Wörns: "Ganz zufrieden war ich nicht"

Nach zwei Siegen und einer Niederlage konnte die deutsche U 18-Nationalmannschaft das Vaclav-Jezek-Turnier in Tschechien gewinnen. Trainer Christian Wörns sieht dennoch Verbesserungspotenzial. Im DFB.de-Interview spricht der Ex-Nationalspieler über die Baustellen in der Mannschaft und weiteren Pläne in diesem Jahr.

DFB.de: Herr Wörns, Sie haben vor dem Turnier gesagt, dass Team befände sich in einer Findungsphase. Wie lautet Ihr Fazit nach den drei Spielen in Tschechien?

Christian Wörns: Wir hatten bei dem Turnier zwölf Neulinge dabei, die wir zwar bereits auf dem Schirm hatten, die aber bislang noch kein Länderspiel bestritten haben. Uns ging es darum, einen guten Mix zwischen neuen und etablierten Spielern zu finden. Das hat bei dem Turnier leider nur ansatzweise funktioniert. Wir müssen insgesamt breiter werden. Dafür müssen wir immer weiter neue Spieler sichten und darauf achten, wer in den Junioren-Bundesligen gute Leistungen bringt.

DFB.de: Mit welchen Zielen sind Sie in das Vaclav-Jezek-Turnier gegangen?

Wörns: Ziel ist es immer, die Spiele zu gewinnen. Aber wir haben uns auch die Fragen gestellt: Was können die Spieler, und woran müssen wir mit ihnen noch arbeiten? Wir wollten jedem Spieler genügend Einsatzzeit geben, um sich zu beweisen. Das war bei unserem 26-Mann-Kader gar nicht so einfach, gerade weil wir nur 20 Spieler für jedes Spiel nominieren durften. Am Ende hat aber jeder seine Spielzeit bekommen.

DFB.de: Im ersten Spiel gab es ein 4:0 gegen Gastgeber Tschechien. Waren Sie mit dem Auftakt zufrieden?

Wörns: Die erste Halbzeit hat mir überhaupt nicht gefallen. Es waren viel zu viele Fehler bei uns drin. Aufgrund unserer guten Einzelspieler konnten wir glücklich das 1:0 erzielen, aber mit der Leistung waren wir nicht einverstanden. In der zweiten Hälfte lief es dann viel besser, und am Ende haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen. Ich hätte mir aber noch mehr Robustheit und Souveränität gewünscht.

DFB.de: Weiter ging es mit einem 2:0 über die USA. Haben die Spieler sich gesteigert?

Wörns: Leider war die erste Halbzeit wieder enttäuschend. Das lag aber auch an der Intensität der US-Amerikaner. So ein starkes Anlaufen habe ich im Jugendbereich noch nie gesehen. Damit kamen unsere Jungs nicht klar. Die USA war besser, ohne die finale Durchschlagskraft zu haben. Nach vorne hatten wir nur zwei gute Aktionen, und aus einer davon resultierte das glückliche 1:0. Die zweite Hälfte war dann wieder ordentlich. Wir haben mehr Leidenschaft und Herz gezeigt und uns die USA gut zurechtgelegt. Wir hätten am Ende auch noch mehr Tore machen können.

DFB.de: Zum Abschluss des Turniers gab es dann eine 0:1-Niederlage gegen die Mexikaner. War das die schlechteste Leistung im Turnier?

Wörns: Im Gegenteil: Das Spiel gegen Mexiko war trotz der Niederlage unser bestesl in dem Turnier. Wir waren von Anfang an da und spielbestimmend. Bei vielen Möglichkeiten haben die Mexikaner dann noch gerade so den Fuß dazwischen bekommen oder unsere Angriffe durch taktische Fouls unterbunden. Wir haben uns aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und weiter Gas gegeben. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen und haben das Spiel unglücklich durch einen Elfmeter verloren. Deshalb haben wir nach dem Spiel auch nicht wirklich gefeiert, trotz des Turniersieges. Man hat bei den Jungs gemerkt, wie sehr sie die Niederlage gestört hat. Es war einfach mehr drin. Das ist aber eine positive Einstellung.

DFB.de: Sind Sie insgesamt mit der Leistung der Spieler einverstanden?

Wörns: Leider hatten wir zu wenig Spieler, die komplett überzeugt haben. Es gab gute Ansätze, aber man merkt bei vielen noch die Baustellen, an denen sie arbeiten müssen. Wir haben sehr junge und talentierte Jungs in unseren Reihen, aber es gibt auch noch viel Arbeit zu tun. Ganz zufrieden war ich mit dem Turnier nicht.

DFB.de: Wie geht es jetzt für die U 18-Nationalmannschaft weiter?

Wörns: Im Oktober haben wir zwei Nachsichtungslehrgänge. Dabei beobachten wir Spieler, von denen wir bis jetzt noch nicht viel sehen durften und die nicht in Tschechien dabei waren. Im November haben wir noch ein Turnier in Israel, wo es gegen die Gastgeber, Tschechien und Saudi-Arabien geht. Danach beginnt dann die WM der Männer in Katar. Zu der Zeit haben wir natürlich keine Spiele. Mein Team und ich werden die Zeit bis dahin aber durchgehend nutzen, um weiterhin Spieler zu beobachten und zu scouten.

[lu]

Nach zwei Siegen und einer Niederlage konnte die deutsche U 18-Nationalmannschaft das Vaclav-Jezek-Turnier in Tschechien gewinnen. Trainer Christian Wörns sieht dennoch Verbesserungspotenzial. Im DFB.de-Interview spricht der Ex-Nationalspieler über die Baustellen in der Mannschaft und weiteren Pläne in diesem Jahr.

DFB.de: Herr Wörns, Sie haben vor dem Turnier gesagt, dass Team befände sich in einer Findungsphase. Wie lautet Ihr Fazit nach den drei Spielen in Tschechien?

Christian Wörns: Wir hatten bei dem Turnier zwölf Neulinge dabei, die wir zwar bereits auf dem Schirm hatten, die aber bislang noch kein Länderspiel bestritten haben. Uns ging es darum, einen guten Mix zwischen neuen und etablierten Spielern zu finden. Das hat bei dem Turnier leider nur ansatzweise funktioniert. Wir müssen insgesamt breiter werden. Dafür müssen wir immer weiter neue Spieler sichten und darauf achten, wer in den Junioren-Bundesligen gute Leistungen bringt.

DFB.de: Mit welchen Zielen sind Sie in das Vaclav-Jezek-Turnier gegangen?

Wörns: Ziel ist es immer, die Spiele zu gewinnen. Aber wir haben uns auch die Fragen gestellt: Was können die Spieler, und woran müssen wir mit ihnen noch arbeiten? Wir wollten jedem Spieler genügend Einsatzzeit geben, um sich zu beweisen. Das war bei unserem 26-Mann-Kader gar nicht so einfach, gerade weil wir nur 20 Spieler für jedes Spiel nominieren durften. Am Ende hat aber jeder seine Spielzeit bekommen.

DFB.de: Im ersten Spiel gab es ein 4:0 gegen Gastgeber Tschechien. Waren Sie mit dem Auftakt zufrieden?

Wörns: Die erste Halbzeit hat mir überhaupt nicht gefallen. Es waren viel zu viele Fehler bei uns drin. Aufgrund unserer guten Einzelspieler konnten wir glücklich das 1:0 erzielen, aber mit der Leistung waren wir nicht einverstanden. In der zweiten Hälfte lief es dann viel besser, und am Ende haben wir auch in der Höhe verdient gewonnen. Ich hätte mir aber noch mehr Robustheit und Souveränität gewünscht.

DFB.de: Weiter ging es mit einem 2:0 über die USA. Haben die Spieler sich gesteigert?

Wörns: Leider war die erste Halbzeit wieder enttäuschend. Das lag aber auch an der Intensität der US-Amerikaner. So ein starkes Anlaufen habe ich im Jugendbereich noch nie gesehen. Damit kamen unsere Jungs nicht klar. Die USA war besser, ohne die finale Durchschlagskraft zu haben. Nach vorne hatten wir nur zwei gute Aktionen, und aus einer davon resultierte das glückliche 1:0. Die zweite Hälfte war dann wieder ordentlich. Wir haben mehr Leidenschaft und Herz gezeigt und uns die USA gut zurechtgelegt. Wir hätten am Ende auch noch mehr Tore machen können.

DFB.de: Zum Abschluss des Turniers gab es dann eine 0:1-Niederlage gegen die Mexikaner. War das die schlechteste Leistung im Turnier?

Wörns: Im Gegenteil: Das Spiel gegen Mexiko war trotz der Niederlage unser bestesl in dem Turnier. Wir waren von Anfang an da und spielbestimmend. Bei vielen Möglichkeiten haben die Mexikaner dann noch gerade so den Fuß dazwischen bekommen oder unsere Angriffe durch taktische Fouls unterbunden. Wir haben uns aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und weiter Gas gegeben. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen und haben das Spiel unglücklich durch einen Elfmeter verloren. Deshalb haben wir nach dem Spiel auch nicht wirklich gefeiert, trotz des Turniersieges. Man hat bei den Jungs gemerkt, wie sehr sie die Niederlage gestört hat. Es war einfach mehr drin. Das ist aber eine positive Einstellung.

DFB.de: Sind Sie insgesamt mit der Leistung der Spieler einverstanden?

Wörns: Leider hatten wir zu wenig Spieler, die komplett überzeugt haben. Es gab gute Ansätze, aber man merkt bei vielen noch die Baustellen, an denen sie arbeiten müssen. Wir haben sehr junge und talentierte Jungs in unseren Reihen, aber es gibt auch noch viel Arbeit zu tun. Ganz zufrieden war ich mit dem Turnier nicht.

DFB.de: Wie geht es jetzt für die U 18-Nationalmannschaft weiter?

Wörns: Im Oktober haben wir zwei Nachsichtungslehrgänge. Dabei beobachten wir Spieler, von denen wir bis jetzt noch nicht viel sehen durften und die nicht in Tschechien dabei waren. Im November haben wir noch ein Turnier in Israel, wo es gegen die Gastgeber, Tschechien und Saudi-Arabien geht. Danach beginnt dann die WM der Männer in Katar. Zu der Zeit haben wir natürlich keine Spiele. Mein Team und ich werden die Zeit bis dahin aber durchgehend nutzen, um weiterhin Spieler zu beobachten und zu scouten.

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