WM-Qualifikation gegen Schweden: "Ein weiterer Meilenstein"

In der vergangenen Woche sicherte sich die deutsche Futsal-Nationalmannschaft durch den 3:1-Heimsieg über Lettland in Bielefeld den Einzug in die Playoffs zur Eliterunde in der WM-Qualifikation. Dort bekommt es das Team im April in einem Heim- und einem Auswärtsspiel mit Schweden zu tun. Im DFB.de-Interview ordnet Cheftrainer Marcel Loosveld die bisherigen Leistungen seiner Mannschaft in der WM-Qualifikation ein und verrät, wie die Chancen auf den Einzug in die Eliterunde stehen.

DFB.de: Das zurückliegende Spiel gegen Lettland hatte für Ihr Team Endspielcharakter – es musste ein Sieg her, um das Ausscheiden in der WM-Qualifikation zu verhindern. Am Ende hat Ihre Mannschaft dem Druck standgehalten.

Marcel Loosveld: Unser Ziel war es von Anfang an, bei uns zu bleiben und uns voll auf unser Spiel und unsere Leistung zu konzentrieren. Den Grundstein dafür haben wir vor allem in der Vorbereitung auf die Partie gegen Lettland gelegt. In diesen Tagen war jeder Spieler voll fokussiert. Das hat uns ein gutes Gefühl für das Spiel gegeben. Wichtig war auch, dass wir einen so guten Start ins Spiel gefunden haben und im ersten Durchgang mit 2:0 in Führung gegangen sind.

DFB.de: Auch dadurch war insbesondere das Publikum von Anfang an da. Bei der Partie in Bielefeld wurde mit 2704 Zuschauer*innen vor Ort ein neuer Rekord für ein Futsal-Länderspiel aufgestellt. Welche Rolle hat die Unterstützung von den Rängen für die Mannschaft gespielt?

Loosveld: Eine sehr wichtige. In einer solchen Partie wie gegen Lettland kommt es auf Kleinigkeiten an: Bin ich bereit, voll in jeden Zweikampf zu gehen und die Extrameter zu laufen? Dabei hilft es enorm, wenn man so von den Fans unterstützt wird, wie wir das in Bielefeld erlebt haben. Die Atmosphäre war großartig und hat bei unseren Spielern definitiv nochmal Energie und einige Prozentpunkte mehr freigesetzt.

DFB.de: Die Hauptrunde in der WM-Qualifikation hat Ihre Mannschaft nun als Zweiter hinter der Slowakei und vor Lettland abgeschlossen. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die vier absolvierten Partien zurück?

Loosveld: Hätte man uns zuvor gesagt, dass wir die Hauptrundengruppe mit fünf Punkten abschließen, hätten wir das vermutlich direkt unterschrieben. (lacht) Dass wir das jetzt erreicht und uns Platz zwei in der Gruppe gesichert haben, macht mich sehr stolz und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

DFB.de: Dabei hat die Hauptrunde eher holprig begonnen.

Loosveld: Richtig, in der ersten Partie in Lettland haben wir in der ersten Halbzeit nicht wirklich zu unserem Spiel gefunden und konnten den Rückstand im weitaus besseren zweiten Durchgang nicht mehr drehen. Doch beginnend mit dieser zweiten Halbzeit haben wir durchweg sehr gute Leistungen in der Hauptrunde gezeigt. Nicht nur unsere Leistung und Einsatzbereitschaft hat gestimmt – unter dem Strich auch die Ergebnisse. Wir haben in der bisherigen Saison wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht: Während wir in der Vergangenheit häufig noch stark geschwankt haben zwischen sehr guten aber auch eher schwachen Auftritten ist jetzt eine Kontinuität spürbar. Sowohl was die Leistungen angeht als auch die Ergebnisse. Insofern kam die Niederlage im ersten Spiel gegen Lettland vermutlich genau zum richtigen Zeitpunkt und hat uns noch einmal extra motiviert.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie bei Ihrer Mannschaft dennoch Entwicklungspotenzial?

Loosveld: Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen favorisierte Teams wie die Slowakei mithalten können, immerhin haben wir gegen sie zwei Unentschieden geholt und lediglich ein Tor kassiert. In der Qualifikation sind wir bislang aber meist mit einem Kern aus sieben bis acht oder neun Spielern aufgelaufen. In der Arbeit mit der Mannschaft ist es für uns immer ein Spagat zwischen zwei Punkten: Wie können wir die Mannschaft spielerisch weiterentwickeln und wie schaffen wir es, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen? Bisher ist uns beides recht gut gelungen, trotzdem wollen wir in Zukunft noch mehr unserer Spieler an das internationale Niveau heranführen und sie noch mehr Erfahrungswerte auf diesem Level sammeln lassen. Es geht also darum, sich in der Breite noch besser aufzustellen, um dadurch in der Spitze über ein ganzes Spiel hinweg auf demselben Niveau und mit derselben Intensität zu agieren. Hier haben wir einige Spieler, die sehr nah dran sind, es konstant in die Rotation zu schaffen. Daran müssen wir gemeinsam weiterarbeiten, denn das macht uns noch variabler und dadurch auch schwieriger auszurechnen. Dann werden wir auch weiterhin die gewünschten Ergebnisse erzielen.

DFB.de: Das Team steht jetzt zum ersten Mal überhaupt in den Playoffs zur Eliterunde in der WM-Qualifikation. Welche Bedeutung hat das für die Nationalmannschaft und den deutschen Futsal?

Loosveld: Für Deutschland als nach wie vor sehr junge Futsal-Nation ist das ein wichtiger Meilenstein und weiterer Beleg dafür, dass wir auf dem richtigen Weg in unserer Entwicklung sind. Unser erstes offizielles Länderspiel ist immerhin erst sechseinhalb Jahre her. Zu Beginn mussten wir uns auch im Trainerteam entsprechend orientieren, wie wir die Mannschaft weiterentwickeln wollen. 2020 kam dann mit Corona ein großer Einschnitt – die Chancen auf gemeinsame Trainingseinheiten und Länderspiele waren stark limitiert. Mittlerweile sind wir aber voll in der Spur und die Mannschaft macht einen guten Job. In Sachen Leistung und Spielintensität haben wir uns kontinuierlich gesteigert. Mittlerweile stimmen auch die Ergebnisse immer öfter. Jetzt gilt es dafür zu sorgen, dass diese Entwicklung nachhaltig ist und so weitergeht.

DFB.de: Die Chance, das zu zeigen, hat Ihre Mannschaft bereits im April: Nach der heutigen Auslosung steht fest, dass sie in den Playoffs zur Eliterunde in einem Heim- und einem Auswärtsspiel auf Schweden trifft. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass Ihr Team den Sprung in die Eliterunde schafft?

Loosveld: Egal, wie das Los am Ende entschieden hätte: Jeder Gegner hätte uns vor eine Herausforderung gestellt. Jetzt sind es die Schweden geworden. Wir freuen uns auf die beiden Begegnungen, in dem Wissen, dass uns eine große, aber lösbare Aufgabe bevorsteht. Wir wollen uns auch in den Playoffs gut präsentieren und werden alles geben, um die Eliterunde zu erreichen. Schweden ist ein gutes Team, dennoch haben wir alle Chancen, unser Ziel zu erreichen. Erfreulich ist für uns dabei auch, dass das Rückspiel in Deutschland stattfinden wird – das ist sicherlich kein Nachteil. Jetzt gilt es, den Fokus auf diese beiden Playoff-Spiele gegen Schweden zu legen und sich dann optimal darauf vorzubereiten.

DFB.de: Wie sehen in Hinblick auf die anstehenden Playoffs nun die weiteren Planungen aus?

Loosveld: Die beiden Partien sind zwischen dem 10. und 19. April zu absolvieren. Wir sind ab sofort im Austausch mit dem Gegner, um unsere Spieltermine zu fixieren. Zusätzlich prüfen wir, wo unser Heimspiel in den Playoffs stattfinden wird. Das wird sich sicherlich zeitnah entscheiden und dann auch in Sachen Ticketverkauf entsprechend von uns kommuniziert werden. Denn das letzte Spiel gegen Lettland hat schließlich gezeigt: Auf unsere Fans ist Verlass. Insofern freuen wir uns auf alles, was kommt.

[hr]

In der vergangenen Woche sicherte sich die deutsche Futsal-Nationalmannschaft durch den 3:1-Heimsieg über Lettland in Bielefeld den Einzug in die Playoffs zur Eliterunde in der WM-Qualifikation. Dort bekommt es das Team im April in einem Heim- und einem Auswärtsspiel mit Schweden zu tun. Im DFB.de-Interview ordnet Cheftrainer Marcel Loosveld die bisherigen Leistungen seiner Mannschaft in der WM-Qualifikation ein und verrät, wie die Chancen auf den Einzug in die Eliterunde stehen.

DFB.de: Das zurückliegende Spiel gegen Lettland hatte für Ihr Team Endspielcharakter – es musste ein Sieg her, um das Ausscheiden in der WM-Qualifikation zu verhindern. Am Ende hat Ihre Mannschaft dem Druck standgehalten.

Marcel Loosveld: Unser Ziel war es von Anfang an, bei uns zu bleiben und uns voll auf unser Spiel und unsere Leistung zu konzentrieren. Den Grundstein dafür haben wir vor allem in der Vorbereitung auf die Partie gegen Lettland gelegt. In diesen Tagen war jeder Spieler voll fokussiert. Das hat uns ein gutes Gefühl für das Spiel gegeben. Wichtig war auch, dass wir einen so guten Start ins Spiel gefunden haben und im ersten Durchgang mit 2:0 in Führung gegangen sind.

DFB.de: Auch dadurch war insbesondere das Publikum von Anfang an da. Bei der Partie in Bielefeld wurde mit 2704 Zuschauer*innen vor Ort ein neuer Rekord für ein Futsal-Länderspiel aufgestellt. Welche Rolle hat die Unterstützung von den Rängen für die Mannschaft gespielt?

Loosveld: Eine sehr wichtige. In einer solchen Partie wie gegen Lettland kommt es auf Kleinigkeiten an: Bin ich bereit, voll in jeden Zweikampf zu gehen und die Extrameter zu laufen? Dabei hilft es enorm, wenn man so von den Fans unterstützt wird, wie wir das in Bielefeld erlebt haben. Die Atmosphäre war großartig und hat bei unseren Spielern definitiv nochmal Energie und einige Prozentpunkte mehr freigesetzt.

DFB.de: Die Hauptrunde in der WM-Qualifikation hat Ihre Mannschaft nun als Zweiter hinter der Slowakei und vor Lettland abgeschlossen. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die vier absolvierten Partien zurück?

Loosveld: Hätte man uns zuvor gesagt, dass wir die Hauptrundengruppe mit fünf Punkten abschließen, hätten wir das vermutlich direkt unterschrieben. (lacht) Dass wir das jetzt erreicht und uns Platz zwei in der Gruppe gesichert haben, macht mich sehr stolz und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

DFB.de: Dabei hat die Hauptrunde eher holprig begonnen.

Loosveld: Richtig, in der ersten Partie in Lettland haben wir in der ersten Halbzeit nicht wirklich zu unserem Spiel gefunden und konnten den Rückstand im weitaus besseren zweiten Durchgang nicht mehr drehen. Doch beginnend mit dieser zweiten Halbzeit haben wir durchweg sehr gute Leistungen in der Hauptrunde gezeigt. Nicht nur unsere Leistung und Einsatzbereitschaft hat gestimmt – unter dem Strich auch die Ergebnisse. Wir haben in der bisherigen Saison wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht: Während wir in der Vergangenheit häufig noch stark geschwankt haben zwischen sehr guten aber auch eher schwachen Auftritten ist jetzt eine Kontinuität spürbar. Sowohl was die Leistungen angeht als auch die Ergebnisse. Insofern kam die Niederlage im ersten Spiel gegen Lettland vermutlich genau zum richtigen Zeitpunkt und hat uns noch einmal extra motiviert.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie bei Ihrer Mannschaft dennoch Entwicklungspotenzial?

Loosveld: Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen favorisierte Teams wie die Slowakei mithalten können, immerhin haben wir gegen sie zwei Unentschieden geholt und lediglich ein Tor kassiert. In der Qualifikation sind wir bislang aber meist mit einem Kern aus sieben bis acht oder neun Spielern aufgelaufen. In der Arbeit mit der Mannschaft ist es für uns immer ein Spagat zwischen zwei Punkten: Wie können wir die Mannschaft spielerisch weiterentwickeln und wie schaffen wir es, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen? Bisher ist uns beides recht gut gelungen, trotzdem wollen wir in Zukunft noch mehr unserer Spieler an das internationale Niveau heranführen und sie noch mehr Erfahrungswerte auf diesem Level sammeln lassen. Es geht also darum, sich in der Breite noch besser aufzustellen, um dadurch in der Spitze über ein ganzes Spiel hinweg auf demselben Niveau und mit derselben Intensität zu agieren. Hier haben wir einige Spieler, die sehr nah dran sind, es konstant in die Rotation zu schaffen. Daran müssen wir gemeinsam weiterarbeiten, denn das macht uns noch variabler und dadurch auch schwieriger auszurechnen. Dann werden wir auch weiterhin die gewünschten Ergebnisse erzielen.

DFB.de: Das Team steht jetzt zum ersten Mal überhaupt in den Playoffs zur Eliterunde in der WM-Qualifikation. Welche Bedeutung hat das für die Nationalmannschaft und den deutschen Futsal?

Loosveld: Für Deutschland als nach wie vor sehr junge Futsal-Nation ist das ein wichtiger Meilenstein und weiterer Beleg dafür, dass wir auf dem richtigen Weg in unserer Entwicklung sind. Unser erstes offizielles Länderspiel ist immerhin erst sechseinhalb Jahre her. Zu Beginn mussten wir uns auch im Trainerteam entsprechend orientieren, wie wir die Mannschaft weiterentwickeln wollen. 2020 kam dann mit Corona ein großer Einschnitt – die Chancen auf gemeinsame Trainingseinheiten und Länderspiele waren stark limitiert. Mittlerweile sind wir aber voll in der Spur und die Mannschaft macht einen guten Job. In Sachen Leistung und Spielintensität haben wir uns kontinuierlich gesteigert. Mittlerweile stimmen auch die Ergebnisse immer öfter. Jetzt gilt es dafür zu sorgen, dass diese Entwicklung nachhaltig ist und so weitergeht.

DFB.de: Die Chance, das zu zeigen, hat Ihre Mannschaft bereits im April: Nach der heutigen Auslosung steht fest, dass sie in den Playoffs zur Eliterunde in einem Heim- und einem Auswärtsspiel auf Schweden trifft. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass Ihr Team den Sprung in die Eliterunde schafft?

Loosveld: Egal, wie das Los am Ende entschieden hätte: Jeder Gegner hätte uns vor eine Herausforderung gestellt. Jetzt sind es die Schweden geworden. Wir freuen uns auf die beiden Begegnungen, in dem Wissen, dass uns eine große, aber lösbare Aufgabe bevorsteht. Wir wollen uns auch in den Playoffs gut präsentieren und werden alles geben, um die Eliterunde zu erreichen. Schweden ist ein gutes Team, dennoch haben wir alle Chancen, unser Ziel zu erreichen. Erfreulich ist für uns dabei auch, dass das Rückspiel in Deutschland stattfinden wird – das ist sicherlich kein Nachteil. Jetzt gilt es, den Fokus auf diese beiden Playoff-Spiele gegen Schweden zu legen und sich dann optimal darauf vorzubereiten.

DFB.de: Wie sehen in Hinblick auf die anstehenden Playoffs nun die weiteren Planungen aus?

Loosveld: Die beiden Partien sind zwischen dem 10. und 19. April zu absolvieren. Wir sind ab sofort im Austausch mit dem Gegner, um unsere Spieltermine zu fixieren. Zusätzlich prüfen wir, wo unser Heimspiel in den Playoffs stattfinden wird. Das wird sich sicherlich zeitnah entscheiden und dann auch in Sachen Ticketverkauf entsprechend von uns kommuniziert werden. Denn das letzte Spiel gegen Lettland hat schließlich gezeigt: Auf unsere Fans ist Verlass. Insofern freuen wir uns auf alles, was kommt.

###more###