Wolfgang Kleff feierte am Donnerstag seinen 60. Geburtstag

Seinen Job als Torwart erledigte er immer hervorragend, doch Wolfgang Kleff war in seiner aktiven Zeit mehr als "nur" ein Klasse-Keeper. Der Schlussmann der berühmten Gladbacher "Fohlen"-Elf, der am Donnerstag 60 Jahre alt wurde, schaffte es wie kaum ein Zweiter, nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit dem Publikum zu spielen. "Wenn die Fans gerufen haben: "Otto ist nervös", dann habe ich halt ein bisschen gezittert und sie hatten ihren Spaß. Die Menschen wollen doch lachen und Freude haben. Der Ärger kommt von ganz allein", sagt Kleff, den die Fußball-Welt als "Otto" und nicht unter seinem eigentlichen Vornamen Wolfgang kennt.

Der Spitzname entstand durch Kleffs Ähnlichkeit mit Komiker Otto Waalkes, dessen Karriere zur gleichen Zeit ins Rollen kam. "Ich denke, wir haben von dieser Gemeinsamkeit beide profitiert. Das passte gut ins Bild", sagt Kleff. "Wir haben uns auch ab und zu mal getroffen, zum Beispiel für Fotos. Ich habe dann ja auch in seinem ersten Film als Doppelgänger mitgespielt." Erst zu Beginn dieses Jahres haben sich die beiden zufällig bei einer Otto-Tournee getroffen und über alte Zeiten unterhalten.

Kleff mochte seine Rolle als Spaßvogel. "Aber man kann nur witzig und albern sein, wenn man auch eine Persönlichkeit ist und etwas erreicht hat. Wenn ich fünf Dinger reinbekommen hätte und eine Nulpe gewesen wäre, dann wäre das sicher nicht mehr lustig gewesen. Ich glaube, dass beides zusammengehört, aber die Leistung muss immer im Vordergrund stehen", meint der gelernte Industriekaufmann.

Und Leistung hat Kleff gebracht. Fünfmal wurde er mit der Borussia deutscher Meister, einmal DFB-Pokalsieger, zweimal gewann er den UEFA-Cup. 433-mal stand er für Gladbach, Hertha BSC Berlin, Fortuna Düsseldorf und den VfL Bochum in der Bundesliga zwischen den Pfosten. Als Ersatztorhüter wurde er zudem 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Im Schatten von Sepp Maier kam er zu sechs Länderspielen. "Sepp Maier war ein hervorragender Torwart. Ich habe seine Leistung akzeptiert. Zudem war er in der Nationalmannschaft von anderen Bayern umgeben, da war es die logische Folge, dass er spielt."

Die Höhepunkte in Kleffs Karriere-Erinnerungen sind daher auch Erlebnisse im Vereinstrikot. "Zum einen 1970 ein Europapokalspiel gegen Everton. Wir sind zwar im Elfmeterschießen ausgeschieden, aber für mich persönlich war das das Spiel der Spiele, sogar der Schiedsrichter hat geklatscht. Es war mein Durchbruch", erinnert er sich. Sein zweites Highlight war der DFB-Pokalsieg 1973 gegen den 1. FC Köln mit dem legendären Siegtreffer von Günter Netzer. "Das war eine unglaubliche Mannschaftsleistung. Es war ein Endspiel, was es in der Meisterschaft nicht gab, und hatte dann diese Dramatik", berichtet er. Die Kollegen von früher trifft er ab und zu, wenn er mal ins Stadion geht. "Rainer Bonhof habe ich letztens gesehen. Ich habe noch Kontakt zu Jupp Heynckes, weil er jetzt wieder hier ist, oder zu Berti Vogts. Wenn man sich sieht, dann freut man sich."

Dem Fußball ist Kleff noch heute verbunden und steht immer wieder mal bei Benefizspielen auf dem Platz. "Ich bin immer da, wenn man mich braucht", sagt er. Hauptsächlich kümmert er sich in seiner Fußballschule um den Kicker-Nachwuchs. "Die Arbeit mit Kindern tut mir sehr gut. Ich bin gedanklich noch sehr nah an den Kindern dran", erklärt er: "Es ist eine hervorragende Sache, wenn man sich mit jungen Leuten auseinander setzen kann. Man muss aber auf die Sprache der Kinder eingehen, darf ihnen nicht nur etwas verbieten, sondern muss ihnen erklären warum. Kinder wollen etwas lernen, das merkt man."

Kleff hat neben einem 26 Jahre alten Sohn auch noch eine neunjährige Tochter. Und mit Katharina wollte er auch am Donnerstag seinen Ehrentag feiern. "Das ist das Einzige, was ich geplant habe. Ich gehe nach der Schule mit ihr bei einem Italiener, den wir beide mögen, zum Essen - wir beide ganz alleine. Sie ist nicht nur meine Tochter, sondern auch meine beste Freundin", sagte Kleff. Eine große Party sollte es dagegen nicht geben. "Ich habe mir vorgenommen, dass die zum 50. die letzte war", so Kleff: "Aber wenn noch ein paar Freunde kommen, werde ich sie sicher nicht rausschmeißen." [cle]


[bild1]Seinen Job als Torwart erledigte er immer hervorragend, doch Wolfgang Kleff war in seiner aktiven Zeit mehr als "nur" ein Klasse-Keeper. Der Schlussmann der berühmten Gladbacher "Fohlen"-Elf, der am Donnerstag 60 Jahre alt wurde, schaffte es wie kaum ein Zweiter, nicht nur mit dem Ball, sondern auch mit dem Publikum zu spielen. "Wenn die Fans gerufen
haben: "Otto ist nervös", dann habe ich halt ein bisschen gezittert und sie hatten ihren Spaß. Die Menschen wollen doch lachen und Freude haben. Der Ärger kommt von ganz allein", sagt Kleff, den die Fußball-Welt als "Otto" und nicht unter seinem eigentlichen Vornamen Wolfgang kennt.



Der Spitzname entstand durch Kleffs Ähnlichkeit mit Komiker
Otto Waalkes, dessen Karriere zur gleichen Zeit ins Rollen kam. "Ich denke, wir haben von dieser Gemeinsamkeit beide profitiert. Das passte gut ins Bild", sagt Kleff. "Wir haben uns auch ab und zu mal getroffen, zum Beispiel für Fotos. Ich habe dann ja auch in seinem ersten Film als Doppelgänger mitgespielt." Erst zu Beginn dieses Jahres haben sich die beiden zufällig bei einer Otto-Tournee getroffen und über alte Zeiten unterhalten.



Kleff mochte seine Rolle als Spaßvogel. "Aber man kann nur
witzig und albern sein, wenn man auch eine Persönlichkeit ist und etwas erreicht hat. Wenn ich fünf Dinger reinbekommen hätte und eine Nulpe gewesen wäre, dann wäre das sicher nicht mehr lustig gewesen. Ich glaube, dass beides zusammengehört, aber die Leistung muss immer im Vordergrund stehen", meint der gelernte
Industriekaufmann.



Und Leistung hat Kleff gebracht. Fünfmal wurde er mit der
Borussia deutscher Meister, einmal DFB-Pokalsieger, zweimal gewann er den UEFA-Cup. 433-mal stand er für Gladbach, Hertha BSC Berlin, Fortuna Düsseldorf und den VfL Bochum in der Bundesliga zwischen den Pfosten. Als Ersatztorhüter wurde er zudem 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Im Schatten von Sepp Maier kam er zu sechs Länderspielen. "Sepp Maier war ein hervorragender Torwart. Ich habe seine Leistung akzeptiert. Zudem war er in der Nationalmannschaft von anderen Bayern umgeben, da war es die logische Folge, dass er spielt."



Die Höhepunkte in Kleffs Karriere-Erinnerungen sind daher auch
Erlebnisse im Vereinstrikot. "Zum einen 1970 ein Europapokalspiel gegen Everton. Wir sind zwar im Elfmeterschießen ausgeschieden, aber für mich persönlich war das das Spiel der Spiele, sogar der Schiedsrichter hat geklatscht. Es war mein Durchbruch", erinnert er sich. Sein zweites Highlight war der DFB-Pokalsieg 1973 gegen den 1. FC Köln mit dem legendären Siegtreffer von Günter Netzer. "Das war eine unglaubliche Mannschaftsleistung. Es war ein Endspiel, was
es in der Meisterschaft nicht gab, und hatte dann diese Dramatik", berichtet er. Die Kollegen von früher trifft er ab und zu, wenn er mal ins Stadion geht. "Rainer Bonhof habe ich letztens gesehen. Ich habe noch Kontakt zu Jupp Heynckes, weil er jetzt wieder hier ist, oder zu Berti Vogts. Wenn man sich sieht, dann freut man sich."



Dem Fußball ist Kleff noch heute verbunden und steht immer
wieder mal bei Benefizspielen auf dem Platz. "Ich bin immer da,
wenn man mich braucht", sagt er. Hauptsächlich kümmert er sich in seiner Fußballschule um den Kicker-Nachwuchs. "Die Arbeit mit
Kindern tut mir sehr gut. Ich bin gedanklich noch sehr nah an den Kindern dran", erklärt er: "Es ist eine hervorragende Sache, wenn man sich mit jungen Leuten auseinander setzen kann. Man muss aber auf die Sprache der Kinder eingehen, darf ihnen nicht nur etwas verbieten, sondern muss ihnen erklären warum. Kinder wollen etwas lernen, das merkt man."



Kleff hat neben einem 26 Jahre alten Sohn auch noch eine
neunjährige Tochter. Und mit Katharina wollte er auch am Donnerstag seinen Ehrentag feiern. "Das ist das Einzige, was ich geplant habe. Ich gehe nach der Schule mit ihr bei einem Italiener, den wir beide mögen, zum Essen - wir beide ganz alleine. Sie ist nicht nur meine Tochter, sondern auch meine beste Freundin", sagte Kleff. Eine große Party sollte es dagegen nicht geben. "Ich habe mir vorgenommen, dass die zum 50. die letzte war", so Kleff: "Aber wenn noch ein paar
Freunde kommen, werde ich sie sicher nicht rausschmeißen."