicher auch in der Lage, Verletzungen zu kompensieren.

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DFB.de: Überrascht es Sie, dass auch Freiburg und Frankfurt ganz oben dabei sind?

Dickenmann: Die Freiburgerinnen hatte ich eigentlich immer auf dem Zettel. Ich bin jetzt seit fast drei Jahren in der Frauen-Bundesliga, und in dieser Zeit haben die sich kontinuierlich verbessert. Ich finde, dass sie richtig guten Fußball spielen. Wenn alle gesund bleiben, können sie uns bis zum Schluss gefährlich bleiben. Sie haben vor allem einige junge und sehr talentierte Spielerinnen. Die beiden letzten Begegnungen dort haben wir verloren, alleine schon deshalb nehmen wir Freiburg sehr ernst.

Behringer: Mir war eigentlich klar, dass sie mittelfristig in die Spitzengruppe vordringen werden. Sie sind jetzt wirklich sehr nah dran.

DFB.de:Und Frankfurt?

Dickenmann: Sie hatten Anfang des Jahres einen Trainerwechsel. Seitdem läuft es dort richtig gut. Die Resultate sprechen aus meiner Sicht eine eindeutige Sprache, das 3:0 zuletzt in Freiburg war ein echtes Ausrufezeichen. Nach dem großen Umbruch im Kader hatte ich Frankfurt, ehrlich gesagt, nicht so stark erwartet. Umso größer ist mein Respekt vor deren Leistungen bisher.

Behringer: Von Frankfurts starkem Auftreten bisher bin ich persönlich etwas überrascht. Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Aber es ist gut für die Frauen-Bundesliga. Es bleibt spannend bis zum Schluss - oben genauso wie unten.

DFB.de: Ist die Allianz Frauen-Bundesliga in diesem Jahr möglicherweise so ausgeglichen wie nie zuvor?

Dickenmann: Diesen Eindruck teile ich. Und ich finde es ganz großartig. Man muss wirklich Woche für Woche eine Topleistung bringen, um die Punkte zu holen. Ich habe ja lange bei Olympique Lyon gespielt. Da war schon vorher eigentlich immer klar, dass wir die Meisterschaft und wahrscheinlich auch den französischen Pokal holen werden. Klar, es gab dort mit Paris und Montpellier auch gute Gegner. Aber das war kein Vergleich zur Situation in Deutschland. In den anderen Begegnungen hat man teilweise auch mit 80 Prozent der Leistung sicher die Punkte geholt. Wenn man hier deutscher Meister werden will, muss man das ganze Jahr über richtig hart arbeiten. Das ist für mich deshalb die Königsdisziplin.

Behringer: Es ist doch ein tolles Zeichen, dass nicht immer schon im Vorfeld klar ist, wer Meister wird und wer in die Champions League einziehen kann. In den vergangenen Jahren hatten wir teilweise schon drei Teams, die ganz oben eine gute Rolle gespielt haben. Wenn wir jetzt auch noch Potsdam dazu nehmen, sind wir schon bei fünf Mannschaften - also fast die halbe Liga. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Entscheidungen tatsächlich erst am letzten Spieltag fallen werden. Das ist doch großartig.

DFB.de: Wie haben Sie die Saison bisher erlebt?

Dickenmann: Wir haben lange ganz oben gestanden. Der Start war ziemlich perfekt aus unserer Sicht, wir konnten die meisten Partien recht klar gewinnen. Dann kamen die beiden Begegnungen, dir wir leider aus der Hand gegeben haben - 2:2 gegen Potsdam und 0:1 gegen Freiburg. Da haben wir uns teilweise selbst im Weg gestanden, das hat uns wehgetan. Danach standen plötzlich die Freiburgerinnen ganz oben, die dann wiederum gegen Frankfurt verloren haben. Seitdem sind wir wieder Spitzenreiter. Es geht also wirklich hin und her, das macht es unglaublich spannend aus meiner Sicht.

Behringer: Wir haben direkt am zweiten Spieltag zuh Hause gegen Freiburg verloren. Vielleicht war das ein Warnschuss genau zur richtigen Zeit. Danach haben wir uns kontinuierlich gesteigert und können bis jetzt sehr zufrieden sein. Wir hatten einige schwierige Spiele, die wir dennoch für uns entscheiden konnten. Das ist wichtig, weil wir klare Ziele haben: Wir wollen bis zum Schluss oben dabei sein und uns wieder für die Champions League qualifizieren.

DFB.de: Bislang war München in dieser Saison noch nicht Spitzenreiter. Steht der FC Bayern nach dem Duell in Wolfsburg ganz oben, Frau Behringer?

Behringer: Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Und wenn uns das gelingt, sind wir automatischer Erster. Aber wir wissen, dass Wolfsburg vor allem zu Hause extrem stark ist. Wenn wir nicht als Verlierer vom Platz gehen wollen, müssen wir dort unser bestes Spiel zeigen - und das ist unser Mindestziel.

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DFB.de: Welche Gefühle überwiegen vor dem Duell?

Dickenmann: Es wird ein Riesenspiel. Wir freuen uns extrem auf die Begegnung, es sind immer sehr enge Duelle mit den Bayern. Kleinigkeiten werden den Unterschied ausmachen, darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir haben Respekt, aber wir wollen München gerne etwas distanzieren. Es ist außerdem unser letztes Heimspiel vor Weihnachten. Da wollen wir noch mal alles geben, was in unserer Macht steht.

Behringer: Auch ich freue mich riesig. Es ist ein Livespiel unter Flutlicht. Es werden viele Zuschauer im Stadion sein, die die Wolfsburgerinnen unterstützen werden. Das sind doch tolle Voraussetzungen. Und wir wollen unseren Beitrag zu einem attraktiven Abend leisten und nicht verlieren. Wenn uns das gelingt, können wir zufrieden sein. Danach treffen wir noch auf Frankfurt, das wird das nächste Topspiel. Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause gehen.

DFB.de: Trotz aller angesprochenen Parallelen: Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Klubs?

Dickenmann: Ich habe immer das Gefühl, dass Bayern traditionell etwas defensiver agiert als wir. Aber ich möchte jetzt im Vorfeld nicht zu tief in die Analyse gehen. Klar ist, dass sie Spielerinnen in ihren Reihen haben, die an einem guten Tag ein Spiel durch ihre individuelle Klasse entscheiden können. Wir haben jedoch einen guten Lauf im Moment, und den wollen wir auch gegen München fortsetzen. Wir müssen uns viele Chancen herausspielen, die Tore fallen dann ganz automatisch.

Behringer: Ich sehe es ähnlich wie Lara. Wolfsburg hat riesige Qualitäten in der Offensive. Wir kommen eher über eine mannschaftlich geschlossene Leistung und eine starke Abwehr. Bei uns wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.

DFB.de: Kürzlich ist Ihr DFB-Pokalspiel bei Zweitligist BV Cloppenburg den Wetterverhältnissen zum Opfer gefallen, Frau Dickenmann. Kann das ein Nachteil sein?

Dickenmann: Optimal wäre es wahrscheinlich schon gewesen, wenn wir gespielt hätten. Aber das ist jetzt alles hinfällig. Es ging nicht, und damit müssen wir leben. Wir werden in dieser kurzen Zeit den Rhythmus nicht verloren haben. Ich mache mir keine Sorgen, dass das zu diesem Zeitpunkt in der Saison ein Nachteil für uns sein könnte.

DFB.de: Frau Behringer, Sie haben im Achtelfinale 4:0 beim SV Meppen gewonnen. Sind Sie gewappnet für Wolfsburg?

Behringer: Auf jeden Fall. Wir sind im Rhythmus geblieben, Wolfsburg hingegen konnte sich etwas mehr ausruhen. Mal sehen, was im direkten Duell passiert. Dann sind wir schlauer.

DFB.de: Kennen Sie sich eigentlich auch persönlich?

Dickenmann: Nein, wir kennen uns eigentlich nur von unseren Begegnungen auf dem Platz. Fußballerisch habe ich eine sehr hohe Meinung von ihr. Wir sind ja gleich alt und damit ziemlich erfahren. Melanie hat für mich früher immer die deutsche Nationalmannschaft verkörpert. Sie hat viele große Titel geholt, auf jeden Fall mehr als ich. Und auch beim FC Bayern sehe ich sie schon als Herz der Mannschaft. Sie hat Präsenz auf dem Feld und gibt das Tempo vor. Außerdem kann sie eine Mannschaft mitreißen und ist bei Standards immer gefährlich. Eins unserer Ziele muss es sein, dass wir sie aus dem Spiel nehmen.

Behringer: Ich finde Lara seit Jahren schon richtig stark. Meiner Meinung nach hätte sie durchaus auch mal eine Nominierung zur Weltfußballerin verdient gehabt. Sie hat eine sehr gute Technik und strahlt immer eine große Ruhe aus. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie bei uns spielen würde... (lacht)

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