WM-Splitter: "Nicht mal Jesus hätte das vollbracht"

Der Brasilianer an sich freut sich auf die WM - die Brasilianerin auch. Bevor am 12. Juni zwischen Zuckerhut und Amazonas-Dschungel die 20. Weltmeisterschaft beginnt, werden noch viele große und kleine Geschichten erzählt werden. Brasilien und der Ball, Land und Leute und ihre Leidenschaft fürs runde Leder - DFB.de mit den WM-Splittern aus dem Land des Gastgebers und Rekordweltmeisters.

Ob es die Ostertage waren, die Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari zu einem biblischen Vergleich animierten, ist nicht überliefert, aber auf den Schultern des erfahrenen Coaches und Trainers der brasilianischen Weltmeistermannschaft von 2002 lasten die Hoffnungen einer ganzen Nation. Wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten Nominierung des WM-Kaders am 7. Mai macht sich Scolari aber wenig Hoffnung, dass die fußballverrückte Nation mit allen seinen Personalentscheidungen einverstanden sein wird. Nicht einmal Jesus Christus hätte das hinbekommen, sagte Scloari mit einem Augenzwinkern über der Diskussion, welche 23 Spieler er denn tatsächlich für das Turnier im eigenen Land auswählen soll: "Das wäre ein Wunder, das hätte nicht einmal er vollbracht."

Ein klein wenig muss der offizielle Abschied dann doch noch warten: Faryd Mondragon, zweiter Torhüter der kolumbianischen Fußball-Nationalmannschaft und im nicht mehr ganz jugendlichen Alter von 42 Jahren der voraussichtlich älteste WM-Teilnehmer in Brasilien, hat seinen Rücktritt angedeutet: "Nein, das ist noch nicht mein Abschied. Meinen Rücktritt erkläre ich erst nach der Weltmeisterschaft, wenn ich denn die Ehre haben sollte, dass mich Trainer Pekermann noch einmal berufen wird", twitterte der ehemalige Schlussmann des 1. FC Köln. Doch zumindest in Kolumbien ist Schluss: "An die ganze Familie des Fußballs in ganz Kolumbien 1000 Dank für all die Zuneigung und den Respekt", teilte Mondragon am Sonntagabend mit. Seinen Heimatklub Deportivo Cali, der die Play-offs verpasste, wird Mondragon, der im Juni in Brasilien seinen 43. Geburtstag feiern wird, definitiv verlassen. Und er lässt sich noch ein Hintertürchen offen: "Nach der WM werde ich entscheiden, wie es mit meiner professionellen Zukunft weitergeht."

Brasilien ist nicht nur ein fußballerisch ein Gigant, sondern auch in seiner geographischen Ausrichtung ein echter Riese. Um die gigantischen Distanzen zwischen den Spielorten möglichst direkt und reibungslos zu überwinden, legen sich die lateinamerikanischen Fluglinien mächtig ins Zeug. Insgesamt wird es während des rund vierwöchigen Turniers mehr als 1000 zusätzliche Flüge geben, teilte ein Sprecher des Verbandes der Fluglinien mit. Aus dem Ausland werden weitere 300 zusätzliche Flüge erwartet, die das normale Flugangebot nach und innerhalb Brasiliens ergänzen sollen.

Unterdessen wird für die ersten Fans in Brasilien die Weltmeisterschaft handfeste Realität. Die Ausgabe der heiß begehrten Tickets hat begonnen. In Botafogo, einem Stadtteil Rio de Janeiros mit wunderschönem Blick auf den Zuckerhut, hat eine der vielen Ticketausgabestellen ihre Türen geöffnet. Die ersten glücklichen Besitzer waren auch schon da und mussten den wartenden Journalisten darüber berichten, wie es sich anfühlt, eine der begehrten Karten tatsächlich in den Händen zu halten. "Ich bin überwältigt", berichtete die in Brasilien lebende Kolumbianerin Susanne. Sie hat für alle drei Vorrundenspiele ihres Heimatlandes Karten bekommen. Argentiniern und Kolumbien waren die fleißigsten Ticketbesteller aus dem südamerikanischen Kontinent - natürlich nur getoppt von Gastgeber Brasilien.

Nach der WM ist vor der WM. Brasiliens Fußballverband hat schon einmal die Weichen für die Zeit nach dem Turnier gestellt. Marco Polo Del Nero (73) wurde in der vergangenen Woche für vier Jahre als Nachfolger des amtierenden Präsidenten José María Marín gewählt. Seine Amtszeit beginnt allerdings erst im Jahr 2015.

[tk]

Der Brasilianer an sich freut sich auf die WM - die Brasilianerin auch. Bevor am 12. Juni zwischen Zuckerhut und Amazonas-Dschungel die 20. Weltmeisterschaft beginnt, werden noch viele große und kleine Geschichten erzählt werden. Brasilien und der Ball, Land und Leute und ihre Leidenschaft fürs runde Leder - DFB.de mit den WM-Splittern aus dem Land des Gastgebers und Rekordweltmeisters.

Ob es die Ostertage waren, die Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari zu einem biblischen Vergleich animierten, ist nicht überliefert, aber auf den Schultern des erfahrenen Coaches und Trainers der brasilianischen Weltmeistermannschaft von 2002 lasten die Hoffnungen einer ganzen Nation. Wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten Nominierung des WM-Kaders am 7. Mai macht sich Scolari aber wenig Hoffnung, dass die fußballverrückte Nation mit allen seinen Personalentscheidungen einverstanden sein wird. Nicht einmal Jesus Christus hätte das hinbekommen, sagte Scloari mit einem Augenzwinkern über der Diskussion, welche 23 Spieler er denn tatsächlich für das Turnier im eigenen Land auswählen soll: "Das wäre ein Wunder, das hätte nicht einmal er vollbracht."

Ein klein wenig muss der offizielle Abschied dann doch noch warten: Faryd Mondragon, zweiter Torhüter der kolumbianischen Fußball-Nationalmannschaft und im nicht mehr ganz jugendlichen Alter von 42 Jahren der voraussichtlich älteste WM-Teilnehmer in Brasilien, hat seinen Rücktritt angedeutet: "Nein, das ist noch nicht mein Abschied. Meinen Rücktritt erkläre ich erst nach der Weltmeisterschaft, wenn ich denn die Ehre haben sollte, dass mich Trainer Pekermann noch einmal berufen wird", twitterte der ehemalige Schlussmann des 1. FC Köln. Doch zumindest in Kolumbien ist Schluss: "An die ganze Familie des Fußballs in ganz Kolumbien 1000 Dank für all die Zuneigung und den Respekt", teilte Mondragon am Sonntagabend mit. Seinen Heimatklub Deportivo Cali, der die Play-offs verpasste, wird Mondragon, der im Juni in Brasilien seinen 43. Geburtstag feiern wird, definitiv verlassen. Und er lässt sich noch ein Hintertürchen offen: "Nach der WM werde ich entscheiden, wie es mit meiner professionellen Zukunft weitergeht."

Brasilien ist nicht nur ein fußballerisch ein Gigant, sondern auch in seiner geographischen Ausrichtung ein echter Riese. Um die gigantischen Distanzen zwischen den Spielorten möglichst direkt und reibungslos zu überwinden, legen sich die lateinamerikanischen Fluglinien mächtig ins Zeug. Insgesamt wird es während des rund vierwöchigen Turniers mehr als 1000 zusätzliche Flüge geben, teilte ein Sprecher des Verbandes der Fluglinien mit. Aus dem Ausland werden weitere 300 zusätzliche Flüge erwartet, die das normale Flugangebot nach und innerhalb Brasiliens ergänzen sollen.

Unterdessen wird für die ersten Fans in Brasilien die Weltmeisterschaft handfeste Realität. Die Ausgabe der heiß begehrten Tickets hat begonnen. In Botafogo, einem Stadtteil Rio de Janeiros mit wunderschönem Blick auf den Zuckerhut, hat eine der vielen Ticketausgabestellen ihre Türen geöffnet. Die ersten glücklichen Besitzer waren auch schon da und mussten den wartenden Journalisten darüber berichten, wie es sich anfühlt, eine der begehrten Karten tatsächlich in den Händen zu halten. "Ich bin überwältigt", berichtete die in Brasilien lebende Kolumbianerin Susanne. Sie hat für alle drei Vorrundenspiele ihres Heimatlandes Karten bekommen. Argentiniern und Kolumbien waren die fleißigsten Ticketbesteller aus dem südamerikanischen Kontinent - natürlich nur getoppt von Gastgeber Brasilien.

Nach der WM ist vor der WM. Brasiliens Fußballverband hat schon einmal die Weichen für die Zeit nach dem Turnier gestellt. Marco Polo Del Nero (73) wurde in der vergangenen Woche für vier Jahre als Nachfolger des amtierenden Präsidenten José María Marín gewählt. Seine Amtszeit beginnt allerdings erst im Jahr 2015.