WM-Serie: Deutschland - Schweden 1934

Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

31. Mai in Mailand - Viertelfinale: Deutschland - Schweden 2:1

Vor dem Spiel

Die Deutschen bezogen Quartier im Hotel Diana in Mailand. Nerz nahm zwei Umstellungen vor: Für Schwartz verteidigte der Duisburger Willy Busch (3. Länderspiel), Frankfurts Rudolf Gramlich ersetzte den verletzten Janes als rechter Läufer. Schweden tauschte nur seinen Rechtsaußen aus, für Olsson spielte Duncker. Wegen der großen Hitze verlegte die FIFA den Anstoß von 16 Uhr auf 16.30 Uhr, "mit Rücksicht auf die nordischen Gäste" (Fußball Woche). Für die Fachwelt waren die Schweden, die Vizeweltmeister Argentinien schlugen, der Favorit.

Das Spiel

Dauerregen in San Siro - nur 16.000 Zuschauer wollen das Viertelfinale sehen. Weil Schiedsrichter Barlessina aus Italien mit dem Ball nicht zufrieden ist, verzögert sich der Anpfiff um zwei Minuten. Diesmal spielt Deutschland eine gute erste Hälfte, auch weil Mittelläufer Szepan in besserer Form ist. Lehner macht viel Wirbel über rechts, der Augsburger ist kaum zu stoppen, doch Schussglück hat er nicht. Schwedens Führungschance vergibt Jonasson, als er frei vor Kreß hoch übers Tor schießt. Glück haben die Deutschen, als Haringers Foul im Strafraum an Kroon nicht geahndet wird. Die Zuschauer sind mit dem Spiel unzufrieden, einige wollen ihr "Geld zurück", wie sie auf Italienisch skandieren.

Zur Halbzeit drängt sich laut Fußball Woche "dem unbefangenen Beobachter der Eindruck auf, daß die deutsche Elf, und nur die deutsche Elf siegen wird". Conen hat nicht mehr das Schussglück von Florenz, scheitert mehrfach am überragenden Rydberg, und so muss ein anderer einspringen: Karl Hohmann vom VfL Benrath. Nach einem Freistoß entsteht ein Gewühl vor dem Schweden-Tor, Hohmann drischt den Ball aus drei Metern ein zum 1:0 (60.). "Schwedens Hintermannschaft stand ununterbrochen auf höchster Alarmstufe", schildert die Fußball Woche die Drangphase nach der Pause.

Die mündet in das 2:0, wieder durch Hohmann (62.), nach gekonntem Doppelpass mit Conen erzielt. Allerdings zahlt der Benrather einen hohen Preis. Bei dem Zusammenprall mit Rydberg verletzt sich Hohmann am Knie. Masseur Lehmann trägt ihn vom Platz, aber er kommt noch einmal wieder, doch es wird sein letzter WM-Einsatz bleiben. Dann verletzt sich auch ein Schwede, Andersson kommt gar nicht wieder (70.). Wechseln ist verboten, in Unterzahl holen die Schweden noch ein Tor auf, Duncker trifft aus drei Metern ins kurze Eck (86.). In letzter Minute muss Kreß eine raffiniert angeschnittene Ecke von der Linie wischen, dann kommt der erlösende Schlusspfiff. Deutschland steht im Halbfinale!

Aufstellung Kreß – Haringer, Busch – Gramlich, Szepan, Zielinski – Hohmann, Siffling – Lehner, Conen, Kobierski.

Tore: 1:0, 2:0 Hohmann (60., 63.), 2:1 Dunker (82.).

Zuschauer: 16.000

Stimmen zum Spiel

"In der zweiten Halbzeit hat die deutsche Mannschaft eine großartige, imponierende Leistung vollbracht. Sie hat so eindrucksvoll gespielt, daß sie gegen keinen Teilnehmer am Weltmeisterschaftsturnier ohne ernste Chance ist." (Fußball Woche)

"Das Spiel in Mailand war um Klassen besser als dasjenige in Florenz zwischen Deutschland und Belgien. Unserer Mannschaft war ein viel stärkerer Gegner erstanden, und unsere Mannschaft wuchs mit ihrer Aufgabe, wuchs mit ihrem Gegner…Auf die Dauer machte sich wieder die bessere Kondition bemerkbar, das bessere Stehvermögen, die bessere, trainierte Ausdauer." (Kicker)

"Wir hatten insgesamt genauso viel vom Spiel wie die Deutschen und waren in der ersten Spielhälfte in puncto mannschaftlichem Zusammenspiel sogar überlegen…Die Deutschen gewannen aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten und ihrer ungeheuren physischen Kondition." (Dagens Nyheter/Schweden) 

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Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

31. Mai in Mailand - Viertelfinale: Deutschland - Schweden 2:1

Vor dem Spiel

Die Deutschen bezogen Quartier im Hotel Diana in Mailand. Nerz nahm zwei Umstellungen vor: Für Schwartz verteidigte der Duisburger Willy Busch (3. Länderspiel), Frankfurts Rudolf Gramlich ersetzte den verletzten Janes als rechter Läufer. Schweden tauschte nur seinen Rechtsaußen aus, für Olsson spielte Duncker. Wegen der großen Hitze verlegte die FIFA den Anstoß von 16 Uhr auf 16.30 Uhr, "mit Rücksicht auf die nordischen Gäste" (Fußball Woche). Für die Fachwelt waren die Schweden, die Vizeweltmeister Argentinien schlugen, der Favorit.

Das Spiel

Dauerregen in San Siro - nur 16.000 Zuschauer wollen das Viertelfinale sehen. Weil Schiedsrichter Barlessina aus Italien mit dem Ball nicht zufrieden ist, verzögert sich der Anpfiff um zwei Minuten. Diesmal spielt Deutschland eine gute erste Hälfte, auch weil Mittelläufer Szepan in besserer Form ist. Lehner macht viel Wirbel über rechts, der Augsburger ist kaum zu stoppen, doch Schussglück hat er nicht. Schwedens Führungschance vergibt Jonasson, als er frei vor Kreß hoch übers Tor schießt. Glück haben die Deutschen, als Haringers Foul im Strafraum an Kroon nicht geahndet wird. Die Zuschauer sind mit dem Spiel unzufrieden, einige wollen ihr "Geld zurück", wie sie auf Italienisch skandieren.

Zur Halbzeit drängt sich laut Fußball Woche "dem unbefangenen Beobachter der Eindruck auf, daß die deutsche Elf, und nur die deutsche Elf siegen wird". Conen hat nicht mehr das Schussglück von Florenz, scheitert mehrfach am überragenden Rydberg, und so muss ein anderer einspringen: Karl Hohmann vom VfL Benrath. Nach einem Freistoß entsteht ein Gewühl vor dem Schweden-Tor, Hohmann drischt den Ball aus drei Metern ein zum 1:0 (60.). "Schwedens Hintermannschaft stand ununterbrochen auf höchster Alarmstufe", schildert die Fußball Woche die Drangphase nach der Pause.

Die mündet in das 2:0, wieder durch Hohmann (62.), nach gekonntem Doppelpass mit Conen erzielt. Allerdings zahlt der Benrather einen hohen Preis. Bei dem Zusammenprall mit Rydberg verletzt sich Hohmann am Knie. Masseur Lehmann trägt ihn vom Platz, aber er kommt noch einmal wieder, doch es wird sein letzter WM-Einsatz bleiben. Dann verletzt sich auch ein Schwede, Andersson kommt gar nicht wieder (70.). Wechseln ist verboten, in Unterzahl holen die Schweden noch ein Tor auf, Duncker trifft aus drei Metern ins kurze Eck (86.). In letzter Minute muss Kreß eine raffiniert angeschnittene Ecke von der Linie wischen, dann kommt der erlösende Schlusspfiff. Deutschland steht im Halbfinale!

Aufstellung Kreß – Haringer, Busch – Gramlich, Szepan, Zielinski – Hohmann, Siffling – Lehner, Conen, Kobierski.

Tore: 1:0, 2:0 Hohmann (60., 63.), 2:1 Dunker (82.).

Zuschauer: 16.000

Stimmen zum Spiel

"In der zweiten Halbzeit hat die deutsche Mannschaft eine großartige, imponierende Leistung vollbracht. Sie hat so eindrucksvoll gespielt, daß sie gegen keinen Teilnehmer am Weltmeisterschaftsturnier ohne ernste Chance ist." (Fußball Woche)

"Das Spiel in Mailand war um Klassen besser als dasjenige in Florenz zwischen Deutschland und Belgien. Unserer Mannschaft war ein viel stärkerer Gegner erstanden, und unsere Mannschaft wuchs mit ihrer Aufgabe, wuchs mit ihrem Gegner…Auf die Dauer machte sich wieder die bessere Kondition bemerkbar, das bessere Stehvermögen, die bessere, trainierte Ausdauer." (Kicker)

"Wir hatten insgesamt genauso viel vom Spiel wie die Deutschen und waren in der ersten Spielhälfte in puncto mannschaftlichem Zusammenspiel sogar überlegen…Die Deutschen gewannen aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten und ihrer ungeheuren physischen Kondition." (Dagens Nyheter/Schweden) 

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