Wolfgang Niersbach: "Lächeln löst jedes Problem leichter"

Am 27. Oktober 2007 wurde Wolfgang Niersbach zum neuen Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes berufen. Die ersten 100 Tage liegen hinter ihm. Die Forderungen an und die Herausforderungen für den höchsten DFB-Angestellten haben sich durch den Wechsel an der Spitze des Hauptamts nicht geändert. Gleichwohl gelingt es ihm bereits, neue eigene Akzente zu setzen, wobei er zielstrebig, gewitzt, mit beachtlichem Tempo und pointierter Meinungsfreudigkeit zur Sache kommt. Für die Interessen des deutschen Fußballs setzt sich der 57-jährige Düsseldorfer nicht minder enthusiastisch ein als sein langjähriger, höchst verdienstvoller Vorgänger und Freund Horst R. Schmidt. Doch er tut dies – natürlich – ein Stück anders.

Im "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Redakteur Wolfgang Tobien zieht Niersbach eine erste Zwischenbilanz und verdeutlicht, dass hohe Qualitätsstandards vor allem im Elite- und Leistungsfußball für ihn absolute Priorität haben. Er nennt die wichtigsten Vorhaben in diesem Jahr und erklärt, welche Bedeutung für ihn die politische Komponente seines neuen Amtes hat. Er beschreibt sein persönliches Verhältnis zu UEFA-Präsident Michel Platini und erläutert seinen Führungsstil. Kein Zweifel: Wolfgang Niersbach, der seit 20 Jahren beim DFB beschäftigt ist und für den Fußball noch viel länger eine Herzensangelegenheit ist und bleibt, hat sich auch als Generalsekretär seinen scharfen Blick nicht nur für das dienstlich Notwendige, sondern auch für den zwischenmenschlichen Bereich bewahrt.

Frage: Am 3. Februar 2008 lagen die ersten 100 Tage als DFB-Generalsekretär hinter Ihnen. Können Sie eine pauschale Zwischenbilanz ziehen?

Wolfgang Niersbach: Es hat sich bestätigt, was ich schon vorher wusste – dass mich mit dieser Aufgabe eine Herausforderung in neuen Dimensionen erwartet. Tagtäglich gibt es eine Vielzahl von Themen, auch schwierigen Themen. Für mich ist aber wichtig, dass bei aller Belastung die Freude nicht zu kurz kommt. Es bereitet mir wirklich große Freude, wie das ganze Team hier in der DFB-Zentrale mitzieht und wie reibungslos das Zusammenspiel zwischen Ehrenamt und Hauptamt funktioniert.

Frage: Waren diese 100 Tage eher ein Eingewöhnungsprozess oder konnten Sie schon eigene Akzente setzen?

Niersbach: Einen Aspekt meines Arbeitsstils versuche ich mir zu bewahren, nämlich Dinge nie lange liegen zu lassen. Das heißt, auch schwierige Entscheidungen schnell auf den Weg zu bringen. Wir haben zum Beispiel wenige Tage nach dem Bundestag im Oktober 2007 den Zuschlag für die Ausrichtung der Frauen-WM 2011 bekommen und schon jetzt haben wir klare Strukturen in unserem OK. Die nötigen Personalverträge sind abgeschlossen, erste Gespräche mit den Sponsoren fanden statt, mit der FIFA sind wir intensiv in Kontakt. Dies ist ein Beispiel, dass ich versuche, mit ganzer Kraft aufs Tempo zu drücken.

Frage: Es ist sicherlich kein Zufall, dass im neuen von Ihnen entworfenen DFB-Organigramm der Bereich Nationalmannschaft mit dem Bundestrainer und Team-Manager direkt dem Generalsekretariat zugeordnet ist?

Niersbach: Mir war aufgefallen, dass in dem bisherigen Organigramm der wichtigste Angestellte des DFB nicht aufgetaucht ist. Das lag natürlich auch daran, dass der Bundestrainer keine Residenzpflicht im Raum Frankfurt hat. Dennoch sollte dokumentiert werden, dass wir alle zusammen gehören. Insofern finde ich es richtig, dass Joachim Löw sich klar wiederfindet im Organigramm, weil er unser wichtigster sportlicher Kopf ist. Dies gilt auch für Oliver Bierhoff. Mit dieser Zuordnung soll zum Ausdruck kommen, dass bei allen operativen Handlungen der Erfolg der Nationalmannschaft höchste Priorität hat. Wir müssen uns immer bewusst sein, dass das Image des DFB entscheidend von der Nationalmannschaft geprägt wird. Alles was mit Reputation, Tradition und wirtschaftlicher Stabilität unseres Verbandes zu tun hat, hängt davon ab.



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Am 27. Oktober 2007 wurde Wolfgang Niersbach zum neuen Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes berufen. Die ersten 100 Tage liegen hinter ihm. Die Forderungen an und die Herausforderungen für den höchsten DFB-Angestellten haben sich durch den Wechsel an der Spitze des Hauptamts nicht geändert. Gleichwohl gelingt es ihm bereits, neue eigene Akzente zu setzen, wobei er zielstrebig, gewitzt, mit beachtlichem Tempo und pointierter Meinungsfreudigkeit zur Sache kommt. Für die Interessen des deutschen Fußballs setzt sich der 57-jährige Düsseldorfer nicht minder enthusiastisch ein als sein langjähriger, höchst verdienstvoller Vorgänger und Freund Horst R. Schmidt. Doch er tut dies – natürlich – ein Stück anders.

Im "DFB.de-Gespräch der Woche" mit DFB-Redakteur Wolfgang Tobien zieht Niersbach eine erste Zwischenbilanz und verdeutlicht, dass hohe Qualitätsstandards vor allem im Elite- und Leistungsfußball für ihn absolute Priorität haben. Er nennt die wichtigsten Vorhaben in diesem Jahr und erklärt, welche Bedeutung für ihn die politische Komponente seines neuen Amtes hat. Er beschreibt sein persönliches Verhältnis zu UEFA-Präsident Michel Platini und erläutert seinen Führungsstil. Kein Zweifel: Wolfgang Niersbach, der seit 20 Jahren beim DFB beschäftigt ist und für den Fußball noch viel länger eine Herzensangelegenheit ist und bleibt, hat sich auch als Generalsekretär seinen scharfen Blick nicht nur für das dienstlich Notwendige, sondern auch für den zwischenmenschlichen Bereich bewahrt.

Frage: Am 3. Februar 2008 lagen die ersten 100 Tage als DFB-Generalsekretär hinter Ihnen. Können Sie eine pauschale Zwischenbilanz ziehen?

Wolfgang Niersbach: Es hat sich bestätigt, was ich schon vorher wusste – dass mich mit dieser Aufgabe eine Herausforderung in neuen Dimensionen erwartet. Tagtäglich gibt es eine Vielzahl von Themen, auch schwierigen Themen. Für mich ist aber wichtig, dass bei aller Belastung die Freude nicht zu kurz kommt. Es bereitet mir wirklich große Freude, wie das ganze Team hier in der DFB-Zentrale mitzieht und wie reibungslos das Zusammenspiel zwischen Ehrenamt und Hauptamt funktioniert.

Frage: Waren diese 100 Tage eher ein Eingewöhnungsprozess oder konnten Sie schon eigene Akzente setzen?

Niersbach: Einen Aspekt meines Arbeitsstils versuche ich mir zu bewahren, nämlich Dinge nie lange liegen zu lassen. Das heißt, auch schwierige Entscheidungen schnell auf den Weg zu bringen. Wir haben zum Beispiel wenige Tage nach dem Bundestag im Oktober 2007 den Zuschlag für die Ausrichtung der Frauen-WM 2011 bekommen und schon jetzt haben wir klare Strukturen in unserem OK. Die nötigen Personalverträge sind abgeschlossen, erste Gespräche mit den Sponsoren fanden statt, mit der FIFA sind wir intensiv in Kontakt. Dies ist ein Beispiel, dass ich versuche, mit ganzer Kraft aufs Tempo zu drücken.

Frage: Es ist sicherlich kein Zufall, dass im neuen von Ihnen entworfenen DFB-Organigramm der Bereich Nationalmannschaft mit dem Bundestrainer und Team-Manager direkt dem Generalsekretariat zugeordnet ist?

Niersbach: Mir war aufgefallen, dass in dem bisherigen Organigramm der wichtigste Angestellte des DFB nicht aufgetaucht ist. Das lag natürlich auch daran, dass der Bundestrainer keine Residenzpflicht im Raum Frankfurt hat. Dennoch sollte dokumentiert werden, dass wir alle zusammen gehören. Insofern finde ich es richtig, dass Joachim Löw sich klar wiederfindet im Organigramm, weil er unser wichtigster sportlicher Kopf ist. Dies gilt auch für Oliver Bierhoff. Mit dieser Zuordnung soll zum Ausdruck kommen, dass bei allen operativen Handlungen der Erfolg der Nationalmannschaft höchste Priorität hat. Wir müssen uns immer bewusst sein, dass das Image des DFB entscheidend von der Nationalmannschaft geprägt wird. Alles was mit Reputation, Tradition und wirtschaftlicher Stabilität unseres Verbandes zu tun hat, hängt davon ab.

Frage: Ist von daher die EM-Endrunde 2008 eine entscheidende Nagelprobe auch für den Generalsekretär?

Niersbach: Das würde ich nicht so sehen, weil eine EM eine sportliche Nagelprobe ist. Wichtig für mich ist, dass von uns im Umfeld alles getan wird, um den Weg für optimalen sportlichen Erfolg zu ebnen. Dennoch gibt es dafür keine Garantie. Selbstverständlich steht die EM 2008 als Topereignis des Jahres im Fokus. Dabei haben wir nach den Enttäuschungen 2000 und 2004 einiges gutzumachen und aufzuholen. Mit den Vertragsverlängerungen im Trainerstab haben wir verdeutlicht, welches Vertrauen wir zu ihm haben. Ein Vertrauen, das über 2008 hinausgeht, egal welches Ergebnis die EM 2008 bringt.

Frage: Um für weitere Zuwachsraten im Hochleistungssport zu sorgen, unterstehen auch die Fachgebiete von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer unmittelbar dem Generalsekretär. Was versprechen Sie sich davon?

Niersbach: Es hat sich in den fast zwei Jahren seit Matthias Sammers Amtsantritt gezeigt, wie wichtig eine führende sportliche Position neben dem Bundestrainer ist. Das Musterbeispiel sind für mich die Franzosen mit Aimé Jaquet, der nach seiner Zeit als Nationaltrainer beim Verband den Job des Technischen Direktor übernommen und häufig im Verborgenen, aber mit großer Wirkung eine Verbandsphilosophie für die Auswahlteams entwickelt hat. Das ist auch bei uns inzwischen geschehen in der Abstimmung zwischen Bundestrainer und Sportdirektor. Daher können wir heute sagen, es gibt eine einheitliche Linie von der A-Mannschaft bis zur U 15. Dafür steht Matthias Sammer.

Frage: Als Generalsekretär sind Sie außerdem verantwortlich für die Umsetzung der von Präsident Dr. Theo Zwanziger mit viel Energie und hohem Tempo vorangetriebenen Projekte zu Themen wie Integration, Schul- Mädchen- und Frauenfußball, soziales Engagement oder Freizeit- und Breitensport, für die der Bau der 1.000 Mini-Spielfelder und andere im Fußball-Entwicklungsplan festgeschriebene Vorhaben stehen. Eine schwierige Aufgabe für einen, der zuletzt als DFB-Direktor für den Leistungssport tätig war?

Niersbach: Nein, weil die Vorgaben glasklar sind. Die Projekte sind beschrieben, die Aufträge erteilt. Wir sind nunmehr für die Umsetzung zuständig. Davon hängt ab, ob wir das von Dr. Zwanziger propagierte große Ziel der gesellschaftlichen Verantwortung und damit auch der Anerkennung realisieren können. In dieser Hinsicht habe ich ein sehr gutes Gefühl, weil die Abstimmung optimal funktioniert. Vor allem deswegen, weil der Präsident, mit dem wir einen glänzenden Repräsentanten im ganzen Land haben, großes Vertrauen in das operative Management setzt und es völlig zu Recht nicht als seine Aufgabe ansieht, sich ins Tagesgeschäft einzuschalten. Dieses Vertrauen möchte ich mit dem Team rechtfertigen.

Frage: Nicht zuletzt ist der Generalsekretär eines der weltgrößten Sportfachverbände auch eine politische, sportpolitische Institution. Sehen Sie das auch so?

Niersbach: Dies verkenne ich nicht. Wir haben ein glänzendes Verhältnis zum DOSB und zur Deutschen Sporthilfe, was in früheren Jahren auch schon anders war. In der großen Familie des deutschen Sports war der DFB mal fast ein Außenseiter gewesen, da er eben eine Sonderstellung besitzt. Wir sind dennoch gut beraten, uns zu dieser Solidargemeinschaft zu bekennen. Nicht von ungefähr ist der letzte Brief an Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble mit der Bitte, den Sport endlich im Grundgesetz zu verankern, von DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach und Dr. Theo Zwanziger gemeinsam unterschrieben worden.

Frage: Würden Sie das vergangene Woche beim UEFA-Kongress in Zagreb wieder als völlig normal und fast freundschaftlich sichtbar gewordene Verhältnis zu UEFA-Präsident Michel Platini unter anderem als Ihren persönlichen Erfolg auf sportpolitischem Parkett bezeichnen?

Niersbach: Generell muss ich sagen, dass ich bei unseren internationalen Aktivitäten stark profitiere von den Kontakten, die rund um die WM 2006 entstanden sind. Mit Franz Beckenbauer bewege ich mich auf der internationalen Schiene sehr gerne und pflege diese Kontakte sorgfältig.

Frage: Insbesondere eben auch zu Michel Platini?

Niersbach: Was ihn betrifft, so kann ich darauf verweisen, dass er mir schon 1988, als ich Pressechef der Euro in Deutschland war, eine sehr persönliche Widmung in ein Buch geschrieben hat. „Amicalment“, steht da geschrieben. Das habe ich ihm kürzlich, als ich bei ihm war, gezeigt, und er war selbst erstaunt, wie lange wir uns schon so freundschaftlich verbunden sind. Er ist total offen mir gegenüber und gibt mir vorab auch vertrauliche Informationen. Ich kann ihn tagtäglich auf dem Handy erreichen, wobei ich hierbei ausdrücklich David Taylor, den UEFA-Generalsekretär, mit einbeziehen möchte.

Frage: Das Organisationskomitee für die Frauen-WM 2011 in Deutschland ist inzwischen an der Arbeit. Als Mitglied des Präsidialausschusses im OK-Aufsichtsrat stehen Sie auch dort in der Verantwortung. In welchem Umfang?

Niersbach: Das Organigramm macht deutlich, dass unser OK operativ mit großer Unabhängigkeit arbeitet, dass aber eine engere Verzahnung mit dem DFB vorhanden ist, als dies 2006 der Fall gewesen war. Mein persönliches Ziel ist es, mich so einzubringen, dass wir bis zur Mitte dieses Jahres die Verträge mit den sechs nationalen Förderern unter Dach und Fach haben. Ansonsten vertraue ich darauf, dass dieses Team mit Steffi Jones an der Spitze sowie mit dem Gesamtkoordinator Uli Wolter und den vier Abteilungsleitern Winfried Naß, Heike Ullrich, Doris Fitschen und Jens Grittner den Laden im Griff hat.

Frage: In Steffi Jones hat das DFB-Präsidium eine Frau zur OK-Präsidentin berufen, die in der Öffentlichkeit ungemein gut ankommt. Hätten Sie mit einer solch teilweise überwältigend positiven Resonanz gerechnet?

Niersbach: Auch ich bin total begeistert von ihr. Ich kenne sie seit langem, wobei viele Begegnungen sehr flüchtig gewesen sind. Jetzt aber erlebe ich ihre Art und Persönlichkeit aus größerer Nähe, ihr Auftreten und ihre Rhetorik. Ich bin sehr beeindruckt, wie locker sie einerseits ist, wie konzentriert sie sich aber auch in alle Themenfelder reinarbeitet und mit vielen konstruktiven Ideen zeigt, dass sie nicht nur Repräsentantin für die WM 2011 sein will, sondern sich auch unbedingt einbringen möchte in die organisatorischen Vorbereitungen.

Frage: Was sind die vordringlichsten Aufgaben für 2008?

Niersbach: Sportlich natürlich die EM und die Olympischen Spiele, wo wir uns von unserer Männer- und Frauen-Nationalmannschaft ein sehr positives Erscheinungsbild versprechen. Hinter den Kulissen wird den Verhandlungen über die neuen Fernsehverträge große Bedeutung zukommen. 2009 laufen bekanntlich alle Verträge aus, es müssen also die Übertragungsrechte an den A-Länderspielen, am DFB-Pokal, an den Spielen unsere U-Teams, der Frauen-Nationalmannschaften und der Frauen-Bundesliga neu vergeben werden. Das ist momentan noch ein weißes Feld. Daneben muss die neue 3. Liga gut auf den Weg gebracht werden. Dies sind einige wesentliche Schwerpunkte.

Frage: Als Generalsekretär stehen Sie den 180 hauptamtlichen Mitarbeitern in der DFB-Zentralverwaltung vor. Hat sich Ihr Führungsstil geändert im Vergleich zu Ihrer Zeit als DFB-Pressechef, Vizepräsident des WM-OK 2006 oder Direktor für Leistungssport, als Sie kleinere Einheiten zu leiten hatten?

Niersbach: Ich denke, dass ich gut und mit absolutem Vertrauen delegieren kann. Das war schon zuvor mein Stil bei den zugegebenermaßen kleineren Einheiten. Das setze ich jetzt in dieser Position fort. Mein eigenes Pensum hat sich vergrößert, der Führungsstil ist aber der gleiche geblieben. Den möchte ich auch beibehalten. Wichtig ist, dass ich wirklich Spaß an meiner Arbeit habe, weil ich es nach wie vor als das Größte empfinde, dass aus meinem Hobby Fußball der Beruf geworden ist. Wenn man mir den Spaß anmerkt, werden hoffentlich auch die Mitarbeiter mit Spaß an der Arbeit sein. Mit einem Lächeln lässt sich jedes Problem leichter lösen, jeder Spielplan, jede Schiedsrichter-Ansetzung, jede Sicherheitsproblematik.

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Frage: Abschließend die Frage zu Ihrem grundsätzlichen Selbstverständnis von Ihrer neuen Aufgabe: Würden Sie sich als politischen und verbandspolitischen Generalsekretär bezeichnen oder fühlen Sie sich als solcher doch eher dem Leistungssport verbunden?

Niersbach: Den Schwerpunkt sehe ich persönlich ganz klar beim Sport, weil der DFB ja ein Sportverband ist. Das ist mein deutliches Bekenntnis. Die politische Komponente vernachlässige ich aber nicht. Sehr hilfreich und Ziel führend ist die aus meiner Sicht tolle Konstellation im Zusammenspiel mit unserem Präsidenten. Zweifellos ist Dr. Zwanziger ein politischer Präsident. Doch er verschließt sich nicht dem Leistungssport. Bei mir sind die Prioritäten eher umgekehrt. Diese Konstellation funktioniert, wie ich meine, hervorragend.