Wörns: "Es gab eine Entwicklung"

Auch aus dem zweiten Turnier in diesem Länderspieljahr ging die deutsche U 18-Nationalmannschaft siegreich hervor. Beim Winterturnier im israelischen Petach Tikwa feierte die DFB-Auswahl nach einem Unentschieden gegen Tschechien, einem Kantersieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate und dem abschließenden 3:0 gegen den Gastgeber den Turniersieg. Im DFB.de-Interview beschreibt Trainer Christian Wörns, welche Schlüsse er aus der Maßnahme zieht und wo er Verbesserungspotenzial erkennt.

DFB.de: Mit sieben Punkten aus drei Spielen steht am Ende der Turniersieg dank des besseren Torverhältnisses gegenüber den punktgleichen Tschechen. Am Ende zählt dieses Ergebnis, oder?

Christian Wörns: Klar, das nehmen wir natürlich gerne so mit. Wir waren und sind aber gerade in der Sichtung. Fast die Hälfte des Kaders war das erste Mal bei uns. Die Spieler besser kennenzulernen war ebenfalls eins der Hauptaugenmerke dieser Maßnahme. Trotzdem stand für uns fest von vornherein fest, dass wir unabhängig von der Kaderzusammenstellung Turniersieger werden wollen. Das hätten wir uns ein ganzes Stück einfacher machen können, denn gegen Tschechien war mehr drin als das Unentschieden und das eine erzielte Tor. Die Tschechen kamen in der zweiten Hälfte einmal vor unser Tor, sind dann sehr effektiv und gleichen aus. Zuvor hätte es aber schon 2:0 oder 3:0 stehen müssen und die drei Punkte wären auf unser Konto gewandert.

DFB.de: Nach diesem Unentschieden gab es zwei klare Siege. Ausdruck einer Leistungssteigerung?

Wörns: Nicht unbedingt. Wir hatten in allen drei Spielen Phasen, in denen wir immer wieder die Kontrolle verloren haben. Genau in diesen Momenten würde ich mir wünschen, dass wir die einfachen Ballverluste vermeiden.

DFB.de: Sie haben auch mehr Emotionen und Mut gefordert – kam das von der Mannschaft?

Wörns: Ja, das schon. Es gab im Verlauf der Maßnahme eine Entwicklung. Man hat gerade unseren Neulingen angemerkt, dass sie im Nationalmannschaftsumfeld noch ein wenig mit dem Selbstverständnis und Selbstvertrauen zu kämpfen hatten. Die Jungs haben es aber von Tag zu Tag besser verstanden, mit der Situation vor Ort umzugehen.

DFB.de: Sind Ihre Gegner wie erwartet aufgetreten?

Wörns: Ja, alle Gegner haben versucht, aus einer kompakten, tiefen Defensive Umschaltmomente zu kreieren. Für uns galt es deshalb, einfache Ballverluste zu minimieren, präzise zu spielen und nicht die Nerven zu verlieren. Geduld ist hier das Schlagwort. Wir versuchen noch zu häufig, unser Spiel in engen Räumen durchzuquetschen, anstatt noch einmal die Seite zu verlagern. Das ist der Entwicklungsprozess, in dem wir uns gerade befinden.

DFB.de: Die deutsche Mannschaft war in allen Spielen der Favorit. Dann sind oft Lösungen auf engem Raum und Konterabsicherung entscheidend. Sind Sie damit zufrieden?

Wörns: Durchaus, wir haben wenig zugelassen und hatten insgesamt schon eine gute Konterabsicherung. Bei tief stehenden Gegnern sind wir immer wieder gefragt, schwierige Situationen aufzulösen. Hier müssen wir konstanter werden, geduldiger auf die Lücke warten und es dann konsequent zu Ende spielen – da fehlt uns oft noch die Ruhe.

DFB.de: Kevin Wiethaup war einer der neuen und sah den Lehrgang als Chance, sich zu empfehlen. Ist das ihm und den anderen Neulingen gelungen?

Wörns: Bei so vielen Neulingen muss man das individuell sehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass der eine mehr auf sich aufmerksam gemacht als der andere. Auch dieses Mal haben daheim wieder eine Reihe guter Spieler gewartet. Die Jungs wissen, dass sie sich in einer Konkurrenzsituation befinden.

DFB.de: Länderspielreisen nach Israel sind immer außergewöhnlich. Berichten Sie uns von Ihren Eindrücken.

Wörns: Die ganze Reise war ein tolles Erlebnis – auf und neben dem Platz. Wir haben die Gedenkstätte Yad Vashem gesehen, mit dem KZ-Überlebenden Zvi Cohen gesprochen und waren auch am toten Meer. So eine Reise nach Israel hat immer einen gesellschaftspolitischen Hintergrund und wir waren froh, dem Kader auch so etwas zu ermöglichen. Sportlich hatten wir super Bedingungen. Wir waren stets von freundlichen Menschen umgeben und hatten ein sehr angenehmes Klima sowie beste Trainingsplätze.

DFB.de: Bis Sie die Jungs das nächste Mal sehen, vergeht einiges an Zeit. Wie wollen Sie diese nutzen?

Wörns: Richtig, im März wird es ein Doppelländerspiel gegen Frankreich geben. Bis dahin steht einiges auf der Agenda. Ich bin zunächst in Katar und dann Anfang nächsten Jahres beim Trainingslager der U 16 und U 17 in Pinatar del Mar. Zuvor gibt es noch einen Spieltag in der Juniorenbundesliga und das Viertelfinale des DFB-Pokals, wo wir weiter scouten werden. Wir wollen die Jungs, ihre Form und ihre Entwicklung in den nächsten Monaten genau verfolgen und sie eng begleiten.

[lh]

Auch aus dem zweiten Turnier in diesem Länderspieljahr ging die deutsche U 18-Nationalmannschaft siegreich hervor. Beim Winterturnier im israelischen Petach Tikwa feierte die DFB-Auswahl nach einem Unentschieden gegen Tschechien, einem Kantersieg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate und dem abschließenden 3:0 gegen den Gastgeber den Turniersieg. Im DFB.de-Interview beschreibt Trainer Christian Wörns, welche Schlüsse er aus der Maßnahme zieht und wo er Verbesserungspotenzial erkennt.

DFB.de: Mit sieben Punkten aus drei Spielen steht am Ende der Turniersieg dank des besseren Torverhältnisses gegenüber den punktgleichen Tschechen. Am Ende zählt dieses Ergebnis, oder?

Christian Wörns: Klar, das nehmen wir natürlich gerne so mit. Wir waren und sind aber gerade in der Sichtung. Fast die Hälfte des Kaders war das erste Mal bei uns. Die Spieler besser kennenzulernen war ebenfalls eins der Hauptaugenmerke dieser Maßnahme. Trotzdem stand für uns fest von vornherein fest, dass wir unabhängig von der Kaderzusammenstellung Turniersieger werden wollen. Das hätten wir uns ein ganzes Stück einfacher machen können, denn gegen Tschechien war mehr drin als das Unentschieden und das eine erzielte Tor. Die Tschechen kamen in der zweiten Hälfte einmal vor unser Tor, sind dann sehr effektiv und gleichen aus. Zuvor hätte es aber schon 2:0 oder 3:0 stehen müssen und die drei Punkte wären auf unser Konto gewandert.

DFB.de: Nach diesem Unentschieden gab es zwei klare Siege. Ausdruck einer Leistungssteigerung?

Wörns: Nicht unbedingt. Wir hatten in allen drei Spielen Phasen, in denen wir immer wieder die Kontrolle verloren haben. Genau in diesen Momenten würde ich mir wünschen, dass wir die einfachen Ballverluste vermeiden.

DFB.de: Sie haben auch mehr Emotionen und Mut gefordert – kam das von der Mannschaft?

Wörns: Ja, das schon. Es gab im Verlauf der Maßnahme eine Entwicklung. Man hat gerade unseren Neulingen angemerkt, dass sie im Nationalmannschaftsumfeld noch ein wenig mit dem Selbstverständnis und Selbstvertrauen zu kämpfen hatten. Die Jungs haben es aber von Tag zu Tag besser verstanden, mit der Situation vor Ort umzugehen.

DFB.de: Sind Ihre Gegner wie erwartet aufgetreten?

Wörns: Ja, alle Gegner haben versucht, aus einer kompakten, tiefen Defensive Umschaltmomente zu kreieren. Für uns galt es deshalb, einfache Ballverluste zu minimieren, präzise zu spielen und nicht die Nerven zu verlieren. Geduld ist hier das Schlagwort. Wir versuchen noch zu häufig, unser Spiel in engen Räumen durchzuquetschen, anstatt noch einmal die Seite zu verlagern. Das ist der Entwicklungsprozess, in dem wir uns gerade befinden.

DFB.de: Die deutsche Mannschaft war in allen Spielen der Favorit. Dann sind oft Lösungen auf engem Raum und Konterabsicherung entscheidend. Sind Sie damit zufrieden?

Wörns: Durchaus, wir haben wenig zugelassen und hatten insgesamt schon eine gute Konterabsicherung. Bei tief stehenden Gegnern sind wir immer wieder gefragt, schwierige Situationen aufzulösen. Hier müssen wir konstanter werden, geduldiger auf die Lücke warten und es dann konsequent zu Ende spielen – da fehlt uns oft noch die Ruhe.

DFB.de: Kevin Wiethaup war einer der neuen und sah den Lehrgang als Chance, sich zu empfehlen. Ist das ihm und den anderen Neulingen gelungen?

Wörns: Bei so vielen Neulingen muss man das individuell sehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass der eine mehr auf sich aufmerksam gemacht als der andere. Auch dieses Mal haben daheim wieder eine Reihe guter Spieler gewartet. Die Jungs wissen, dass sie sich in einer Konkurrenzsituation befinden.

DFB.de: Länderspielreisen nach Israel sind immer außergewöhnlich. Berichten Sie uns von Ihren Eindrücken.

Wörns: Die ganze Reise war ein tolles Erlebnis – auf und neben dem Platz. Wir haben die Gedenkstätte Yad Vashem gesehen, mit dem KZ-Überlebenden Zvi Cohen gesprochen und waren auch am toten Meer. So eine Reise nach Israel hat immer einen gesellschaftspolitischen Hintergrund und wir waren froh, dem Kader auch so etwas zu ermöglichen. Sportlich hatten wir super Bedingungen. Wir waren stets von freundlichen Menschen umgeben und hatten ein sehr angenehmes Klima sowie beste Trainingsplätze.

DFB.de: Bis Sie die Jungs das nächste Mal sehen, vergeht einiges an Zeit. Wie wollen Sie diese nutzen?

Wörns: Richtig, im März wird es ein Doppelländerspiel gegen Frankreich geben. Bis dahin steht einiges auf der Agenda. Ich bin zunächst in Katar und dann Anfang nächsten Jahres beim Trainingslager der U 16 und U 17 in Pinatar del Mar. Zuvor gibt es noch einen Spieltag in der Juniorenbundesliga und das Viertelfinale des DFB-Pokals, wo wir weiter scouten werden. Wir wollen die Jungs, ihre Form und ihre Entwicklung in den nächsten Monaten genau verfolgen und sie eng begleiten.

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